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Thema: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität (2525-mal gelesen)
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Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Gegen das Tarifchaos soll nun eine neue Gesetzesregelung helfen - die Ladesäulen-Betreiber allerdings vor größere Probleme stellt und den Ausbau bei Schnelladesäulen erstmal verlangsamen dürfte.

Denn vom 1. April an müssen in Elektroauto-Ladesäulen Messgeräte eingebaut sein, die dem neuen Eichrecht entsprechen und kilowattstundengenau abrechnen. Damit sollen E-Autofahrer künftig genau erfahren, wieviel Strom sie gezapft haben und was dieser kostet. Es soll beim Stromzapfen ähnlich laufen wie beim Kraftstoff-Tanken: Elektroauto-Fahrer sollen vor dem Ladevorgang exakt wissen, was sie eine Kilowattstunde Strom kostet. Rein zeitbasierte Tarife, meinen Fachleute, dürften damit ab April unzulässig sein.

[...]

Dass sich in den kommenden Monaten viele deutsche Ladesäulen nur betreiben lassen, indem die Eichämter ein Auge zudrücken - das ist für das Autoland Deutschland schon eher peinlich. Immerhin dürften die eichrechtlichen Ladeprobleme aber im kommenden Jahr gelöst sein - wenn die deutschen Autohersteller dann zur großen Elektroauto-Offensive blasen.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 1
Besser vernünftig als Quick & Dirty.

Schlechte Ladesäulen oder Tarifchaos schreckt Kunden eher ab, egal wie viele davon rumstehen.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 2
Das einheitlich nach Strommenge abgerechnet werden soll, wird Besitzer von Autos mit kleinem Akku oder langsamen Ladesystemen wie z.B. nur einphasige AC-Lader freuen. Andererseits setzt man dann kein Signal diejenigen, die lange eine Säule blockieren.

Wichtig fände ich, dass man ein Signal gegen diejenigen setzt, die Säulen blockieren ohne zu laden. Die sollen ein Ticket vorfinden und wenn sie lange stehen und im Extremfall nach mehreren Stunden auch abgeschleppt werden. Dabei meine ich nicht nur Fahrer von Benzinkutschen, die sich an die Ladesäulen stellen, sondern auch Besitzer von PHEV und BEV, die schon lange geladen haben, aber Ihr Auto nicht wegbewegen. Solche Leute machen es anderen Schwer und blockieren den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Denn ein Betreiber wird erst weitere Säulen aufstellen, wenn die alten ausgelastet sind. Dazu zählt eben nicht, dass dort ein BEV oder PHEV mit angeschlossenem Kabel herumsteht, aber schon seit Stunden nicht mehr lädt.

Insofern fände ich wichtig, dass man eine einheitliche Anzeige an allen Säulen hat, die anzeigt, ob noch geladen wird oder der Ladevorgang schon fertig ist. Am besten ein LCD-Display, dass anzeigt wie lange schon nicht mehr geladen wird.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 3
Das mit den blockierten Säulen ist schon ein Ding.
Ich brauch die zwar nicht, habe es aber schon öfters gesehen.
Es ist eben genauso, wie mit Behindertenparkplätzen.
Das ist, wie FM so schön sagte, unsere "Deutsche Leitkultur". (Ellbogen gegen Wange)
Im Ausland sah ich eine Ladestation auf einem Supermarktparkplatz, da waren die Parkplätze um die Säule herum angeordnet.
Tatsächlich waren das 5 Anschlüsse.
Und ich hab das nicht fotografiert.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 4
Bei uns in der Gegend gibt es mehrere Säulen, auf denen ständig die gleichen Autos stehen. Die stehen dort fast immer, wenn man kommt. Sind zwar BEVs und Ladekabel ist angeschlossen, aber mir kann keiner erzählen, dass die tagelang laden......

