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Thema: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius (91019-mal gelesen)
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Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 210

Wenn es VW vorwiegend um den Verbrauch gegangen wäre, hätten Sie einen kleineren Motor genommen. Sie brauchten halt einen Hybrid für den USA Markt.

diese Schlussfolgerung ist allerdings mehr als paradox.

Gerade in den USA haben die ein Tempolimit. Was brauchen die große Motoren? Allerhöchstens zur Image-Pflege, aber da kauft man sich keinen Hybrid.

Hier in D sieht das schon anders aus und ich denke WV hat die Motorleistung  für den deutschen Markt "angepasst".

Grüße
Peter

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 211
Natürlich als Image Pflege. Warum sonst hätten sie den Jetta nehmen sollen, der in den USA ihr erfolgreichstes Modell ist.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 212
Hallo Leute,

ich lese gerade in der VW Werbebroschüre Auto Motor und Sport: http://www.auto-motor-und-sport.de/fahrberichte/vw-jetta-1-4-tsi-hybrid-kompakte-spritsparlimousine-6367878.html

Das klingt nicht schlecht, zumal der VW Jetta Hybrid bei gleichmäßigem Autobahntempo automatisch den Verbrenner abschaltet und in das so genannte Segeln wechselt. Wer dann nicht das Gaspedal tritt, um erneut zu beschleunigen, kann minutenlang im reinen E-Betrieb unterwegs sein. Zur harmonischen Kraftentfaltung trägt auch das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe bei, das weit mehr zu überzeugen weiß als die stufenlose Automatik des Toyota Prius.

Jetzt frage ich mich wieso können wir nicht mit unseren Toyotas im reinen E-Betrieb auf der Autobahn minutenlang unterwegs sein?  :icon_seb_zunge:
Hat VW jetzt den Autobahn Hybriden erfunden  :-/

Schöne Grüßße

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 213

Zur harmonischen Kraftentfaltung trägt auch das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe bei, das weit mehr zu überzeugen weiß als die stufenlose Automatik des Toyota Prius.


Geschmackssache, sagte der Affe und biss in die Seife. Mir ist die gleichbleibende Beschleunigung ohne Gangwechsel des HSD stets lieber als eine Automatik mit Schaltrucken und Denkpausen, die noch dazu manchmal nicht weiß, welcher Gang gerade der beste ist und dann munter rauf und runter schaltet. Hab ich bei supermodernen Getrieben alles schon erlebt.


Jetzt frage ich mich wieso können wir nicht mit unseren Toyotas im reinen E-Betrieb auf der Autobahn minutenlang unterwegs sein?  :icon_seb_zunge:


Ist - glaube ich - konzeptbedingt nicht möglich. Aber genaueres müssen die Techniker sagen, bevor ich hier noch Halbwahrheiten verbreite.

Ich könnte zum AMS-Bericht jetzt noch schreiben, dass die bei Toyota-Modellen festgestellten "nur 2 km rein elektrisches Fahren" hier plötzlich im positiven Licht genannt werden, aber das erspare ich mir. Ist ja auch nicht wichtig: Niemand fährt diese 2 km am Stück rein elektrisch. Außerdem bleibt noch abzuwarten, wie der Verbrauch aussieht, wenn das Fahrzeug mal hierzulande und nicht im geschwindigkeitsbegrenzten Amerika gefahren wird.  ;)

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 214
Toyota könnte das auch, nur ist das PSD dafür nicht ausgelegt worden, so das es zwanghaft ab Xkm/h (je nach Modell) den Verbrenner mitschleppt.
Prinzipiell wäre ein halten der Geschwindigkeit über 2-3Minuten auch möglich, die Frage dabei ist jedoch:
Was ist sinnvoller?
Den Motor alle 3Minuten anwerfen um die Batterie vollständig nachzuladen, weil sie leer ist
oder
Den Motor ständig bei hohem Wirkungsgrad laufen lassen und je nach Bedarf/Akkuladestand den E-Motor kurzfristig Energie liefern lassen.

