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Thema: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken  (1559-mal gelesen)
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Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

 https://www.youtube.com/watch?v=YbRDz2-ZwI4

Die Elektromobilität wurde als Lösung leider nur am Rande erwähnt  :ktz:

Irgendwie wird das schlimmste nicht diskutiert und auch in den Film nicht hervorgehoben.  Was ist mit Flugzeug, Baufahrzeuge, Landwirtschaft, Schienenverkehr, Schiffe, Busse und vor allem LKWs !
Heizungsanlagen werden ja angesprochen auch Bus kommt mal kurz vor.
Aber unsere Güterverkehr und Transportsystem wo unsere Lebensmittel und Güter herkommen durch den Schiffsverkehr und Flugzeuge wo viel Kerosin und Diesel verbrannt wird.
Ich meine wenn ich ein LKW hinterher fahre wo ich weis das der jetzt 20-30 oder 40 Liter Diesel verbrennt ist das echt Irre.
Landwirtschaft verbraucht so ein Traktor heute bis zu 1000 Liter Diesel in 24h (3 Schichten) (hat mir ein Landwirt erzählt mal).

Da ist egal ob 20Mio. Dieselfahrzeuge rum fahren, klar Kleinvieh macht auch Mist ;) Aber diese Autos zusammen verbrennen weniger Diesel als LKWs alleine.

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 1
Na ja, wenn ein LKW 20-40 l/100km brauchen sollte, dann wären das im Falle eines 40-Tonners im Mittel etwas über 1 l/100km pro Tonne Zuladung. Ich denke mal, dein Auto müsste sich mächtig anstrengen, um ähnliche Effizienz zu erreichen. Oder lädst du regelmäßig 5 t zu?

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 2
So weit, so richtig, aber bedenke die möglichen Umkehrschlüsse:

Fall1) die Güter werden statt LKW und Diesellok mit Benzin PKW, von mir aus Kombis transportiert  .... was würden die für die selbe Frachtmenge an Benzin verbrennen, und wie viele Schadstoffe stießen sie aus?
Fall 2) alle Lastdiesel werden gegen gleich starke Benziner ausgetauscht ... was die dann wohl so schlucken und spucken?
Fall 3) wieviele Pferde bräuchte es, um die derzeitige landwirtschaftliche Produktion beizubehalten, wieviel Futter müsste extra angebaut werden, wieviel Methan produzieren so viele Wiederkäuer ?

Derzeit brauchen wir noch die Diesel als Lastesel, im Pkw aber sicher nicht mehr.

Flugverkehr kann man sehen, wie man will, ich brauche auch keine aus Israel eingeflogen Erdbeeren ...

Schiffsverkehr ... auch, wenn ein Schiff Dreck macht wie ne Horde Umweltsäue, bezogen auf die transportierte Menge ist er unschlagbar effizient und schadstoffarm

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 3
Joa also man muss bedenken, das LKWs auch viel nutzlose Fracht transportieren durch das Land. Das sie meist auch leer fahren und auch als Lager dienen besonders in der Zulieferindustrie.

Warum müssen den Züge mit Diesel immer betrieben werden wenn alle Hauptstrecken mal mit Oberleitung versorgt würden und ein Schwungrad verbaut bekommen in den Bahnhöfen würde man sehr effizient unterwegs sein.

Warum müssen Diesel LKWs auf Benzin Umsteigern, warum nicht die Güter auf Schienen verlegen und nur in den Stadt oder Region mit kleinen LKWs aka. Elektro-LKWs die es heute schon gibt verteilen zu den Läden und Industrie.

Traktoren können doch mit Gas betrieben werden den sie ja zum Teil auch selbst produzieren könnten (siehe Biogasanlagen). So würden Biogasanlagen auch mal umweltfreundlicher.

Mit den Schiffsverkehr, viel Schiffe fahren leer zum Ursprungsland (Hafen) zurück. Dinge werden produziert in 10.000 KM Entfernung die hier auch produziert wird, wenn man eine bestimmte Firma hier kaufen will sollte der Hersteller auch auf den Kontinent produzieren oder gleich in jeweiligen Land.