Problem sind dann noch die Autos mit reinem Verbrenner, die überhaupt nicht laden können. Die nutzen diese Ladesäulen auch gerne, weil die günstig gelegen sind und man so schnell einkaufen kann. Man sollte eine Vorschrift erlassen, dass Ladesäulen auf Parkplätzen möglichst weit von den Eingängen der Geschäfte platziert werden, damit deren Parkplätze nicht so attraktiv für Autos von Verbrenner, PHEV und BEVs sind. ;-)

Dann laden dort nur die, die auch wirklich laden müssen. Habe mich auch schon selbst ertappt, dass ich mir überlegt habe dort mit meinem PHEV zu laden, auch wenn es eigentlich nicht notwendig gewesen wäre.....
Ist eine Unart, dass die Anbieter der Ladesäulen denken, dass diese laufgünstig erreichbar sein müssen.

Wenn der Ladesäulenbetreiber nachschaut sind die Säulen vermutlich nur wenige Stunden pro Tag in Betrieb. Da kann ich die Anbieter der Ladesäulen verstehen, dass diese nicht weiter ausbauen.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 5
Man sollte eine Vorschrift erlassen, dass Ladesäulen auf Parkplätzen möglichst weit von den Eingängen der Geschäfte platziert werden, damit deren Parkplätze nicht so attraktiv für Autos von Verbrenner, PHEV und BEVs sind. ;-)
.....
Ist eine Unart, dass die Anbieter der Ladesäulen denken, dass diese laufgünstig erreichbar sein müssen.

.....  Da kann ich die Anbieter der Ladesäulen verstehen, dass diese nicht weiter ausbauen.

Die Ladeplätze liegen "laufgünstig", weil der Anbieter E-Auto-Fahrer zum Besuch seines Geschäftes motivieren will und weil dort sowieso Strom liegt. Vielleicht auch noch, um sich einen "grünen" /fortschrittlichen / kundenfreundlichen Touch zu geben. Die Kosten dafür laufen unter Marketing/Werbung/Imagepflege.

Die tatsächliche Nutzung interessiert ihn i.d.R. gar nicht.
Und daher ist auch eher nicht damit zu rechnen, dass sich zu der einen (oder gar zwei) Feigenblatt-Säule weitere dazu gesellen.... und schon gar nicht am anderen Ende des Parkplatzes - wo wahrscheinlich nicht mal Strom liegt.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 6
@MGLX grundsätzlich bin ich bei dir und gerade für mich mit kleinem PHEV Akku ist eine exakte Abrechnung nach kWH natürlich von Vorteil, aber das ist schon wieder typisch Deutsch.
Alles muss genormt, per Gesetz und sonst was abgesichert sein. Dass das dann den schnellen und benötigten Ausbau gestoppt bzw. verzögert ist klar.
Vermutlich wird sich dadurch auch der eine oder Andere zurück ziehen, oder einen geplanten Aufbau komplett einstampfen.

Wie damals bei der LKW Maut. Hat Jahre gedauert und trotzdem nicht funktioniert.
Die Ösis haben einfach ein Pickerl gemacht und gut. Aber das können wir "Ingenöhre" in DE nicht.  :ktz:

Ich frage mich schon lange und bei vielen Dingen, warum nimmt man sich nicht mal ein Beispiel an anderen Europäischen Ländern?
(Krankenversicherung, Kinderbetreuung, Altersvorsorge, .... und eben E-Mobilität)

Armes Deutschland. Langsam aber sicher machen wir uns selber kaputt. Wobei es nicht mal mehr langsam sondern mittlerweile rasend schnell geht.  :icon_doh:

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 7
Armes Deutschland. Langsam aber sicher machen wir uns selber kaputt. Wobei es nicht mal mehr langsam sondern mittlerweile rasend schnell geht.  :icon_doh:
Den Eindruck habe ich nicht. Es ging uns noch nie so gut in DE wie derzeit. Insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern wie z.B. GB oder USA. Die Krankenversorgung funktioniert gut, es gibt eine Pflegeversicherung die weltweit  einzigartig ist, Kinderbetreuung wurde in den letzten Jahren massiv ausgebaut (als meine Kids klein waren gab es erst Plätze für Kids ab 6 Jahren), E-Mobilität ist nicht schlechter als in anderen Vorzeigeländern der E-Mobilität wie beispielsweise den USA. Bei meinen letzten Urlaub Ostern 2018 war ich beispielsweise entsetzt wie wenige E-Autos in den USA außerhalb von Kalifornien herumfahren. Man findet auch nur wenige Ladestationen. Als ich 2016 zweimal in Japan, davon einmal in Tokyo, habe ich kaum E-Autos gesehen.

Einzig die Altersvorsorge/Rentenversicherung macht mir Sorgen. Da rächt sich, dass immer noch die Jungen für die Alten zahlen müssen und man es in den ganzen Jahren nicht geschafft  das umlagefinanzierte System auf ein kapitalbildendes System umzustellen. Das kann so auf Dauer nicht funktionieren. Schlimmer wird es noch einmal, wenn es wirklich eine Mindestrente geben sollte. Wo soll das Geld dazu herkommen?

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 8
Das geht haarscharf am Thema vorbei, aber am Beispiel Stadtwerke Düsseldorf mit ihrem Pauschal-Tarif pro Ladung sehe ich aber auch ganz klar soziale Ungerechtigkeit. Abrechnung pro KWh ist schon sinnvoll, um den Anreiz für kleinere Akkus und weniger Stromverbrauch zu schaffen.

Mit der Ruhrpottbrille und so extrem vielen Fahrzeugen auf engem Raum und wieviel Platz die wegnehmen, glaube ich ehrlich gesagt auch nicht mehr an die E-Mobilität als Heilsbringer für PKW in Städten. Es gibt ja kaum genug Platz für alle Autos; wo sollen die dann alle laden, vor allem, wenn es in den nächsten Jahren noch mehr werden?

Parkhäuser außerhalb der Städte mit Ladebuchse pro Parkplatz und Innenstädte für Fahrzeuge sperren. Dann hätten wir gleichzeitig mehr Platz für Busse, Taxis und andere kleine Verkehrsmittel. Busse würden viel pünktlicher kommen und das Problem mit der Luft wäre auch geregelt. Dadurch, dass die Parkflächen außerhalb automatisch alle eine Ladefunktion hätten, evtl. bald per Induktion, wäre auch das Thema Zuparken und Bevorteilung geregelt, was dann Parkplatzneider und Zeittarife ohnehin überflüssig machen würden.

Ob die Dinger geeicht sind, finde ich, ist noch eins der geringsten Probleme, aber erst hinbauen und dann Nachbessern kostet immer Geld, was evtl. anders besser aufgehoben wäre.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 9
womit wir wieder beim Thema wären, wie man die E-mobilität voranbringen kann. Autos? das kanns nicht sein. ich plädiere ja schon lange für E-bikes und Pedelecs. Wenn man die dann auch laden könnte an öffentlichen Säulen, das wäre wirklich ein Fortschritt.

nun kommt auch der Verkehrsminister aus dem Busch gekrochen und will elektrische Scooter etc. zulassen. wird auch Zeit....allerdings wird das erstmal einen K(r)ampf geben, weil die auf der Straße fahren müssen, wenns keine Radwege gibt.
ich seh' schon die Schlagzeilen, das die Anzahl der Unfälle mit Verletzten und Toten ordentlich ansteigt.

Antw.: Deutsches Eichrecht vs. Elektromobilität

Antwort Nr. 10
Internet hat man damals auch noch nach Kilobyte bezahlt. Erst als die Infrastruktur da war, da wurden die Flatrates eingeführt.
Bei der Elektromobilität ist Deuschtland wohl noch nicht so weit