Ich weiß es nicht.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 215

Jetzt frage ich mich wieso können wir nicht mit unseren Toyotas im reinen E-Betrieb auf der Autobahn minutenlang unterwegs sein? Hat VW jetzt den Autobahn Hybriden erfunden  :-/

über diese Phrase "minutenlang segeln" habe ich mich bereits im gelben Forum echauffiert ;)

Ich kenne jetzt den Jetta h noch nicht persönlich und VW traue ich nicht zu, ein Perpetuum Mobile erfunden zu haben.

- ein Elektro-Auto benötigt bei Tempo 100 mind. 20kWh/100km
- der Jetta hat eine Akku, mit einer Kapazität vergleichbar dem Prius, also ca. 1 kWh
- bei Ausnutzung der gesamten Kapazität und Vernachlässigung von Wirkungsgraden reicht das für max. 5km
- für 5km bei Tempo 100 benötigt man 3 Minuten

gut, dass ist "minutenlang", aber jeder Leser stellt sich doch eine etwas höhere Zahl vor, oder?

Das hört sich wie bei DSL "bis zu" an ;)

Des Weiteren wissen wir ja, dass zu viel elektrisches Fahren wegen des schlechten Wirkungsgrades "ICE -> Akku -> E-Motor" kontraproduktiv ist.

Der Verbrennungsmotor des Jetta h muss demnach bei Tempo 100 einen so schlechten Wirkungsgrad haben, dass es wohl günstiger ist dann elektrisch zu fahren. Glauben kann ich es nicht...

Grüße
Peter

PS: Ich brauche zu lange zum Schreiben. Schon zwei, die schneller waren :(

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 216

PS: Ich brauche zu lange zum Schreiben. Schon zwei, die schneller waren :(


Dafür schreibst du aber schön ausführlich!  :wldn:

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 217
Der Hybrid des VW weist ja Ähnlichkeiten zu dem des Infinitis auf. Auch der Infiniti wartet mit der Aussage auf, man könne 2km elektrisch fahren. Das klappt gut, auch am Stück. Man kann es auch steigern - wenn die Topografie stimmt. Bei ein paar Standardstrecken schaffe ich problemlos 4-5km. Allerdings sind das dann nicht 5km bei 100 km/h in der Ebene, sondern eben Innerstädtisch mit einigen Gefällstrecken, die dabei mithelfen.

Ein Teil dieser Abschnitte sind so steil, dass auch ein herkömmlicher Benziner in der Schubabschaltung und mit einem Nullverbrauch unterwegs wäre.

Reiner E-Betrieb klappt unter folgenden Bedingungen

1) Gefälle, max 145 km/h
2) Ebene, ca 100 km/h
3) Beschleunigen in der Ebene, bis ca. 60 km/h (für mehr fehlt mir ein sanfter Gasfuß)

Da der VW nur einen schwachen E-Antrieb hat, aber nicht im gleichen Maße leichter ist als mein Dickerchen, unterstelle ich ihm, dass er im EV Modus nicht ganz so viel kann.

Gruß,
Alex

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 218

kann minutenlang im reinen E-Betrieb unterwegs sein...


Die neue ADAC-Zeitung schreibt zum E-Betrieb des Jetta-h:

Zitat
...Und kann auch rein elektrisch fahren - obwohl im Alltag selten mehr als ein paar hundert Meter...


Beim ADAC scheint es sich um einen Fahrbericht zu handeln - bei der AMS haben sie aus der Broschüre abgepinselt.

 

