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Thema: Abgastest WLTP (2238-mal gelesen)
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Abgastest WLTP

Die dreckige Wahrheit über Dieselautos

Zitat
Die Abgastests für Autos gelten als realitätsfern. Ein neues Verfahren soll für ehrlichere Werte sorgen. Forscher haben 32 Dieselfahrzeuge jetzt auf diese Weise untersucht. Das Ergebnis ist für viele Hersteller blamabel.

Und? Welche Konsequenzen werden jetzt daraus gezogen?  :icon_nixweiss:

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 1
Die Hersteller müssen die Motorelektronik überarbeiten. So dass künftig nicht nur der NEFZ, sonder auch der WLTP als Test erkannt wird. Dann läuft die Elektronik wieder im 'Test-Modus' und die Ergebnisse passen. Spätestens wenn der Diesel-Racer dann sein Tuning draufgespielt hat ist das eh alles makulatur ...

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 2
Für mich stellt sich die Frage, warum keine Turbobenziner gleich mitgetestet wurden. Durch Brennraumverkleinerung und höhere Ladedrücke sorgt man bestens für die Entstehung von thermischen NoX. Im Gegensatz zum Diesel haben diese Fahrzeuge dann weder Partikelfilter noch SCR-Speicherkats. Altes und bekanntes Thema, da passiert aber auch nichts.

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 3
Anscheinend liegt es nicht am Diesel-Prinzip sondern an der herstellerspezifischen Umsetzung, ob man ein großes (Volvo ) oder kleines (BMW ) Dreckschwein ist. Bin froh, dass Mercedes nah beim Grenzwert war.  Den Faktor 15 finde ich allerdings enorm. Ich hätte mit einer Streuung von vielleicht 100% gerechnet, aber 1500% mehr als der Grenzwert? Krass.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 4
@Wanderdüne

Würde man einen Diesel ohne Türbo mit Partikelfilter Bluemotion und wenig Hubraum bauen, der relativ umweltfreundlich währe,  bauen, dann hätte man ein lahmarschiges Auto, das wenig verbräuche und zudem einen langlebigen Motor hätte, das aber niemand kaufen würde.


Gruß Yaris Gerd

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 5
@YarisGerd

Ich erhebe Einspruch.  :-)

Die Partikelproblematik entsteht überhaupt erst durch die Direkteinspritzung, da sich das Treibstoff-Luft-Gemisch nicht homogen verteilen kann und kleine Tröpfchen an der Zylinderwand hängen bleiben. Bei der Zündung werden diese nicht vollständig verbrannt und es entstehen die bekannten Rußpartikel. Bei einem Saugdiesel vermute ich, bräuchte man auch keinen Partikelfilter.

Dann zum Stickoxid NoX, welches vor allem bei Sauerstoffreicher Verbrennung mit hohen Temperaturen entsteht. Die Hubraumgröße bestimmt natürlich den Verbrauch und ist eines der wichtigen Kriterien dafür, wie viel Arbeit geleistet werden kann. Zum anderen ist es aber so, dass bei kleiner Hubraumgröße die Verbrennungsvorgänge auf kleinerem Raum stattfinden und in der Folge höhere Drücke und vor allem höhere Temperaturen zur Folge haben. Ein Golf VII 1.4L TSI Blue Motion von 2015 stößt im KBA Test mehr NoX aus, als mein Auris I 1.6L VVT-i von 2007.

Die Kunst beim Motorenbau ist eigentlich die Balance zwischen Wirkungsgrad und möglichst sauberer Verbrennung hinzubekommen - und das in einem weitmöglichsten Feld aus Drehzahlen und Lastzuständen. Bei BMW ist das offenbar gelungen, ich hätte jetzt eher die Stuttgarter auf dem Plan gehabt, als die Münchner.

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 6
@YarisGerd :
Ich würde es mal ein wenig entschärfen wollen:

Würde man einen Diesel (ohne Türbo) mit gemäßigtem Ladedruck, und vor allem ohne Direkteinspritzung mit (Partikelfilter Bluemotion) Rußfilter, Feinstäube fielen weniger an,  und (wenig) lieber viel  Hubraum bauen, der (relativ umweltfreundlich) nicht so schmutzig wäre, und vor allem viel weniger Bedenkliches im Abgas hätte,  bauen, dann hätte man ein (lahmarschiges Auto, das wenig verbräuche) einen wirklich sparsames Auto, das mit ausreichend Kraft allerdings nicht mehr zum Prollen auf der Nordschleife reicht, und zudem einen langlebigen Motor hätte, das aber niemand (kaufen würde) verkaufen will, weil man weder an ständigen Reparaturen, noch an vorzeitigem Ersatz verreckter Karren was verdienen könnte.
Bestes Beispiel sei hier der 200D aus den 80ern, einfach nicht tot zu kriegen, wenn die Karosse zerfallen ist, könnte man den Motor glatt in eine neue einbauen und weiterfahren. Klar, der hat hinten ordentlich schwarz rausgepustet, allerdings ein einfacher Keramikkat würde dieses Problem lösen, sind dessen Rußpartikel doch im Vergleich zu denen moderner Diesel ja schon halbe Briketts.
Klar, sowas hätte nicht den "Bums" eine TDI mit mehr als 70 PS pro Liter Hubraum, aber es wäre gut fahrbar, sehr haltbar, dabei sparsam und bei den Emissionen deutlich besser handelbar als TDI/CDI/dCI und wie sie alle heißen.
Gruß Christian

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 7
@KaizenDo

Die alten Dieselmotoren hatten keine Direkteinspritzung. Wenn man so einen alten Dieselmotor  umweltfreundlich gestalten will, dann braucht er einen Cat, einen Diesel Partikelfilter und Bluetec. Diese alten Dieselmotoren mit Vorkammereinspritzung hatten halt nur wenig Leistung. Alles Andere wären faule Kompromisse. Das wird jedoch nicht passieren, weil der große Erfolg  des Diesels doch erst durch die große Leistungssteigerung in Verbindung mit niedrigen Verbrauch kam. Durch bessere Schalldämmung wurden diese Fahrzruge dann auch in der Oberklasse beliebt. Die Umweltschädluchkeit wurde durch Schlagworte wie Katalysator, Diesel Patrtikelfilter, Blue Motion und sauberer Flüsterdiesel übertüncht. Dadurch glaubt der Normalverbraucher, dass Heutige Dieselfahrzeuge sauber, leise und umweltfreundlich sind.

Yaris Gerd

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 8
Egal wie man es dreht es wird wieder mal teurer http://www.presseportal.de/pm/69585/3081145 nur leider spricht man hier wieder mal nur vom CO2 Ausstoß.

Bin gespannt wann der neue Test endlich greift.
Und was ich immer noch nicht verstehe "was haben die Hersteller denn davon uns Käufer auf dem Papier mit solch niedrigen Werten anzulügen?".

Ach ich weiß " um uns geht es hier gar nicht. Wir sollen nur KONSUM - Kauf ohne nachzudenken schnell unseren Misst". Denen geht es doch nur darum nicht von der Politik einen über den Deckel zu kriegen. Aber dafür gibt es doch Lobbyarbeit.

Wenn ich schon 2020 und die Industrie will weiter tricksen lese, dann denke ich nur an geplantes kaputt gehen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 9
Aber die Grenzwerte wurden doch garnicht überschritten, weil diese gelten für den NEFZ Zyklus und nicht für den WLTP Zyklus. Heißt bei Einführung eines WLTP Testzyklus müssen auch die Abgasgrenzwerte geändert werden. Auch eine Umstellung der CO2-Besteuerung auf WLTP-Zyklus muss bedeuten, dass die Grenzwerte erhöht werden müssen oder es käme mal wieder einer KFZ-Steuer-Erhöhung gleich

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 10
Dadurch glaubt der Normalverbraucher, dass Heutige Dieselfahrzeuge sauber, leise und umweltfreundlich sind.

Was ja auch im Vergleich zu den Motoren nach EURO 1 von 1992 stimmt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm

Ich bin jedenfalls froh, dass Mercedes nicht mit dem alten 200D Motor meinen Hybrid gebaut hat. Das wäre eine ganz schöne Russschleuder mit hohem Verbrauch (der lag locker bei 8-10 Liter bei schwachen Fahrleistungen - im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen).

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 11
@Wanderdüne : war mein Fahrschulauto, hab es geliebt, sehr gutmütig und doch bequem, und selbst mit Anhänger problemlos (mittlerer Caravan)

Gruß Christian


Antw.: Abgastest WLTP

Antwort Nr. 13
im Artikel steht ja klar drin, wie das umgesetzt werden könnte und vor allem, wie lange es wohl dauern wird. Endgültiges wohl erst bis 2030. Ob man dann überhaupt noch Auto fahren kann oder mag, sei mal dahin gestellt.