Zum Hauptinhalt springen
Thema: Abgas-Skandal nicht nur bei VW (72986-mal gelesen) - Abgeleitet von Abgas-Skandal: VW-Die...
0 Benutzer und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 870
Man fängt im Zimmer immer in einer Ecke mit dem Aufräumen an, nicht überall gleichzeitig.

Was ist mit den fehlenden Steuereinnahmen des Staates durch zu niedrige Steuereinstufung? Hier fehlt es an allen Ecken und Kanten an Mitteln. Das ist über Umwege Betrug an allen, nicht nur den VW-Kunden.

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 871
Die Steuereinstufung eines KFZ richtet sich meines Wissens nach dem CO2-Ausstoß und dem Hubraum des verbauten Motors; nicht nach den NOX-Werten die per Software geschönt wurden... und die CO2-Werte waren wohl in keinem der Fälle das Problem. Sicherlich wäre fraglich, ob die Hubraumbesteuerung, für die ja wieder die zugrunde liegende Euro-Norm als Berechnungsgrundlage dient, in dem Falle korrekt berechnet wurde, aber da kann man dann auch wieder dagegen argumentieren, dass ja auch der CO2-Wert auf dem Prüfstand geschönt ist, da das Fahrzeug im Realberrieb mehr verbraucht und somit mehr CO2 ausstößt, als auf dem Prüfstand... Fazit für mich: die Besteuerung eines Fahrzeugs und die damit erwirtschafteten Steuereinnahmen sind immer falsch berechnet, da die zugrunde liegende Berechnungsbasis (Prüfstand) falsch ist, und das bei allen KFZ. Aber zumindest das wird sich ja durch den WLTP demnächst ein bisschen ändern ;)

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 872
Tja dann wollen wir mal hoffen, dass nicht wieder zu viel Lücken beim WLTP eingebaut werden bzw. das die gesetzlichen Vorgaben nicht zu viel Grauzone übrig lassen.

Ich denke an den Bericht über das Autokartell vor ca. 2 Jahren. Bin gespannt ob und was da rauskommt.

Und nochmal zu dem Betrug: Wenn ich das Ziel habe das Add-Blue bis zur nächsten Inspektion hält und der eingebaute Tank viel zu klein ist kann mir niemand weismachen dass dies einfach so vergessen wurde. Genauso wenig wie der nachzumessende BMW wo der Firma plötzlich eingefallen ist dass noch ein SW-Update gemacht werden müsste da versehentlich die falsche SW auf die Modelle draufgespielt wurde.

Fakt ist dennoch dass hier grundsätzlich mit Absicht betrogen wurde. Seit vielen Jahren und noch immer, weil es bequemer und billiger ist. Der Gelackmeierte ist auf jeden Fall der Kunde bzw. die Anwohner. Die Kunden haben Autos gekauft welche nicht dem entsprochen haben was sie wollten. Wenn ich ein Handy in der PRO Ausführung bestelle habe ich Anspruch darauf und nicht nur auf ein light-Modell. Und ich muss dem Verkäufer nicht nachweisen, welche individuellen Nachteile ich durch das mindere Modell habe.

Und ohne drastische Strafen für die Unternehmen sowie auch für die Vorstände wird sich leider überhaupt nichts ändern. Zusätzlich braucht es funktionierende Kontrollen von öffentlichen unabhängigen Stellen sowie die Möglichkeit für den Kunden sich zu wehren. Und hier braucht es auch den Willen der Regierung, die jedoch bei den Vorgaben bremst um die Autoindustrie zu schonen.

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 873
da stimme ich Dir zu nahezu uneingeschränkt zu, denn der Gelackmeierte ist letzten Endes die Umwelt (und mit ihr alle Menschen); als Kunde (ich war ja selbst "betroffen", und das zweimal, denn sowohl mein Polo Bluemotion als auch der Beetle hatten den EA189 verbaut) merkt man nix davon, außer, dass es mal ein Update gegeben hat. (mit dem, meiner Vermutung nach, die Zyklen für die Regeneration des Partikelfilters und die Start-Stopp-Automatik beeinflusst wurden) aber da beide Systeme eine Vielzahl von Kennwerten berücksichtigen um zu funktionieren (bei der Start-Stop beispielsweise bis zu unterschiedliche 21 Werte, u.a. Batteriespannung, Temperatur, erkannter Stop&Go-Verkehr etc.!) kann man nicht sagen, ob ich nach dem Update einen Nachteil in der Funktion hatte. Verbrauchsmäßig war der Beetle bis zur Abgabe beim Toyota-Händler jedenfalls nach wie vor top  :-)
Klar passen die Abgaswerte nicht, aber mal ehrlich: "merkt" man das als Besitzer eines solchen Fahrzeugs? Nein, merkt man nicht, und das ist größte Problem bei dem Skandal: es ist ein Betrug, der für den einzelnen schwer zu fassen ist. (was die Sache am Ende eigentlich schlimmer macht, als wenn man "greifbar" betrogen worden wäre)
Ich habe aber zumindest die leise Hoffnung, dass auf die Prüfprocedere für die Zulassung eines neuen Fahrzeugtyps seitens des KBAs künftig mehr Augenmerk gelegt werden wird.