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 219
Hallo zusammen,
ich gebe nun auch einen Beitrag zum Thema ab. Ja, ich habe einen Jetta Hybrid bestellt.
Es ist echt lustig, sich den Verlauf des Forums durchzulesen. Erst dieses Miesereden aufgrund der berechtigten Verärgerung der vollmundigen VW-Aussagen und dann kam der erste Fahrbericht, der eigentlich gut meine Erfahrungen wiederspiegelt und dann erst mal als eventuelles Fake abgetan wurde. Es darf wohl nicht gut sein, was nicht gut sein kann? Hier ist meine Geschichte, und eines vornweg: natürlich sind der Prius und Co die besten Hybriden ihrer Klasse – gemessen am Verbrauch.
Also, es begab sich im Februar des Jahres, dass ich vor der Qual der Wahl stand, einen Firmenwagen auszusuchen. Eigentlich sollte mein nächstes Auto ein Hybrid sein, stattdessen durfte ich mir nur Fahrzeuge von BMW, Audi oder VW aussuchen. Zugegebenerweise eine doofe Firmenpolitik, denn ich hätte mir wahrscheinlich den Auris Hybrid zugelegt. Aber so ist das leider noch in den Chefetagen – es muss ein (deutscher) Diesel sein. Das wäre es auch um ein Haar geworden, hätte ich nicht noch quasi in letzter Minute die Gelegenheit gehabt den Jetta Hybrid zu fahren. Ich hatte den Wagen für ein ganzes Wochenende, und bin rund 500 km damit gefahren. Dabei jetzt gleich mal die wichtigste Zahl: 5,8 obwohl ich lange Autobahnfahrten zwischen 130 und 155 km/h gefahren bin, Klimaanlage an- und Frau dabei hatte. 180 km/h waren es auch zweimal. Zugegeben bin ich (noch) kein Hybridfahrer, aber ich habe in den vergangenen Jahren den P2, den P3, den neuen Auris Hybrid und auch den Honda Insight gefahren – einige davon sogar mehrfach.
Zum VW-Konzern muss ich bestätigen, dass der Vertrieb wirklich katastrophal ist. Die VW-Verkäufer der beiden Autohäuser kannten sich in der Hybrid-Technologie überhaupt nicht aus und hatten total irrwitzige Vorstellungen. Im Endeffekt wollte der Verkäufer nach der Probefahrt von mir erklärt bekommen, wie der Hybrid eigentlich funktioniert. Er hat den Wagen extra wegen mir als Poolfahrzeug geordert und war wohl in seinem Leben zum ersten Mal selbst kurz vorher einen Hybrid gefahren. „Fährt sich schon etwas merkwürdig“, sein Kommentar. Seine Verbrauchswerte zeigten mir, dass er die ganze Teststrecke wohl nur mit Vollgas und harter Bremse unterwegs war. Also ja, eine Schulung brauchen die Herren auch noch.
Außerdem habe ich auch gemerkt, dass man sich mit Händen und Füßen gegen den Jetta gewehrt hat. Den wollte zumindest das eine Haus nicht verkaufen. Weil Limousinen out seien. Aber den VW CC hätte er mir dann schon verkauft. Und hier in Frankfurt sieht man sehr viele neue Limousinen aus den Häusern BMW und Audi. Vielleicht ist das wohl eher ein VW-spezifisches Problem. Beim Jetta sind die Maße ja in etwa wie bei einem 3er BMW. Etwas schmäler, dafür höher. Und innen deutlich mehr Platz, weil nicht so stark verbaut. Okay, natürlich hält das Aussehen nicht mit. Die Beschleunigung dagegen schon. Der Jetta ist schon länger kein „Golf mit Kofferraum“ mehr. Er hat ein eigenständiges Design, Linienführung und einen weiteren Achsabstand.
Zu den im Forum gelesenen Beiträgen habe ich zuerst noch ein paar konstruktive Anmerkungen.
-   Bei den Vergleichen mit den eingefahrenen Prius-Fahrzeugen mag man bitte auch berücksichtigen, dass Neufahrzeuge auf den ersten 1000 KM in der Regel noch einen erhöhten Verbrauch haben. Selbst bei meinem noch sehr neuen Jetta (bei Übernahme 136 km) konnte ich im Laufe des Wochenende sinkende Verbräuche sehen.