Und man könnte auch hier die Güter schneller und effizienter (günstiger) über Schienennetz von China (Japan, Korea, Thailand Indien etc.) nach Europa ( Deutschland, Polen, Spanien etc.) transportieren. Dazu noch das Länder dazwischen das Schienennetz Nutzern können um in beide Richtung Waren anzubieten.
Diese Strecke gibt es schon heute.

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 4
Sehr interessantes Video, vielen Dank dafür Tekpoint.  :-)

Als jemand der viele Jahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren ist, muss ich sagen dass ich einen Umstieg auf diese Transportmittel nicht als Lösung sehe. Zum einen hätte dies nur eine Chance in Großsstädten, zum zweiten müßte dieser Verkehr auch wirklich zuverlässig und weitgehend Störungsfrei laufen, und zum dritten müßten diese Verkehrsmittel dann auch wirklich sauberer sein. Ich pendelte für eine einfache Strecke von 25km zum Arbeitsplatz mit Bus, Bahn, Straßenbahn/U-Bahn täglich 3 Stunden, vielfach aber länger wegen regelmäßiger Störungen bei der deutschen Bahn (zwei rostige Schienenstränge mit eingebauter Vorfahrt). Zug, Straßenbahn und U-Bahn waren alle elektrisch Betrieben, aber bei den Bussen blieb einem ob der stinkenden Dieselabgase beim Einfahren an der Haltestelle schon mal die Luft weg. Der miserable Zustand, Komfort und Service der deutschen Bahn taten ein übriges um mich den Umstieg aufs Auto nicht bereuen zu lassen.

Ich ziehe im April in ein Land, in dem seit Jahren der Kauf von Hybridfahrzeugen, sowie von sparsamen Leichtfahrzeugen (als Saugbenziner oder Turbobenziner ohne Direkteinspritzung) staatlich gefördert und unterstützt wird. Leider habe ich noch keine Doku über die Auswirkungen gefunden, wobei ich mir bei einem hohen Hybridanteil in den Verkaufs Top Ten so einiges verspreche. Wenn ich etwas finde, werde ich das auch hier mal posten.

Meine Meinung zum PKW Antriebskonzept ist ja bekannt, das brauche ich nicht weiter auszuführen.  :-)

Was den Nutzfahrzeugbereich angeht, so besteht hier natürlich noch immer eine große Abhängigkeit zum Dieselantrieb, zum einen wegen des großen Lastzugvermögens, zum anderen auch wegen der benötigten Reichweite. Es gibt seit einigen Jahren von Hino Motors und dem Mutterkonzern Toyota auch Hybrid-Turbodiesel-LKWs welche als Parallelhybriden besonders im Stadtverkehr die Belastung beim Anfahren und Beschleunigen reduzieren, sowie den Treibstoffverbrauch optimieren. Bei der Mercedes LKW Sparte gab es auch eine Kleinserie, welche momentan allerdings nicht auf deren Webseite aufgeführt ist. Mit dieser Technik dürften sich die Rußfontänen an der Ampel schonmal deutlich reduzieren lassen.

Die Umstellung auf andere Kraftstoffe wie Gas ist eine interessante Alternative, da gäbe es dann Synergieeffekte zur Wasserstofftechnik, da man zum einen ebenfalls Druckgastanks und Leitungen braucht, zum anderen aber auch mittels "Windgas" klimaneutralen Treibstoff in Deutschland erzeugen könnte.

Ich finde es immer noch Schade, das aus den Frachtzeppelinen nichts geworden ist.

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 5
Bis zu der Erdgas Geschichte bin ich ja noch mitbekommen. Den umstieg auf erdgaslkw voran zu treiben halte ich für den falschen weg. Erdgas verbrennt zwar sauberer und der Energiegehalt ist höher, aber es entsteht wieder co2 und auch Erdgas ist begrenzt.
Bezog sich die Aussage "klimaneutral" auf den Wasserstoff? Und was ist windgas?

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 6
Erdgas Antrieb sehe ich jetzt nicht so kritisch gegenüber als Wasserstoff. Klar Langfristig muss ein LKW wenn dann auch Elektrisch fahren, aber für bestimmte Einsätze wäre für die nächsten 10-20 Jahren Erdgas ganz gute Alternative.
Erdgas Infrastruktur nutzen wir schon und ist schnell umzusetzen statts Wasserstoff und es ist leichter Verfügbar als Wasserstoff.
Tesla braucht leider noch 10 Jahre um ausreichend große Akkus zu haben um auch mal LKW Markt zu unterstützen mit ausreichend Reichweite und günstigen Preis.

