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Allgemeines rund ums Auto => Aufladen an Ladestationen und Wallboxen => Thema gestartet von: Jorin am 11. Februar 2022, 11:41

Titel: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 11. Februar 2022, 11:41
Und da kommt er in Serie, der Feststoffakku:

https://youtu.be/9FwA-h-wZd4
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 11. Februar 2022, 12:29
Hmm, Feststoffakku klingt gut, würd ich nehmen, aber Batterietausch? Heißt das, ich muss bei dem Auto den Riesenvorteil des Zuhause-Laden-Könnens aufgeben? Oder hat der trotzdem noch nen AC-Lader an Bord? Und könnte er auch DC laden? Zumindest mal, bis es ausreichend Batterietauschstellen gibt? Warum muss es überhaupt der Tausch sein? Kann so ein Feststoffakku nicht per se eine viel höhere Ladeleistung ab? Dann wäre doch ein kleinerer Akku, der dafür aber in 5 Minuten wieder voll wäre, viel besser... Leistungsstarke HPCs verbreiten sich doch immer mehr.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: KSR1 am 11. Februar 2022, 17:19
Zitat
Nio bringt den ET7 als Tesla-Jäger nach Deutschland. Allerdings erst Ende 2022 – und noch nicht mit der revolutionären Feststoffbatterie.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/fahrbericht-test/nio-et7/
Der Artikel und das Video von Carmaniac sind von September 2021.
Toyota redet ja auch schon eine Weile vom Feststoffakku. Man darf gespannt sein, wann es die ersten Autos auf der Straße geben wird - und wann in Deutschland.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 11. Februar 2022, 18:22
Bei nio hat sich seit dem auch nichts mehr bewegt.
Ich habe auch das Vertrauen in solche Ankündigungen verloren. Glauben werde ich das erst, wenn ich solche Autos probefahren kann.
Ich glaube auch nicht, das sich solche Wechselstationen in Deutschland etablieren werden.
Wenn ich mir vorstelle, wie viele Akkus vorgehalten werden müssen, weiß auch nicht, ob das ökologisch Sinn macht.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bgl-tom am 11. Februar 2022, 19:39
Mal schauen, wann die Bladeakkus und BYD in in Deutschland kaufbaren Autos angeboten werden. Von Feststoffakkus scheint man noch weit entfernt zu sein.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: KSR1 am 11. Februar 2022, 20:08
Wechselstationen kann ich mir in China als eventuell sinnvoll vorstellen. In den Metropolen, in denen alleine >10.000 Taxis fahren und die dann von NIO sind, statt wie bei uns E-Klasse. Hier könnte sich ein Wechselsystem etablieren, nur 1-3 verschiedene Fahrzeugmodelle und strategisch zwischen tausenden Autos verteilten Stationen. Abseits solcher Szenarien sehe ich weiterhin keinen Sinn. Schließlich müssten sich dann alle Hersteller auf ein System, auf eine Akkuchemie festlegen. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, das künftig Tankstellen ein Regal mit 25 verschiedenen Akkus parat haben, wie man es in Campingregionen von Gaskartuschen kennt.
Bladeakkus: kann jemand den Unterschied zu den LFP erklären, die in China für Tesla gefertigt werden?
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 11. Februar 2022, 20:47
Wenn ich mir vorstelle, wie viele Akkus vorgehalten werden müssen, weiß auch nicht, ob das ökologisch Sinn macht.
Vor allem, wenn - wie Car Maniac in seinem Video ausführt - auch noch Akkus mit unterschiedlichem SoH vorgehalten werden sollen, so dass nicht jemand mit nem SoH-100%-Akku auf einmal einen SoH-70%-Akku erhält... Die Logistik dahinter erscheint ziemlich herausfordernd und man löst damit genau ein Problem: Gefühlt zu lange Wartezeiten auf der Langstrecke.
Wenn das Auto beides unterstützt, also Akkutausch und HPC-Ladung mit 800V oder mehr und Standard-AC-Ladung, von mir aus. Dann kann ich mir ja im seltenen Langstreckenfall immer noch überlegen, ob mir ein paar Minuten Zeitersparnis es wert sind, einen anderen Akku zu bekommen, von dem ich nicht weiß, wie der behandelt worden ist.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 11. Februar 2022, 21:24
Das wäre ja eigentlich egal, da du ihn beim nächsten Tausch auch wieder los wirst.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 11. Februar 2022, 22:46
Schon, aber der Akku ist das teuerste/wertvollste Einzelteil in nem Stromer. Ich stell mir grade vor, mit dem niegel-Nagel-Neuwagen für fast 60.000 Euronen und vllt. weniger als 5000km aufm Tacho auf die Langstrecke zu gehen und danach hab ich nen Akku drin, der so abgeranzt ist, dass sich der Wert der Karre mal eben halbiert. Wenn ich das Auto nicht mal zuhause geladen bekomme, ist das dann schon nach spätestens 1000km der Fall. Kann man wollen... :-/
Wenn ich den Akku nicht mitkaufen würde, wärs mir eher egal.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 12. Februar 2022, 06:33
Was glaubt ihr eigentlich wie schnell solche Akkus degenerieren?
Bei Feststoffakkus gibt es doch überhaupt noch keine Erfahrungswerte.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Pluto am 12. Februar 2022, 11:07
Für ein funktionierendes Akku Tauschsystem gibt es mehrere Voraussetzungen.
1. Alle Elektroautos müssen ohne Akku verkauft werden.
2. Alle Akkus müssen die gleiche Größe haben.
3. Alle Akkus müssen am gleichen Ort installiert werden.
4. Alle Akkus müssen ei Lade/Akkumanagement integriert haben.
5. Die Akkus müssen genormt mit dem Auto kommunizieren können