-   Laufender Motor nach dem Aussteigen ist kein Bug, sondern ein Feature. Im Internet gibt es den offiziellen QuickStart-Guide des Jetta Hybrid. Da steht drin, dass wenn das Auto im Operating Mode ist, geht der Motor automatisch an, wenn der Fahrer das Fahrzeug verlässt. Dies solle dem Fahrer symbolisieren, dass der „Motor“ noch läuft. Es klingt vielleicht etwas seltsam, aber vermutlich befürchtet VW, dass die „biederen“ Jetta-Fahrer-Umsteiger nicht mit Hybridfahrzeugen zu Recht kommen könnten.
-   Die Anspielungen auf die vermeintlich schnell kaputtgehenden Steuerketten gehen ins Leere. VW hat daraus gelernt und verbaut in den neuesten TSI-Generationen wieder langlebige Zahnriemen. So auch im Jetta Hybrid.
-   Gibt es einen ECO-Mode? Nein, der Drive Mode ist zusammen mit dem sanften Gasfuß schon optimal ausgerichtet. Es wird übrigens im Handbuch davon abgeraten, aus Effizienzgründen den E-Mode zu verwenden. Weil im E-Mode das Fahrzeug auch bei höheren Geschwindigkeiten und Drehmomenten elektrisch gefahren wird und nicht der Benziner dazugeschaltet wird obwohl das effizienter wäre. (das wissen die Hybridpiloten wahrscheinlich aber eh schon).
-   Dass die Batterie sich nicht so schnell vollladen lässt, kann ich nicht bestätigen. Nach ca. 2 KM abschüssiger Strecke ist der Akku voll. Auf flacheren Strecken füllt er sich allerdings wirklich nicht so schnell, weil das Fahrzeug oft segelt. Es gibt da auch eine „Segelanzeige“ die anzeigt, wie viel „Druck im Segel“ ist.
-   Thema Ruckeln beim Schalten: Man kann den Moment des Schaltens manchmal leicht spüren, vor allem bei sanfter Beschleunigung – es stört aber nicht, und es ist auch kein rucken.
-   Thema „unentschiedene Gangwahl“: Das konnte ich eigentlich überhaupt nicht feststellen.
Sollte das trotzdem mal in einer Situation unangenehm auffallen, gibt’s eine schnelle Abhilfe. Einfach den Gangwahlhebel nach rechts bewegen, und schon ist man in der manuellen Gangwahl. Der Gang ist dann mit den Schaltwippen am Lenkrad selbst wählbar. Genauo einfach geht es zurück in den Automatikmodus. Diese Funktion habe ich auf den Autobahnen benutzt. Wenn man mit 140 auf die Überholspur geht, das Gas runterdrückt und vermeiden will, dass die Automatik runterschaltet. Damit bleibt das Fahrzeug auf der Autobahn kontinuierlich leise, auch wenn man tief im Gas steht. Übrigens ein echtes Goodie gegenüber den Fahrzeugen mit CVT-Getrieben. Ansonsten kann man die manuelle Gangwahl eigentlich nicht gebrauchen, denn die Automatik schaltet eigentlich sehr gut.
-   Vom ADAC gemessener Spritverbrauch: ja, ich war auch überrascht über den niedrig gemessenen Verbrauch. Eigentlich sind das ja immer brauchbare Werte von denen, aber die 4,8 waren definitiv nicht dauerhaft zu erreichen. Ich meine auch den Grund zu kennen. ADAC hat den Test mit 205er Reifen gefahren, die serienmäßige Bereifung sind aber optisch sehr ambitionierte 225er Reifen (die man bei Vollgas aber auch gut gebrauchen kann).
Meines Erachtens haben die Reifen einen großen Einfluss auf die schlechteren Verbrauchswerte zum Prius. Der hat serienmäßig 195/R15 im Vergleich zu den 225/R17. Das ist für schlechtere Verbrauchswerte erkaufte gute Optik.
-   Kleiner Kofferraum: ja, irgendwie ist der Kofferraum mit der Stufe da hinten etwas unhandlich. Ich war aber dennoch überrascht, dass ohne Umklappen 5 große Selters-Kisten im Kofferraum Platz gefunden haben. Übrigens ist der Kofferraum beim 3er BMW auch nicht größer, noch nicht mal umklappbar.
-   Navi: Es ist richtig, davon musste ich mich überzeugen, dass das Seriennavi nicht wirklich modern ist – da gibt’s bessere.
Deshalb habe ich gleich das 510er Navi bestellt, was neben dem größeren Display einen deutlich besseren Funktionsumfang hat: 3D-Darstellung, 2D-Darstellung mit Zoommöglichkeit und individueller Streckenkonfiguration, topologische Darstellung, Festplatte + CD-Wechsler (6x) + Anzeige von DVD-Filmen möglich. Außerdem gute Sound-Anlage mit 8 Lautsprechern und DAB+.

