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Thema: Das BEV-Leasing-Experiment (4133-mal gelesen)
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Das BEV-Leasing-Experiment

Freunde brachten mich auf die (verrückte?) Idee, probeweise ein BEV zu leasen, um zu schauen, ob die Elektromobilität in meinen Alltag passt. Das hätte aktuell den Vorteil, dass ich den abbezahlten Prius parallel weiter behalten könnte. Hier mal eine Pro-Kontra-Liste:

Für die Idee spricht:
- Aktuell gibt es z.B. die Ora Funky Cat für etwas mehr als 200 Euro im Monat im Leasing, also relativ(!) günstig.
- Preis lässt sich durch die Kilometer noch drücken, da mit Prius für Langstrecke mit der Ora weniger km im Leasing nötig wären.
- Mit einem möglichst kurzen Leasingzeitraum würde ich mich finanziell kaum abhängig machen.
- Ich könnte recht gefahrlos die E-Mobilität testen und hätte im Extremfall (funktioniert nicht) immer noch den Hybrid als Ausweichmöglichkeit. Zur Not bliebe der Ora einfach in der Garage stehen.
- Laden kann ich aktuell kostenlos in der Firma, wo ich sowieso 1x pro Woche bin.

Dagegen spricht:
- Laden kann ich aktuell kostenlos nur in der Firma, wo ich nur 1x pro Woche bin.  :-D
- Hier im Ort selbst sind Ladestellen Mangelware, es gibt nur eine am Rathaus und eine am Schwimmbad. Meine typischen Einkaufsstellen haben auch keine. Ich müsste also regelmäßig woanders einkaufen, wenn ich dabei laden wollte.
- Monatliche Mehrkosten von 200-250 Euro je nach BEV. Mehr wollte ich für diesen Test nicht ausgeben, obwohl ich mich ein bisschen in den Volvo EX30 verliebt habe (bei Volvo ab 350 Euro im Leasing).
- Ich bin im Laden nicht mehr fit, müsste mich erst wieder mit aktuellen Tarifen beschäftigen.

Was haltet ihr von dieser Idee?

Ich muss leider wohl damit rechnen, dass hier in der TG keine Lademöglichkeit für mich geschaffen wird. Nachbarn unter mir haben in Eigenregie eine 230V-Steckdose für ihren neuen Plug-in legen lassen, meine Vermieterin hat es leider verpasst, sich da mit einzubringen. Zuhause laden fällt also wohl hier aus - trotzdem sind meine Freunde der Ansicht, das könnte trotzdem recht problemlos funktionieren.

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 1
Dagegen spricht:

Für die 200€ im Monat kannst du knapp 2500km mit dem Prius fahren.

Ich weiß nicht, wie viel du so fährst, aber hochgerechnet aufs Jahr bezahlst du das Äquivalent von 30.000 Prius-Kilometern für das Experiment, also fast deine Gesamtkilometerleistung im Jahr.

Just my two cents. :2c:

Machs doch anders: Tank immer nur so viel in Yuki, wie die Reichweite eines E-Autos haben würde und schau, wie du damit im Alltag klarkommst, wie oft du tanken müsstest und schau dann ob es Ladesäulen gibt und ob die benutzbar wären.

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 2
Ich wollte die Kuh andersherum... wie beende ich den Satz jetzt?  :-D

Mein Plan war, jetzt mal eine Weile zu schauen, wie viele km ich mit Yuki zwischen den Bürotagen so fahre und ob das ausreichen würde, wenn ich immer nur dort laden würde. Zusätzlich würde ich die Ladesäulen in der Gegend mal checken: wo liegen die, wie kann ich dort die Ladezeit überbrücken und wie ausgelastet sind die?

Dass ich für die Leasingrate zig km fahren kann, ist klar. Es geht ja nicht darum, jetzt möglichst günstig zu fahren, sondern ein Gespür dafür zu bekommen, ob ich Yuki durch ein BEV ablösen könnte oder ob der nächste auch wieder ein Hybrid werden muss.

