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Thema: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn) (38185-mal gelesen)
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Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Hallo,

nachdem ich nun meinen Yaris Club eine Woche quer durch Berlin fuhr bin ich immer noch begeistert.
Heute dann 150 Km Autobahn und Bundesstraße. Alles schön auf der B2 durch Brandenburg, schön genüßlich mit Tempomat durch die Gegend 'geschwebt'. Als ich dann auf der Autobahn auffahren wollte standen mir schon ein wenig die o.g. Perlen auf der Stirn. Unter Beschleunigen verstehe ich etwas anderes, ich fuhr im ECO-Mode und die Klimaanlage war aus. Wo liegt das Problem, geht es nur mir so oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß

kottoyar


Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 1
Wie hat sich denn die Situation genau dargestellt?

Im ECO-Modus musst du leider das Gaspedal richtig treten - quasi pedal to the metal.
Für den Anfang (also deine Eingewöhnungsphase) empfehle ich dir, den ECO-Modus erst einmal nicht zu nutzen - zukünftig würde ich auch raten auf der Autobahn und Landstrasse im Normalmodus zu fahren. Zwar rekuperiert das HSD dann nicht so stark, allerdings hat der Wagen dann eine bessere "Rollneigung".

Mit dem Auris Hybrid haben wir seit geraumer Zeit den ECO-Modus rausgenommen und sind erstaunt, wie sparsam er plötzlich ist und das bei gefühlt besserer Gasannahme und damit besseren Beschleunigungswerten.

Probiere es einfach mal aus.

Oder hat dich das Motorgeräusch irritiert? Das HSD kann von der Geräuschkulisse her den Eindruck erwecken, dass nichts vorwärts geht - beobachtet man jedoch den Tachometer, dann sieht man meist, dass man einer Täuschung zum Opfer fiel.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 2
Man muss bei einer Autobahnauffahrt je nach Gegebenheit das Gaspedal ordentlich durchtreten. Beim Eco-Modus eben viel mehr. Beim Normalmodus weniger. Der Effekt ist aber derselbe.  Der Motor bleibt ja derselbe.

Da gibt es gleich mehrere Probleme, die einen irritieren und die Sinne täuschen lassen:
- Der Yaris ist normalerweise sehr leise, so dass man sich daren schnell gewöhnt. Wenn man dann mal ordentlich Gas gibt, kommt einem das besonders laut vor. das kostet Überwindung dann richtig auf das Gas zu treten. Mich nervt das auch immer bei Bergfahrten, wen der Motor hochdreht.
- Das HSD-System beschleunigt ohne Ruckeln. Man spürt daher kaum die Beschleunigung, auch wenn die Beschleunigung gut ist.



Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 3
Hallo kottoyar,

ich bin ziemlich sicher, es lag am ECO-Mode. Der Yaris beschleunigt ziemlich zügig, nur ist die Gasannahme im ECO-Mode nichts für den ungeübten Fuß. Möchtest du das Verhalten üben, schalte mal den Tempomat auf freier, ebener Strecke an, so ca. bei 80-100 km/h, und versuche dann mit dem Gaspedal zu beschleunigen. Du wirst merken, dass "gefühlt" sehr spät erst die Tachonadel sich bewegt. Dann hast du ziemlich flott raus, wie du im ECO-Modus beschleunigen musst.

Ansonsten halt den ECO ausschalten, da ist die Gasannahme direkter. Dritte Alternative: Kickdown. Für einen Kleinwagen wirst du eine respektable Beschleunigung erleben.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 4
Der ECO-Mode scheint im wesentlichen nur die Gaspedalkennlinie zu verändern, um den Fahrer in niedrigern Leistungsbereichen eine bessere Dosierbarkeit der Motorleistung zu ermöglichen. Ich denke, wer keinen behinderten Fuß hat, braucht den auch im Stadtverkehr nicht. Motoren und Abgasanlagen, die nicht ab und zu mal durchgeblasen werden, verlieren zudem mit der Zeit an Leistung.