So, und nun zu meinen Ergebnissen. Also, da ich ja schon einige andere Hybride gefahren bin, war ich vor der Testfahrt zunächst sehr enttäuscht als ich erfahren habe dass die Verbrauchswerte so schlecht sind. Letztlich muss man an der Tankstelle locker das gleiche Geld lassen wie bei einem sparsamen Diesel (vergleichbares Auto vorausgesetzt). Positiv fand ich die sehr ruhige Art des Wagens. Er ist sehr Leise, auch bei Tempo 140 auf der Autobahn. Da ist er auch ca. 5-6% leiser als der Prius (ADAC-Messung). Auch bei Tempo 170 ist er noch nicht aufdringlich. Auch wenn ein Hybridfahrzeug keine 170 PS braucht, machen sie sich auf Deutschlands Autobahnen deutlich bemerkbar, weil bei diesen Geschwindigkeiten im lang ausgelegten Gang der Motor sehr ruhig fährt und dennoch Leistungsreserven hat. Positiv fand ich den sehr guten Anzug, und zwar bei allen Geschwindigkeiten, wenn man die Gedenksekunde mal außer Acht lässt. Überholmanöver auf der Landstraße waren auch trotz deutlicher Steigung ein Klacks. Der Sport-Modus weiß da wirklich zu überzeugen. Bei der Beschleunigung gibt es keinen Gummibandeffekt und keinen heulenden Motor, da das CVT-Getriebe fehlt. Auch im E-Mode (bis 70 km/h) entwickelt der Elektromotor auf geraden Strecken einen Stadtverkehr-tauglichen guten Anzug. Der E-Mode eignet sich hervorragend für (zeitweise) abschüssige kurvige Landstraßen. Auch ohne großes Gefälle ist der Akku schnell voll und bei den Fahrten merkt man keinen Unterschied, ob es nun der Elektromotor oder der Benziner ist. Die Reichweite ist entsprechend dem Gefälleprofil + 2 km.
Ohne E-Mode sind auch auf Autobahnen bei Tempo 100-110 km/h lange Segelleistungen möglich, eben dann wenn auch die Strecke leicht fällt. Häufig am Fahrzeug bemängelt ist die etwas schlecht dosierbare Rekuperationsbremse. Das stimmt leider. Die Bremse muss man genauso gefühlvoll bedienen wie das Gas.
Nochmal zum Gummiband. Der Jetta hat auch eines. Wenn man von der Bremse geht und der Wagen anrollt, fühlt man sich wie vom Gummiband gezogen, er beschleunigt nicht sanft, sondern gleich schnell. Bis er die Schrittgeschwindigkeit erreicht hat und dann rollt. Das fällt auch Beifahrern als ungewohnt auf. Ärgerlich ist dieser Effekt etwas bei einparken, wenn man nur noch 3 cm nach vorne setzen will… Positiv dagegen ist die elektrische Heizung die deutlich schneller warm macht als beim Prius oder Auris (siehe Test ADAC).
Der Jetta hat eine gute Federung und Straßenlage mit Auslegung zur Sportlichkeit. Alles in allem ist das Fahrgefühl im Jetta Hybrid richtig angenehm. Spaßauto ist eine treffliche Bezeichnung.
Die Ledersitze wirken sehr hochwertig und passen mir eigentlich sehr gut. Auch Lendenstütze und der Beinneigungswinkel lassen sich individuell verstellen. Sowas gibt’s bei BMW nur gegen Aufpreis. Die Verbräuche ohne Tricks betragen mit Serienbereifung 5-6 Liter. Ich denke ich werde mich bei 5,3 bis 5,5 einpendeln.
Das Thema Design ist ja immer so eine Geschmackssache. Das Design finde ich grundsätzlich gar nicht mal schlecht, nur die „Augen“ schauen ähnlich verschlafen aus der Wäsche wie bei allen VW-Modellen. Da könnte VW echt mal was tun. Zum Glück sitze ich ja im Auto, da kriege ich das nicht so mit. Grundsätzlich positiv beim Jetta finde ich aber, dass ich als Geschäftsmann etwas seriöser daher reisen muss als mit einem Raumschiffcockpit und optisch viel zu klein geratenen langweiligen 15-Zoll Rädern (ich weiß, mittlerweile gibt’s auch hier 17-Zöller). Auch die Tamagotchis im knallbunten Insight-Cockpit sind doch eher was für Freaks. Da der Jetta Hybrid keine Extra-Schleifen hat, wirkt er noch als ein relativ normales Auto. Deshalb ist er auch gut für traditionellere Umsteiger geeignet. Immerhin bin ich am Testfahrwochenende  mehrfach angehalten worden, weil erstaunte Spießbürger zum ersten Mal (witzig, nicht?) einen Hybrid wahrgenommen haben. „Ja gibt’s den denn jetzt wirklich?“. Offenbar waren das Menschen, die sich nicht für Toyota oder Lexus interessieren.
So, nun mein Fazit: da ich nur eine eingeschränkte Wahl hatte, habe ich mich für den Jetta Hybrid entschieden. Nicht, weil er finanziell günstiger wäre als die vergleichbaren Diesel-Fahrzeuge. Sondern weil er leiser und ruhiger fährt und eine gute Kombination aus Platzangebot, sportlichem Fahrspaß und guter Beschleunigung bietet. Und die Staus sind nur noch halb so nervig. Man kann mit dem Fahrzeug sowohl langsam und sparsam unterwegs sein, als auch schnell auf der Autobahn – wenn man das mal will oder braucht.
Wenn ich aus einem Fuhrpark nur aus Hybriden wählen könnte, würde ich den Auris für die Kurzstrecken wählen, und den Jetta Hybrid für die weiten Strecken.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 220

