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Thema: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder (1115-mal gelesen)
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Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 1
Wenns vom SPIEGEL kommt, kann man es zum Großteil schon vorweg in die Ablage rund geben  :icon_doh:

Bei vielen "Studien" muss man auch immer fragen, wer die denn bezahlt hat und woher die kommen. Schliesslich und letztlich gibts auch noch Konkurrenzstreben und Visionen - so meint der Herr Musk, dass der Herr Toyoda mit dem Wasserstoff doch eher eine schlechte Wahl getroffen hat. Der Herr Toyoda dagegen glaubt, der Herr Musk sollte vor allem in der Stadt stromern.

Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 2
http://www.pnas.org/content/early/2014/12/10/1406853111.full.pdf+html?sid=00edc2f5-156e-4039-84f1-d7b7cda32c3a

Hier mal der Link zum Artikel, der auch in anderen Online-Medien erwähnt wurde. Kann ja jeder mal hineinschauen - ich hab irgendwann nicht mehr alles verstanden, wegen Englisch.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 3
Zitat Spiegel - Link s.b. oben:
"Bei reinem Kohlestrom verursachten Elektroautos pro Meile etwa 350 Prozent des Feinstaubs und Ozons von Benzinern"

Nein-Doch-Ohhh! Haben amerikanische Kohle-Kraftwerke kein Partikelfilter ?

Wenn die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet wird, dann hätte ich auch gern den Vergleich mit der Produktion der 1.0 Fahrzeuge, der Öl-Förderung z.T. aus Ölschiefer, dem Transport von Rohöl (Emmisionen der Tanker) + den Umweltschäden der Tanker- und Plattformunglücke + der Emmisionen die beim Raffinieren + Emmisionen die bei der Herstellung der "Biokraftstoffe" entstehen - Stichwort Methanemmisionen beim Düngen der Felder, +++ 

Für mich ist das wieder einmal Äpfel mit Birnen vergleichen - um das Image der deuschen Stinker - Beispiel der beliebte "Muttipanzer"- aufzupolieren.

Wann lassen die sich mal was Neues einfallen ?

VG

Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 4
Wenn man sich den Artikel direkt anguckt (nicht im Spiegel  ;D,  da ist alles verkehrt herum), steht etwas dazu drin:

- Beim Szenario EV mit Kohlestrom gehen die Wissenschaftler von erhöhter Staubbelastung und SO2 Emissionen im "Kohlegürtel" der USA (Wyoming, Appalachen) aus und rechnen mit erhöhten Krankheitsraten dort. Es ist ja auch Quatsch aus Kohle mit Wirkungsgrad 33% Strom zu machen und dann erst die Wirkungsgradkette EV-Fahrzeug anzuschliessen. Dann doch lieber Verbrenner mit lokaler Filterung, besserem Wirkungsgrad und grossflächigerer Verteilung der Gifte.

- Die Emissionen der Biokraftstoffe sind relativ detailliert drin. In 2 Szenarien: einmal Verwendung des Maiskorns und einmal Maisstroh zur Bioethanol Herstellung. Das führt dann gerade im Mais/Soya-Gürtel (Mittlerer Westen) zu erhöhten Krankheitsraten.

Insgesamt würde ich der Studie aber nicht allzu viel Gewicht zuweisen. Die Herren verkürzen doch extrem (z.B. auf die Haupt-Emmissionsquellen) und rechnen dann hoch - da sind den tendenziellen Einfärbungen (Manipulationen) Tür und Tor geöffnet.

Und einen Diesel-Hybrid haben sie gar nicht betrachtet  :icon_doh: . Der hätte da noch gut aufgemischt.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 5
So sieht aus. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage dass heimisch produzierte Kraft (egal ob Elektroakkuauto oder Brennstoffzellenauto) noch lange und viel emitieren können, bevor der Ausstoß erreicht wird, welcher durch den Import von Benzin/Diesel aus aller Herren Länder verursacht wird. Die vielen Toten, welche dann entstehen wenn sich zwei oder mehr Staaten gegenseitig den Kopf einschlagen oder bärtig-bombende "Freiheitskämpfer" in ein anderes Land importieren.

Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 6
Wer sich mal die "Studie" genauer durchliest, sieht dass das Elektroauto immer bestens dasteht.
Es gibt nur wenige Regionen in der modernen Welt, wo der Strom rein aus Kohle produziert wird.
Man sollte sich deshalb auf die nationalen Strommixe konzentrieren. Oder hier auf den europäischen.

Die Betreiber der Studie haben viele Faktoren bei der Produktion des fossilen Treibstoffs ausgeklammert.
Sie gingen z.B. ausschließlich von crude oil aus, also von dem Rohöl was sich quasi von selber aus seinen
Lagerstätten heraus will.  :-)

Crude Oil = Standard Oil
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Total_World_Oil_Reserves.PNG
http://en.wikipedia.org/wiki/Petroleum
Nur 30 Prozent der weltweiten Vorkommen sind crude oil!

Grüße
Holger

Antw.: Studie über Elektroautos: Die heimlichen Umweltsünder

Antwort Nr. 7
@ e-motion: Ja, genau so ist es. Und deswegen ist die Überschrift im Spiegel reine Propaganda oder Unvermögen der Journalisten derartige Studien richtig zu interpretieren. Kohleverstromung ist grundsätzlich mit die dreckigste Art Strom zu erzeugen und das gilt dann generell für alle Stromverbraucher.

Auch das mit dem "crude oil" stimmt, ebenso ist durch fracking gewonnenes Öl/Gas nicht eingerechnet. Wichtig bei der Studie ist es zu erkennen dass sie sich rein auf die USA bezieht, also die Schäden die durch Förderung in den USA und Gebrauch in den USA erzeugt werden. So werden die kanadischen Ölsande deswegen im Hauptteil nicht eingerechnet. Ein Wermutstropfen für das Elektroauto ist dabei, dass bei der Batterieproduktion auch nur die Schäden in den USA eingerechnet wurden die von den dort produzierten Teilen entstehen. In der "supplementary information" haben sie allerdings auch die internationalen Wirkungen (Ölsande; Batterieproduktion; was wegen der Datenlage offenbar schwieriger ist) mit eingerechnet.

http://www.pnas.org/content/suppl/2014/12/10/1406853111.DCSupplemental/pnas.201406853SI.pdf#nameddest=STXT

Am groben Bild ändert das nichts grundsätzliches (die Abb. S3 und S4 in dem file).

Die prinzipiellen Ergebnisse sind ja nicht neu, und nur das Elektroauto hat das Potential mit steigendem regenerativem Stromanteil umweltverträglicher zu werden. Das geht aus der Studie klar hervor. Das wirklich Neue an der Studie ist die räumliche Auflösung der Schadwirkungen und damit die Möglichkeit auf Todesfälle/finanziellen Schaden umzurechnen, da hohe Schadstoffe in dicht besiedelten Gebieten natürlich einen anderen Einfluss auf die Todesrate haben als in der Wüste. Egal was man jetzt von derartigen Studien hält, so hat sie den großen Vorteil dass die Datenbasis als Excelfile öffentlich zugänglich ist und aus dem "supplementary file" (dort ganz unten der Dataset S1 link) runtergeladen werden kann.

Gruß afra