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Thema: Batterie vs. Brennstoffzelle - Was treibt uns an? (13969-mal gelesen)
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Antw.: Batterie vs. Brennstoffzelle - Was treibt uns an?

Antwort Nr. 75
Wie Du dazu kommst beim Mirai auf 400km Reichweite zu schließen und von subventionierten 9,50EUR/kg H2 Preis zu sprechen, während man gleichzeitig vom kostenlosen laden bei Tesla und Nissan schwärmt ist ein Geheimnis, welches nur Du selbst kennst.  ;)

Ich habe noch nie vom kostenlosen Laden geschwärmt, für mich Kostet die kWh ~28cent.

Der US Zyklus ist wohl am härtesten zu E-Autos, trotzdem sieht man wenn man sich z.B. mal am Beispiel des Yaris Hybrids bzw. Prius C den Verbrauch ansieht, dass selbst dieser zu lasch ist um die Realverbräuche wiederzugeben:
4.4L/100km im US Zyklus Spritmonitor für den YHSD 4,8XL/100km (NEFZ 3,5L)

Selbes Spiel auch bei E-Autos, der Tesla hat im US Zyklus um die 19,7kWh/100km(die 60kWh Version sogar nur 17,9kWh), Real eher 21kWh/100km.

Wenn der Mirai im US Zyklus von Toyota schon mit 480km angegeben wird, ist die reale Reichweite noch niedriger. Deshalb sagte ich ja, dass ich von eventuell sogar unter 400km real ausgehe, was bei unzureichender Infrastruktur kein Argument für dieses Auto ist, sondern eher gegen Ihn spricht.

Mir wäre ein E-Auto mit 300km echter Reichweite lieber als ein Mirai mit 480km Reichweite wo allein 50km für die Fahrt zur Tankstelle draufgehen...

Das ist ein ganz einfaches Rechenspiel für mich:
Eine meiner typischen Strecken ist 75km hin 75km zurück.
Mit dem E-Auto sieht jede Fahrt so aus: Hin und Zurück und Zuhause wieder laden

Falls der SOC wegen was auch immer(Stau im Winter bei -25°C) unter 50% fällt würde ich am Ankunftsort mit 3,6kW etwas nachladen, da ich dort immer ein paar Stunden verbringe) im absoluten Notfall kann man mit Geld ein Restaurant oder ähnliches für einen Ladestopp entlohnen...

Mit dem Wasserstoff Auto sieht das ganze so aus:
Trip 1: Ich starte mit 450km Reichweite (30km von der Fahrt zur Tankstelle weg) Fahre hin/zurück verbl. Reichweite 300km
Trip 2: Ich Fahre hin und zurück verbl. Reichweite 150km
Trip 3: Wenn ich daran denke mache ich erstmal 50km Umweg in die andere Richtung zum Tanken dann geht es wieder bei Trip 1 los.

Alternativ habe ich vergessen zu tanken weil letztes mal hab ich es ja auch nur mit 140km Reichweitenverlust gepackt, bleibe kurz bevor ich wieder daheim bin liegen, weil ich vergessen habe zu tanken. Tragbare H2 Kanister?  :-D  -> Auto muss zur Tankstelle geschleppt werden  :icon_doh:


Antw.: Batterie vs. Brennstoffzelle - Was treibt uns an?

Antwort Nr. 77
Umwelt Bundesamt (A):

ÖKOBILANZ ALTERNATIVER ANTRIEBE –
ELEKTROFAHRZEUGE IM VERGLEICH


Zitat
Hinsichtlich der Treibhausgas-Emissionen der untersuchten Fahrzeuge und Treibstoffe können folgende Ergebnisse abgeleitet werden:

Bei den verschiedenen Fahrzeugkonzepten zeigen sich die größten Unterschiede an THG-Emissionen aus der vorgelagerten Energiebereitstellung sowie aus den direkten Emissionen. Die Fahrzeugherstellung zeigt hier geringere Schwankungen.

Fahrzeugvarianten mit reiner Elektrotraktion zeigen durchwegs die niedrigsten THG-Emissionen. Deutlich verbessert werden kann diese Bilanz noch durch den Einsatz von regenerativen Energien.

Eine Ausnahme bildet das Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug. Mit konventionellem österreichischem Strom produzierter Wasserstoff für die Brennstoffzelle verursacht bei diesem Fahrzeugtyp etwa gleich hohe THG-Emissionen wie ein konventionell betriebenes Fahrzeug. Um wesentliche THG-Reduktionen gegenüber konventionellen Antrieben zu erreichen, muss der Wasserstoff aus regenerativen Quellen stammen.