Es ist echt lustig, sich den Verlauf des Forums durchzulesen. Erst dieses Miesereden aufgrund der berechtigten Verärgerung der vollmundigen VW-Aussagen und dann kam der erste Fahrbericht, der eigentlich gut meine Erfahrungen wiederspiegelt und dann erst mal als eventuelles Fake abgetan wurde. Es darf wohl nicht gut sein, was nicht gut sein kann?


Ja, da fühle ich mich jetzt auch mit angesprochen. Ich muss zugeben, wenn ich darüber nachdenke, dass du irgendwo schon recht hast. Ich für meinen Teil gelobe Besserung. Bei mir ist es zudem einfach so, dass ich mit VW-Fahrzeugen nicht viel anfangen kann. Weder gefallen sie mir außen, noch innen. Ich sehe keine Innovationen im Portfolio des Herstellers und ich mag einfach nicht, dass in diesem Konzern der Diesel derart hochgelobt wird. Der ist mir einfach zu dreckig. Noch dazu hat man sich in Frankfurt nicht wirklich um mich als "Testfahrer" des Jetta Hybrid bemüht, aber ähnliche Erfahrungen hast du ja auch bereits gemacht. Das kann man dem Hersteller an sich nicht vorwerfen, wohl aber, dass er sein Personal mal dringend schulen müsste. So hat man wirklich das Gefühl, der Jetta Hybrid ist ein Alibifahrzeug und soll nicht verkauft werden.


Sondern weil er leiser und ruhiger fährt und eine gute Kombination aus Platzangebot, sportlichem Fahrspaß und guter Beschleunigung bietet. Und die Staus sind nur noch halb so nervig. Man kann mit dem Fahrzeug sowohl langsam und sparsam unterwegs sein, als auch schnell auf der Autobahn – wenn man das mal will oder braucht.


