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Thema: BMW 530e PHEV (4315-mal gelesen)
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BMW 530e PHEV

Dieses Wochenende bin ich zufällig in den Genuss eines BMW 530e gekommen.
Bilder kann ich leider keine liefern da das Fahrzeug nur früh morgens oder abends für mich verfügbar war.

Für Bilder verweise ich mal an Heise:
Test: BMW 530e | heise Autos

Gebucht habe ich das Auto eigentlich für eine Fahrt von ca 400km am Stück und das möglichst zügig und komfortabel für 4 Personen. Also eigentlich die Oberklasse gebucht und wie bei Sixt üblich einen Diesel mit 6 Zylindern erwartet.
Als ich das Fahrzeug abgeholt habe, hielt sich die Begeisterung erst einmal in Grenzen. Aber die Neugier hat gesiegt und obwohl ich eigentlich eine Kategorie höher gebucht hatte als mir geliefert wurde nahm ich den BMW mit. Die Ausstattung des Fahrzeugs war großzügig bei einem Bruttolistenpreis von 82000 Euro.

Erst einmal in das Fahrzeug eingestiegen. Im digitalen Tacho lese ich als erstes:
Batteriereichweite: -- km
Die Info des Sixt-Mitarbeiters: Das Ladekabel liegt im Kofferraum und Ladekarten haben sie keine.
Also erst einmal das Fahrzeug zur Firma überführt. Die ersten 10km mit leerer Batterie ergaben einen Durchschnittsverbrauch von 5,5l/100km bei vorsichtiger Fahrt.
In der Firma habe ich erstmal den Akku gefüllt und mich mit dem Bordcomputer/IDrive vertraut gemacht.
Was lese ich dort: Am 5.12.2019 meldet das Fahrzeug dass die letzte Ladung am 5.10.19 erfolgte. Und seit der letzten Ladung sind 7800 km vergangen bei einem Tachostand von 7850km. Also genau das was man erwartet wenn PHEV als Firmenfahrzeuge eingeflottet werden. Bei Abgabe erhielt ich die Info dass das Fahrzeug 2 Monate lang zur Miete bei einer Firma war um dort die Lieferzeit eines neuen Firmenfahrzeugs zu überbrücken.

Und jetzt zum Fahrzeug:
Der 530e ist eigentlich der Basisbenziner des 520i in Verbindung mit dem Motorgenerator zwischen Benzinmotor und Getriebe.
Für alle normalen Fahrmanöver reicht die Rekuperation des Generators aus um das Fahrzeug zu bremsen. Negativ ist mir folgendes aufgefallen: Der Elektromotor muss auch über die 8 Gang Automatik an die Räder durchgereicht werden und beim elektrischen Beschleunigen merkt man, wenn man darauf achtet, die Schaltvorgänge der Wandlerautomatik. Auch beim Rekuperieren merkt man es wenn die Automatik einen Gang runterschaltet und die Bremsleistung auf einmal um gefühlte 30 % zulegt bei gleicher Bremspedalstellung. Der E-Motor zieht bis 100km/h das 1,9t Schlachtschiff locker mit, darüber wird es sehr zäh.
Der 184 PS Benzinmotor lässt keine Sprintrekorde erwarten und fühl sich einfach eine Nummer zu klein für das Fahrzeug an.
Sobald der E-Boost dazu kommt geht dann auch die Post ab. Allerdings zeigte sich der bisher ruhige Antrieb dann von seiner lauten Seite.

Der Verbrauch pendelte sich auf der Landstraße bei ca. 4,2l/100km zuzüglich 8kwh an Strom ein. Als Vergleich den Yaris bewege ich bei ähnlichem Fahrprofil mit 4,3l/100km.
Dann kam natürlich der Haupteinsatz auf der Autobahn. Ich bin wieder mit voller Batterie gestartet und dann gab es alles von 160-210km/ was die Straßenverhältnisse hergaben.
Ergebnis für diese Etappe: 8l/100km und 8kw/h Strom bei 400km Fahrt am Stück.
Rein elektrisch schaffte er bei mir knapp 35km bis der Verbrenner gestartet wurde.
Positiv zu erwähnen ist der Abstandstempomat. Er weist immer auf kommende Geschwindigkeitsbegrenzungen hin und lässt diese mit einem Klick an der Wippe am Lenkrad übernehmen. Dabei bremst er dann auch genau so ab, dass die Zielgeschwindigkeit am Schild mit dem Limit erreicht wird. Das funktioniert auch ohne Probleme 700-800m im voraus. :applaus:

Fazit: Für mich ist der 530e einfach nur ein teures Spielzeug und wird wohl nur über die 0,5% Regelung Abnehmer finden. Die Anschaffung ist einfach unfassbar teuer und rechnet man Benzin+Strom zusammen ist der Verbrauch einfach viel zu hoch. Die Qualität in der Oberklasse fand ich auch erschreckend. Ich finde einfach keine Rechtfertigung warum so enorm viel Geld für das Auto ausgeben sollte.



Antw.: BMW 530e PHEV

Antwort Nr. 1
Magst du bitte noch schreiben, was du an der Qualität so erschreckend gefunden hast? Wo das Gefährt technologisch so seine Macken hat, konnte ich deinem Bericht entnehmen; nicht jedoch die qualitativen Mängel.

Antw.: BMW 530e PHEV

Antwort Nr. 2
Also Qualität:
Man stellt sich vor man fährt in einem 82.000 Euro Fahrzeug.
Man nimmt den Automatikwahlhebel in die Hand und hat auf der Seite welche dem Armaturenbrett zugewandt ist eine Kante auf der Fläche. Das fühlt sich einfach komisch an.
Dann ist vor dem Wahlhebel das Ablagefach für das Handy mit den Becherhaltern.
Die Kante des Fachs ist so scharf, dass ich an den Handgelenken richtige rote Streifen hatte, weil ich bei jedem Handy rausholen dort Haut verloren habe.
Dann fühlen sich die Schalter um den Schalthebel (Parkassistent und E-Drive Modus) total billig an.
Und auch in einem 5er BMW ist nur aufgeschäumt was unbedingt sein muss.
Unterhalb des Lenkrads gibt es auch nur Hartplastik, welche in der Qualität auf gleicher Höhe mit der Kompaktklasse steht.

Klar gibt es auf der anderen Seite viele Gimmicks.
Zum Beispiel ist mir aufgefallen dass man sobald man mit der Fingerspitze einen der Verstelltknöpfe für den Sitz berührt sofort auf dem Bildschirm in der Mitte angezeigt wird was man da grade verstellen kann ohne den Knopf auch nur in eine Richtung zu drücken. Die Adaptiven LED Scheinwerfer machen auch super hell. Aber in der Innenraumqualität sind der Audi A6 und 5er BMW momentan auf einer Höhe und für mich der Sieger in dem Bereich die E-Klasse.

Antw.: BMW 530e PHEV

Antwort Nr. 3
die "Qualität" scheint aber da nicht so weit zu sein, wenn ich das so lese. Grad im Vergleich zu meinem 10 Jahre alten Lexus, der nirgendwo scharfe Kanten im Innenraum aufweist. Sicher ist da ein neueres Modell weiter bei einigen Merkmalen, aber Verletzungsstellen im Innenraum, das geht mal gar nicht. ... und das kenne ich auch nicht von meinen ex-Autos

Antw.: BMW 530e PHEV

Antwort Nr. 4
Mahlzeit...