Dann können die Akkzs auch verschiedene Zelltypen und Kapazitäten haben.

Dazu müssten sich die Fahrzeughersteller aber einigen. Das wird kommen  wenn es nur noch einen Akku Hersteller gibt.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 12. Februar 2022, 11:14
Frage mich nur, wie die Akkuheizung/Kühlung funktionieren soll, wenn diese nach unten nicht fest verbaut sind.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Pluto am 12. Februar 2022, 11:25
So weit ich weiß,  brauchen Feststoffakkus keine aktive  Kühlung. Sie haben einen geringeren Innenwiderstand, wodurch sie sich nicht so stark erwärmen. Das bedeutet auch, dass sie einen besseren Wirkungsgrad haben. Außerdem sind sie nicht so Wärme empfindlich wie LI-KKUS.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 12. Februar 2022, 11:31
Schon, aber der Akku ist das teuerste/wertvollste Einzelteil in nem Stromer. Ich stell mir grade vor, mit dem niegel-Nagel-Neuwagen für fast 60.000 Euronen und vllt. weniger als 5000km aufm Tacho auf die Langstrecke zu gehen und danach hab ich nen Akku drin, der so abgeranzt ist, dass sich der Wert der Karre mal eben halbiert. Wenn ich das Auto nicht mal zuhause geladen bekomme, ist das dann schon nach spätestens 1000km der Fall. Kann man wollen... :-/
Wenn ich den Akku nicht mitkaufen würde, wärs mir eher egal.

Du hast das Video nicht gesehen, oder? Das Wechselsystem erkennt den Zustand des Akkus und verbaut einen ähnlich gesunden. Zumindest in der Theorie.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 12. Februar 2022, 20:18
Das heißt die Box, sofern sie überhaupt kommt, muss nicht nur die passende Größe vorrätig haben, sonder auch den passenden Zustand.
Wohl eher nicht.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 12. Februar 2022, 23:36
Du hast das Video nicht gesehen, oder?
Kürzlich nicht komplett (das Video ist schon älter; da hab ich’s glaub ich komplett geschaut), aber den Punkt hab ich schon mitbekommen und in Beitrag 6 entsprechend kommentiert:
Die Logistik dahinter erscheint ziemlich herausfordernd und man löst damit genau ein Problem: Gefühlt zu lange Wartezeiten auf der Langstrecke.
;-)
Und wie gut das in der Praxis funktioniert - naja... Vor allem, wenn ich jedes Mal, wenn der Akku leer ist, tauschen muss. Und was mach ich, wenn noch 10kWh Strom im Akku sind, wenn ich an der Tauschstation bin, diese 10kWh aber nicht bis zur nächsten Station reichen? Werden die mir dann gutgeschrieben oder schenke ich die dem Akkutauscher?

