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Thema: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe (81406-mal gelesen)
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Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 300
Ich denke da kommen mehrere Faktoren zusammen: Hyundai hat den ix35 FCEV scheinbar zu einem massiv subventionierten Preis verkauft, um einen Fuß in die H2-Welt zu bekommen und entsprechend Erfahrungen zu sammeln. Bei der Reparatur werden jetzt scheinbar die realen Kosten angesetzt.

Zwei Zitate aus dem Bericht dazu:
Zitat
Auf Anfrage von BILD räumt Hyundai ein, dass „eine derartige Reparatur wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist“. Als Erklärung schiebt der Hersteller die Seltenheit des Modells vor. Der ix35 sei „ein Pionier der Brennstoffzellentechnologie“.
Zitat
„Bei den Stückzahlen war man weit von denen klassischer Antriebe entfernt, was den Preis in die Höhe trieb.“ Zur Markteinführung 2013 erwähnte ein Manager, dass man vorläufig nicht ans Geldverdienen denke.

Aber scheinbar hat Hyundai noch keine Aussage bzgl. Kulanz getroffen:
Zitat
Im Fall von Till Westberg will Hyundai jetzt prüfen, „ob es eine kulante Alternative gibt“.


Interessant finde ich aber die Aussage, dass die Brennstoffzelle des Nexo (die "nur" 41.650 EUR netto kostet) gradmal für 10 Jahre oder 5000 Betriebsstunden ausgelegt sein soll...

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 301
Ich danke Dir. Für das Geld kann man gleich einen Kona usw. kaufen.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 302
Darum gehts aber auch gar nicht. Das ist eins der ersten Brennstoffzellen-Fahrzeuge und damit Technologieträger und Vorzeigemodell. Verstehe Hyundai da nicht; 100k sind doch Peanuts (Sind zwei bis drei verkaufte Fahrzeuge...) und die schlechte Presse und vergraulten Kunden um solch eine neue Technologie nicht wert.
Toyota scheint da komplett kulant zu sein. Schließlich handelt es sich da auch nur um eine Hand voll Fahrzeuge.

Andersrum: Wen interessiert denn heute noch H2 im Auto? Dann lieber direkt E-Fuels und weiter Verbrenner fahren  :icon_charly_rofl:

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 303
Interessant finde ich aber die Aussage, dass die Brennstoffzelle des Nexo (die "nur" 41.650 EUR netto kostet) gradmal für 10 Jahre oder 5000 Betriebsstunden ausgelegt sein soll...
Gut, war jetzt vielleicht eher ein Prototyp, aber 5000 Betriebsstunden klingt wenig, wenn man bedenkt, dass diese Technologie doch eigentlich für Langstreckenbetrieb (LKW, Bahn, Schiff) propagiert wird. Bei einer angenommenen 5-Tage-Woche und 9-Stunden-Arbeitstag würde so eine Brennstoffzelle im LKW dann gute 2 Jahre halten.
Gibt es da wirklich so gravierende Unterschiede in der Haltbarkeit verschiedener Zellen?

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 304

Andersrum: Wen interessiert denn heute noch H2 im Auto? Dann lieber direkt E-Fuels und weiter Verbrenner fahren  :icon_charly_rofl:

39 Menschen sehen das anders!

:D

Korrigiere: 34 Menschen, 2 Busfahrer und 3 Lastwagenfahrer.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 305
Und falls euch die 13,85 EUR/kg in Deutschland teuer vorkommen, ich durfte gerade erfahren, dass in Österreich der H2-Preis bei 23,99 EUR/kg liegt  :icon_flucht3:

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 306
Irgendwer hat mal gesagt, Wasserstoff sei der Champagner der Energiewende. Den bekommt man nicht für'n Appel und 'n Ei.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 307
Bin mir sicher, die sind auf höhere Haltbarkeit ausgelegt als eine handliche Camping-Brennstoffzelle.

Einer meiner Arbeitskollegen hat einen Mirai aus der ersten Generation. Mal sehen ob ich von dem irgendwas höre.


Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 309
Von den horrenden Kosten mal abgesehen...
Keine Ahnung, welches Anforderungsprofil der gute Mann bei seiner Anschaffung zugrunde gelegt hat, aber wenn ich nur 12.000km pro Jahr fahre (84.000km/7Jahre), brauche ich dann wirklich einen Antriebstyp, dessen einziger Vorteil in der schnelleren Betankung auf Langstrecke liegt? Wenn ich gleichzeitig regelmäßig 114km Umweg zum Tanken fahren muss? Bei einer - geschätzten - Reichweite von 1000km je Füllung (vermutlich ist‘s eher weniger) wären das 84*114km=9576km Fahrtstrecke nur zum Tanken!?  :icon_flucht3:  :icon_verwirrt2: Wir haben mit dem e-Niro aktuell ne ähnliche Fahrleistung - aber verbringen nicht über 13,5 Stunden im Jahr am Schnelllader - die Zeit dürfte allein fürs Fahren zum Tanken draufgegangen sein.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 310
Und falls euch die 13,85 EUR/kg in Deutschland teuer vorkommen, ich durfte gerade erfahren, dass in Österreich der H2-Preis bei 23,99 EUR/kg liegt  :icon_flucht3:
Danke für den Hinweis, das war mir nicht bekannt. Aber es stimmt genau, wenn man sich z.B. bei dieser Kette mal die Preise ansieht (1. Treffer bei Internetsuche): Wasserstofftankstellen von OMV | OMV.at
Wenn man hier noch bedenkt, das AT mehr Speicherkapazitäten hat als D, bezogen auf das Gesamtnetz, dürfte wirklich jedem klar sein, wie bei uns in D die Chance "ich tanke grünen Wasserstoff aus billigem Ökostrom, der bei Stromüberschuß erzeugt wird", niemals aufgehen kann. "Champagner" trifft es gut. Wir haben nur einen Bruchteil H2, den wir für die Umstellung der Industrie von Erdgas auf EE bräuchten. In Bezug auf BEV und D hat mal jemand gerechnet, das es ca. 20% zusätzlichen Strombedarf zur Erzeugungsmenge ohne BEV ausmacht, die wir mehr bräuchten. -> Da für H2 4 mal so viel Strom gebraucht wird, bräuchten wir somit 80% mehr Strom. Niemand der klar bei Verstand ist, baut so eine Überkapazität an Anlagen, nur damit man einen Gasrüssel anschließen kann, statt einen Stecker zu stecken. Hinzu kommt, das es sicher noch > 10 Jahre dauern wird, die Industrie grün zu bekommen und das dafür nötige wirklich grüne H2 herzustellen. Und dann schaut Euch mal an, was ein E-Golf vor 10 Jahren konnte und was ein ID.3 Pro S heute kann. In weiteren 10 Jahren werden Autos die Infrastruktur, die aktuell gebaut wird, mit 350 kW-Ladern bzw. neu 400 kW, ausreizen können bis zu einem hohen SOC. Schon jetzt kann man auch jetzt als Laternenparker ohne Lademöglichkeit daheim und bei der Arbeit zurecht kommen. Bei mir wird es wohl so sein, wenn ich endlich mal umsteige. :-D Mit heutiger Technik. Immerhin kann ich mich während des Ladevorgangs ins Auto setzen, hier posten usw.. und muß nicht wie 3/4 Tankvorgänge in einer Dieselpfütze stehen.

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 311
Hallo zusammen, hatte heute die Gelegenheit einen Antriebsstrang eines Hyundai 35i Fuel Cell zu sehen und mir ein bisschen was dazu erzählen zu lassen.

Ich kann nicht alles wiedergeben, aber TL;DR bin ich mir ziemlich sicher, wird sich Brennstoffzelle nicht so ohne weiteres im PKW-Bereich durchsetzen, da schlicht zu teuer. In diesem Fall kostet die Brennstoffzelle um die 55k im Austausch, alle 4 Jahre müssen die Tanks gewartet werden, etc. Die Werkstätten können damit selten umgehen, da Spezialwerkzeug und extra geschultes und auch zertifiziertes Personal für Hochdruck-Anwendungen. Toyota musste für eine Mirai-Reparatur hier in der Region extra jemanden anreisen lassen.

Ich mein, auf der Habenseite, das Thema kam ja mal auf, die Aggregate in LKW sind auf mehr als 25.000 Betriebsstunden ausgelegt und in PKW sollten sie, sofern sie nicht kaputtgehen, ca. 500.000km halten.

Ich kann leider keine anderen Bilder der Totalen anhängen, da man im Hintergrund die Fertigung sieht.
Wenn man ein bisschen im Netz sucht, findet man aber Bilder. Hier z.B. Five Hyundai ix35 Fuel Cell vehicles joining London hydrogen project - Green...

Unten sieht man die beiden Tanks und damit auch die Zyklen. Es handelt sich um Typ 4-Tanks, also  Kunststofftanks mit Glasfaser-Ummantelung. Einen Kleineren, damit sich das Gas nicht zu schnell auf einmal ausdehnen kann und einen Größeren.

Auf dem dritten Bild sieht man ein sogenanntes TPRD (Thermal Pressure Relief Device (TPRD) | HYFINDR), welches im Brandfall abbläst… nach unten!!! Bestimmt geil, wenn man als Unfallhelfer die Füße gebraten bekommt und beim LKW sichergestellt ist, dass auch alles andere was abkriegt ;D immerhin dürfen beim LKW oder Bus die TPRDs auch nach oben gerichtet sein.

Interessant fand ich auch, dass Wasserstofffahrzeuge eigentlich waschechte Hybriden sind, denn die Brennstoffzelle hat eine Latenz von ein paar Sekunden. Daher ist der Akku notwendig, der abgesehen von der kinetischen Rückgewinnung auch als Pufferspeicher fungiert.

Brennstoffzellen brauchen einen extrem sauberen Wasserstoff, das macht den Wasserstoff sehr teuer. Umgerüstete Verbrenner kommen mit wesentlich unreinerem Wasserstoff klar und es wird damit gerechnet, dass sie abgesehen von der günstigeren Technik auch günstiger zu betanken sein werden.

Spezialkühlmittel werden ebenso benötigt, wie diverse Luftfilter. An der Stelle war mein Kopf voll, wie und warum, bitte selbst recherchieren :D

Cummins zum Beispiel entwickelt anscheinend in beide Richtungen. Bleibt also spannend. Weniger für PKW, aber wohl bei anderen Anwendungen.


Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 313
 :applaus: third time is the charm ;)

Antw.: Diskussion: Wasserstoff-Antriebe

Antwort Nr. 314
Selbstverständlich sind es Hybride. Im Toyota Mirai z.B. ist der gleiche Akku wie im RAV4 Hybrid mit soweit ich erinnere 2,4 kWh.
Wasserstoff-Verbrenner haben halt den schlechten Wirkungsgrad eines Verbrenners. Und produzieren neben CO2 auch NOx.

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