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 3
Das ist natürlich blöd dass es nicht mal ne 230V Dose gibt. Wobei da halt die Verluste sehr hoch sind.

Darf man fragen wo du wohnst? Will mir die Lage mal in den Apps ansehen :-)

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 4
Ich wollte die Kuh andersherum... wie beende ich den Satz jetzt?  :-D

Mein Plan war, jetzt mal eine Weile zu schauen, wie viele km ich mit Yuki zwischen den Bürotagen so fahre und ob das ausreichen würde, wenn ich immer nur dort laden würde. Zusätzlich würde ich die Ladesäulen in der Gegend mal checken: wo liegen die, wie kann ich dort die Ladezeit überbrücken und wie ausgelastet sind die?

Dass ich für die Leasingrate zig km fahren kann, ist klar. Es geht ja nicht darum, jetzt möglichst günstig zu fahren, sondern ein Gespür dafür zu bekommen, ob ich Yuki durch ein BEV ablösen könnte oder ob der nächste auch wieder ein Hybrid werden muss.

Jo, versteh ich.
Deshalb ja mein Vorschlag, mit Yuki nur für 300km zu tanken und dann zu schauen, wie das dein Verhalten beeinflusst. Mit ner App kannste dann schauen, ob und wo du tanken müsstest und ob es geht und wie du jetzt 10-20min oder länger überbrücken würdest.

Will sagen, du brauchst kein E-Auto um das Verhalten zu testen, aber wenn dein Herz dran hängt und du den Neuwagengeruch mal wieder brauchst, mach es ;D

Mit der gleichen Argumentation hätte ich meinen P3 nicht gegen einen P3 Plugin tauschen müssen...

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 5
Gut, dass dein Freunde das mit deinen Geld testen wollen  ;D

Ich bin kein Freund von Leasing ... aber es gäbe noch die Möglichkeit der Langzeitmiete. Das wäre zwar deutlich teurer je Monat, aber für 3 Monate deutlich günstiger, als sich ein Wagen 2 Jahre an die Backe zu quatschen und evtl noch zu kaufen.

Du kannst das "seltene Lademöglichkeit" natürlich mit hoher Reichweite kompensieren. Fährst du mal weiter weg, dann hoffentlich in eine Ecke mit Ladesäulen. Ich beobachte ja auch den Markt, aber derzeit ist der Honda einfach praktischer ...
Hast du Testberichte vom Ora angeschaut? Er beobachtet dich beim Fahren und gibt 'gesprochene Texte' als Hilfeleistung, wenn du unaufmerksam bist. Für mich ein Nogo :D (hoffentlich ist das abschaltbar)

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 6
Gut, dass dein Freunde das mit deinen Geld testen wollen  ;D

Hört sich schlimmer an, als es ist. Und nein, die testen nicht, die fahren geraume Zeit elektrisch. Mit ihrem Fiat 500e waren sie sogar auf Langstrecke mit vier Ladestopps und waren zufrieden. Die müssen nicht mehr überzeugt werden.  :-D

Ich bin kein Freund von Leasing ... aber es gäbe noch die Möglichkeit der Langzeitmiete. Das wäre zwar deutlich teurer je Monat, aber für 3 Monate deutlich günstiger, als sich ein Wagen 2 Jahre an die Backe zu quatschen und evtl noch zu kaufen.