Deswegen: Feststoffakku gerne, aber mit AC- und HPC-Lademöglichkeit.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bgl-tom am 13. Februar 2022, 08:38
Ein Akkuwechselsystem krankt immer daran, dass deutlich mehr Akkus vorhanden sein müssen. In der Praxis könnte es dann auch schon mal vorkommen, dass du keinen abbekommst, weil es keine (geladenen) mehr gibt. Wenn die besten zu erst rausgehen, bekommst du dann als letzter den schlechtesten.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 13. Februar 2022, 10:43
Naja, das liegt ja dran, wie viele Akkus mit welchem SoH vorgehalten werden. Da niemand mit zwei Akkus weiter fährt, ist die Anzahl an Akkus in der Station ja immer gleich - es kann also theoretisch passieren, dass ich ggf. warten muss, bis ein geeigneter Akku dort voll geladen ist.
Auf alle Fälle dürfte so ein System technisch anspruchsvoller sein, als ein HPC-Ladepark. Das fängt beim benötigten Lager für die Akkus an, die dort auch noch maschinell untergebracht werden müssen, wenn das Ganze automatisch funktionieren soll, und hört bei der Kapazität der Anschlussleitung fürs Laden auf. Wenn so eine Station für ein Auto 5 Minuten braucht, schafft sie 12 Autos die Stunde. 12 mal 150kWh sind 1800kWh. Hält die Station also nur 12 Akkus vor, braucht sie 1800kW Leistung. Damit kann man auch 6 HPC mit 300kW betreiben. Bei 20 Minuten von 10-80% (z.B. Kia EV 6) schafft jeder Punkt 3 Autos die Stunde. Das wären also schon 18 Autos in der Stunde. Zugegeben, die sind dann nur bei 80%, aber ob das in der Gesamtbetrachtung noch ne Rolle spielt, muss jeder für sich entscheiden.
Und falls die Mechanik in der Station mal ausfällt, geht sofort garnix mehr. Fällt im Ladepark einer von 6 Ladepunkten aus, stehen immer noch 5 andere zur Verfügung.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Pluto am 13. Februar 2022, 12:00
Ich gehe davon aus, dass die mehr Akkus vorhalten, als sie wechseln können. Es werden ja nicht rund um die Uhr so viele Akkus gewechselt. Dann brauchen die ja auch nicht ständig so schnell laden. In der Zeit, wo keine oder wenig Kunden kommen können Akkus geladen werden. An den HPCs muss man ja auch manchmal warten. Und auch während ein Akku getauscht wird kann ein anderer geladen werden.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 13. Februar 2022, 12:23
@infty wie kommst du auf 150kwh?
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 13. Februar 2022, 12:25
War das nicht die Kapazität vom Nio-Akku? Oder hatte ich das falsch im Kopf?

@Pluto Klar, je mehr Akkus das Ding vorhält, desto geringer die benötigte Ladeleistung. Dafür braucht’s dann halt mehr Resourcen: Platz im Lager und (viel) mehr Material für Akkus, die die meiste Zeit ungenutzt irgendwo rumliegen.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: happyyaris am 13. Februar 2022, 21:58
Frage mich nur, wie die Akkuheizung/Kühlung funktionieren soll, wenn diese nach unten nicht fest verbaut sind.
Warum sollten die Wechselakkus ein Kühlsystem haben, wenn sie beim nächsten Stopp gewechselt werden?
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 27. November 2022, 08:58
Hier der Tausch der Batterie in Echtzeit. Geplant sind in Deutschland zunächst 120 solcher Stationen. Akkus können vorab reserviert werden.

https://youtu.be/JFVjiuMt06s
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Pluto am 27. November 2022, 09:32
So weit ich weiß, braucht ein Feststoffakku keine Kühlung.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Mombi am 28. November 2022, 09:11
In dem Video wird beim Wechseln erwähnt das der Kühlkreislauf auch getrennt wird.
Aber ist ja noch kein Feststoffakku.

