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Thema: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?  (3417-mal gelesen)
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Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Endlich mal wieder ein bisschen Stoff für das Forum  ;D

Mein Statement dazu.. es sollte für Plugin Hybride eine "Steuerkarte" geben die man an der Ladesäule durchziehen kann und dann erfasst wird wie oft die Batterie geladen wurde.. daraus wird dann die Steuer für den Verbrenner vergünstigt.

https://youtu.be/MD3yF0qAVPg

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 1
Bei Plugin-Hybride unter den Dienstwagen würde ich eine Tankkarte verbieten. Entweder soll der Strom laden oder er soll den vollen Spritpreis zahlen. Diese Tankkarten von Dienstwagen sind doch genau ein Grund warum Dienstwagenfahrer der Verbrauch völlig egal ist. Alternativ halt Tankkarte und keinerlei steuerliche und sonstige Vorteile für Plugin-Hybrider.

Dann würde man diese Autos nur dann anschaffen wenn es sich wirklich lohnt.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 2
Ich würde noch einen Schritt weitergehen - warum kann der Plug-in-Fahrer das Auto theoretisch bis zur Verschrottung ohne eine einzige Ladung fahren und der AdBlue-Diesel wird "stillgelegt" wenn der Fahrer das Nachtanken vergisst?

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 3
Indirekt wird doch eingepreist wie oft die PHEVs geladen werden.
Die Fahrzeuge erfassen den Strom/Benzinverbrauch und bveim TÜV wird der ausgelesen und entsprechend an die Behörden übermittelt. Darauf basiernd findet dann die Berechnung des CO2 Flottenausstoßes für die Hersteller in Zukunft statt.
Bedeutet mehr Elektro-KM = weniger Strafzahlungen für die Hersteller oder eventuell wird ein PHEV dann doch nur noch einfach in den Flottenverbrauch gerechnet und nicht doppelt.
Deswegen werden die Hersteller versuchen den Hybridfahrern das Laden schmackhaft zu machen.


Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 4
Bedeutet mehr Elektro-KM = weniger Strafzahlungen für die Hersteller oder eventuell wird ein PHEV dann doch nur noch einfach in den Flottenverbrauch gerechnet und nicht doppelt.

Wenn diese "Strafzahlungen" direkt und rückwirkend auf die KFZ-Steuer niederschlagen würden, wäre mir das sympathischer und vor allem effektiver!

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 5
Firmenwagenfahrer wird man kaum steuern können.
Warum sollte ich das Auto sparsam bewegen wenn ich den Sprit nicht zahlen muss.
Beim Elektrofahrzeug könnte man die Dienstwagenfahrer über die nötigen Ladepausen erziehen.
Fahre ich wie ein Henker dann muss ich eventuell 20-40 Minuten an der Ladesäule verbringen.
Ansonsten reicht der Strom vielleicht bis zur Wallbox zu Hause oder beim Arbeitgeber.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 6
Wenn diese "Strafzahlungen" direkt und rückwirkend auf die KFZ-Steuer niederschlagen würden, wäre mir das sympathischer und vor allem effektiver!
Als ob das bei den lächerlichen Beträgen der KFZ Steuer irgendeine Lenkungswirkung hätte ;-)

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 7
Man bräuchte einfach nur die Plugins aus den Firmenwagen Leasing rausnehmen. Dann regelt sich das alleine.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 8
Aber woher sollen dann die Plugins kommen.
Der größte Teil an Neuwagen wird von Firmenkunden erworben, also kann man damit sehr gut den zukünftigen Gebrauchtwagenmarkt steuern. Hier geht es um 70-80 % der Fahrzeuge je nach Klasse. Werden stattdessen Diesel verkauft, dann landen die ganzen Dieselfahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt und die Privatkäufer, die gar nicht das Geld für einen Neuwagen haben können sich erst gar keinen Hybriden kaufen.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 9
So wie die Leute vorher mit Diesel unterwegs waren, also ohne auf den Sprit zu achten, könnte man das sicher auch als Mogelpackung einstufen.

So viel hat sich dann da gar nicht geändert. Nur dass die das anrechnen dürfen, ist Selbstbetrug.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 10
Das Kernproblem ist doch, dass fossiler Sprit für Firmenflottenbetreiber viel zu billig ist. Würde der Sprit die Firmen signifikant kosten, so würde kaum eine Firma akzeptieren, dass dort, wo es Strom auch tun würde, teurer Sprit verfahren wird - genausowenig, dass unnötig viel verbrauchende Dienstwagen beschafft und dann auch noch suboptimal gefahren werden. Das ganze System ist darauf ausgelegt, Deutschland als Markt für größere Fahrzeuge zu erhalten, die sich bei scharfer Wirtschaftlichkeitsrechnung niemand kaufen würde. 
Die ökologisch wie sozial sinnvolle Forderung wäre also, die hier auch immer weider aufscheinende Fokussierung auf den PHEV-Verbrauch aufzugeben und für sämtliche Antriebsvarianten Realverbräuche nicht nur durch die Bordelektronik zu erfassen (das geschieht meist schon länger und ab diesem Jahr für Neufahrzeuge generell), sondern diese durchgängig als Grundlage der Dienstwagenprivilegierung zu nutzen. Die Dienstwagenwelt sähe wohl sehr schnell anders aus, wenn Firmen fossile Spritkosten nur bis zu realen 95 g/km CO2 als dem derzeit gültigen Flottengrenzwert absetzen dürften und PHEV-Dienstwagenselbstnutzer ihren 50%-Besteuerungsvorteil nur auf den Wertanteil ihres Fahrzeugs erhielten, der der tatsächlichen erzielten CO2-Einsparung gegenüber diesem 95 g/km-Grenzwert entspräche.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 11
Warum darüber aufregen. Deutschland läßt es zu, dass Betriebe  mit wenig CO²-Ausstoß das Kontigent bis zum erlaubten an die größten Dreckschleudern verhökern dürfen. :icon_doh:
Wer das erlaubt, dem geht mMn der Klimawandel am Anus vorbei.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 12
Warum nicht gleich Dienstwagenpriveligierung abschaffen? Problem gelöst.

