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Thema: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt (9446-mal gelesen)
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Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 15
Ich nehme einfach mal dieses Beispiel.

Ob sie dann am anderen Ende Münchens nachgeladen haben um wieder zurück zu fahren, steht dort nicht.

Zitat
Drei Modi stehen zur Auswahl. Bei "Max eDrive" kümmert sich der 113 PS Elektromotor mit seinem Drehmoment alleine um den Vortrieb des 2230 Kilogramm schweren SUVs. Das klappt in der Stadt hervorragend. Mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h lässt sich auch auf der Autobahn stromern, nur sind dann die Akkus schneller leer, als einem lieb ist. Die angegebene Maximal-Reichweite von 31 Kilometern ist ohnehin eher ein theoretischer Wert. Bei den ersten Testfahrten reichte die Kraft des Akkus immerhin vom einen Ende Münchens bis ans andere, also mehr als 20 Kilometer. Wenn die Energiespeicher leer sind, dauert es an der haushaltsüblichen Steckdose knapp vier Stunden, ehe der BMW X5 xDrive 40e volle Batterien hat. Wer eine BMW-Wallbox installiert hat, kann das in zwei Stunden und 45 Minuten erledigen.
http://www.autobild.de/artikel/bmw-x5-xdrive-40e-2015-fahrbericht-4580148.html

Einstufung Elektroauto?

Dieses "electric vehicle" zeigt, dass dieses Konzept nur für sehr begrenzte Einsatzprofile als "EV" taugt. Hat man wiederum ein solches Profil, müsste man sich fragen, warum man überhaupt einen dermaßen großen Verbrenner braucht. Ich finde es eher fragwürdig warum man überhaupt einen Elektroantrieb einbaut. Das ist wohl auch der Grund, warum die PHV so schwer verkäuflich sind.

Leute, sowas als Elektroauto einzustufen ist doch verrückt. :-)


Und noch mal zum Topic.

Der Hybridantrieb wird durch die PHV nicht beerdigt. Im Gegenteil. Er lebt in diesen Autos doch erst richtig auf. Plug-in Hybrid, der Name passt auch.
Zitat
Das Zusammenspiel zwischen E-Motor und Ottomotor ist den BMW-Ingenieuren hervorragend gelungen und läuft ohne spürbare Übergänge oder Ruckler ab. Ein echtes Highlight ist der Auto eDrive-Modus im Zusammenspiel mit dem Navigationssystem. Dann orientiert sich die Elektronik an der gewählten Route und fährt in der Stadt so viel wie möglich elektrisch und lädt die Batterien auf Autobahn-Etappen – alles automatisch. Außerdem werden die Verkehrslage und der Fahrstil des Lenkers ins Kalkül gezogen.

Grüße
Holger

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 16
Für mich ist ein Plug-in-Hybrid nunmal ein Hybrid, auch wenn er bestimmte Strecken rein elektrisch zurücklegen kann. Es ist für mich kein reines Elektrofahrzeug, da er zwei Antriebsvarianten (Benzin- bzw. Dieselgetrieben und rein elektrisch) vereinigt.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 17
Hallo Wanderdüne, ein paar Antworten.

Es mag ein paar Ausnahmen wie Dich geben, dem Gros der SUV- und Dickschiff-käufer  sind Emissionsmenge/Spritverbrauch völlig egal. Und deswegen sagt es über Hybridtrend oder Nicht-Trend rein gar nix, wenn in diesem Segment ein paar Alibi-Hybride gestrichen werden. Und eben das hat der Autor nicht verstanden.

Eine Differenzierung in punkto "Kriechen" gibt´s beim Autor an keiner Stelle, in der fetten Überschrift erst recht nicht - und das bestätigt damit die üblichen Vorurteile.

Ich hab ja nun genau beschrieben, warum "nur kurz" elektrisch ein grottenfalsches Vorurteil ist, Wenn Du im EV-Modus "schleichst" (was immer "Schleichen" für Dich sein mag), mußt Du das bitte nicht als Hybrid-Eigenschaft verallgemeinern und damit die gängigen Vorurteilen bestätigen.
Auf dem Rückweg vom Einkaufen fuhren wir gestern im Auris mit  vier Personen auf der Landstrasse  mit 80 km/h elektrisch - echtes "Schleichtempo".