Bin mal gespannt ob er wirklich, wie angekündigt, 2025 für den NIO erhältlich ist.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 28. November 2022, 21:04
Ich finde das bereitstellen von mehreren Akkus pro Station, eine ökologische Vollkatastrophe.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bgl-tom am 28. November 2022, 21:36
Wo bleibt eigentlich der Anreiz für den Nutzer, mit dem Wechselakku schonend umzugehen?
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 29. November 2022, 05:50
Moment mal!

Im Video ist die Rede davon, dass das Akkutauschen zukünftig - nach einer Testphase - Geld kosten wird. Ich denke, Ziel ist es also, den Tausch nur dann zu nutzen, wenn er notwendig ist, z.B. um schnell durch Europa zu kommen. Viele Kilometer in schnellstmöglicher Zeit oder: ich muss dringend sofort los, aber der Akku ist leer.

Wer alltäglich BEV zum Pendeln nutzt, wird zuhause oder beim Arbeitgeber nachladen, wie mit jedem anderen BEV auch. Der Akkutausch ist doch nicht zwingend notwendig, sondern nur ein weiteres Goodie. Und je mehr ich - unter diesen Voraussetzungen - darüber nachdenke, desto weniger schlecht finde ich die Idee.

Ich traue Nio zu, den einzulagernden Akku nicht nur auf den Softwarestand hin zu prüfen und gleich upzudaten, sondern auch auf die Akkugesundheit hin, und allzu schlechte Akkus auszusortieren. Man wird sich wohl kaum die Blöße geben, in Fahrzeug A einen Akku mit 90% und 550 km einzubauen und in Fahrzeug B einen Akku mit 90% und 350 km.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bakerman23 am 29. November 2022, 08:07
Es wird deshalb Geld kosten, weil der Akku in der Station geladen wird.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bgl-tom am 29. November 2022, 08:22
Und weil
- die Wechselstation,
- der Wechselakku
bezahlt werden muss.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 29. November 2022, 09:05
Ist mir auch klar, hemmt aber auch die "ist ja gratis, also mach ich das doch lieber als zuhause zu laden"-Attitüde.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: MGLX am 29. November 2022, 09:55
Wichtig ist auch, wie ich finde, dass sich mal ein Hersteller traut, so etwas auszuprobieren und umzusetzen.

Wenn die Wirtschaft dann Geld auf der Straße liegen sieht, haben wir ruckzuck ähnliche Konzepte diverser Hersteller und vielleicht sogar den Grundstein für einen Standard.
Bei der Frage nach Stromspeichern bei Nachtwind, etc. käme man dann auch einen Schritt weiter (wobei das mit nachts ladenden Autos auch möglich wäre)
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: swiesma am 29. November 2022, 13:18
Aber: Muss ich 5 Minuten wechseln, wenn es demnächst Akkus gibt die auf 15 min bis 80% laden werden?

Mir verschließt sich noch der Sinn des Ganzen.
Angenommen es kommen die Feststoffbatterien mit 150kWh und Du bekommst den auf angenommen 20 Minuten von 5-80% - das wären ca 700-1000km Reichweite und dann 20 Minuten Pause.

Rentiert sich da eine Wechselstation noch?
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Francek am 29. November 2022, 13:48
Interessant wäre es, wenn es wechselkompatible Akkus verschiedener Kapazität gäbe. Dann würde ich im Alltag den leichten Akku mit regionalverkehrstauglicher Kapazität bewegen und könnte für Urlaube oder andere Fernreisen 3- bis 4-mal im Jahr temporär hochtauschen.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 29. November 2022, 13:59
Aber: Muss ich 5 Minuten wechseln, wenn es demnächst Akkus gibt die auf 15 min bis 80% laden werden?

Momentan sieht das aber noch anders aus, und wenn ich bedenke, wie schlecht meine Ladeerfahrungen bisher immer waren (keine Stationen vorhanden, und wenn, dann waren diese oft zugeparkt oder defekt), finde ich eine Alternative gar nicht so verkehrt.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: swiesma am 29. November 2022, 14:12
Ich hab natürlich noch nicht so oft geladen, aber bislang waren die Säulen immer ok. War aber auch nur bei Ionity und Tesla bisher.

