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Thema: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei (67199-mal gelesen)
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Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 120
....
1. Warum lässt Tesla dieses gefährliche Fahren zu?

2. Warum ist keine Sensorik im Lenkrad verbaut, um die Hände am Lenkrad zu detektieren? Die Technologie dazu ist Stand der Technik, verschiedene Systeme sind verbreitet und ggü. einem Radar oder einer Kamera recht günstig. Vor allem wenn alle anderen Anbieter dies so oder ähnlich absichern.
.....
Das mit dem falschen Begriff ist einfach richtig. Bei Daimler heißt das umfangreichere Paket "Fahrerassistenz".
...

Leider hat sich jetzt wohl dies alles bewahrheitet - lieber hätte ich Unrecht gehabt.

Eines muss man festhalten:

Tesla hat willentlich und ohne den Stand der Technik einzusetzen, auf eine Funktion verzichtet, die absichert, dass die Hände am Lenkrad bleiben. Damit würde ich es als nicht unwahrscheinlich ansehen, dass Tesla hier voll schuldhaft handelt. Für wenig Aufwand hätte eine Sensorik eingesetzt werden können, um Freihandfahren zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Wenn man nur einen Hinweis in die Bedienungsanleitung druckt oder eine Warnung im Display zeigt, reicht das meiner Ansicht nach nicht aus, wenn es verfügbare Techniken gibt, eine wirkliche Sicherung zu erreichen. Der Hinweis ist nur ein Feigenblatt.

Mit dem Begriff "Autopilot" hat Tesla suggeriert, dass das Auto autonom pilotiert wird. Andere wie Daimler, die technologisch mindestens so weit sind, verzichten auf Begriffe wie Autopilot und nennen es Stauassistent oder Lenkassistent.

Durch den Verbau der Sensoren ohne Funktion und das später versprochene "upgrade" per Funk hat sich Tesla selber unter Druck gesetzt "zu liefern" und dann eine noch nicht sichere Version ausgeliefert.

Wenn hier wirklich diese gefährliche Funktion des Fahrens ohne Hände am Steuer Schuld ist, sollte Tesla schleunigst per "downgrade" die Funktion ausschalten. Allein schon die Möglichkeit, das es so ist, sollte zur Reaktion führen.

Insgesamt handelt Tesla hier grob fahrlässig und hat den Tod von Kunden in Kauf genommen, indem sie dieses System als Autopilot bezeichnet, ohne Absicherungssensorik entwickelt und per "upgrade" freigeschaltet hat. Ob das nun zu einem grösserem Aufschrei oder Konsequenzen führt, bleibt abzuwarten. Ich würde davon ausgehen, dass viele Tesla-Fahrer weiterhin die Hände vom Lenkrad lassen.

Hat lieber nur Assistenten, aber die abgesichert

Wanderdüne

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 121
Aber ein in meinen Augen schlechter Zug seitens Tesla, darauf zu verweisen, dass sie schon 200 Mio Meilen ohne Toten haben, wärend der Schnitt bei 145 Mio liege...
Zumal die Aussage eine irrelevante Schutzbehauptung ist, die suggerieren soll, man spiele sicherheitstechnisch bereits in derselben Liga wie menschliche Fahrer. Die Aussage verschweigt geflissentlich, dass auf den 200 Mio km (in Meilen war es doch etwas weniger) die meisten möglichen Unfälle vom den Autopilot überwachenden menschlichen Fahrer verhindert wurden. Das ist genau wie mit den stets öffentlich präsentierten bislang 11 Unfällen bei Google. Tatsächlich haben die Google-Testfahrer bislang im Mittel etwa alle 2500km eingreifen müssen um schlimmeres zu verhindern (s. http://www.google.com/selfdrivingcar/files/reports/report-annual-15.pdf ). Das charakterisiert den erreichten Stand autonomen Fahrens  deutlich besser als verzerrte Unfallstatistiken, die den Einfluss des überwachenden Fahrers schlicht ignorieren.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 122
http://www.theverge.com/2016/6/30/12072408/tesla-autopilot-car-crash-death-autonomous-model-s

Erklärung lt. E. Musk hier: Aufgrund der Höhe des Trailers (es handelte sich wohl um einen Ernteanhänger an einem Traktor) hat das Radar den Trailer für ein Hinweisschild gehalten und keine Notbremsung ausgelöst, um "falsche Bremsvorgänge zu vermeiden". Wenn dem so ist, kommt bei Tesla Sicherheit erst an 2ter Stelle. Besser hundert mal zu viel gebremst, als einmal zu wenig. Und wenn die Funktion noch nicht sicher ist, besser weglassen.