Anmerkung. Dabei ist der österreichische Strommix mit rund 70% Anteil der Erneuerbaren besonders günstig! Übertragen auf Deutschland sieht das richtig schlecht aus für Wasserstoff aus dem Strommix. Und im Vergleich von Wasserstoff aus erneuerbarem Strom zeigt sich in dieser Studie, wovon ich hier die ganze Zeit rede. Die Konkurrenz um den Ökostrom darf nicht zu Lasten des Elektroautos gehen, da es ihn eben nicht dermaßen verschwendet, wie das BSZ-Auto. Doppelt so hoch in der Gesamtkette und fast dreifach bei den THG-Emissionen.

Es sei denn, diese Verschwendung wird erst mal und bleibt dann auch eingepreist, und nicht wie derzeit und geplant durchsubventioniert, um sie zu vertuschen! Das wäre zu Lasten des effizienteren Elektroautos, für das weiter der normale Strompreis mit seinen hohen Steuern und Abgaben bleibt.

Also: soll das FC-HEV doch gegen Verbrenner konkurrieren. Aber nicht gegen das BEV! Das erreicht man aber halt nur, wenn man fossile Energieträger höher besteuert.

Zitat
Fahrzeugvarianten mit reiner Elektrotraktion zeigen die durchwegs niedrigsten gesamten Energieeinsätze, vor allem aufgrund ihrer sehr hohen Effizienz des Antriebsstranges.

Eine Ausnahme bildet das Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug, da die Herstellung von Wasserstoff mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist. Sowohl Elektrofahrzeuge als auch Hybridformen bilanzieren beim Energieverbrauch durch ihre hohen Antriebsstrangwirkungsgrade durchwegs
am besten. Je weiter fortgeschritten die Elektrifizierung, desto höher ist dieser Effekt. Diese Aussage ist auch für die Treibhausgas-Bewertung zulässig. Der Gesamteinsatz an Antriebsenergie kann durch die Elektromobilität somit etwa um 70 % gegenüber konventionellen Kraftfahrzeugen reduziert werden.

Beim Wasserstofffahrzeug ist die Energiebereitstellung, welche für die Produktion des Wasserstoffs notwendig ist, noch entscheidender als bei den Elektrofahrzeugen. Über die gesamte Prozesskette betrachtet variieren die Ergebnisse zwischen Energiebereitstellung aus Ökostromanlagen und dem österreichischen Kraftstoffpark massiv.

Im Vergleich zu den untersuchten Elektrofahrzeug-Varianten erzielen Wasserstofffahrzeuge deutliche schlechtere Ergebnisse – dies liegt vor allem an dem höheren Materialeinsatz (Brennstoffzelle, Tank, Akku), aber auch an den zusätzlichen Umwandlungsschritten (Strom/Erdgas/Wasserstoff/Strom) der Energieträger.  Reine Elektrofahrzeuge benötigen durchwegs die geringste Energie in der Betrachtung der Gesamtkette.





http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0440.pdf

hs

Antw.: Batterie vs. Brennstoffzelle - Was treibt uns an?

Antwort Nr. 78
Ich glaube, dieser AKÜFI muss erklärt werden:
Benzin     = Benzinmotor
CNG        = Compressed Natural Gas/Erdgas
H2-BZEV = Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug
Diesel      = Dieselmotor
E 85        = Benzin mit 85 % Ethanol-Anteil
PHEV      = Plug-in Hybridfahrzeug
BEV         = Batterieelektrofahrzeug

Antw.: Batterie vs. Brennstoffzelle - Was treibt uns an?

Antwort Nr. 79
Und man muss noch anmerken, dass die PHV (z.B. die Plug-in Hybriden von VW-Porsche-Benz) und PHEV ((z.B. Mitsubishi Outlander, Opel Ampera und P-Prius) nur dann so günstig einstufbar sind, wenn ihr Fahrprofil stimmt. Denn beim NEDC lautet die Die Formel für Plug-in-Hybridautos nach ECE-Norm R 101:

Zitat
C = \frac{D_e \cdot C_1 + D_{av} \cdot C_2}{D_e + D_{av}}

C = Gesamtverbrauch in l/100 km,
C_1 = Kraftstoffverbrauch bei voll aufgeladenem Akku,
C_2 = Kraftstoffverbrauch bei leerem Akku,
D_e = rein elektrische Reichweite,
D_{av} = 25 km (angenommene durchschnittliche Strecke zwischen zwei Akkuaufladungen).

Der VCD, Autobild und andere kritisieren dieses Verfahren vehement

In der Praxis steht das FC-HEV also wahrscheinlich meistens besser da als die Plug-in Hybriden mit großen Anteilen ihrer Verbrennermotoren, sowohl an der Gesamtleistung, als auch an der Reichweite.

hs

Antw.: Batterie vs. Brennstoffzelle - Was treibt uns an?

Antwort Nr. 80
https://www.youtube.com/watch?v=oohoOirS2Po

Halten uns die Hersteller hin? Sollte Brennstoffzelle die Akkutechnologie aufhalten oder warum schwört man so über was was es noch nicht in Alttag gibt?

Ein Flug,- und Raumfahrt Ingenieur erklärt seine Sicht der Dinge.