Generell aber, in ein paar Jahren, dürfte die Ladeinfrastruktur ja (so hofft man) durchaus noch besser werden und, wie gesagt, die Batterien größer und schneller zu laden sein.
Ich seh da einfach keinen Maarkt / Bedarf, vor allem wenn nur NIOs tauschen können. Ich hab das Gefühl dass sich der NIO in Deutschland nicht wie geschnitten Brot verkaufen wird.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 29. November 2022, 14:23
Mag sein, aber ich mag halt die "wird sowieso nix"-Mentalität nicht.  ;)
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Mombi am 29. November 2022, 15:12
Die ganzen Systeme sind noch in der Findungsphase. Wir werden sehen was sich durchsetzt.

Vom Grundprinzip finde ich das System des Wechselakkus auch nicht schlecht. es ist einer der Möglichkeiten mit einem BEV die Reichweite effektiv ohne große Ladepausen zu erhöhen. Würde mir hier ein einheitliches, Herstellerübergreifendes System wünschen.

Wenn der, seid 2 Jahren angekündigte, Feststoffakku kommt und auch in der unteren Mittelklasse für reelle Reichweiten um die 1000 km garantiert, dann ist das evtl. die Lösung.

Ich finde auch die Idee des Methanolbrennstoffzellenrangeextenders der bei Bedarf installiert wird einen interessanten Ansatz.

Warten wir doch einfach was sich in den nächsten 10 Jahren ergibt und welche Technik sich letztendlich durchsetzt.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: swiesma am 29. November 2022, 15:38
Ja, sehr interessante zeit mit vielen Ansätzen :)
Ich bin da ja kein Jünger irgendeiner Technologie. Hauptsache es macht Spaß am Ende des Tages :D

Ist auch für mich persönlich sehr interessant da ich ja bei nem Zulieferer arbeite und wir unter anderem auch Batteriepacks für BMW / Porsche / Audi usw. bauen. Im Gegensatz zu anderen Zulieferern wurden bei uns die Weichen recht früh gestellt und somit läufts ganz ok. Außer dass wir quasi NULL Gewinn machen während die Hersteller Rekorde einfahren.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: MGLX am 29. November 2022, 16:29
Interessant fände ich auch, wie gut der Akku gesichert ist und wie sich die Konstruktion während eines Unfalls verhält.

Kann der Akku leichter aus der Verankerung gerissen werden als ein Festeinbau, beispielsweise, und wie sieht es mit dem Brandschutz aus? Da sind viele offene Punkte für solch ein Konzept. Näheres werden Crashtests sicherlich zeigen und wenn der Chinese da patzt, wird sich hierzulande eh kaum jemand reinsetzen.

Oder was ist, wenn man den Akku die ganze Zeit extern lädt und nur dann und wann mal austauscht, oder kann das System NUR funktionieren, wenn man den Akku tauscht?

Vermutlich wird es auch eine Art Versicherung gegen Schaden geben müssen, sollte an dem Akku etwas drankommen, oder sollte er geklaut werde, bzw. das Auto geklaut oder beschädigt werden. Da sprechen wir ja über höhere Kosten als bei einem Wechselakku beim Roller.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich vielleicht doch wieder überzeugt, dass der Akku einfach im Auto bleiben sollte :D Einige Sachen werden sich jedoch klären, da bin ich mir sicher.

