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Thema: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen! (3018-mal gelesen)
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Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Hallo ihr Lieben,  ;D

ich hoffe, das zählt hier mal nicht als illegale Werbung aber ich kanns mir nicht verkneifen...

Denn die DSW21, mein geschätzter Arbeitgeber, haben gestern ihren ersten Hybridbus erhalten! Unter der KOM-Nummer 1820 reiht er sich nun in unsere Flotte. Heute konnte ich endlich mal gucken gehen, und hab natürlich auch Bilder mitgebracht.  ;D Freu mich natürlich, das auch bei uns endlich mal das Hybridzeitalter beginnt, zumal ein privater Anbieter schon seit Monaten mit einem Volvo-Hybridbus hier rumtuckert.

Wie ich irgendwo schonmal geschrieben habe, ist der Antrieb rein elektrisch also ein richtiger serieller Hybrid. Elektrische Fahrmotoren gibt es 2 Stück, dh. beide hinteren Achsen sind angetrieben. Sollte ein Motor ausfallen, ist sogar eine Weiterfahrt mit dem verbleibenden Motor möglich! Die Energie stammt von großen Super-Cap-Blöcken auf dem Wagendach sowie einer Dieselmotor-Generatorkombi im Fahrzeugheck.

Nettes Feature: Da ja bei so schweren Fahrzeugen eine Dauerbremse vorgeschrieben ist (normalerweise Retarder) gibt es auf dem Dach eine große Kiste mit Bremswiederständen, welche die volle Generatorleistung zu Hitze verbraten können, damit das Auto auf jeden Fall elektrisch bremsen kann. Die Technik wird wohl von der Tram-Bahn stammen zumal die Firma Vossloh-Kiepe, welche die elektrische Anlage bereitgestellt hat, ebenfalls unsere Stadtbahnwagen elektrifiziert.

Da ich schließlich Buselektriker bin, durfte ich sogar aufs Dach steigen und mir die Traktionsumrichter und sonstige Elektrik mal anschauen. Schon beeindruckend, vor allem der Wust orangener Kabel das sind ganze Schächte voll. Hier sollte man im Reparaturfall schon wissen was man tut. Habt aber bitte Verständniss, das ich davon (noch) keine Fotos hochladen darf, natürlich wird auch intern ein richtiger "Hype" ums Auto gemacht, darf noch nichtmal jeder rein.

Einziger Wehmutstropfen: Wird sich wohl noch bis Anfang Januar hinziehen bis der Wagen wirklich im Einsatz ist, da die Fahrer natürlich noch speziell geschult werden. Dies ist auch tatsächlich nötig, da das Fahrzeug (leider) ein völlig anderes Cockpit mitbringt wie die normalen Busse. Daran sieht man auch mal wieder wie modern doch unser Toyota ist, der sich trotz der ganzen Technik ja bedienen lässt wie ein normaler PKW.

Und schaut mal die Schalttafel auf dem letzten Bild, und das ist nur eine von vielen... Nettes Feature: Es ist ein 230-Volt Sinus-Umrichter eingebaut, wo man Werkstattlampe oder Netzteil vom (Diagnose)Laptop anschließen kann. Hoffentlich nicht in weiser Vorraussicht weil ständig was im A... ist.  :(

Ich wünsche unserem Neuzugang ne gute Fahrt und vor allem sonnige Verbrauchswerte damit ihm noch viele bei uns folgen!

Nette Grüße,
Thomas.

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 1 –
Danke für den sehr interessanten Bericht!

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 2 –
Auch von hier vielen Dank für den Bericht! Sehr interessant und auch schön, dass es weiter geht mit der Entwicklung.  :wldn:

Auf die ersten Erfahrungsberichte im Jahr 2011 bin ich schon gespannt.
Hoffentlich sind die Busse so problemlos wie unsere Hybriden, damit Du nicht zuviel dran rumschrauben musst.
Gibt es schon Angaben, wie es mit den Betriebskosten bzw. dem Verbrauch im Gegensatz zu den konventionellen Bussen aussieht?

Btw: Müssen wir hier im Forum noch ne Abteilung für Hybridbusse anlegen, damit sich alle Eure Fahrer hier austauschen können?  ;D

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 3 –
Hallo Thomas,

interessante Einblicke in die Technik eines solchen Großen Hybrid Konzepts.
Der "Schaltschrank" ist bewohnt von Phoenix Bausteinen interessant wie man so etwas mit einem quasi Baukasten System aus der Industrie - Elektronik und Automatisierung realisieren kann.

