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Thema: Übersicht Toyota Touch (1. Generation) (15090-mal gelesen)
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Übersicht Toyota Touch (1. Generation)

Hier eine "Kopie" des damaligen Blog-Artikels. Wichtig nochmal: Das gilt alles nur für das Touch der ersten Generation!

Mit dem Touch-System integriert Toyota ein neues Multimedia-System in seine Fahrzeuge. Bisher sind bei Toyotas Hybridfahrzeugen die Modelle Yaris Hybrid, Prius+ und der facegeliftete Prius 3 mit Touch-Systemen ausgestattet. Das System selbst ist, je nach Variante, modular aufgebaut und nutzt auch Internetdienste.

Grob unterteilen kann man die Touch-Systeme eigentlich in zwei Gruppen: Die modularen Systeme, welche durch einzelne Bausteine weiter aufgebohrt werden können und sich dann entweder Touch (nur Multimedia), Touch&Go oder Touch&Go Plus (Multimedia und Navigation) nennen, und ein relativ starres System, welches Toyota als monolithisches System bezeichnet und offiziell Touch Pro nennt.
 
Selbst das simple Touch kann mittels Bluetooth Musikinhalte vom Smartphone oder Handy abgespielen. Moment, und die USB-Buchse in der Mittelkonsole? Klar, die funktioniert auch ohne Bluetooth-Smartphone. Hat man sich für ein Touch&Go oder gar ein Touch&Go Plus entschieden, ist Bluetooth aber fast schon Pflicht, denn nur dann kann man die durchaus sinnvoll integrierten Google-Suchfunktionen für die Navigation nutzen. Stop! Das Thema Bluetooth ist nämlich gar nicht so einfach. Zwar ist diese Schnittstelle längst standardisiert, dennoch nutzen die verschiedenen Hersteller teilweise Protokolle und Funktionen, die nicht dem Standard entsprechen. Werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Protokolle, die die Touch-Systeme für die einzelnen Funktionen benötigen:



Und nun wird es kompliziert. Ist bei einem Smartphone z.B. das Protokoll zum Übertragen des Telefonbuchs, also das Protokoll PBAP, vorhanden, bedeutet das aber nicht zwangsläufig, dass auch die Kontaktbilder übertragen werden können, denn dann kommt es wieder auf die Version des Protokolls an. Und als wäre das nicht genug, brauchen die verschiedenen Touch-Varianten dann für bestimmte Funktionen auch noch verschiedene Protokolle. Für eine generelle Internetnutzung benötigt Touch&Go z.B. entweder das DUN- oder das PAN-Protokoll. Touch Pro jedoch kann nur ins Internet, wenn ihm dafür das DUN-Protokoll zur Verfügung steht. Und noch besser (ironisch gemeint): Wenn man nun einen Prius Executive mit Touch Pro und ein Apple iPhone sein Eigen nennt, ist es plötzlich Essig mit Internet im Fahrzeug, denn das iPhone unterstützt nur das PAN-Protokoll, nicht aber das vom Touch Pro geforderte DUN-Protokoll.
 
Um nachzuschauen, welche Smartphones und Handys mit welchem Toyota Multimedia-System kompatibel sind, hat Toyota eigens eine Internetdatenbank aufgebaut. Hier kann man dann selbst nachsehen, ob sein Smartphone Touch-kompatibel ist. Besser macht man das vor dem Autokauf, oder man behält sich im schlimmsten Fall einen weiteren finanziellen Posten für ein neues Smartphone im Hinterkopf.
 
Man kann vielleicht zusammenfassen, dass die Varianten Touch, Touch&Go und Touch&Go Plus die moderneren Systeme sind. Sie lassen sich flüssiger bedienen, sind schicker aufgebaut und bieten allen möglichen technischen Schnickschnack. Nur diese Varianten sind in der Lage, ihren Funktionsumfang mit durch Toyota veröffentlichte Applikationen, sogenannte Apps, zu erweitern. Diese sind teilweise kostenlos (z.B. Tipps zum Spritsparen oder auch eine Wetter-App), teilweise aber auch nicht. Touch Pro erinnert immer noch sehr stark an das vorherige Multimedia-System und ist weniger flexibel.
 
Mein Toyota, das sollte man sich merken. Denn unter www.toyota.de/MeinToyota erreicht man das Portal, mit dessen Hilfe man seine Fahrzeuge – ja, es dürfen auch mehrere sein – in Zukunft softwaretechnisch selbst warten und pflegen kann. Nach erfolgreicher Registrierung und Aktivierung seines Accounts kann man hier eines oder gleich mehrere Fahrzeuge mit Hilfe der Fahrgestellnummer und eines Codes des Touch-Systems anlegen, ihnen einen Namen geben, dazu Handbücher und Dokumentationen herunterladen, Apps installieren, und sogar Updates einspielen, für das Touch selbst, oder auch für das Navigationsmodul. Ja, Kartenupdates zieht man sich bei Touch selbst, wenn auch das Prozedere dafür und für eventuell anstehende Systemupdates noch relativ umständlich ist. Zuerst gilt es, sich einen freien USB-Stick von mindestens 2 GB zu besorgen, besser aber 4 GB, denn alleine ein Europa-Kartenupdate (kostet derzeit 119 Euro) ist von Toyota schon mit 2 GB Datengröße angegeben. Dieser Stick muss mit FAT16 oder FAT32 formatiert und unbedingt leer sein. Man steckt ihn bei eingeschaltetem Fahrzeug in den USB-Anschluss, und sagt dem Touch-System dann, dass man einen sogenannten Fingerabdruck auf den USB-Stick kopieren möchte. Ist das erledigt, geht es zurück zum Desktoprechner, denn nun kann man über das MeinToyota-Portal das Update auf den Stick kopieren. Dabei wird nach dem Fingerabdruck gesucht und das Update erst dann auf den Stick kopiert, wenn dieser mit dem im Fahrzeugprofil hinterlegten Touch-Code zusammenpasst. Das Finale folgt dann wieder im Fahrzeug, wo man erneut den USB-Stick anschließt. Das Touch-System erkennt die Software auf dem Stick automatisch und beginnt, das Update einzuspielen. Den mit dem Fingerabdruck versehenen USB-Stick kann man anschließend aber weiter nutzen, um z.B. über die Toolbox-Software weitere Apps auf das Fahrzeug zu übertragen. Aber Vorsicht: das alles funktioniert nicht mit dem Touch Pro.
 