Der Sargnagel wird sowieso sein, dass sich die Hersteller nicht in ihre Plattformen reinreden lassen wollen und wenn mir mal ehrlich sind, die meisten, die sich bei VAG, Daimler oder BMW nach einem nagelneuen e-betriebenen Fahrzeug umschauen, werden Leute mit Haus und/oder Lademöglichkeit auf der Arbeit sein, so dass diese Kundschaft wahrscheinlich auch gar nicht an solch einem System interessiert ist. Wäre ich wahrscheinlich auch nicht an deren Stelle.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 29. November 2022, 16:44
wenn ich bedenke, wie schlecht meine Ladeerfahrungen bisher immer waren (keine Stationen vorhanden, und wenn, dann waren diese oft zugeparkt oder defekt), finde ich eine Alternative gar nicht so verkehrt.
Nun, wieviele Tauschstationen braucht man, dass nicht jemand kommt und sagt: „Die sind nicht da, wo ich sie benötige!“ Und die Mechanik da drin kann auch mal defekt sein - dann geht an dem Standort sofort nix mehr. Und wenn dein Auto von nem anderen Hersteller ist, nutzt die Station dir auch nix. Pflastern wir also jeden Rasthof mit Tauschstationen aller Hersteller? Natürlich ist es immer schön, Alternativen zu haben, aber diese sollten auch sinnvoll sein. Mit enormem Resourceneinsatz ein Problem zu erschlagen, dass bei gleichbleibender Entwicklung der möglichen Ladegeschwindigkeiten und Reichweiten in einigen Jahren nicht mehr relevant sein dürfte, halte ich für nicht so klug.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Mombi am 29. November 2022, 16:49
...Vermutlich wird es auch eine Art Versicherung gegen Schaden geben müssen, sollte an dem Akku etwas drankommen, oder sollte er geklaut werde, bzw. das Auto geklaut oder beschädigt werden. Da sprechen wir ja über höhere Kosten als bei einem Wechselakku beim Roller.
Da sehe ich nicht das Problem. Bei Renault war es ja auch jahrelang üblich sich den Akku zu mieten. Weis zwar nicht wie es da war, aber der Akku war sicherlich irgendwie versichert.

....Der Sargnagel wird sowieso sein, dass sich die Hersteller nicht in ihre Plattformen reinreden lassen wollen...
Volle Zustimmung. Damit steht und fällt so ein Wechselsystem.

....und wenn mir mal ehrlich sind, die meisten, die sich bei VAG, Daimler oder BMW nach einem nagelneuen e-betriebenen Fahrzeug umschauen, werden Leute mit Haus und/oder Lademöglichkeit auf der Arbeit sein, ...
Zur Zeit noch definitiv ja. Ein BEV ist aktuell für jemand der nicht auf seinem Parkplatz laden kann nur geeignet wen er viel Enthusiasmus mitbringt weil es einfach dann etwas umständlich wird mit dem Laden.

Mit bezahlbaren Akkus und 1000 km Reichweite wäre das kein Problem. Einfach jede Woche mal zum Örtlichen Schnellader und in 30 min 100 kWh nachladen. Reicht dann wieder eine Weile.

....so dass diese Kundschaft wahrscheinlich auch gar nicht an solch einem System interessiert ist. Wäre ich wahrscheinlich auch nicht an deren Stelle.
Kommt auf die Kundschaft an. Taxis, Kuriere, Außendienstler... sehe ich sehr wohl bei einem solchen Modell.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 29. November 2022, 17:00
Für Taxis wäre vermutlich eher was über Induktion sinnvoll. Die haben heute schon reservierte Plätze, wo sie auf Kundschaft warten. Wenn dort dann ne induktive Lademöglichkeit eingebaut würde, die das Laden startet, sobald das Taxi dort steht, wäre das an Komfort für den Taxifahrer doch kaum zu überbieten.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 29. November 2022, 17:13
Pflastern wir also jeden Rasthof mit Tauschstationen aller Hersteller? Natürlich ist es immer schön, Alternativen zu haben, aber diese sollten auch sinnvoll sein. Mit enormem Resourceneinsatz ein Problem zu erschlagen, dass bei gleichbleibender Entwicklung der möglichen Ladegeschwindigkeiten und Reichweiten in einigen Jahren nicht mehr relevant sein dürfte, halte ich für nicht so klug.

Warum denn so giftig?  :icon_daumendreh2:

Ich glaube, wir sind noch weit entfernt von komfortablen Laden für Alle. Ja, es tut sich was, aber meiner Ansicht nach zu langsam und einige wenige Prestige-Ladeparks mit 40 Stationen bringen mir wenig, wenn diese nur alle 600 km oder mehr anzutreffen sind. Ich brauche an jeder Raststätte soviel Ladesäulen, dass ich dort laden kann, wenn ich es muss. Und davon sind wir noch meilenweit weg. Und ob wir in einigen Jahren dort sein werden?