Leider wird die eigentlich doch so wertvolle Bremsenergie auf dem Dach anscheinend verheizt ...
Schade hier wären mit Sicherheit einige  100 Kilowatt zu gewinnen, doch diese POWER muss man auch handeln und vor allem speichern können.

Irgendwie erinnert mich das Konzept hier an eine Diesel-Elektrische Lok.
Diesel speist Generator mit Drehenergie , dieser wandelt Drehenergie in Elektrische Energie um.
Umrichter bereitet Elektrische Energie auf für Fahrmotor(en)  (Drehstrom)

Die Super -Cap Zellen auf dem Dach (warum eigentlich da oben?) nehmen einen Teil Generator Energie auf der nicht zum Fahren benötigt wird.
Diese kann später "verfahren" werden wenn der Diesel Pause, hat Anfahren und Low Speed wie beim Prius auch.

Doch warum die Bremswiderstände vom System Eisenbahn/Straßenbahn, können die Super Cap Zellen den Strom nicht speichern nicht oder hapert es am Stromrichter / Inverter ?
Diese Energie wird verschenkt, der Prius kann diese wenigstens zu einem kleinen Teil zurück gewinnen.

P.s. ein Bild vom Cockpit wäre noch interessant .

Viele fragen ich weiß, vielleicht gibt es ja noch einige Antworten.  Stichwort Stammtisch Rhein Ruhr !

Man sieht sich  ;)

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 4 –
Hallo nochmal,

@Sly:

Man sieht sich bestimmt auf dem Stammtisch.  :wldn: Nur dies Jahr wird wohl leider bei mir nicht mehr klappen, alles zu eng...

Cockpitbilder versuch ich morgen mal nachzureichen, wenn ich rankomme.  :wldn:

Fast die ganze Hybridanlage ist auf dem Dach, und warum? Weil das alles riesig ist.  ;D Nur Caps, Umrichter ect. wiegen denke ich schon mehr wie der ganze Prius.

Kurz zu den Bremswiderständen:

Klar wird die Bremsenergie normalerweise von den Supercaps aufgenommen. Allerdings ist deren Kapazität rellativ zu Batterien betrachtet natürlich gering. Und hier kommt vor allem die STVZO ins Spiel:

LKW mit mehr als 9 Tonnen und Omnibusse schon ab 5,5 Tonnen müssen mit einer (verschleißfreien) Dauerbremsanlage ausgerüstet sein. Diese muß das Fahrzeug nicht stoppen können, aber in der Lage sein auf einer (langen) Gefällestrecke das Tempo auf 30 Km/h zu halten.  Beim Schalt-LKW verwendet man hierzu oft eine Klappe im Auspuffkrümmer die einfach diesen verschließt, so das der Motor voll gegen die zurückgehaltenen Gase drückt. Bei unseren anderen Bussen und Automatikwagen hat man n Retarder, der Hydraulisch mit dem ATF-Getriebeöl arbeitet. Selbst für Trailer gibt es hydraulische und elektrische (Wirbelstrom) Systeme. Darum gibt es im Hybridbus eben die Widerstände die bei Vollen oder gestörten Caps einspringen und die Dauerbremsfunktion sichern können.

Ein 40-Tonner wäre sonst am Berg auch nicht zu halten, die mechanischen Bremsen würden heißlaufen und dann gings ab... Also es gibt auch sinvolle Vorschriften.  ;D

Rollende Grüße,
Thomas.

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 5 –
Zitat
Klar wird die Bremsenergie normalerweise von den Supercaps aufgenommen.


O.k. dann wird ja doch Bremsenergie gewonnen, hörte sich so an als ob alles verheizt würde.

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 6 –
Hallo zusammen,

So, hier wie gewünscht mal ein Cockpitfoto. 

Hab auch mal die Schilder an der Tür fotografiert, damit ihr mal den Hype seht der gemacht wird, sowie den Motor. Muß jetzt wohl meinen Prius auf dem Parkplatz seperat stellen und Flatterband drum machen.  ;D  ;)

Gefahren bin ich auch endlich zumindest ne Hofrunde. Muß sagen bin doch sehr ernüchtert, aber dazu später mehr, muß jetzt wieder arbeiten.

Nette Grüße,
Thomas.
 

Re: Erster Hybridbus bei DSW in Dortmund angekommen!

Antwort Nr. 7 –
Auf dem Bild 24 steht: Motortemperatur -40°, wo nochmals steht der Bus? ???
In Anchorage?? ;D