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Thema: Partikelemissionen TSI-Motoren (18880-mal gelesen)
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Partikelemissionen TSI-Motoren

Durch verschiedene Medienberichte wurde ich auf das Problem des Feinstaubs bei TSI- bzw. FSI-Motoren aufmerksam, den sog. Benzin-Direkteinspritzern.

Zitat
Um die Verbräuche zu senken und die ab 2012 EU-weit in Kraft tretenden Grenzwerte für den CO2-Ausstoß zu erreichen, haben die Automobilhersteller in den vergangenen Jahren fast durch die Bank auf das Prinzip des "Downsizing" gesetzt. Das bedeutet: Verbrauchsreduzierung durch kleinere Hubräume bei gleicher oder gesteigerter Motorleistung. Um dies zu erreichen, muss der Verbrennungsprozess effizienter gestaltet werden. Hierzu kommt neben effizienterer Turboaufladung und verbessertem Motormanagement immer öfter auch bei Ottomotoren die Direkteinspritzung zum Einsatz. Dabei wird der Kraftstoff direkt in die Brennkammer eingespritzt, wodurch insbesondere im Teillastbereich der Wirkungsgrad des Motors erhöht wird. Dadurch können zwar die Normverbräuche und CO2-Werte signifikant gesenkt werden. Zugleich geht dies aber offensichtlich massiv zu Lasten der Partikelbelastung des Abgases.´

Kürzlich erst haben Messungen des ADAC im Auftrag des Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu Tage gefördert, dass moderne Benzinmotoren mit Direkteinspritzung einen Ausstoß von ultrafeinen Partikeln aufweisen, der bis zu 30 mal über dem für Diesel zulässigen Wert liegt. Im Test auf dem Prüftstand mit einem 1er BMW und einem VW Golf mit einem an sich sparsamen 1,2-Liter-TSI-Motor lagen die gemessenen Feinstaubwerte um ein Vielfaches über den aktuellen Grenzwerten für Dieselmotoren.


Quelle: Auto.de

Auch gut erklärt bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Direkteinspritzung

Nun stellt sich das Problem der Feinstaubpartikel, die selbst die Grenzwerte für Dieselmotoren um ein Vielfaches überschreiten. Dazu bitte auch folgende Artikel beachten:

http://www.vcd.org/pressemitteilung+M59d7466caaf.html
http://vcoe.duncrow.com/de/presse/aussendungen-archiv/details/items/vcoe-messungen-zeigen-bedrohlich-hohe-feinstaub-emissionen-bei-benzin-pkw-0807
http://www.autobild.de/artikel/partikelfilter-fuer-benzindirekteinspritzer-4432910.html
http://www.zeit.de/auto/2011-07/benziner-partikelfilter

Ich habe nun die spezielle Frage, ob dies nur die "kleinen" Motoren betrifft, die mit wenig Hubraum, oder auch die größeren, also die 2,0? Das Arbeitsprinzip müsste ja das gleiche sein, ich habe im Netz dazu allerdings nichts gefunden. Vielleicht könnt ihr weiterhelfen? Ganz explizit stellt sich mir die Frage beim VW 2,0 TSI...

 

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 1
Es betrifft alle Motorgrößen. Die Hersteller "arbeiten"(= sie warten bis sie gezwungen werden ihre Schubladen aufzuziehen) schon daran...

Ist aber auch einer der Gründe warum der Prius keinen Direkteinspritzer hat, sondern einen Sauger einfach um den Schadstoffaustoß zu minimieren(gab da auch mal ein Bericht zu, dass die Designphilosophie nicht nur Wert auf den Verbrauch legt, sondern sich auch um den Schadstoffaustoß bemüht.

Nur wenige Fahrzeuge  haben beim HSD (z.B. Lexus IS 300h und einige ausländische Modelle) Direkteinspritzung.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 2
Dass der Prius primär auf niedrigen Schadstoffausstoss hin optimiert ist und der geringe Verbrauch nur ein Nebeneffekt ist, ist mir bekannt.  :-)

Ich möchte hier bitte auch nicht über die Vorteile des HSD diskutieren, mich interessiert nur, ob die großen Benzindirekteinspritzer auch so viel ausstossen (oder noch mehr) und ob es dazu weitere Angaben oder gar ein paar Zahlen gibt.  ;)

Aber bitte jetzt nicht "zensiert" fühlen!  :-[

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 3

Nur wenige Fahrzeuge  haben beim HSD (z.B. Lexus IS 300h und einige ausländische Modelle) Direkteinspritzung.