Vielleicht, und vielleicht gibt es bis dahin auch einige solcher Tauschstationen nicht nur für Nio, vielleicht ist Nio in Europa aber auch abgestürzt und die Tauschstationen werden zu Ladestationen umgebaut, oder oder oder...  ;)

Können wir alle nicht wissen. Ich finde aber, dass das System, wie es Nio da zeigt, durchaus durchdacht ist und besser funktioniert, als ich zuerst dachte.

Und ja, das hat eigentlich nichts mehr mit dem Feststoffakku zu tun.  :-X
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 29. November 2022, 17:32
Oh, sollte nicht giftig rüber kommen. :icon_entschuldigung2: Aber gerade der Resourcenverbrauch (obwohl es ja eher ein „Gebrauch“ ist) wird den BEVs vorgeworfen. Da ist ein solches Konzept Wasser auf die Mühlen der Gegner. Und das Ganze ist irgendwie einfach zu unflexibel. Nio erschafft hier z.B. einen de-facto-Standard. Soll sich das Tauschen durchsetzen, muss es mit allen Autos aller Hersteller funktionieren. Dafür müsste Nio das erstmal freigeben und alle anderen sich auch noch dran halten. Wenn man bedenkt, dass es offenbar nur mühsam möglich war, sich auf drei verschiedene Steckertypen fürs Laden (Typ-2, CCS, ChaDeMo) zu einigen, sehe ich schwarz für eine Einigung die Akkuarchitektur betreffend. Dazu kommt, dass eigentlich jedes Automodell bei einer Überarbeitung wächst. Außerdem dürften Akkus tendenziell eher kleiner werden. Wie sieht das dann in 10 oder 20 Jahren aus? Hält dann jede Station Akkus für jedes Modell und jedes Modelljahr vor? Oder müssen Autos dann immer noch nach Vorgaben entworfen werden, die heute nur technischen Notwendigkeiten geschuldet sind?

Die Prestige-Ladeparks, die du ansprichst, sind doch vergleichbar mit den Tauschstationen. Auch in meiner Nähe/auf meinen regelmäßigen Langstrecken gibt es keinen dieser Ladeparks. Mir wäre es auch lieber, statt 40 Säulen an einem Ort lieber eine oder zwei auf jedem Rastplatz mit WC zu haben. Während das noch vorstellbar erscheint, fehlt mir für eine Akkutauschstation auf jedem Rastplatz irgendwie die Fantasie.

Insgesamt stimmt aber, dass es mehr und vor allem zuverlässige Lademöglichkeiten braucht.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: MGLX am 30. November 2022, 06:44
Viele der Gegner sind bestimmt keine Gegner, weil sie an "die richtige Sache glauben", sondern weil sie das Gefühl haben, ihnen würde etwas weggenommen und plappern quasi alles nach, was in den Medien an Negativem zum Thema kursiert, ob sinnig oder nicht. Ressourcenverbrauch ist da ein gefundenes Fressen. Ebenso wie die Akkuproduktion in Südamerika, obwohl davon nicht mal der Hauptteil kommt. Das macht die Lage dort nicht besser, aber ist eben auch nicht die Gesamtbetrachtung.

Ich finde es schon unglaubwürdig, wenn mir Leute, die noch mit 7-8L Verbrauch in dicken Autos dann plötzlich an der Umwelt interessiert sind, wenn es um Veränderung geht.

Die gleichen Leute werden dann übrigens bedient, wenn die Kisten dann mit dicken Akkus dann endlich auf ihre 750-1000km gehievt werden und ab da wird es dann für viele dann plötzlich auch ok sein, denke an meine Worte ;)

In den Anfängen hat man Leute mit Handys in der Öffentlichkeit noch als Wichtigtuer angehisst und heute teilen sich viele Muttis und Pappis die letzten Boomer-Memes auf Whatsapp ;) Genauso wird es auch mit der E-Mobilität sein.