Wesentlich ist auch, dass zusätzlicher Batteriestrom zum Beschleunigen erst kurz vor Endanschlag Gaspedal genutzt wird, vorher kommt im Pedal ein deutlich erhöhter mechanischer Widerstand. Dieser Bereich ist leider schwer dosierbar, tritt man deshalb einfach voll durch, fließen bis zu 130 Ampere Strom, die die 6,5 Ah-Batterie relativ rasant und ineffizient entladen. Mir scheinen die max. 130 A etwas zu hoch, ich nutze den Endanschlag daher nur kurzzeitig im Notfall.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 5
Ich würde für die BAB auch den Eco rausnehmen. Selbst ohne Eco ist es m.M.n. ohne Tempomat nicht angenehm zu fahren. ^^

Die Beschleunigung hängt aber nicht nur davon ab, wie weit Du das Gaspedal im Eco-Modus oder Normal-Modus durchtritts, sondern wie auch wie voll die Batterie ist. Hast Du die schon (gut) leer gefahren, ist es auch zäher.

Allerdings darf man auf der BAB beim Auffahren oder wenn man mal (zügig) überholen will, das Gaspedal bis zum Blech durchtreten - meine Meinung.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 6

Allerdings darf man auf der BAB beim Auffahren oder wenn man mal (zügig) überholen will, das Gaspedal bis zum Blech durchtreten - meine Meinung.


Ich hatte den Eindruck, dass egal wie der Ladestand des Akkus war, er beim Kickdown immer elektrisch mitbeschleunigt.

 

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 7

Ich würde für die BAB auch den Eco rausnehmen. Selbst ohne Eco ist es m.M.n. ohne Tempomat nicht angenehm zu fahren. ^^

Die Beschleunigung hängt aber nicht nur davon ab, wie weit Du das Gaspedal im Eco-Modus oder Normal-Modus durchtritts, sondern wie auch wie voll die Batterie ist. Hast Du die schon (gut) leer gefahren, ist es auch zäher.

Allerdings darf man auf der BAB beim Auffahren oder wenn man mal (zügig) überholen will, das Gaspedal bis zum Blech durchtreten - meine Meinung.

Ja, wenn der Elektromotor ordentlich schiebt, bringt das viel. Ich liebe die Beschleunigung, wenn ich zu Hause losfahre und der Wagen im Flammenwerfer-Modus ist. Wenn man dann Gas gibt, beschleunigt der Wagen super und geschmeidig. Leider fließen dann auch über 80 Ampere von der Batterie ab (gemäß Torque). Schade, dass man die Nutzung des Elektromotors bei der Beschleunigung nicht direkt steuern kann. Das funktioniert dann auch, wenn die Batterie nicht voll ist, also auch bei zwei Balken.

Ich hätte gerne einen "Boost"-Taster.

Einen Tesla fahren zu können muss toll sein ;-)

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 8

Einen Tesla fahren zu können muss toll sein


@happyyaris, da gebe ich Dir vollkommen Recht. Anfangs habe ich alle Teil- oder auch Voll-Elektrisierte Fahrzeuge als technische Spielereien angesehen. Nachdem ich nur drei Monate mit dem Hybrid herum fahre, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es auch ein rein elektrischer Antrieb tun könnte - mal abgesehen von der Urlaubsfahrt. Es ist unglaublich wie viel Freude und Spaß schon beim fahren mit dem Hybriden aufkommt. Vermisse ich den Diesel? Nö, ich stelle mir nur die Frage, warum ich erst jetzt einen Hybriden gekauft habe ... viel zu spät!!!!!!

Grüße, Sven

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 9
Eine Art Boost-Taster hat ja mein Fahrzeug, da ich den Boost mit dem Gaspedal als 120% einsteuern kann.