Stimmt, diese Variante gibt es natürlich auch noch. Letztendlich habe ich mir das alles im Detail noch nicht durchgerechnet, wollte aber schonmal das Reifen dieser Idee mit euch teilen und auch weitere Gedanken außer meinen eigenen dazu hören.  ;)

Hast du Testberichte vom Ora angeschaut? Er beobachtet dich beim Fahren und gibt 'gesprochene Texte' als Hilfeleistung, wenn du unaufmerksam bist. Für mich ein Nogo :D (hoffentlich ist das abschaltbar)

Abschaltbar ist das, aber soweit ich weiß fordert die EU diese Überwachung bei Neuwagen inzwischen. Das dürfte also bald jedes Neufahrzeug haben, ob wir wollen oder nicht. Siehe:

Bereits seit Juli 2022 sind einige Assistenzsysteme in der Europäischen Union verpflichtend für neue Typgenehmigungen von Pkw und Lkw. Darunter fällt ein sogenannter Müdigkeitswarner. Ab Juli 2024 sind dieser und weitere Systeme für alle neu zugelassenen Fahrzeuge Pflicht. Hat ein Modell automatisierte Fahrfunktionen, muss der Hersteller zudem überwachen, ob der Fahrer verfügbar ist und das Steuer wieder selbst übernehmen kann.

Die Regelungen der EU unterscheiden grundsätzlich zwei Systeme „E2: Warnsysteme bei Müdigkeit und nachlassender Aufmerksamkeit des Fahrers“ sowie „E3: hochentwickelte Warnsysteme bei nachlassender Konzentration des Fahrers“. Momentan relevant ist die Kategorie E2. Als Grundlage, um den Fahrer zu bewerten, zieht die EU die sogenannte Karolinska Schläfrigkeitsskala (KSS) heran.

Viel mehr stört mich beim Ora, dass er keinerlei Ladeplanung besitzt. Null. Ich weiß, es gibt Apps...  ;)

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 7
Ich weiß, das mit der Ladeplanung versteh ich zwar auch nicht, aber:
Ich hab bisher noch nicht einmal da geladen wo es mir der BMW vorgeschlagen hat auf Langstrecke :D

Kann man im ORA nach Ladesäulen entlang der Route suchen?

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 8
Ich glaube ja: in aktueller Nähe, entlang der Route und am Zielort. Eigentlich reicht das, denke ich, um "manuell" einfach dann zu laden, wenn es notwendig ist.

Aber all das auszuprobieren, genau darum geht es ja. Youtuber würden eine Serie draus machen. ;)

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 9
- Preis lässt sich durch die Kilometer noch drücken, da mit Prius für Langstrecke mit der Ora weniger km im Leasing nötig wären.
Hm, ich würde - auch wenn’s dann mehr kostet - nach Möglichkeit wirklich alle Fahrten mit dem Stromer absolvieren. Ansonsten weißt du hinterher immer noch nicht, ob ein BEV auch für die gelegentliche Langstrecke für dich passt oder zu viel Einschränkung bedeutet.
Zitat
- Mit einem möglichst kurzen Leasingzeitraum würde ich mich finanziell kaum abhängig machen.
Käme auf den Leasingzeitraum an. Ggf. wäre Mieten oder was von Anbietern wie Nextmove sinnvoller?
Zitat
- Laden kann ich aktuell kostenlos in der Firma, wo ich sowieso 1x pro Woche bin.
Würde den Alltag abbilden, ja. Was ist, wenn du Urlaub (auf Balkonien) hast oder krank bist? Ein solcher Abschnitt sollte im Testzeitraum enthalten sein.
Zitat
- Hier im Ort selbst sind Ladestellen Mangelware, es gibt nur eine am Rathaus und eine am Schwimmbad. Meine typischen Einkaufsstellen haben auch keine. Ich müsste also regelmäßig woanders einkaufen, wenn ich dabei laden wollte.
Wie weit sind die Säulen von der Wohnung entfernt? Wie groß wäre der Umweg, würdest du dein Einkaufsverhalten umstellen?
Zitat
- Monatliche Mehrkosten von 200-250 Euro je nach BEV. Mehr wollte ich für diesen Test nicht ausgeben, obwohl ich mich ein bisschen in den Volvo EX30 verliebt habe (bei Volvo ab 350 Euro im Leasing).
Wenn ich Geld für so einen Test ausgeben würde, würde ich ihn vermutlich mit dem Auto machen, dass meinen Anforderungen am ehesten gerecht wird und mir am besten gefällt. Ein Test mit dem Ora ist vermutlich wenig aussagekräftig, wenn du eigentlich lieber ein Schnelllademonster wie nen EV6 oder so kaufen wollen würdest. Keine Ahnung, wo sich bei den Spezifikationen der EX30 einreiht.
Zitat
meine Vermieterin hat es leider verpasst, sich da mit einzubringen.
Wie blöd, aber damit scheint ja grundsätzlich erstmal nichts gegen die Installation einer Steckdose zu sprechen. Will sagen: Wenn deine Nachbarn das machen durften, darf deine Vermieterin das auch. Insofern könntest du das Thema natürlich noch mal Stressen, wenn es denn wirklich zum BEV-Kauf kommen sollte. Und dann ist natürlich noch die Frage, wie lange du in der Wohnung (noch) wohnen wirst? Ist ein Umzug absehbar? Falls nein, könnte es sich lohnen drüber nachzudenken, (einen Teil der) Kosten für die Installation zu übernehmen.
In diesem Fall würde aber auch die oben erwähnte Langstreckentauglichkeit wieder an Relevanz gewinnen, da der Alltag mit heimischer Lademöglichkeit kein Problem darstellen sollte, wenn er sogar ohne diese bewerkstelligt werden kann.

