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Thema: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe? (8770-mal gelesen)
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Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 15
Hallo zusammen,

nur um Missverständnissen vorzubeugen: Das "Reduktionsgetriebe" reduziert die im Vergleich zum P2 höhere Drehzahl des MG1 bei den "modernen" Versionen des Hybridsystems herrunter.

Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, wenn MG1 durch stehendem ICE und rollendem Auto angetrieben wird, wird diese Antriebsdrehzahl erhöht und nicht reduziert.

Ich habe jetzt nicht genau im Kopf, ob bei 72 Km/h die Maximaldrehzahl vom MG1 tatsächlich erreicht ist, bin aber überzeugt das es schon seinen Sinn hat.

Beim "alten" P2 lag der Wert ja sogar noch unter 70 Km/h, also man hat die maximale Geschwindigkeit ohne ICE schon erhöht. Außerdem wird die elektrische "Bremskraft" mit steigender Geschwindigkeit immer geringer, so das vermutlich die Verluste durch den mitdrehenden Motor gar nicht so hoch sind. Ich habe bergab mit dem P+ jedenfalls die Batterien immer ziemlich schnell voll.

Und ein paar Geheimnisse muss Toyota sich ja auch noch bewahren. ;)

Nette Grüße,
Thomas

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 16
Hi,

der P2 schleppt den ICE auch erst ab 71 km/h mit. Vorher steht der still.

Grüßle
Frank K.

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 17
Das Reduktionsgetriebe vor dem MG2 (60kW beim P3) hat doch nichts mit dem Mitschleppen des ICEs zu tun.

Das Mitschleppen des ICEs wird doch ausgelöst durch die gefahrene Geschwindigkeit in Verbindung mit der maximal zulassigen Drehzahl des MG1 (42kW beim P3). Und der MG1 hat nach wie vor kein Reduktionsgetriebe.

Im Vergleich zum P2 ist beim P3 der zusätzliche Planetenradsatz (mit feststehendem Planetenradträger) nur dazu da, die Drehzahl des MG2s beim P3 im Vergleich zum P2 noch zu erhöhen. Das sollte m.M.n. eher den MG2-Wirkungsgrad verschlechtern. Auch zusätzliche Zahnräder haben Reibungsverluste. Aber der P3-MG2 ist dadurch kleiner und leichter. Und damit eben billiger.

Das ist m.M.n. der einzige Grund für das Reduktionsgetriebe. Das P2-System gefällt mir viel besser.

Gruß alupo

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 18

Das Reduktionsgetriebe vor dem MG2 (60kW beim P3) hat doch nichts mit dem Mitschleppen des ICEs zu tun.

Das Mitschleppen des ICEs wird doch ausgelöst durch die gefahrene Geschwindigkeit in Verbindung mit der maximal zulassigen Drehzahl des MG1 (42kW beim P3).
...
Im Vergleich zum P2 ist beim P3 der zusätzliche Planetenradsatz (mit feststehendem Planetenradträger) nur dazu da, die Drehzahl des MG2s beim P3 im Vergleich zum P2 noch zu erhöhen.


Das habe ich eher so verstanden, dass man damit die Drehzahl von MG1 verringert (bei gleicher Drehzahl von MG2).

Mein Wissen habe ich aus diesem Video, wo eben gezeigt wird, das sich MG1 bei einer Umdrehung (von MG2) weniger dreht als ohne den zusätzlichen Planetensatz.


Das sollte m.M.n. eher den MG2-Wirkungsgrad verschlechtern.
...
Aber der P3-MG2 ist dadurch kleiner und leichter. Und damit eben billiger.

Das verstehe ich nicht. Geringerer Wirkungsgrad und dadurch kleiner :-/

In oben verlinkten Video wird erwähnt, dass hierdurch die Kraftübertragung (in etwa) um den Faktor 2,4 verbessert wird. Außerdem wird gesagt, dass es damit möglich wäre bis zu 61 mph (etwa 99 km/h) zu fahren ohne den ICE zuschalten zu müssen. (Er spricht in diesem Zusammenhang jedoch vom Prius PlugIn).

Edit: Ab Minute 19 erwähnt er, dass es eine weitere Übersetzung zwischen dem PSD (Power Split Device) und den Rädern gibt, welches von Modell zu Modell unterschiedlich ist, (auch dies hat ja Einfluss auf das Verhältnis Geschwindigkeit zu den Drehzahlen der Komponenten) während die Komponenten zueinander seit Jahren im nahezu gleichen Verhältnis laufen.

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 19
Huhu,

sorry, da hab Ich in der Tat auch mal danebengehauen.  :-[

Tatsächlich liegt die Untersetzung vor MG2! MG2 ist kleiner und dadurch Drehmomentschwächer. Zum Ausgleich wurde die Drehzahl erhöht und entsprechend das Reduktionsgetriebe dazwischen gesetzt.