Porsche ist ein reiner Anbieter im Luxussegment, was die tun oder nicht tun, kann Otto Normalverbraucher ziemlich wurscht sein.

Wir haben bei der Hybrid-Anschaffung genau gerechnet: Ein Prius-Plug-In Hybrid hätte sich angesichts des Mehrpreises erst bei einer jährlichen Fahrleistung von 40.000 km gerechnet. Unsere liegt aber nur zwischen 16.- und 18.000 km, ergo wurde es ein Vollhybrid. Dabei ist mir die Technik im Detail relativ schnurz, sie muss sich nur rechnen.

Daher: Mehr wirtschaftliche Hybridlösungen für "Jedermann-Autos" bitte.

PS: Heute kam im Berliner Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/mobil/iaa-2015/bmw-2er-3er-und-7er-als-plug-in-hybride-drei-neue-mit-stecker/12271546.html
ein Artikel bezüglich der Hybrid-Strategie von BMW - von wegen Beerdigung der Hybridtechnologie.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 18
Deswegen bin ich ja so vehement gegen die verklärende Einstufung.
Ja, da stimme ich Dir zu. Der Begriff 'Elektromobilitätsgesetz' ist einfach nicht glücklich. Mir wäre ein 'energieeffiziente und schadstoffarme Mobilität'-Gesetz auch viel lieber. Denn ein micro-Car (z.B. Ligier) mit Turbo-Diesel/Benziner kann durchaus SEHR effizient sein. Und ein Elektro-Panzer kann auch SEHR ineffizient sein (z.B. Ludicrous Mode). Auch bei den Schadstoffen wäre mir viel lieber es würde der gesamte Produktzyklus betrachtet. Feinstaub durch Reifenabrieb und Bremsen ist auch nicht zu unterschätzen. Der ist natürlich bei grosser Fahrzeugmasse i.d.R. grösser. Es ist einfach ein komplexes Thema ... Schade finde ich, dass, wie meistens in der deutschen Gesetzgebung, nicht die gewünschte Wirkung beschrieben wird, sonder eine fixe Technologieauswahl getroffen wird.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 19
Ja, hart in der Diskussion. Aber Wanderdüne ist mir trotzdem sympatisch! :-)
Das gebe ich e-Motion 1:1 zurück. Auch trotzdem sympathisch!  ;)

Beste Grüße in den Taunus

Von

Wanderdüne,

der, selbst wenn er elektrisch fährt, immer noch einen Hybrid fährt, auch wenn der Verbrenner aus ist und abgekuppelt.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 20
P.S.: ich vermute eher wir werden mehr Plug-in Hybride in Zukunft sehen, gerade auch von deutschen Herstellern
http://www.automobilwoche.de/article/20150903/AGENTURMELDUNGEN/309039996/iaa-2015-bmw-bringt-drei-neue-hybridmodelle#.Veima8TuKrU

Auch wenn es nicht zum guten Ton gehört, sich selbst zu zitieren: ist es nicht verrückt, wie die Dinge sich gegenseitig beeinflussen? Kaum startet einer den Abgesang auf die BMW Hybridtechnik, stellt das Unternehmen 3 neue Fahrzeuge vor - und auch in der Kompaktklasse.

Gruß

Wanderdüne

(Der immer noch die thüringische Glaskugel besitzt)

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 21
Zitat
Kaum startet einer den Abgesang auf die BMW Hybridtechnik, stellt das Unternehmen 3 neue Fahrzeuge vor - und auch in der Kompaktklasse.

Ja, aber diese Meldung bestätigt doch geradezu den MM-Artikel, nicht? Alle diese 3 neue Fahrzeuge sind doch Plugins. In dem MM-Artikel stand, sinngemäß:

Zitat
Ein klassischer Hybridantrieb mit Verbrennungs- und Elektromotor, so wie beim legendären Toyota Prius.

Ebendiese "klassichen" (lese: nicht-plugin) Hybride scheinen ja (nicht nur) bei BMW out zu sein.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 22
"Nur eines zeichnet sich schon jetzt ab: Toyota steht bald wieder einsamer bei Vollhybriden da. Dann wird der Prius wird wieder das, was er ganz am Anfang schon mal war: Ein Exot."