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 7
Bei Windgas wird regenerativ erzeugter Wasserstoff mit Co2 als Nebenprodukt vermischt und Methan erzeugt - also Erdgas was man als CNG (compressed natural Gas) auch in Erdgasautos tankt.
https://youtu.be/qg9hbihghAo
https://youtu.be/z8Rhw0PEU4c


Wasserstoff ist die ideale Speichertechnologie, welche sich lokal unabhängig einsetzen lässt (z.B. Joule Box) und im Gegensatz zu Akku Technologieen ala TESLA Powerwall kostengünstig im großen Maßstab durchführen lässt.
Die Kosten pro kWh für einen 700bar Wasserstoff Hochdrucktank lagen 2012 noch bei 18,- USD.
Wasserstoff hat eine Energiedichte von 33,3 kWh pro kg
Die Kosten pro kWh für eine Tesla Powerwall liegen 2015 bei 753,- EUR
Lithium-Ionen Akkus haben eine Energiedichte von 0,25 - 0,675 kWh pro kg
Eine Diskussion über den Einsatz von Akkus für Lastkraftwagen erübrigt sich an Hand dieser Zahlen, man muss je nach Anwendungsfall die entsprechende Technik wählen. Akkus bieten einen Wirkungsgradvorteil, Wasserstofftanks bieten einen Speichervorteil.


P.S. Der Brennstoffzellen LKW ist inzwischen nicht mehr nur eine Vision, er fährt bereits als Prototyp in Kalifornien  :-)

https://youtu.be/ibLa654H9-E
https://youtu.be/WQkwWxykQ6g
TTSI Fuel Cell Truck

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 8
Also wir haben jetzt schon gefüllt 20 Threads über Wasserstoff und Wasserstoffherstellung. Will das nicht nochmal anfangen und hoffe fangen das jetzt nicht nochmal an.
Das es ja in Grund eine gute Technologie ist, nur von Ökomischen und Ökologischen Weert noch weit entfernt ist es in großen Mass jemals einzusetzen plus das es eine Höhere Technologie Technik ist mit mehr Wartung etc. In Bestimmten Bereichen wird es sich bestimmt mal durchsetzen vielleicht.

Wichtig wäre eben das man den LKW Wahnsinn mal entgegenwirkt, das man unseren Konsumwahn endlich mal den Rücken kehrt. Wachstum und Wohlstand entsteht nicht dafür das man viel Konsumieren, dadurch entsteht nur Wahnsinn an Menschen und Natur.

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 9
Lieber @Tekpoint ,  inhaltlich bin ich ganz bei dir, aber bedenke, das globale Finanzsystem ist derzeit (noch) zwingend auf Wachstum (Zins ) angewiesen.  Ohne Wachstum bricht die komplette Kreditwirtschaft innerhalb von Wochen zusammen.  Wir müssen wachsen, egal, wie oder wo, und wenn es  Schwarzhandel ist (neue BIP Formel). Es reicht  nicht,  ein gutes Jahr zu wiederholen,  dann können die Zinsen für das Vorjahr nicht gedeckt werden, das Folgejahren muss noch besser sein, und wenn nur für die Müllhalde produziert wird, egal, Hauptsache mehr

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 10
Ja das unser Schuldsystem so aufgebaut ist ist leider sch....  :-X  :-(  :icon_no_sad:
Aber Wachstum heisst trotzdem nicht ständig Güter kaufen sondern auch neue Technologien entwickeln, sonst könnte man auch noch in der DDR leben ;)

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 11
Also wir haben jetzt schon gefüllt 20 Threads über Wasserstoff und Wasserstoffherstellung. Will das nicht nochmal anfangen und hoffe fangen das jetzt nicht nochmal an.
Wir haben auch schon gefühlt 20  Threads über das, was beim Auto hinten so raus kommt. Obs zum ihr passt oder nicht. Schau die mal die forenübersicht an. Jedes 2. Thema dreht sich um Abgase.

 

Antw.: Dicke Luft – Wenn Städte ersticken

Antwort Nr. 12
Das stimmt allerdings  ;)