Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?
Es sind zwar ätzende Begriffe aus dem Marketing, aber warscheinlich liegt der Schlüssel zum Erfolg der alternativen Antriebe dort:
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Für den 0815-Anwender sind andere Kriterien wichtig, als für die Menschen, die ihr Handeln unter Berücksichtigung größerer Zusammenhänge reflektieren und danach handeln.
Das bedeutet aus meiner Sicht, dass e-Mobilität bzw. die Decarbonisierung des Verkehrs erst so richtig Fahrt aufnimmt, wenn es aus Sicht der breiten Masse keinen Unterschied mehr macht, welche Sorte Motor das Fahrzeug antreibt.
Für die überwiegende Mehrheit muß ein Auto in allen Aspekten so funktionieren, wie immer. Alles andere ist kein Auto, kommt also nicht in Frage.
Der Verbrenner ist der Maßstab an dem sich alles Neue messen muss.
Diese Aussage treffe ich aufgrund entsprechender Beobachtungen, nicht weil es meine eigene Ansicht ist.
Statt mit Kaufprämien Geld unter das Volk zu schmeißen, was eher Mitnahmeeffekte erzeugt, als wirklich neue Kundenpotentiale erschließt, muss aus meiner Sicht grundsätzlicher vorgegangen werden.
- Solange man Tankstellen besser/leichter im öffentlichen Straßenbild wahrnehmen kann, als Ladesäulen, solange hat es BEV-Mobilität schwer in das Bewustsein der Massen einzudringen.
- Solange die Sorge besteht/geschürt werden kann, dass ein BEV mit Strommangel liegenbleibt und es lange dauert, bis man weiterfahren kann, ist das ein unüberwindliches Hindernis.
- Solange das Auffinden von Ladesäulen und H2-Tankstellen eine "Geheimwissenschaft" ist, die nur mittels Handy-App betrieben werden kann, ist da auch noch eine gehörige Bremse drin.
Wir sehen bei diesem Thema, genauso wie bei Anderen, dass unsere gepriesene Marktwirtschaft von sich aus keine Lösung dieses Problems schaffen wird. Auch glaube ich nicht, dass andere Arten zu wirtschaften die Lösung dieses Problems bringen.
Man muss dem "Markt" halt "zum jagen tragen". Auf welcher Seite man ansetzt, auf der Angebots-, oder auf der Nachfrageseite, das ist eine eigene Diskussion.