So wird es wohl kommen. Voll- oder gar Mildhybrid haben keine Zukunft, sondern sind nur ein Zwischenschritt. Ich jedenfalls kann nach meinen Erfahrungen niemandem empfehlen auf diesen Antrieb zu setzen.  :icon_no_sad: 

Tschau
Gutsch
 ;)

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 23
Die Plug-in sind doch Vollhybride. Die Frage ist doch nur, ob es sich lohnt, eine größere Batterie plus teurer Ladetechnik einzubauen.
Bei bestimmten Fahrprofilen ist das teurer Unsinn. Es geht dann nur noch um die Anrechnung als Elektroauto für die Flottenverbrauchsstatistik.

Klappohr hat bei den Priusfreunden gerade geschrieben, dass sein Outlander 6,5 Liter im Hybridmodus verbraucht.
Wenn nun Ladetechnik und die rel. große Batterie eingespart würde, wie viel billiger käme der Outlander im Kaufpreis?
Je nach Fahrprofil oder Ladelust wird man die Mehrkosten nicht wieder rausfahren. Das wäre dann der Sinn des Vollhybrids ohne P.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 24
Hi Gutsch,

Ich jedenfalls kann nach meinen Erfahrungen niemandem empfehlen auf diesen Antrieb zu setzen.  :icon_no_sad: 

Und warum nicht? Könntest Du vielleicht Deine (schlechten?) Erfahrung etwas detaillierter Ausführen?

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 25
Da brauchst du dir nur einige von Gutsch Beiträgen anzuschauen, z.B. über die schlechte Qualität der Kunststoffe im Innenraum, enttäuschende Verbräuche, Toyotas mangelhafte Kommunikation mit Endkunden, den schlechten Radioempfang, usw. Bei @Gutsch habe ich das Gefühl, er ist so sehr von allem am Yaris Hybrid enttäuscht, dass er das auch auf den Antrieb projeziert.

Diskutiert sollten diese Themen in den entsprechenden Threads, bitte nicht hier.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 26
Bosch scheint den Hybrid-Antrieb noch nicht zu beerdigen.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 27
48V Syteme sind doch wohl eher ein Marketinggag, um Hybrid dranschreiben zu können, eigentlich sind da nicht mal Antriebsmotoren, sonder überspitzt gesagt eher verstärkte Anlasser, allenfalls Schiebehilfen.

Wie auch immer, das, was Conti und Bosch da zeigen, ist eher die Vorbereitung des Abschieds vom 12V Netz im Fahrzeugbau, denn ein ernsthafter Versuch, Antriebe teilzuelekrifizieren. Die Berummelung als "Hybrid" stellt nicht mehr als ein ökologisches Feigenblatt dar. Wieviel Leistung kann ich denn damit generieren? für 1 kW (1,36 PS) müssten schon fast 21 Ampere durch den Motor, um nennenswert zu schieben, sollten es aber mindesten 20 PS sein, womit man dann schon bei über 300 Ampere läge... wen wollen die da verar...en? Wie dick sollen dnn die Kabel sein, und aus welchem Material die Steuerungselektronik? Und wie soll der Traktionsakku beschaffen sein, dass er solche LAstsröme abgeben und aufnehmen kann?

Gruß Christian

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 28
Ob die jetzt Hybrid dran schreiben oder Start/Stopp-Plus ist mir Jacke wie Hose. Wenn es tatsächlich den Verbrauch (im echten Leben) um 10-15% reduziert und eben NICHT den Hybrid-Aufpreis (der i.d.R. nicht wirtschaftlich ist) kostet, ist es für mich ok.

Antw.: Wie die deutsche Autoindustrie still und heimlich den Hybridantrieb beerdigt

Antwort Nr. 29
Wenn es denn spart, soll es recht sein,

aber betrachte einmal realistisch: käme dieses System mit vielleicht 10 bis 15 PS in einem 140 PS Golf zum Einsatz, dann wären schon 10% Einsparung nur unter der Annahme eines Wirkungsgrades von annähernd 100% für Rekuperation und Boosting vorstellbar, zieh jetzt mal noch die Verluste ab, die bei der Rekuperation, der Zwischenspeicherung des Stromes und der Verwendung des Stromes auftreten, dann kannst du vielleicht optimistisch von 50% Wirkungsgrad ausgehen, die sich allerdings NUR auf das E System beziehen.

Wo sollen da 15% Sparpotential herkommen?