Die anderen Übersetzungen sind allerdings auch anders, vor allem die Endübersetzung. Ich denke das wird er für die im Video erwähnte Drehzahlreduzierung von MG1 verantwortlich sein wie das Reduction Gear.

Laut technischen Daten sollte der ICE beim P2 tatsächlich ab 67 Km/h mitlaufen. Da Ich selbst kein Scangauge habe, konnte Ich das jedoch nie überprüfen.

Theoretisch wäre es natürlich optimal, man könnte den MG1 über ne geschaltete Kupplung abwerfen. Die Nutzung des Power-Split Getriebes ohne irgendwelche geschalteten Kupplungen war neben der Zuverlässigkeit mit Sicherheit auch eine Kostenentscheidung, da man in Kauf nimmt, das je nach Fahrzustand die Drehzahlen Kompromisse sein müssen.

Auf der anderen Seite hat der Opel Ampera z.B. geschaltete Elemente, so das theoretisch hier das Optimum besser ausgeschöpft werden kann. Praktisch jedoch braucht er im Benzin-Modus mehr Sprit als der Plug-In Prius. Es kommt also immer drauf an was das Gesamtsystem am Ende draus macht.

Nette Grüße,
Thomas.

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 20
@04H15
ich kann das Video hier zwar nicht sehen, aber das Reduktionsgetriebe erhöht beim P3 die Drehzahl des MG2. E-Motoren haben c.p. bei höheren Drehzahlen einen abnehmenden Wirkungsgrad. Und das Reduktionsgetriebe schluckt weitere ca. 1-2%(?). Wenn also der P3-MG2 bei gleicher Drehzahl nicht einen besseren Wirkungsgrad hätte wäre das P3-System an dieser Stelle schlechter. Ist es aber in Summe nicht dank der MG2-Motorgeometrie.

Auch das Drehmoment ist beim P3  am Hohlrad höher da seine 207 Nm noch um die Untersetzung korrigiert werden muss.

Das Mitschleppen des ICEs hängt nur von der zugelassenen maximalen Drehzahl des MG1 ab. Eigentlich habe ich noch nie hohe Drehzahlen (>6000RPM) per SGII gesehen, habe es aber schon lange nicht mehr verfolgt. Insofern konnte ich die ca. 70kmh-Grenze nicht verstehen. Und ich habe den Eindruck dass sie schwankt, von 68kmh bis 76kmh (selten).

@Thommy
ja, die Gesamtübersetzung ist beim P3 länger. Seine Höchstgeschwindigkeit ist höher und sein ICE hat mehr Drehmoment durch mehr Hubraum.

Ich fände es besser das Problem des Mitschleppens des ICEs durch Ausnutzung der Drehzahlspezifikation oder gar der Erhöhung der MG1-Drehzahl zu erhöhen anstatt durch eine Kupplung. Ein PM Motor dieser Bauart sollte doch schneller können...

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 21
Hier ist die Bestätigung von Toyota Deutschland:

"...ja das ist korrekt: Das P510 wird im Yaris Hybrid verwendet. Grüße aus Köln!"

Der Yaris Hybrid verwendet also das gleiche Getriebe wie der Aqua / Prius c und verfügt damit über das gleiche Reduktionsgetriebe. :)

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 22
@aizendo

Es ist richtig, dass der Yaris HSD ein reduktionsgetriebe hat. Er hat aber nicht wie der Lexus ein zweites Planetengetriebe. In dem Video zom HSD 3,Gen. Sagte der Monteur was von 71 Meilen. Dann schränkte er das aber auf den Prius Plugin ein.

Gru0 Yaris Gerd

Re: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 23
Hallo Yarisgerd,

nichts anderes hatte ich behauptet. Das P510 hat ein Planetengetriebe mit einem Reduktionsgetriebe und ist im Aufbau ähnlich dem P410 des Prius/Auris/Lexus CT 200h.

Bei den Lexus Getrieben L110 und L210 findet man dagegen ein Ravigneaux-Planetengetriebe mit weiteren Elementen.

 

Antw.: HSD - Warum frühes Mitschleppen des ICE trotz Reduktionsgetriebe?

Antwort Nr. 24
Mittlerweile vermute ich, dass die kleine Ölpump im Getriebe der Grund für das Mitschleppen des HSD ist. Die wird nämlich vom Plannetenradträger angetrieben. Wenn der ICE steht, steht auch die Ölpumpe. Bei niedrigen Geschwindigkeiten ist das für kurze Zeit kein Problem.

Yaris Gerd