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Thema: Eterna: Auto für die Ewigkeit (645-mal gelesen)
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Eterna: Auto für die Ewigkeit

Bin heute Morgen auf das Projekt der niederländischen Studenten aufmerksam geworden.

Eterna - TU/ecomotive

Gut, über die Spaltmaße und Passgenauigkeit der Karosserie spricht man besser nicht, Reichweite, Fahrleistungen, etc. ist alles natürlich nicht auf dem Industrieniveau der Autoindustrie... Knapp 20 Jahre sind eine Ewigkeit... mehr oder weniger  :tom: - das Konzept finde aber sehr genial. Wie easy die Jungs da mal eben das halbe Auto montieren. Das könnte ich selber auch in der Tiefgarage mit ein paar helfenden Händen.

Kurzer Blick auf den Rahmen, glaube sowas könnten wir bei uns auch zusammenschweißen und montieren :D

Die Fahrleistungen werfen auch die Frage auf, wie viel Fahrleistung braucht die Menschheit und brauchen wir die krasse Sicherheit, wenn wir alle nur noch mit aufgebohrten Autoscootern rumfahren ;D

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 1
Nuja, Nachhaltigkeit ist sicher wünschenswert. Aber irgendwo müssen die Eigenschaften schon zu den Anforderungen passen. 100km Reichweite bei 60km/h Topspeed ist - ehrlich gesagt - lächerlich. Klar reicht das für die innerstädtischen Fahrten, aber 120, 130km/h müssen es sein, sonst macht der Einsatz außerhalb der Stadt schlicht keinen Sinn. Das würde nur funktionieren, wenn es einen leistungsstarken Fernverkehr (und dazu würde dann schon der Nachbarort zählen) gäbe. Aber gerade in größeren Städten gibt es ja (Ansätze von ;-)) ÖPNV. Wobei sich dann die Frage stellt, wozu überhaupt ein Auto? Welches Anforderungsprofil soll also abgedeckt werden?
Die zweite Frage: Technik entwickelt sich so schnell weiter. Will man wirklich irgendwann mit nem 20 Jahre alten Auto unterwegs sein; vor allem, wenn man auf Zuverlässigkeit desselben angewiesen ist? Klar, man kann auf vielerlei Luxus im Auto verzichten. Aber will man das? Und was „verzichtbar“ wäre, sieht ja jeder anders. Für mich müssen z.B. die Sitze nicht zwingend elektrisch einstellbar sein. Ich brauche auch keine eingebaute Masseuse. Andere Leute wollen das aber haben. Auf den adaptiven Tempomaten oder die Rückfahrkamera würde ich aber z.B. nicht verzichten wollen. Und so wird in den 20 Jahren sicher der Zeitpunkt kommen, wo man etwas sieht, was man auch gern hätte. Von geänderten Anforderungen an das Fahrzeug, weil sich Lebensumstände ja auch mal ändern können, haben wir dann auch noch nicht gesprochen.
Was die Sicherheit angeht: Crashtests werden doch mit 50-60km/h durchgeführt. In der Regel ist dabei die Knautschzone mehr oder weniger aufgebraucht. Ich sehe also nicht, wo man an der Stelle Abstriche machen kann...

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 2
Klar, der Wagen ist so natürlich Quatsch. Da passt so viel logisch nicht zusammen.

Als ich die Karosserieform und dann grob die Plattform sah, taten sich mir auch viele Fragezeichen auf, die dann mit den Leistungsdaten beantwortet wurden ;D

Für mich spricht der einfache Aufbau des Autos, die leichte Reparierbarkeit.
Format ist natürlich total Banane. Unpraktisch wie ein Sportwagen und fährt nur 60km/h.

Wenn die Menschheit aufhört zu rasen, brauchen wir auch keine Straßenpanzer mehr.

