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Thema: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung (2175-mal gelesen)
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Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 2
Vor ein paar Wochen konnte ich den Ford Focus Electric (Baujahr 2013) zur Probe fahren, und jetzt komme ich endlich mal dazu darüber zu berichten. Mein Kumpel hat den Wagen einen ganzen Tag kostenlos von seinem netten Ford-Händler bekommen und sogar ich durfte damit fahren.

Wir sind also stundenlang unterwegs gewesen und haben den Wagen circa 150 km durch Dörfer, Landstraßen und ein wenig AB getestet.

Der Wagen kommt als ganz normaler Focus daher, außen wie innen ist er eigentlich kaum als reiner Stromer zu erkennen. Das Design ist Geschmacksache, für mich außen ok, innen etwas zu viel Hartplastik.

Ähnlich wie beim meinem Auris 1 HSD ist der Kofferraum duch die Batterie sehr klein - das ist das größte Minus am Wagen.

Er kommt auf ein Leergewicht von fast 1700 kg, also deutlich mehr als man von einem Wagen der Kompaktklasse erwarten würde. Dafür liegt er satt auf der Straße und die Beschleunigung ist wie erwartet gigantisch im Vergleich zu einem Verbrenner.

Es war ein schöner "Sommertag", also auch ideale Bedingungen um die Reichweite zu testen. Natürlich haben wir alles gemacht, mehrfach Vollgas bis hin zu möglichst effizienter Fahrweise. Zum Startzeitpunkt voll aufgeladen (158 km Reichweite) wurde nach 150 km eine Restreichweite von 37 km angezeigt. Circa 29 km Reichweite wurden also durch die Rekuperation dazu gewonnen.

Fazit:
Es hat großen Spaß gemacht! Der Wagen hat mich positiv überrascht und nun sehe ich im E-Focus eine echte Alternative, falls man mit der maximalen Reichweite von 160km klar kommt.

Gebraucht ist er günstig zu haben bei guter Ausstattung und geringem Kilometerstand, siehe zum Beispiel hier:
autoscout24: Ford Focus 2013

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 3
Danke für den Bericht. Bin lange Zeit Ford (Escort, Ka) gefahren. Die waren alle günstig und zuverlässig. Werkstatt um die Ecke und günstige faire Inspektionen. Karosserieschäden wird man bei dem Ford Focus electric günstig beheben lassen können. Ersatzteile werden ebenfalls günstig sein (bis auf die speziellen E-Autoteile). Und der sieht wie ein normales Auto aus. Sympatisch.

Ist es der hier https://www.adac.de/_ext/itr/tests/Autotest/AT5054_Ford_Focus_Electric/Ford_Focus_Electric.pdf ?

Die Reichweite hätte ich bei dem kleinen Akku und dem hohen Gewicht nicht erwartet. Bisher hatte ich als Alternative zum Sono nur den i3. Jetzt mal schnell schauen wie das mit Wärmepumpe, DC-Schnellladung und Anhängerkupplung aussieht.

Schade nur, dass der Kofferraum Auris 1 Hybrid like ist...

Danke!

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 4
Ja der ist es.
Bitte beachten dass die super Reichweite nur durch die Idealen Bedingungen möglich war: trocken, warm, windstill, relativ wenig Verkehr. Die Teststrecke bestand überwiegend aus Dörfern und Landstraßen in einer hügeligen Landschaft, es gab also viel zu rekuperieren.

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 5
Habe mal recherchiert. Der Focus electric ist in der Tat günstig zu bekommen.

Andererseits scheint es weder Wärmepumpe, noch AC-Ladung mit mehreren Phasen, noch DC-Schnellladung zu geben. Gerade die Wärmepumpe möchte ich haben, da ich ungerne im Winter friere und trotzdem weit kommen will.  Im Winter kommt man wohl leider nicht so weit: Neuer Ford Focus Electric fährt 225 km mit einer Akkuladung - ecomento.de
 
DC-Schnellladung gibt es wohl erst bei dem Modell ab 2017. Der kann wohl auch mit AC mit 32A einphasig laden. Aber auch hier Wärmepumpe Fehlanzeige.

Schade!