Das sind die Gründe, aus denen die meisten von uns einen Hybriden fahren. Bei manchen kommt dann auch noch der Umweltgedanke dazu. Du bist bei uns also bestens aufgehoben und herzlich Willkommen. Ich hoffe, du hast genug Ausdauer, gegen unsere Vorurteile anzukämpfen.  ;) Ich danke für den Bericht, freue mich auf mehr und hoffe, dass man sich auf einem Stammtischtreffen mal persönlich kennenlernt.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 221
Ja, ich möchte noch anmerken, dass weder ich, noch meine Eltern VW-Fahrer sind oder waren. Mir ist der Konzern fremd, und mir fallen die Wagen auch etwas zu spießig aus. Aktuell fahre ich einen Hyundai i30, den meine Frau bekommt. Die VW-Verkäufer waren mir bereits in den letzten Jahren eher negativ arrogant aufgestoßen, gleichauf mit Audi. Die günstigste Wahl wäre für mich ein VW-Passat Diesel geworden, der wohl auch eine bessere Qualität in der Innenausstattung hat. Ihr seht, der Hybride Jetta hatte für mich aber auch eine gewisse Anziehung.  :-)

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 222
Ach nochwas. Ich glaube, dieses Video hier vermittelt einen ganz guten Eindruck vom Fahren. Man sieht auch rein elektrisches Anfahren bis 70, Beschleunigung 0 auf 100, Autobahnfahrten, Stadtfahrten.

2013 Volkswagen Jetta Hybrid SEL Premium - WINDING ROAD POV Test Drive

Vorsicht, Tacho ist in MPH. Das Fahrerdisplay ist in der deutschen Version schöner und in bunt aufgelöst (zumindest bei der Highline-Edition).

Der Fahrer ist auch recht sportlich unterwegs und verwendet öfters Kickdowns, vermutlich um die Beschleunigungen zu unterstreichen. Leider sieht man den Tacho aufgrund der Sonne manchmal schlecht.

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 223
Servus.

Erst einmal ein Dank für deinen Bericht - muss aber auch dazu sagen, daß ich auch nicht so recht die Echtheit des kritisierten Berichts geglaubt habe und auch nach wie vor meine Zweifel habe. Der klingt auch für mich mehr aus der Feder einer PR-Abteilung.
Wie dem auch sei, deinen Bericht empfinde ich dem gegenüber nachvollziehbar, interessant, natürlich.


-   Vom ADAC gemessener Spritverbrauch: ja, ich war auch überrascht über den niedrig gemessenen Verbrauch. Eigentlich sind das ja immer brauchbare Werte von denen, aber die 4,8 waren definitiv nicht dauerhaft zu erreichen. Ich meine auch den Grund zu kennen. ADAC hat den Test mit 205er Reifen gefahren, die serienmäßige Bereifung sind aber optisch sehr ambitionierte 225er Reifen (die man bei Vollgas aber auch gut gebrauchen kann).
Meines Erachtens haben die Reifen einen großen Einfluss auf die schlechteren Verbrauchswerte zum Prius. Der hat serienmäßig 195/R15 im Vergleich zu den 225/R17. Das ist für schlechtere Verbrauchswerte erkaufte gute Optik.


Ich würde den Verbrauch eher im Unterschied des Konzepts der beiden Antriebe einschließlich der unterschiedlichen Leistung des E-Antriebs suchen, als wie in der Bereifung, zumal m.W. der P3 und auf jeden Fall Auris (mit gleichem Antriebsstrang) ebenfalls serienmässig mit 215/45R17 ausgeliefert wurden. Der Auris 2 sogar mit 225er Reifen. Gerade über diesen Umstand echauffieren sich regelmäßig Eigentümer respektive künftige Käufer dieser Fahrzeuge.


Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude mit dem Jetta und allseits eine schadenfreie Fahrt. :)


Grüße  ~Shar~

Re: Der VW Jetta Hybrid - noch nicht auf dem Markt, aber schon besser als der Prius

Antwort Nr. 224

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude mit dem Jetta und allseits eine schadenfreie Fahrt. :)


Kommt aufgrund der 6-Monatigen Lieferzeit erst Ende November, aber ich halte euch gerne auf dem laufenden bzw. hänge dann meinen Spritmonitor ins Profil.