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 3
Gerade der Aufbau würde mir Sorgen bereiten. Zum Beispiel sehe ich in den Türen keine verstärkenden Elemente für den Seitenaufprallschutz. Da würde mich brennend der NCAP-Crahstest interessieren. Weiterhin: wie kann wohl das Fahrwerk sein, die Straßenlage, die Federung und das Ansprechverhalten der Dämpfer, wenn jemand absolut keine praktische Erfahrung mit so etwas hat? Andere Autobauer lernen diese Kernkompetenzen in Jahrzehnten und die neuen (siehe Tesla) haben selbst da Lehrgeld bezahlt. Was ist bei solchen Themen denn hier zu erwarten? Und ja, schon richtig, bei max. 60 km/h fallen selbst Landstraßen aus, weil man dann dort als Hindernis im Verkehr unterwegs ist. 80 hätten es da mindestens sein müssen.

Ja, das klingt so negativ, wie ich es meine.  ;)  Ich frage mich bei sowas ja immer: Was soll da ernsthaft draus werden außer einem Studi-Projekt (nichts gegen solche an sich!), womit man sich schulen und üben kann, wie man später Autos baut.

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 4
Ja, das sieht aus wie eine einfach Rahmenkonstruktion. Bisschen Rechteckrohr, paar Bleche draufgeflanscht. Das kann soweit schon ok sein, wenn gut berechnet. LKW-Chassis sind ja auch nix anderes als geschweißte Blechkonstruktionen.
Die Winkel für die Dämpfer hätte ich allerdings lieber geschweißt gesehen. Da ist dann eben auch die Frage, ob sowas dann tatsächlich seine 20 Jahre hält. Sicherheit ist natürlich mau. Glaube da hätte ich noch mehr vertrauen in den Twizzy ;D

Das ist eben auch der Punkt: Für die angepeilten 60km/h (Dachte ursprünglich erst die meinen 60mph :D) ist das alles auch durchaus ok, allerdings stimmt da einfach die raison d'être nicht.
Als Aufbau für einen kleinen urbanen Transporter oder Ersatz für die 45km/h Miniautos hätte ich viel interessanter gefunden.

Immerhin kann man damit den kleinen Opel abziehen, der nur 45 fährt  :-/

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 5
Mit 62 km/h dürfte er sogar auf die Autobahn

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 6
Je mehr ich mir die Webseite anschaue, desto mehr denke ich: die bauen von jedem "Projekt" nur ein Auto und wollen das gar nicht verkaufen. Kann man nämlich nirgendwo. Es ist auch im Blog nicht die Rede von Bestellmöglichkeiten, Serienfertigung und ähnlichem. Stattdessen werden weitere sieben(!) Fahrzeugprojekte präsentiert, alle mit unterschiedlichen Zielen: Das eine hält ewig, das andere sollte den Shell Eco-Marathon gewinnen, und ein weiteres bläst hinten sauberere Luft raus als es vorne ansaugt.

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 7
Für ein studentisches Projekt macht es natürlich Sinn, auch mal die Machbarkeit des Extremen zu zeigen. Ob einen sowas aber für die Praxis weiterbringt, weiß ich nicht. Wenn z.B. Gewichtseinsparung einfach nur dadurch zustande kommt, weil ich an Steifigkeit der Karosserie sparen kann, da das Auto nur 60km/h schafft, ist das in meinen Augen keine bahnbrechende Neuerung. Das wäre es, wenn sie ein „vollwertiges“ Auto auf die Räder stellen würden, das 300km bei 130km/h schafft, auf heutigem (Sicherheits-)Stand der Technik ist und trotzdem nur 800kg wiegt.

Antw.: Eterna: Auto für die Ewigkeit

Antwort Nr. 8
Wenn Studenten etwas bauen verwundert es nicht, das Zweck der Aktion ist, etwas zu studieren. Nur wenige Dinge schaffen es bis zu einem Produkt, das dann auch jemand verkaufen will, z.B. der e.Go oder der Streetscooter.