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 6
Ja, es ist schade. Auch dass man auch beim neuen 2017er Modell immer noch die Batterie im Kofferraum hat. Es ist halt bei der selben Karosserie (normaler Ford Focus) geblieben und offensichtlich geht es da nicht anders.
Immerhin hat sich die (offizielle) Reichweite von 160 auf 225 km erhöht und ein paar andere Details wurden auch verbessert.
Vom neuen Modell gibt es in Deutschland nur ganz wenig gebrauchte, zum Beispiel diesen hier:
autoscout24: Ford Focus Electric

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 7
Stimmt, da gibt es nur wenige gebrauchte mit dem neuen 30 kWh Akku. Für den Preis um 30.000 EUR bekomme ich auch einen gebrauchten BMW i3 mit 94Ah (also 33 kWh Akku) inkl. einiger Optionen. Da sollte Ford noch etwas am Preis arbeiten und eine Wärmepumpe hinzufügen.

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 8
Ich würde die WP nicht überbewerten. In der Übergangszeit 5°C-15°C läuft das ganz ok. Bei wirklich niedrigen Temperaturen (-10°C) bringt die quasi nichts mehr. Auf der Kurzstrecke (i.d.R. der Alltag) spielt sie keine Rolle. Da wird entweder vorgeheizt oder das Auto wird auf kurzen Strecken (5min bis 15min) eh nicht warm. Auf der Langstrecke mit Ladestops spielt das Schnellladeverhalten dann eine wichtigere Rolle.

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 9
Ich dachte Du hast den i3 mit REX. Den gibt es doch nur ohne Wärmepumpe?

Ich hab es halt gerne warm. Ich finde den Verbrauch ohne Wärmepumpe ziemlich heftig. Wärmepumpe verbraucht nur die Hälfte Strom wie die normale elektrische Heizung. Da ich auf der Arbeit nicht laden kann und auch nicht frieren will, also auch nicht vorheizen, will ich darauf nicht verzichten.

Wenn ich mir den Bericht Testserie Fahrtenbuch: Das Auflade-Risiko des Ford Focus Electric - WELT ansehe mit dem hohen Stromverbrauch durch die Heizung im Winter, gibt mir die Betrachtung recht. Die Erfahrungen mit meinem 225xe im Winter auch. Die Heizung ist komfortabel, braucht aber enorm viel Strom. Das will ich so bei einem E-Auto nicht haben.

Ich habe zudem einen Wärmepumpentrockner. Die Reduzierung des Verbrauchs beim Wechsel des Miele-Umlufttrockners auf den Miele-Wärmepumpentrockner ist enorm.

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 10
Mein Schwager hat den i3 BEV mit WP. Drum konnten wir sehr gut vergleichen. Solange es nicht wirklich kalt ist, klappt das mit der WP gut. Bei deutlich Minusgraden läuft auch bei ihm das PTC (maximal 5.5kW) für die Heizung voll mit. Ist kein Zufall, dass im BEV mit WP auch das PTC verbaut ist. Mit der WP bekommt man das Auto bei -15°C nicht warm.

Es spricht nichts gegen eine WP im Auto. Ich würde das Thema nur nicht überbewerten. Auf der Kurzstrecke spielt sie keine Rolle und auf der Langstrecke spielen Akku-Temperatur (Vorkonditionierung) und Geschwindigkeit viel heftiger rein.

Auf der Langstrecke im Winter (deutlich Minusgrade) rechne ich mit 2-3kW Leistungsaufnahme durch das PTC (23°C im Auto). Das sind 10-15km weniger Reichweite auf der Langstrecke. Wenn ich im Winter mit einer Akku-Temperatur von -10°C auf die Langstrecke gehe, verliere ich dadurch ca. 40km und dazu rund 10min beim ersten Ladestop, da der Akku anfangs noch keine 50kW Ladeleistung zulässt.

Es spricht nichts gegen eine WP. Wenn's wirklich kalt ist, funktioniert eine Luft/Luft-WP leider nicht gut.

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 11
Im Thema Heise: Fahrtenbuch reloaded kann man gut sehen, dass die WP im Zweifel nicht kriegsentscheidend ist ...

Antw.: Fahrbericht: Ford Focus Electric - Lange Leitung

Antwort Nr. 12
Klar, es gibt noch mehr zu beachten. Im Sommer brauche ich auch keine Wärmepumpe. ;-)

Im Ernst. Eine aktive Akkuklimatisierung steht auf meiner Liste was ein E-Auto können soll.