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 874
@Stephan - diesen Traum auf einen realistische praxisorientierte Prüfprozedur hab ich ebenfalls. Wie aber derzeit durch die Medien geistert, arbeiten die Hersteller am Interpretieren der Vorschriften für die Prüfverfahren ...

Zudem weiss ich nicht, ob die Praxis geändert wird, dass nicht die Hersteller die Werte angeben, sondern dass diese durch eine unabhängige Institution ermittelt werden.

Und wenn die Hersteller, weiter wie bisher, nur mit Samdhandschuhen angefasst werden, habe ich wenig Hoffnung, dass diverse Vorgaben einfach anders interpretiert werden bzw. dass sich Jahre später herausstellt, dass versehentlich falsche Parameter eingestellt wurden.

Wenn ich ohne Licht mit meinem Rad fahre und werde erwischt, muss ich zahlen - jedes Mal wenn ich erwischt werde. Auch wenn ich immer an der gleichen Stelle falsch parke. Wenn ich bei Rot über die Kreuzung fahre ist der Lappen in Gefahr - und dann sagt das Gericht auch nicht, dass mich der Verlust des Lappens wirtschaftlich gefährdet.

 


Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 877
Die Steuereinstufung eines KFZ richtet sich meines Wissens nach dem CO2-Ausstoß und dem Hubraum des verbauten Motors; nicht nach den NOX-Werten die per Software geschönt wurden... und die CO2-Werte waren wohl in keinem der Fälle das Problem. ..
das kann aber nicht so, denn unser ex Diesel kostete 10x so viel Steuern wie der Auris bzw Lexus, und der CO2-Ausstoß ist beim Diesel in sehr ähnlicher Höhe (6 L Diesel zu 5 L Benzin)



Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 878
@nikolausi tja ich will auch viel ... vor allem das der Betrug aufhört. Aber wie die Ereignisse der letzten Jahre zeigen läuft alles nach dem gleichen Schema ab:

Zuerst die Zusicherung: Wir betrügen nicht. Werden andere Behauptungen gemacht, versucht man diese oftmals über Anwälte zu verhindern. Bei anderen Testergebnissen wird betont dass man diese nicht nachvollziehen kann und alles OK ist. Wird die Beweislast zu drückend, erfolgen die Einschränkungen nur aus Grund des Motorschutzes ... oder die SW enthält Fehler, die nie beabsichtigt waren und die natürlich auch korrigiert werden.

Ich sehe hier keinen Deut von irgendwelchen Änderungen und solange es keine schmerzlichen Strafen gibt wird sich hier auch nichts ändern.

Übrigens ... haben die neuen Modelle eigentlich grössere Add-Blue-Tanks?


Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 880
super:
Zitat
Euro 3 D3 und besser: 9,50 € je 100 cm³
für Diesel: dann kann es sogar sein, dass es nicht mal Steuerausfälle gegeben haben mag, wenn die illegalen Euro5&6 Diesel mit ihrer Schummelsoftware zumindest die Euro 3 eingehalten haben...

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 881
Immobilien beschlagnahmt ...
Zitat: Auch Innensenator Andreas Geisel, SPD, meldete sich zu Wort - und zwar so: "Der Rechtsstaat hat wieder gezeigt, wie stark er ist. Wir steigen den Kriminellen auf die Füße und treffen sie dort, wo es ihnen richtig weh tut: beim Geld und Eigentum." und ... Die Ermittler gehen davon aus, dass die Familie ihre Immobilien auch mit Geld aus Straftaten gekauft hatte.

Müssen jetzt Winterkorn und die anderen derzeitigen oder vergangenen Manager um ihre Vermögen fürchten?  :icon_daumendreh2:  :applaus:  :applaus:  :applaus:  :icon_dafuer:

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 882
kann man so nicht anwenden, da es dann wieder mal ein schöner Fall von "übers Ziel hinausschießen"... wäre: da die Vorstandsgehälter aus den Einkünften des Konzerns bezahlt werden, sind sie höchstens mittelbar "Geld aus Straftaten"; das gleiche gelte dann im übrigen auch für die Löhne und Gehälter der anderen Beschäftigten des Konzerns, dem gerne genannten "kleinen Mann", dessen Entgeld dann ebenfalls mit "Geld aus Straftaten" bezahlt worden wäre...

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 883
Hi @Stephan nein, wenn sie selber Drahtzieher wären, also direkt in führender Position an dem Betrug beteiligt sind, oder sogar dafür verantwortlich sind, könnten sie evtl. belangt werden ... ich habe allerdings sehr wenig Hoffnung.

siehe auch Millionen von Managern

Antw.: Abgas-Skandal nicht nur bei VW

Antwort Nr. 884
das wäre interessant: der VW-Konzern fordert entsprechende Rückzahlungen von den Verantwortlichen. So wird ein Schuh draus. :)