Eine Adresse am eigenen Desktoprechner suchen und aufs Fahrzeug übertragen, das kann Touch übrigens auch. Um genau zu sein: Touch&Go, aber auf solche Kleinmeierei verzichten wir hier jetzt besser mal. Es sind verschiedene Suchanbieter bei Touch hinterlegt, standardmäßig ist dies aber Google. Man startet zuhause also Google Maps, sucht sich eine Route, und sendet diese über Google selbst an sein Fahrzeug. Dazu muss man keine Software installieren, kein Browser-Plug-in, nichts. Das funktioniert einfach so, man muss lediglich seinen MeinToyota-Account angeben. Die Ziele lassen sich dann zunächst bei MeinToyota sammeln, man kann sie als Favoriten deklarieren und einzeln oder komplett, manuell oder auch automatisch an sein(e) Fahrzeug(e) übertragen. Man kann sich aber auch einfach in sein Fahrzeug setzen, das Navigationssystem starten, und einfach mal Google LocalSearch starten. Wenn man dort z.B. den Begriff “Schuhe” eingibt, sucht das System nach Schuhgeschäften in der Nähe, bedient sich dabei Google LocalSearch, einer Art Gelbe Seiten von Google, und zeigt die Ergebnisse in einer Liste an. Dort kann man dann das gewünschte Geschäft auswählen und sich erstmal weitere Informationen dazu anzeigen lassen, dazu gehören dann natürlich die Adresse, aber auch die Telefonnummer und auch Fotos. Man kann direkt dort anrufen oder sich dorthin führen lassen.
 
Klingt alles furchtbar kompliziert, und das ist es teilweise sicherlich für das ältere Semester auch. Bitte nicht falsch verstehen. Apps herunterladen, Internet im Fahrzeug, Google Maps, Toolbox und USB: jemand, der das alles nicht kennt, dürfte mit MeinToyota überfordert sein. Dem bleibt vielleicht nur, sich auf das Nötigste zu beschränken oder seinen Toyota-Händler um Unterstützung zu bitten. Alle anderen sollten sich auf MeinToyota registrieren, solange die schönsten Benutzernamen noch frei sind, und Touch einfach mal kennenlernen.
 
Und welches Touch-System kann nun was genau? Die einzelnen Möglichkeiten und Funktionen haben wir in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst. Dabei gibt es noch ein Problem: Es ist derzeit nicht ganz klar, welche Touch-Variante nun Karten-Updates im Anschaffungspreis beinhaltet. Hier widersprechen sich Datenblätter untereinander, und Händler wissen hier auch noch nicht wirklich weiter. Dies möchte ich aber nicht den sicher bemühten Händlern vorwerfen. Fakt ist: Das Touch Pro gibt es nur in einem Hybridfahrzeug, dem Toyota Prius in der Executive-Ausstattung. Angeblich sind hier 3 Jahre Karten-Updates inklusive, so hieß es zumindest noch, als Touch vorgestellt wurde. Inzwischen taucht im Prius-Datenblatt davon nichts mehr auf, dafür heißt es aber dort, dass bei Touch&Go Plus 6 Karten-Updates inklusive seien, zeitlich scheinbar unbegrenzt. Schaut man im Yaris-Datenblatt nach, fehlt diese Information dort vollständig. Das könnte bedeuten, dass im Yaris jedes Update bezahlt werden muss, im Prius jedoch nicht – es kann aber auch bedeuten, dass derzeit einfach niemand genau weiß, bei welchem Fahrzeug und welchem System nun welche Updates inklusive sind.


Antw.: Übersicht Toyota Touch (1. Generation)

Antwort Nr. 1
Hallo Jorin,

danke für die tolle Übersicht.

Eine kleine Korrektur. Ich habe das Touch&Go der ersten Generation. Dies hat kein RDS-Radio wie man es bei anderen Autos kennt. Lediglich die Senderkennung wird angezeigt. Sonst nichts. Alle übrigen Dienste (z.B. Titel, Programmname, etc.) kann das Radio nicht anzeigen.
Ob das Navi wirklich TMCPro in DE benutzt, weiss ich nicht. Gemäß Bedienungsanleitung (http://www.toyota-tech.eu/aimuploads/%7BF684B95B-BB49-B253-2216-1802A425BB49%7D/Display_Audio_OM20B62M_GER_LR.pdf) steht dort nur TMC.