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Thema: Mini-Autos im Crashtest (2118-mal gelesen)
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Mini-Autos im Crashtest

Es wird ja oft auf die Vorteile kleinster Autos z.B. in der Stadt hingewiesen. Wenn man dann aber sieht, dass man in den Kistchen selbst bei 50km/h keine Überlebenschance beim Unfall hat, frage ich mich schon, wer sich freiwillig in sowas reinsetzt und in den Straßenverkehr wagt. Ich würde mein Kind (die dürfen ja schon mit 15 Jahren gefahren werden) niemals in sowas einsteigen lassen. Man stelle sich nur mal vor, irgendein 3-Tonnen-SUV fährt da durch… Gru-se-lig! :icon_no_sad:
Crashtest der Dekra: https://www.youtube.com/watch?v=ttWtjuegM8Y

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 1
Ja, das ist echt ein Problem. Durch die Gewichtsbegrenzung bleibt kein Platz für Sicherheitsfeatures. Deswegen gibt es für Jugendliche auch die Umbauten vom Twingo in ein Trike. (Mit zwei engen Rädern hinten, die als ein Rad gelten) Sicherheitstechnik vom Auto, darf 90 km/h fahren.

Letzte Woche einen Microlino gesehen. 19k neu  :-X  und natürlich unsicher, da Leichtmobil. Aber niedlich.
Womöglich ist man da mit einem Motorrad + Schutzkleidung + Airbagrucksack sicherer, als ungeschützt im minimobil.

Auch der Smart Roadster von 2005 hält einen Unfall durchaus "sicher" stand, selbst heutzutage. Man kann nur hoffen, dass die 3 Tonnen suvs automatisch bremsen wenn ein mircomobil mit dem panischen Jugendlichen drin, beim wenden übersehen wird.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 2
Haben die Dinger nicht mal ein Airbag?

Wenn ich mich von der Probefahrt vor mehr als zehn Jahren erinnere hatte der Renault Twizy doch wenigstens das?

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 3
Ja der Twizy hat nen Airbag, vmtl. weil es ihn auch in einer 80km/h-Variante gibt. Vorgeschrieben ist es aber weder bei L6e (max 45km/h) noch bei L7e (max 80km/h).

Ich würde mein Kind (die dürfen ja schon mit 15 Jahren gefahren werden) niemals in sowas einsteigen lassen.
Die Frage ist, was in dem Alter die Alternative ist. In der Stadt waren es Fahrrad und U-Bahn - aber aufm Land ist es dann meist der 45km/h Roller - und dagegen ist selbst so ein Kabinenroller noch besser im Unfallesfalle...

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 4
Es wird ja oft auf die Vorteile kleinster Autos z.B. in der Stadt hingewiesen. Wenn man dann aber sieht, [...]
Crashtest der Dekra: https://www.youtube.com/watch?v=ttWtjuegM8Y
Wenn man den Link anklickt sieht man vor Allem, daß es um einen Opel Rocks/Citroen Ami geht. Also nicht um ein Auto i.S.v. Pkw, sondern um ein Leichtfahrzeug! Ein wichtiger Punkt bei Leichtfahrzeugen ist, das sie im Gegensatz zu Pkw keine Crashtests bestehen müssen, viele haben nicht mal einen Airbag.
Diese Fahrzeuge kommen auch i.d.R. nur auf kleine Stückzahlen, haben also auch den Nachteil, das sich Massenproduktion nicht positiv auf den Preis auswirkt. Ich würde also eher mit "Mini-Auto" die Klasse der Kleinstwagen assoziieren und würde wegen der genannten Gründe eher zu z.B. einem Dacia Spring greifen. Der wird sehr kritisch betrachtet wegen des Abschneidens beim NCAP. Aber eben, der Kleinstwagen muß sich immerhin solchen Tests unterziehen.
Vorteile der Leichtfahrzeuge sehe ich darin, das man keine Fahrerlaubnis für Pkw braucht. Und sie sind sicherer als Roller/Mofas, weil zweispurig und man bei widrigen Witterungsbedingungen keine Gefahr hat zu stürzen, weil das Vorderrad wegrutscht, sowie das man immerhin ein Dach über dem Kopf hat.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 5
Eben,

Dacia Spring Essential 45: 10.250 EUR (in Luxemburg und Belgien).

Förderung in Luxemburg 6.000 EUR.

4 Räder, 4 Plätze, 4 Airbags, 4 Türen; 4.250 EUR.

Aber man braucht natürlich einen Führerschein.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 6
@KSR1 Zustimmung! Ich sehe allerdings das Problem, dass Käufern dieser Unterschied möglicherweise nicht bekannt ist. Die Kisten sehen aus wie Pkw, also wird möglicherweise vielfach auch eine entsprechende Sicherheit reininterpretiert, die aber einfach nicht gegeben ist. Und die Fahrzeuge sind ja nicht auf den Stadtbetrieb beschränkt. Man stelle sich vor, auf der Landstraße donnert ein Pkw mit 100 Sachen da rein - oder gar ein LKW.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 7
Wer den Beitrag mit Ton im TV gesehen hat weiß, dass man den Aufprall im beiden Fahrzeugen nicht überlebt. Die Gründe sind etwas unterschiedlich.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 8
Durch die Gewichtsbegrenzung bleibt kein Platz für Sicherheitsfeatures.
Ich würde sagen, das hat nichts mit Massenbegrenzung zu tun, sondern damit, dass sich die Hersteller einen feuchten Kehricht um nichtvorgeschriebene Crashtests kümmern.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 9
Oha, wusste gar nicht, dass die keinen Airbag haben  ???