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 10
Kurz noch eine Info: Ich sprach von einer 230V-Steckdose. Eine Wallbox ist vollkommen unmöglich, da dafür angeblich (sagte der Nachbar) die ganze Hausinstallation nicht ausreichend wäre. Ich kanns nicht beurteilen.

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 11
Wie alt ist das Haus bzw. die Elektrik? 11kW über ein im Zweifel separates, neues, ausreichend dimensioniertes Kabel vom Zähler durchgängig zur Box/Steckdose sollten machbar sein. Aber ja, das muss sich im Zweifel ein Elektriker anschauen bezüglich der Hauptsicherung fürs komplette Gebäude. Ich schätze, der Nachbar ist in der Hinsicht auch nicht qualifizierter, als du, oder? ;-)

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 12
Wenn du schon eine Weile ein BEV haben willst, dann würde ich nicht leasen, sondern mieten. Kostet zwar mehr pro Monat, aber du bist freier, was den Zeitpunkt des Vertragsendes betrifft.

Persönlich bin ich kein Freund vom Leasing - zu unflexibel, zu teuer. Hab einmal einen 3er BMW geleast. Das fühlte sich irgendwie komisch an - unpersönlicher, distanzierter, mehr Nutzgegenstand. Mache ich so schnell nicht wieder.

Alternativ kannst du ja auch eher auf eine Eigentumwohnung/Haus mit eigenem Stellplatz mit Stromanschluss sparen...

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 13
Als es bei uns darum ging, haben wir E-Autos für 4 oder 8 Wochen gemietet. Manch einer erinnert sich sicherlich noch an die Berichte hier. Das war sicher teurer, aber aufschlussreich.
Ich wäre nicht bereit, länger als 5 Minuten bei Wind und Wetter zu einer Ladestation zu laufen. Beim Einkaufen habe ich noch nie geladen. Das ist mir für die paar Kilowatt zu umständlich. Generell bevorzuge ich Schnellader oder natürlich zu Hause.
Wie schon geschrieben, sollte sich ein Elektriker die Situation vor Ort mal anschauen.

Antw.: Das BEV-Leasing-Experiment

Antwort Nr. 14
Ich weiß nicht, ob ihr euch bewusst seid, dass ich hier Mieter bin? Und dass ich als Mieter meines Wissens nach nicht einfach so einen Elektriker bestellen kann, der dann in der Tiefgarage vom Zählerraum bis zu meinem Stellplatz Kabelkanäle, Wanddurchbrüche und andere Umbauten vornimmt? Das sind bestimmt auch locker 15 m, geht durch einige Räume und Türen. Soweit ich weiß, sind solche baulichen Veränderungen Sache des Eigentümers und ich kann da nicht einfach so machen.