Der Tesla scheint ungebremst unter dem Hänger durch zu sein und das Dach wurde abgeschert.

Bei Fox-News (eine der zugegebenermassen schlimmsten Infoquellen der USA) wird berichtet, dass der Fahrer ein Videospiel spielte.

http://www.foxnews.com/leisure/2016/07/01/tesla-driver-using-autopilot-feature-killed-by-tractor-trailer/

Es sieht also so aus, dass der Fahrer voll abgelenkt war, sonst hätte er einen Traktor (in den USA sind die seehehr groooossss / John Deere 7000 und höher) mit Hänger niemals übersehen, der nähert sich seitwärts ja auch nicht mit hoher sondern moderater Geschwindigkeit. Ungebremst heisst hier: der Fahrer vertraute dem Autopilot voll und war von Tesla wohl sehr überzeugt.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 123
Berichtigung: tractor-trailer heißt auf Deutsch Sattelschlepper.

Gruß
Martin

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 124
Beim Weltraumflug sind auch schon einige Raketen explodiert. Das Produkt reift eben beim Kunden aus. Der Fortschrittsglaube als Ersatzreligion endet halt oft mal tödlich. Aber das sind die neuen Helden, die für den Fortschritt das letzte Hemd geben.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 125
Ich kann dazu nicht Stellung nehmen, da ich die Hintergründe die zu diesem Unfall führten nicht kenne und ich deshalb auf den Zug der Mutmaßungen nicht aufspringen werde.

Punkt

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 126
Beim Weltraumflug sind auch schon einige Raketen explodiert. Das Produkt reift eben beim Kunden aus. Der Fortschrittsglaube als Ersatzreligion endet halt oft mal tödlich. Aber das sind die neuen Helden, die für den Fortschritt das letzte Hemd geben.

So ist es aber hier nicht. Hier geht Tesla technisch nicht in Neuland hinein. Die selben Sensoren und Funktionalitäten sowie weitere Absicherungen sind auch beim Daimler verfügbar. Und Sicherheitstechnik reift bitte nicht beim Kunden, sondern in der Testphase.

Nein, hier hat Tesla bewusst Risiken in Kauf genommen und Kunden in Gefahr gebracht. Mit einer Beta-Version und ohne Absicherung. Und viele haben geglaubt, dass Tesla es besser kann als Daimler & Co. Auch hier im Forum. Als wäre Tesla technologisch hier weiter.

Dabei ist Tesla beim Autopilot einfach nur unverantwortlich und marktschreierisch unterwegs. Für den Marketingeffekt des "Autopiloten" haben sie Risiken an Leib und Leben der Kunden in Kauf genommen. Für mich sind die durch. Egal wie gut der elektrische Antriebsstrang ist und noch wird.

Ich kann dazu nicht Stellung nehmen, da ich die Hintergründe die zu diesem Unfall führten nicht kenne und ich deshalb auf den Zug der Mutmaßungen nicht aufspringen werde.

Es wird nur wenige geben, die alle Daten zum Unfall in die Hände bekommen. Ein Deutscher wird da kaum dabei sein. Allerdings kann man aufgrund der Hergangsbeschreibungen sowie des Wissens über die Funktion des Tesla-Autopiloten (hat keine dauerhafte Absicherung für "Hände am Lenkrad" wie alle anderen) ziemlich sicher sein, dass der mangelhafte Autopilot hier ursächlich war. Und dieser Unfall wäre mit meinem Daimler nicht passiert!

Wenn es dann aber schon vor dem Unfall Warnungen zur Gefährlichkeit des Tesla Autopiloten gab (und die gab es) und nun genau so ein schreckliches Ereignis passiert ist, sollte man den letztendlich Schuldigen doch eindeutig benennen: Tesla,

Gruss

Wanderdüne








Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 127
http://www.automobil-produktion.de/hersteller/wirtschaft/nach-tesla-unfall-heftige-kritik-an-beta-testverfahren-116.html

Endlich regt sich da etwas zum Thema Kunden als "Beta-Tester" in Teslas auf öffentlichen Strassen. Das kann man ja bei einer Tablet-Software oder einem Videospiel noch tolerieren, aber bei einem tonnenschweren Fahrzeug, dass mit 150 km/h auf öffentlichen Strassen unterwegs ist, ist das einfach nur gefährlich.