Teurer, unsicherer Müll, der da meines Erachtens produziert wird. Hätte ich Kinder, würde ich die nicht darein setzen. Lieber dann mit 18 und Budget von 20k ein sehr guten Gebrauchten Wagen kaufen.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 10
Aus den genannten Gründen sehe ich es nicht so kritisch. Ein Mofa oder Roller hat auch keine Knautschzone, keinen Airbag und die kleinen auch kein ABS. Ich habe einen Opel Rocks bisher nur einmal gesehen, in Limburg. Wenn das Leichtfahrzeug nun mal 100% nur in der Stadt betrieben wird, wieso nicht? Urlaub macht einerseits nicht jeder, andererseits gibt es einen ICE-Bahnhof. Der Rocks spart als Längsparker an der Straße viel Platz zu durchschnittlichen Pkw, in der Reihe gab es kleine und große Pkw, Motorroller standen dort auch. Wenn der Anwendungsfall passt, ist es eigentlich eine pfiffige Sache.
Fahren bei Euch junge Leute keine Roller? Oder alte oder gebrechliche Leute sowas? https://m.media-amazon.com/images/I/71ck4dZnrhL._AC_SL1500_.jpg
Als es noch die Förderprämien für BEV gab, habe ich bedauert, das man Leichtfahrzeuge dabei nicht berücksichtigt hat, wodurch sie finanziell uninteressant wurden im Vergleich zu "richtigen" Autos.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 11
Der Nachfolger vom Twizy hat auch einen Airbag.
https://www.mobilize.co.de/range/mobilize-duo.html
Ob der einen rettet? Weiß ich nicht, zumindest ist hier einer vorhanden.
Ja für eine wirkliche "Verkehrswende" wären das schon die richtigen Fahrzeuge, zumindest in Ballungsräumen und im Zubringerdienst, andererseits ist politisch gewollt dann das Fahrrad und/oder den ÖPNV zu nutzen.
Der "Nutzen" muß m.E.  jeder selber abschätzen, wirklich "günstig" sind die halbwegs brauchbaren Fahrzeuge dieser Klasse allerdings nicht wirklich.
Mit dem vorhandenen Wetterschutz und als "Gehilfeersatz" oder zum ABS losen Roller insbesondere für die 45km Version haben sie sicher Ihre Berechtigung.
Hier wird es der "Markt" schon richten ;) .

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 12
Hallöchen,

sehe gerade dass der Dacia Spring Essential 45 in Deutschland tatsächlich 16.900 EUR plus Überführung kosten soll.

Da ich überzeugt bin dass Dacia BeLux die Fahrzeuge nicht mit Verlust verkaufen finde ich die von Dacia Deutschland verlangten Preise ziemlich frech.

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 13
Ja, schreiben wir es mal so:
Für so ein umgedengeltes Chinaauto ist das schon ein stolzer Preis in Deutschland.
Alternativ gibt es im Augenblick höchstens den T03:
Leapmotor
Der ist zwar kleiner, aber m.E. moderner und "stärker".
So oder so landet man bei mindestens 18.900 EUR für ein brauchbares Fahrzeug.
(Ist immer noch günstiger als ein Microlino) ;)

Antw.: Mini-Autos im Crashtest

Antwort Nr. 14
Der Nachfolger vom Twizy hat auch einen Airbag.
https://www.mobilize.co.de/range/mobilize-duo.html
Ob der einen rettet? Weiß ich nicht, zumindest ist hier einer vorhanden.
Muß er einen retten? Unverünftige sehe ich jeden Tag, brettern hier mit dem E-Scooter rum und Pedelecs. Auf der B49 an der Mosel sehe ich immer wieder Quads, tief, breit, laut. Im Westerwald irre Motorradfahrer. Das ist gefährlich, Fahrzeuge sowie Fahrweise.
Zitat
Ja für eine wirkliche "Verkehrswende" wären das schon die richtigen Fahrzeuge
... für den jeweiligen Anwendungsfall. Hier pendeln Leute an der Mosel die B49 nach Koblenz mit Twizy. Gefährlicher als mit dem Fahrrad? Eine meiner ersten Frühschichten war Sonntags um kurz nach 6 Uhr im Schneeregen Einer unterwegs, außerorts sind 100 limitiert.  Ein L6e mit 45 km/h wollte ich da auch nicht fahren, aber ein L7e, das 80 km/h schafft, könnte ich mir da vorstellen.
Zitat
zumindest in Ballungsräumen und im Zubringerdienst, andererseits ist politisch gewollt dann das Fahrrad und/oder den ÖPNV zu nutzen.
Das hat nichts mit Politik zu tun, Umdenken ist geboten, durch Wissen abgesichert. Es ist also nur noch eine Frage der Vernunft.
Zitat
Der "Nutzen" muß m.E.  jeder selber abschätzen, wirklich "günstig" sind die halbwegs brauchbaren Fahrzeuge dieser Klasse allerdings nicht wirklich.
Das schon, aber gute Pedelecs bzw. E-Bikes kosten auch dreistellig. Auch "herkömmliche" Fahrräder sind nicht billig, ich habe in den 90ern schon in heutiger Währung über 1000 Euro gezahlt.