Qualitätsprobleme
Toyota ruft rund 92.000 Autos in Deutschland zurück
Es ist der zweitgrößte Rückruf in der Geschichte von Toyota: Der japanische Konzern beordert fast sieben Millionen Autos in die Werkstätten. Betroffen sind auch knapp 100.000 Kunden in Deutschland.
http://www.welt.de/wirtschaft/article126731595/Toyota-ruft-rund-92-000-Autos-in-Deutschland-zurueck.html (http://www.welt.de/wirtschaft/article126731595/Toyota-ruft-rund-92-000-Autos-in-Deutschland-zurueck.html)
Tschau
Gutsch
:icon_no_sad:
Dürfte also niemanden hier in diesem Forum betreffen. Aufatmen und Entwarnung! ;)
Ich habe es deshalb auch in ChitChat gepostet. Du hast ja offenbar das Board wieder komplett umgestaltet.
Tschau
Gutsch
;)
Ja, mache ich alle 6 Monate, um unsere Mitglieder zu verwirren. :-P ;)
Habe grossen Respekt vor der Art und Weise, wie offen Toyota mit Rückrufen umgeht. Hier sind es laut Toyota nur 0,02% der Fahrzeuge, die bisher betroffen waren - und trotzdem wird der sicherste und auch teuerste Rückruf gewählt (andere würde vielleicht eine stille Serviceaktion machen...).
Ein wenig nagt das natürlich am Produktions- und Qualitätsimage von Toyota.
Hier noch ein Artikel der Welt zum Thema Rückrufe allgemein:
Quelle und kompletter Artikel der Welt (http://www.welt.de/wirtschaft/article126731595/Toyota-ruft-rund-92-000-Autos-in-Deutschland-zurueck.html)
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/studie-zahl-der-rueckrufe-von-autoherstellern-in-den-usa-waechst/9601180.html (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/studie-zahl-der-rueckrufe-von-autoherstellern-in-den-usa-waechst/9601180.html)
Hier noch ein interessanter Vergleich zwischen Herstellern wieviele Fahrzeuge pro Neuzulassung in den USA zurückgerufen wurden.
Mir ist ein offener Umgang mit Problemen lieber, als wenn so etwas heimlich beim Service gemacht wird. Als Kunde muss man im schlechtesten Fall noch tausende km mit einem bekannten Problem herum fahren, ohne etwas davon zu wissen, damit das Markenimage nicht leidet.
Über die Manipulation von Pannenstatistken brauchen wir ja seit ADAC nicht mehr reden. Der neue A3 meiner Freundin musste in knapp 3 Jahren dreimal vor Ort versorgt werden. Machte jeweils der Mobilitätsservice von Audi und bleibt somit in der internen Statistik unter Verschluss.
Bei mir nicht. Ich hab bei einem deutschen Hersteller schon ein Konstruktionsproblem an der Bremsanlage feststellen müssen, dass 100% der Fahrzeuge betraf. Kleine Montageungenauigkeiten einer KFZ-Werkstatt, die auf der Hebebühne nicht erkennbar sind, konnten nach längerer Betriebszeit zum Aufschlitzen der Bremsschläuche durch die Reifen führen. Die waren schon zu 50% durch, weder Hersteller noch Kraftfahrtbundesamt hat's interessiert. Daraufhin hab ich die Marke gewechselt.
In dem Zusammenhang ist vielleicht auch diese Meldung interessant:
Bei Toyota übernehmen Menschen wieder die Arbeit von Robotern (http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/04/08/menschen-uebernehmen-wieder-die-arbeiten-von-robotern/)
*leider ist diese Meldung nur bei diesem "windigen" Nachrichtenportal zu finden
Danke, sehr interessant!
Ich schliesse mich an - den offenen Umgang mit Problemen bei Toyota finde ich nach wie vor vorbildlich.