Was meint ihr wie viele Golfs mit mittlerer Motorisierung dann plötzlich herumfahren statt der üblichen Fahrzeuge.

Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 13
Also ich finde die 1% Regelung nicht soo extrem lohnend.
Vergleich mein Seat Leon: Leasingrate von 199 € im Monat dazu Steuer/Versicherung TÜV.
Da waren ganz schnell 280 € Nettolohn weg dank Fahrtstrecke zur Arbeit.
Für 280 € hätte ich ein entsprechendes Fahrzeug auch Privat leasen und unterhalten können inkl Kraftstoff. (niedrigere Leasingrate da nur ein Drittel der Kilometer benötigt)
Der Punkt ist ja, dass die Kosten nur nicht mehr so direkt sichtbar sind.
Die 1 % Regelung hat mich sogar fast dazu gezwungen mir ein eigentlich unnötiges Privatfahrzeug anzuschaffen.
Für die Firma wollte ich mir eventuell ein Fahrzeug in der Größe T6/ V-Klasse/ Transit suchen.
In passender Ausstattung für die 30k km im Jahr kamen die alle auf 45-50k € BLP.
Ich hatte kein Bock für ein für mich privat nicht mehr nutzbares Fahrzeug auf einmal 150 € weniger Nettolohn hinzunehmen.
Stattdessen hätte ich mir dann einen Yaris oder ähnliches gekauft der dann bei 3-4k km im Jahr auf dem Hof vergammelt wäre.
Und Fahrtenbuch ist keine Option, da ich kein Bock jede 3 km Firmenfahrt da einzutragen und mir dann vom Finanzamt ans Bein pinkeln zu lassen.

@Francek Warum soll ich mit meinem Lohn dafür bezahlen, dass ich den PHEV im Firmeneinsatz nicht dauerhaft elektrisch bewegen kann? Privat fahre ich den bis auf längere Strecken komplett elektrisch, nur im Firmeneinsatz scheitert es häufig an zu kurzen Ladepausen. Das ganze ist einfach als Subventionierung zu sehen, die dafür sorgen soll dass großflächig PHEVs in den Markt kommen. Die größten Kunden sind mit 80 % halt die Firmenkunden und deswegen muss man dort Anreize schaffen und nicht abstrafen. Ob das Auto in den 3 Jahren am Stecker hängt oder nicht ist egal, wenn es die restlichen 7 Jahre beim Privatkunden artgerecht bewegt wird. Der Privatkunde wird auch nicht das Geld für einen PEHV ausgeben um ihn dann nicht zu laden.

@MGLX Das wird nicht passieren, da sonst kaum noch Fahrzeuge in Deutschland an den Mann gebracht werden könnten. Die Lobby ist zu stark für sowas, und irgendwo müssen ja die Neuwagen herkommen. Wenn weniger neue Fahrzeuge gekauft werden, dann bleiben alte Dreckschleudern länger in Betrieb. Mit 10 Jahren durchschnittlicher Betriebsdauer für ein KFZ sind wir im Moment auch nicht an einem Punkt angekommen, an dem wir eine viel zu junge Flotte in Deutschland haben.


Antw.: Plug in Hybrid -eine Mogelpackung?

Antwort Nr. 14
Ich bin jemand, der seit über 10 Jahren Firmenwagen nutzt. Schon allein die 1% des Listenpreis waren eine Einsparung an Kosten gegenüber Privathaltung. Da ist klar, dass 0,5% erst recht für Firmenwagennutzer interessant sind. Mein Kollege hat sich extra seinen vor dem Stichtag geleasten Outlander PHEV (mit 1% versteuert) durch ein neues Modell ersetzen lassen, weil er dann mehr Lohn rausbekam. Ich profitiere gerade von 0,25% bei BEV, hätte es mir aber auch mit 1% Versteuerung gekauft. Jeder von uns rechnet(e) alle Tankrechnungen und den verbrauchten Strom ab. Sein Outlander brauchte deutlich mehr Strom als mein Vollstromer (e-Golf), trotz vieler Benzintankrechnungen - ich weiß allerdings nicht, wieviele km er fährt.

Persönlich hätte ich nichts dagegen, wenn PHEV und BEV weiterhin mit 1% versteuert würden. Aber ich denke, dass viele dann ihr Verhalten ändern würden. Ich würde sogar noch weiter gehen und nur so viel Strom/Sprit abrechnen lassen (außer Fahrtenbuchmethode wird genutzt), wie der WLTP liefert. Wer mehr verbraucht, sollte das als Privatentnahme betrachten.