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Thema: Grundsätzliches zur Elektromobilität (11961-mal gelesen) - Abgeleitet von e.GO Life
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Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 75
Was heißt hier schwertun?
Im Zweifelsfall liegt es dann am Geld.

1m Kabel verlegen kostet auf der grünen Wiese ab ca. 30€ je nach Bodenbeschaffenheit. Innerstädtisch wird es dann locker >100€/m.

Die Kabel für die Straßenbeleuchtung und die Versorgung liegen bereits und haben Haltbarkeiten von >30-40 Jahren.

Gerade die vielzitierte Straßenbeleuchtung ist für solche Leistungen nicht ausgelegt.

Verlegt sind i.d.R. Leitungen 4-5x16mm². Das allerdings mit Längen >100m.
Da geht die Strombelastbarkeit in den Keller wenn man die Abschaltbedingungen einhalten will. Da bleiben dann noch Sicherungswerte von ~20A übrig.
Mit Entladungslampen lagen die Leistungen pro Mast bei 50-400W mit LEDs meist bei 20-150W.
Das Kabel hat drei Phasen. Zwei sind meist durch die Beleuchtung belegt. Bleibt noch eine Phase für die Tankstelle.
230Vx20A=4,6kW die insgesamt zur Verfügung stehen.
Bei 10 Masten bleiben bei Vollbelegung noch 460W Ladeleistung übrig.
Die Ladepunkte die man an Laternen in freier Wildbahn sieht sind meist in der Nähe des Verteilerschrankes oder haben ein extra Anschlusskabel bekommen  ;)

@Jo_B
Die Verkabelung in Wohngebieten ist Leistungsfähiger als du denkst.
Vor nicht allzu langer Zeit war es noch in Mode Nachtspeicheröfen (Stromdirektheizung) aufzustellen. Da kamen für eine Wohnung schnell mal 20kW Anschlussleistung zusammen. Das sind dann auch nächtliche Dauerverbraucher.

Hausanschlüsse werden heute auf Sicherungswerte von 3*63A ausgelegt.
Ortsnetzkabel liegen meist bei Querschnitten von 120-150mm² und als Ortsnetzstation (Trafo) werden meist Geräte mit Leistungen um 500kVa eingesetzt.

Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 76
Das ist genau das Problem, was ich grundsätzlich sehe. Die  Leitungsquerschnitte, die in Deutschland in den Wohngebieten verlegt sind, werden für die geplante Masse der E-Fahrzeuge nicht ausreichen. Es müssten also komplett neue Kabel verlegt werden, was mit immensen Kosten verbunden wäre!
Es gibt sogar Miet-Wohnungen mit Gas-Anschluss, wo man auch keinen E-Herd anschließen kann, ohne vorher die Leitungen auf seine Kosten hat austauschen lassen.

Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 77
@bgl-tom das liegt dann an der Verkabelung in der Wohnung, da keine 3 Phasendose. Das hat a nichts mit der maximalen Leistungsfähigkeit zu tun und b steht in der Wohnung selten ein Auto zum Laden.

Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 78
Da ich als Mitarbeiter der Kommune auch öfters mit dem kommunalen Energierversorger zu tun habe und in meiner Arbeitsstelle einen Trafo für einen ganzen Stadtbezirk gibt habe ich mich mit denen auch mal unterhalten. Die sehen in einer Elektrifizierung des Verkehrs gar kein Problem, das wird nicht von heute auf morgen passieren und nicht überall müssen Schnellladestationen installiert. Deren Grundtenor waren: 50% Elektrifizierung des Individualverkehrs sind kein Problem. Darüber hinaus müssen vor allem die Trafos mal erneuert werden um eine intelligentere Lastverteilung zu ermöglichen.
Wir haben übrigens alleine 945kVA Trafos bei uns in der Arbeitsstätte nur für das Haus. Maximalauslastung bisher laut Datenlogger: 48%.

Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 79
@bgl-tom das liegt dann an der Verkabelung in der Wohnung, da keine 3 Phasendose. Das hat a nichts mit der maximalen Leistungsfähigkeit zu tun und b steht in der Wohnung selten ein Auto zum Laden.
Nein, es liegt an der Verkabelung im Haus. Die ist für solche Leistungen einfach nicht vorgesehen. Aber du hast recht, es sagt nichts darüber aus, wie gut die Anbindung des Hauses ist (typischer 70er Jahre Neubau in DDR).

Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 80
Hm. OK . Dann könnte sogar noch Alu liegen. Aber sicherlich nicht von der Straße ins Haus.
@Cillian die automatische Lastenverteilung ist zumindest bei uns schon gegeben. Sämtliche Trafostationen würden bei uns in den letzten 10 Jahren auf den neuesten Stand gebracht. Ich denke in vielen Städten und bis zur Elektrifizierung wird das kein Problem sein.

Antw.: Grundsätzliches zur Elektromobilität

Antwort Nr. 81
@Cillian die automatische Lastenverteilung ist zumindest bei uns schon gegeben. Sämtliche Trafostationen würden bei uns in den letzten 10 Jahren auf den neuesten Stand gebracht.
bei uns sind die meisten Trafos in der Stadt 30 Jahre und älter und wurden nur vor ~10 Jahren mit digitalen Überwachungen ausgestattet. Das Alter ist laut Aussage des EVU aber auch nicht schlimm. Eigentlich hätte man sie austauschen wollen in einem Zeitraum von vor 5 Jahren bis in 5 Jahren, allerdings hat man sich entschieden zu warten, bis so langsam absehbar ist, wie sich der Bedarf mit der Elektromobilität hin entwickelt