Aber ich vermeide die Funktion so gut es geht: wenn der Motor groß genug ist braucht man sie nicht, und wenn Du boostest, darfst Du nicht vergessen, dass das leerpumpen der Batterie sicherlich auch nicht so ökonomisch ist.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 10

...und wenn Du boostest, darfst Du nicht vergessen, dass das leerpumpen der Batterie sicherlich auch nicht so ökonomisch ist.

Vermutlich boostet der Yaris Hybrid deshalb auch überwiegend dann, wenn der Akku durch das Rekuperieren über seinem "geplanten voll"-Zustand ist.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 11

Einen Tesla fahren zu können muss toll sein ;-)


Oh ja! Da ich meinen Yaris möglichst lange fahren will, lebe ich in der Hoffnung, dass bis dahin die Technik für E-Mobile ihre gegenwärtigen Begrenzungen überwunden hat und die liegen nicht im Antrieb selbst begründet sondern in was anderem. Ein reines E-Auto hat vom Antrieb her praktisch nur Vorteile und die Laufkultur und das Beschleunigungsverhalten ist einem Verbrenner in jeder Hinsicht haushoch überlegen.

Gruß Joe

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 12
@Joe:  Amen.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 13

Ja, wenn der Elektromotor ordentlich schiebt, bringt das viel. Ich liebe die Beschleunigung, wenn ich zu Hause losfahre und der Wagen im Flammenwerfer-Modus ist. Wenn man dann Gas gibt, beschleunigt der Wagen super und geschmeidig. Leider fließen dann auch über 80 Ampere von der Batterie ab (gemäß Torque). Schade, dass man die Nutzung des Elektromotors bei der Beschleunigung nicht direkt steuern kann. Das funktioniert dann auch, wenn die Batterie nicht voll ist, also auch bei zwei Balken.

Ich hätte gerne einen "Boost"-Taster.

Einen Tesla fahren zu können muss toll sein ;-)


Meinst Du so einen Knopf;D

Ich glaube bei Toyotas nächsten Hybriden ist noch einiges mehr an abrufbarer Leistung herauszukitzeln, wenn man von NiMh auf Li-Ion Akkus umgestiegen ist.

Re: Auffahrt auf die Autobahn (Schweißperlen auf der Stirn)

Antwort Nr. 14
Zitat

Als ich dann auf der Autobahn auffahren wollte standen mir schon ein wenig die o.g. Perlen auf der Stirn. Unter Beschleunigen verstehe ich etwas anderes, ich fuhr im ECO-Mode und die Klimaanlage war aus. Wo liegt das Problem, geht es nur mir so oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


Die "Boost" Funktion des Toyota Hybrid Antriebs hängt unter anderem auch vom Akku Füllstand ab.
Wenn der Hybrid-Akku über ca. 65 % geladen ist, tut er spürbar etwas an Leistung dazu.

Solltest Du in deiner Beschleunigungsphase den Punkt erwischt haben wo der Akku gerade bei 40% SOC > Ladezustand.
( Also an seiner unteren Schwelle, genutzt wird er zwischen 40 - 80% seiner Ladekapazität )
Hast Du einen Punkt erwischt wo der Hybrid extrem zäh beschleunigt.

Wenn man mit einem Toyota Hybrid kräftig beschleunigen will, einfach Vollgas geben.
( Dabei ist es egal ob ECO, Normal , oder Power in der Gaskennlinie gewählt ist )
Bei Vollgas ist die Kennlinie immer auf 100%

Ich beschleunige in solchen Situationen immer mit Vollgas, und nehme dann den "Gasfuß" ggfs. langsam zurück.
Mit der Scangauge kann man beobachten, das bei Eco und Normal Kennlinie der unterstützende Strom vom Hybrid Akku immer erst
im letzten Viertel der Gaspedalstellung beginnt.

Einzig im Power Mode der Kennlinie, hat der Verbrenner eine quasi voreilende Drehzahl.
Und der unterstützende Strom vom Hybrid Akku kommt ebenfalls früher, wenn genug Ladung vorhanden ist.