Viel Interessanter als "Wie oft wird ein Rückruf gestartet" oder "Wie viele Autos werden zurück gerufen", finde ich immer die Auslöser. Im aktuellen Fall werden 6,58 Mio Fahrzeuge, welche aus der Garantie raus sind (Bj. 2005-2010) zurück beordert, aufgrund von 1058 Fällen welche gemeldet wurden. Das heißt, bei in etwa jedem 5.000 Fahrzeug (sogar mehr) ist eines der gemeldeten Bauteile kaputt gegangen und deshalb werden alle vorsorglich geprüft.
Wenn ich mir Toyotas aktuelle Rückrufstatistik (nur 2013 / 2014) beim ADAC anschaue, finde ich meinen Hinweis bzgl. Produktions- und Qualitätslage durchaus angebracht. Schließlich war Toyota lange Jahre Benchmark für abgesicherte Prozesse und Fehlerfreiheit.
- Lenkradbefestigungsmutter löst sich
- Lose Verschraubung der Bremsleitung
- Laderaumschutzwanne löst sich von der Ladefläche
- Defektes Steuergerät der elektrischen Servolenkung
- Gelöste Gurtbefestigungspunkte der Vordersitze
- undichter Bremsdruckspeicher
- Beifahrerairbag entfaltet sich nicht
- untere Lenkspindel kann sich verformen
- ...
Die Frage ist doch bei wie vielen ist es tatsächlich aufgetreten? Wie gehen andere Hersteller damit um, wenn weniger als 0,02% einen Fehler aufweisen?
Das wissen natürlich nur Insider und die dürfen nix sagen :-X Aber GM hat wohl im aktuellen Fall der fehlerhaften Lenkradschlösser zulange gewartet und es ist zu Unfällen mit Toten gekommen. Nun ermitteln die Behörden in den USA.
Ich denke es mir so:
Fall A) man merkt den Fehler nur einmal, ist nicht reproduzierbar, ganz spezielle Umstände, dann wird nur beim nächsten Service reagiert (der Freundliche sagt dann "Serviceaction") oder es wird gar nichts gemacht... :icon_doh:
B) nur ärgerlicher Komfortfehler oder es gibt ein Notlaufprogramm und tritt nicht systematisch auf = wird bei Reklamation / Auftreten gemacht
C) Sicherheitskritisch, aber nicht aufgetreten und nicht systematisch = Grenzfall, Rückruf wäre geboten aber nicht zwingend
D) Sicherheitskritisch und erste Fälle und nicht systematisch = da machen wohl alle Rückruf, sonst wird es kritisch, mancher wartet zu lange
E) systematischer, sicherheitskritischer Fehler = Rückruf sofort!
Denke es hängt von der Schwere der Fehlerfolgen, der Auftretenwahrscheinlichkeit und den betroffenen Fahrzeugen (Menge) ab.
Wenn man sich die Rückrufe von Toyota anschaut passt das aber nicht in dein Schema. Ich sage nur über 10 Jahre alte zurückgerufene Fensterheber, die kaputt gehen können wenn man auf die Idee kommt, mit bestimmten Chemikalien da rein zu sprühen...
Toyota ist da sehr sensibel geworden und kümmert sich gefühlt um jeden Scheiß. Das sind meist eher Qualitätssichernde Rückrufe, denn wirklich Sicherheitsrelevante Dinge.
Da bin ich ja Deiner Meinung. Toyota ist da sehr sensibel. Schon Fall A oder B ruft Toyota anscheinend manchmal zurück. Andere wohl eher nicht.
Trotzdem sind in der Rückrufliste doch vorwiegend sicherheitsrelevante Dinge wie sich lösende Lenkradbefestigung, nicht öffnender Airbag, herumfliegende Ladeschutzwanne, gelöste Gurtbefestigung usw. ... finde ich jetzt nicht so rein qualitätssichernd, eher ziemlich kritisch.