@nohoff  Da hast du den Sinn eines Plugin-Hybriden aber gründlich missverstanden... Der besteht nicht unbedingt darin, 400km am Stück mit 160-210 km/h über die Autobahn zu brettern und sich anschließend im Fazit über den hohen Spritverbrauch zu beschweren. Den Ritt über die Autobahn kann er zwar auch (im Gegensatz zu den meisten E-Autos), es ist aber nicht seine Kernkompetenz. Aber gerade auf diesem "Alles können" beruht eben die Daseinsberechtigung des Kompromisses "PluginHybrid". Vielleicht alles nicht perfekt, sondern alles nur gut.
Auch einen Klein(st)wagen wie den Yaris zum "Vergleich" mit einem 5er BMW heranzuziehen ist da deplatziert und dient wohl eher dazu, sich den Yaris schönzuschreiben.
Das als Fazit dieses Auto nur ein teures Spielzeug mit zu hohem Verbrauch ist, gilt halt nur für dich persönlich und dein Fahrprofil. Für andere kann es - bei entsprechend artgerechter Haltung und passendem Fahrprofil - eine sinnvolle Alternative zum reinen Benziner/Diesel sein. Ob es dann unbedingt ein 5er BMW für 80k€ sein muss, sei dahingestellt. Aber wer technik-affin ist und sich das leisten kann und will, bitteschön. Mutter Merkel braucht jeden Steuer-Euro um die Welt zu retten.
Plugin-Hybride gibt's aber auch deutlich preiswerter, dann ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis auch gleich ein ganz anderes. Zum eigenen Fahrprofil ( und dem Willen sparsam unterwegs sein zu wollen)  sollte es aber in jedem Fall passen, sonst ist es in der Tat rausgeschmissenes Geld ( wie die mietende Firma deutlich gezeigt hat ).
Wenn du diesen "Test" also unter anderen Rahmenbedingungen wiederholen würdest, käme sicher auch ein wohlwollenderes Ergebnis dabei rum.  ;)

Gruß Der Oppa

Antw.: BMW 530e PHEV

Antwort Nr. 5
Da war doch vor ein oder zwei Jahren schon ein Aufschrei, wo irgendein Dienstwagen eines Politikers von Diesel auf Plugin gewechselt wurde.

Resultat: Dauernd tanken da kleiner Tank, hoher Verbrauch und ständig leerer Akku. Absoluter Bedienfehler in meinen Augen, aber ich hoffe, dass das Einzelfälle sind und nicht die Praxis in Unternehmensflotten darstellt. Mit richtigem Antriebskonzept und richtig angewandt kann man wunderbar sparsam unterwegs sein (sofern man so tut, als wenn Strom nur aus der Steckdose kommt), bzw. in kleineren Abschnitten sogar emissionsfrei, was mir als Fußgänger sehr gut tun würde.

Leider glaube ich, wird letztendlich doch nur eine theoretische Reduzierung des Flottenverbrauchs und Kaufanreize in Form der 0,5%-Regelung erwirkt, was eigentlich sehr schade ist.

 

Antw.: BMW 530e PHEV

Antwort Nr. 6
@Oppa reloaded
Mein alltäglicher Einsatz mit 40-90 km Strecke wäre interessanter gewesen für das Fahrzeug, aber da der Mietwagen für was anderes gebraucht wurde konnte ich das kaum testen.
Ich verstehe den Sinn eines Plugin Hybriden schon.
Allerdings ist ein 5er BMW kein Fahrzeug um mal zum Einkaufen zu fahren.
Diese Kategorie Autos ist einfach gebaut um bequem große Strecken zu fahren.
Der Plugin Hybrid mit max. 3,7 kW Ladeleistung passt da nicht in das Konzept.
Wenn ich Pause mache und den Wagen lade hat er in der Zeit 3-4km Reichweite nachgeladen.
Für mich sind die Plugin Hybride in solchen Autos auch nur ein Mittel zur Reduktion des Flottenverbrauchs.
Wobei ich nachgerechnet habe und der Bordcomputer zu viel angezeigt hat. Tatsächlich hat das Fahrzeug "nur" 7,7l/100km gebraucht bei dieser Fahrweise. Spritmonitor gibt 7,5l/100km Durchschnitt für einenen BMW 520i an. Wenn ich dann die 7,7l/100km im Vergleich sehe und dass ich laut Bordcomputer bei sparsamer Fahrweise bei 4,5-5l/100km rauskomme dann bringt der Hybridbetrieb schon etwas. Aber für mich hat das Fahrzeug mit ökologischem Denken genau 0 gemeinsam.
Das ist wirklich was für technikaffine Kunden oder Dienstwagenfahrer.

Mir wäre mein normaler Begleiter in der Kategorie ein Audi A6 45/50 TDI lieber gewesen. Und normal wäre meine Miete nicht klassengerecht bedient worden, aber aus Neugier habe ich mir das Fahrzeug gerne mal angeschaut.
BMW hat ja viele Details die echt super sind wie Geofencing für Städte um dort hauptsächlich im E-Drive zu fahren.
Oder die kabellose Ladematte für das Fahrzeug als Zubehör.