Gruss

Wanderdüne




Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 131
Ich kenne auser Tesla keinen Hersteller, der einen Autopilot vermarktet. Und ABS, Fernlicht-Assistent, Notbrems-Assistent, Totwinkel-Assistent, Spurüberwachungs-Assistent, etc. darf von mir aus gerne an bleiben. Mir geht es darum, dass die Assistenten (technisch) sicher stellen, dass der Fahrer aktiv beim Fahren bleibt. Ein Popup mit einem Hinweis ist offensichtlich nicht ausreichend.

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 132
Es sind zwar keine autonomen Autos, aber egal:
Testing (Semi) Autonomous Cars With Tesla, Cadillac, Hyundai, and Mercedes

Grundsätzlich ist das natürlich Quatsch: Autonomes Fahren zu testen mit Systemen, die als Assistenzsysteme ausgelegt sind. Aber es stellt ganz gut die kritische Vermischung und die Folgen der Vermarktung als "Autopilot" dar:

Tesla lässt wirklich lange Zeiten ohne Eingriff technisch zu und die Reporter verstoßen hier wissentlich gegen die wegdrückbaren Vorgaben des Herstellers. Warum sollten es die Fahrer dann nicht auch mal versuchen? Nachmachen kann dann tragisch enden.

Tesla fährt am nächsten auf (Follow the leader) und bremst schwach ab (Door slam, Traffic jam). Zeigt wiederum die Auslegung als Autopilot ohne Fokus auf Sicherheit. Da bin ich froh, dass der Mercedes da ordentlich abbremst und Abstand hält.

Der letzte Punkt "Human Intervention when the robor Driver fail" ist genau die kritische Darstellung. Hier sieht es so aus, als wenn alle "Robot Driver" schlecht sind, außer Tesla. Nun sind aber die anderen zum Glück sicherheitstechnisch so ausgelegt, dass die Hände ans Lenkrad gehören! Wie schon öfters geschrieben, ist zumindest Mercedes gar nicht ausgelegt zum autonomen Spurführen und Lenken.

Schade, dass in solchen Tests dann so verglichen wird und das Tesla System fälschlicherweise als "nearly Level 3" bezeichnet wird. Damit fahren dann Leute und machen E-Mails oder schreiben im "Forum". Es wird also früher oder später weitere tragische Ereignisse geben.

Da bin ich doch froh, dass @e-motion die Hardware für den "Autopilot" nicht mit an Bord hat und weiter selber fährt. Denn bei aller berechtigten Kritik am Autopiloten: wenn man ihn als Assistenten nimmt, die Hände am Lenkrad lässt und aufmerksam ist, ist alles gut.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 133
Da bin ich froh, dass der Mercedes da ordentlich abbremst und Abstand hält.

Wie der Abstandsradartempomatdingens im Prius auch. Was der manchmal die Bremse rein haut, damit er auch ja dem Vordermann nicht zu dicht auffährt, hui!

Aber du hast recht: Solange die Technik nicht einschätzen kann, ob der Abstand zum Vordermann nun notwendig ist (weil er vor einem in der Spur bleibt und selbst stark bremsen muss) oder eher nicht (weil der Vordermann abbremst, um gleich abzubiegen, und somit die eigene Spur zu verlassen), solange sollte sie auf Nummer Sicher gehen und den Abstand auf jeden Fall groß genug wählen, damit nichts passieren kann, was auch immer der Vordermann treibt! Bei kleinen Tempomaten und erst recht bei autonom fahrenden Systemen!  :besserwisser:

Antw.: Tesla schaltet teil autonomes Fahren frei

Antwort Nr. 134
Tesla bestätigt weitere "Autopilot"-Unfälle

Zitat
Es wird ungemütlich für den Shootingstar der Autobranche: Nach dem ersten tödlichen Unfall mit der "Autopilot"-Funktion eines Tesla Model S räumt der Hersteller weitere, allerdings weniger schwere Unfälle ein.