Ein Beispiel aus meiner VW Familie. Anno 1990 hatte mein Vater einen VW bei dem sich die Handbremse sporadisch selbst löste (ziemlich doof, wenn man am Berg steht). Das Problem trat erst nach Ablauf der Garantie auf und wurde auch nicht kostenfrei repariert (zumal die Reparatur fehl schlug). Zwei Autogenerationen später gab es einen Rückruf zu genau diesem Problem (aber nicht bei dem Auto meines Vaters, sondern denen zwei Generationen neuer). Ich kann nicht sagen, wie VW da heutzutage agiert, aber das fand ich schon recht erschreckend. In meiner Familie sind sie dennoch bei VW geblieben. :-/
Aktuell betrifft es:
Sitzschienen und Lenksäulenbefestigung Yaris und UC
- beide Fälle zwar nicht schön, aber so selten auftretend dass man das auch im Rahmen einer Inspektion finden und lösen könnte. Hier wurde offensichtlich im Werk nicht 100% gearbeitet, die mechanische Belastung unterschätzt oder das nötige Anzugsdrehmoment falsch berechnet -> nicht schön, aber jetzt bei nem gut gewarteten Wagen nicht so kritisch. Vermutlich werden beide Teile aber eher von einem Zulieferer stammen, der womöglich geschlampt hat. Hierzu gab es übrigens bereits einen Rückruf betreffend eines anderen Lenksäulenteils, wo die nun fehlerhafte Befestigung hätte befestigt werden sollen
Kabelbaum HiLux
- nicht schön, aber auch nicht sicherheitskritisch
neue Software für den Prius
- hatte auch keine sicherheitsrelevanten Folgen dieser Fehler, es wurde ja nur in den Notlauf geschaltet.
Airbagproblem:
- betrifft 10 Jahre alte Autos. Airbags halten bekannterweise nicht ewig, hier war es möglich dass ein Airbag statt 15 Jahre (durchschnittliche Haltbarkeit) nur 10 Jahre hält. Zwar unschön, aber wenn man sich mit der Haltbarkeit der Technik befasst hat auch irgendwie logisch...
Wenn man sich hier die Rückrufe anschaut: http://www.autoservicepraxis.de/rueckrufe-toyota-600987-asp_rr_hersteller.html (http://www.autoservicepraxis.de/rueckrufe-toyota-600987-asp_rr_hersteller.html) wird man feststellen, die meisten davon haben Zulieferer verbockt, sind kaum relevant oder behandeln Verschleißprobleme, die bei jedem anderen Hersteller hätten teuer repariert werden müssen
Ich bin sicher, jeder könnte von anderen Herstellern gravierendere Mängel aufzählen, die nie zurückgerufen wurden. Erstrecht nicht bei alten Fahrzeugen.
Der Golf 4 hatte bspw. Probleme mit plötzlich herabfallenden Scheiben, weil die Halter falsch konstruiert waren. Davon waren nicht nur ein paar hundert betroffen. Letzte Woche ist hier nen Smart aus heiterem Himmel abgebrannt, vor 2 Monaten ein weiterer Smart. Sowas, genau wie ausfallende Bremsen, plötzliche Beschleunigung, während der Fahrt blockierende Getriebe und derlei Dinge sind in meinen Augen sicherheitsrelevant, ja
Hat jemand was von den aktuellen Rückrufen bei BMW (http://www.welt.de/wirtschaft/article126839408/BMW-weitet-Rueckruf-auf-die-ganze-Welt-aus.html) (489.000 Fahrzeuge, Gefahr von Motorschäden) oder dem Verkaufsstop bei VW in Nord-Amerika (http://www.n-tv.de/ticker/VW-stoppt-Verkauf-von-27-000-Autos-article12634166.html) gehört? ;)
Aber es ziemt sich ja nicht, das als Presse so heiß zu kochen, wie die derzeitigen Toyota-Rückrufe.
Bei VW geht es mal wieder um potentielle Brandgefahr bzw. potentielle Schäden am Getriebe (defekte Öldichtungen) und was macht VW?
Richtig, man stoppt den Verkauf von 27.000 Fahrzeugen - dumm nur, dass es sich um Modelle (Jetta, Beetle, Beetle Cabrio, Passat) mit dem 1.8er-Motor handelt, welche bereits
seit Februar produziert werden.
Wieviele Jetta, Beetle, Beetle Cabrio und Passat baut und verkauft VW Amerika in 2 Monaten?