Sicher?
Der GS450h S19 (erste Generation) hatte eine Saugrohr-Direkteinspritzung.
Der neue GS450h sowie der IS300h arbeiten doch eigentlich bereits im Atkinson-Zyklus, weil man die Abgasproblematik durch Direkteinspritzung umgehen wollte.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, denn so richtig sicher bin ich mir bzgl. Kraftstoffzufuhr bei den neuen Lexus-Modellen auch nicht.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 4
Soweit ich mich erinnere ist das korrekt.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 5
Also hier http://www.lexus.de/car-models/is/is-300h/#/VehicleHighlights/ALL/is-300h-driving-hybrid-drive
steht: "Der IS 300h kombiniert einen fortschrittlichen 2,5-Liter-Benzinmotor mit Direkteinspritzung mit einem Hochleistungselektromotor "
Wikipedia sagt das selbe:
Zitat
The 2AR-FSE is a direct-injected variant of the 2AR-FE
Applications:

    Lexus IS 300h
    Toyota Crown(S210)
    Lexus GS 300h

Aber was eigentlich der Sinn des Posts war ist, dass Toyota nur in die sportlichen Modelle seiner Luxus Marke solche Motoren einbaut.


Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 6
Es givbt nur sehr wenige HSD, die keine Atkinson sind, siehe Egons Liste. http://www.priusfreunde.de/portal/index.php?option=com_content&view=article&id=188:uebersicht-hsd-modelle&catid=40&Itemid=100002
Der RX400h z.B. war kein Atkinson, der IS300h aber schon. Der ISh ist also kein Direkteinspritzer.

Zur Frage: alle Direkteinspritzer sind Dreckschleudern, egal wie groß die Maschine ist! Das ist den hohen Einspritzdrücken geschuldet. Aber, angeblich haben die neuesten VW-Motoren kombinierte Saugrohr-Direkteinspritzer, bei denen das Problem nicht vorhanden sein soll bzw. stark gemindert auftritt. Toyota verbaut die Technik in den reinen Benzinern wohl auch.

LG
Klaus

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 7
Die Nichthybriden Lexus sind auch fast alle als kombinierte Direkt/Saugrohreinspritzer gebaut.

Das bedeutet es gibt verschiedene Betriebszustände. Als Saugrohreinspritzer gibt es dann keine Partikel. Vielleicht muß man die Aussage von VW so deuten, dass es etwas mit dem Betriebszustand und der Norm zu tun hat, nach der die Emissionen gemessen wird.

Noch am Rande:
Ich erinnere mich noch gut daran (Euro 4-Zeit), dass manche Hersteller die Abgasreinigung nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit ausgelegt haben (zB 120 km/h). Diese Autos gingen dann auf der Autobahn auffällig gut. Keine Ahnung, ob die aktuellen Richtlinien in dieser Hinsicht strenger sind.


Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 9

Der ISh ist also kein Direkteinspritzer.


Das Verwirrende an der ganzen Geschichte ist, dass man nahezu überall liest, dass der Motor des IS300h im Atkinson-Zyklus arbeitet UND ein Saugrohr-Direkteinspritzer ist.
Auf Lexus.de findet man auch das verdächtige Kürzel VVT-i und in anderen Quellen erblickt man zusätzlich das Kürzel D-4S (steht für kombinierte Saugrohr-Direkteinspritzung) was den Schluss der Direkteinspritzung nahelegt (Gleiches gilt übrigens auch für den neuen GS450h).

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 10
Im Lexus Konfigurator bekommt man derzeit auch alle Aufpreispositionen kostenlos. Ist halt ne Parallelwelt.  :-)

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 11
Ja, leider sind die Infos und Konfiguratoren von Toyota und Lexus oft so verwirrend bzw. verworren, wie die Ausstattungspolitik.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 12
Können wir langsam mal vom IS 300h zurück zu VW kommen?  :-[

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 13

Es betrifft alle Motorgrößen. Die Hersteller "arbeiten"(= sie warten bis sie gezwungen werden ihre Schubladen aufzuziehen) schon daran...

Wie schön ist die Welt, wenn sich jedes Problem durch Öffnen von Schubladen lösen lässt.


Ist aber auch einer der Gründe warum der Prius keinen Direkteinspritzer hat, sondern einen Sauger einfach um den Schadstoffaustoß zu minimieren(gab da auch mal ein Bericht zu, dass die Designphilosophie nicht nur Wert auf den Verbrauch legt, sondern sich auch um den Schadstoffaustoß bemüht.


Das lässt sich vereinfachen: Was von der Zapfsäule in den Tank gelangt, muss den Tank, in irgendeiner Form, wieder verlassen. Sonst bleibt das Fahrzeug, wegen Verstopfung, stehen. Tank leer? Alles, was vorher reingefüllt wurde, ist nun woanders.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 14

Können wir langsam mal vom IS 300h zurück zu VW kommen?  :-[

Gerne. Aus Sicht eines Allergikers (Bronchien): nagelneue Golf und Derivate scheinen mir bei weitem nicht die Probleme zu bereiten, wie frühere Modelle. Aus meiner Sicht scheint es sinnvoll zu sein, keine reinen Direkteinspritzer zu bauen. Wenn ich meine Erfahrungen richtig zusammengereimt habe. ;) Also ist wohl der Schadstoffausstoß geringer, vermutlich hauptsächlich die besonders giftigen, kleinen Partikel.