Allerdings glaube ich persönlich auch nicht an die Wechselstationen, finde es aber auch nicht mehr so verwerflich, wie zu Anfang der Diskussion.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: swiesma am 30. November 2022, 07:46
Und wenn wir uns hier in 3 Jahren wieder treffen und wenn es mehr als 20 Nio Wechselstationen gibt zahl ich nen Kasten? :-)

@Jorin ich hab sicher keine „wird doch eh nix“ Mentalität. Ich seh halt nur den Bedarf nicht wenn Akkus noch mehr Kapazität haben und noch schneller geladen werden können. Es gibt genau einen Knackpunkt: genug HPC Lader.

Angenommen man kommt mit ner Ladung 1000km und man lädt auf 15 min von 10-80%: dann ist für 98% der Menschen ein Wechselsystem nicht mehr interessant. Selbst Taxis, ohne zu wissen wie viele Kilometer pro Tag die so fahren, dürften dann um die Runden kommen. Evtl noch ein paar Lader an die Taxistände oder die vorgeschlagene Lösung per Induktion.

Ich lass mir hier nicht unterstellen dass ich nicht offen für Neues und andere Lösungen bin. Aber wenn ich keinen Sinn sehe will ich das schon auch sagen dürfen :-)
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Jorin am 30. November 2022, 07:55
Darfst du natürlich. Kam halt so rüber. Ich entschuldige mich, wenn ich das falsch verstanden habe.

Im Grunde bin ich der gleichen Meinung: Es fehlen noch arg viele Ladestationen überall! Ich fürchte nur, bei den derzeitigen Strompreisen an den Stationen würde das auch nicht viel helfen, Leute zum BEV zu bringen.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 30. November 2022, 13:08
@MGLX Wobei ja auch noch zu hinterfragen wäre, wer 1000km wirklich benötigt? Klar, mit nem Diesel geht das (wobei ich das bei dem gefahrenen Autobahntempo der entsprechenden Klientel auch anzweifle), aber wie viele machen das wirklich? 1000km ohne jede Pause? Ich denke, reale 500km bei echten 130km/h und dann an jedem Rasthof verlässliche HPCs, an denen man in 20 Minuten wieder bei 80% ist, und das Thema ist Geschichte, weil das nach meiner Einschätzung für die allermeisten Anwendungsfälle reicht.
Von den Autobauern würde ich mir halt Entwicklung in Richtung gleichbleibend hoher Ladeleistungen wünschen, sodass es egal ist, ob ich mit 5, 10, 20 oder gar 40% SoC an den Lader fahre. Denn dann kann ich die Pause auch dann machen, wenn ich sie brauche, und nicht nur/erst dann, wenn das Auto sie braucht oder es dann schneller geht. Da könnte man dann auch mal für ne kurze Pinkelpause schnell 10-20% nachladen.

@Jorin Ja, die aktuelle Preisentwicklung (Sprit billiger, Strom teurer) schreckt wirklich ab. Ich hoffe, dass der Strompreis bald wieder runtergeht und würde mir einen schnelleren Ausbau von günstigem Ökostrom wünschen. Stattdessen wird erstmal in LPG-Terminals investiert. Ich mein, ja, muss vermutlich gemacht werden, um an genügend Gas zu kommen, aber man könnte ja durchaus denselben Betrag zusätzlich in die Hand nehmen, und z.B. PV auf allen möglichen öffentlichen Gebäuden errichten. Dann wäre zumindest klar, dass es in die Richtung gehen soll. Gleichzeitig könnte man endlich mal das netzdienliche Laden/Einspeisen sinnvoll (=endkundenfreundlich und unbürokratisch) auf den Weg bringen, damit sich Hersteller und Käufer dann entsprechend drauf einstellen können. Wenn ich überlege, dass die kWh vom Balkonkraftwerk irgendwo zwischen 15 und 18 Cent liegt und davon ausgehe, dass es bei einer größeren Anlage ja vermutlich noch billiger sein dürfte, sind Preise von 65 Cent, wie sie EnBW jetzt sogar für AC aufruft, einfach nur noch krank.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Mombi am 30. November 2022, 15:13
Wobei ja auch noch zu hinterfragen wäre, wer 1000km wirklich benötigt? ....
In der Praxis für lange Strecken eher nicht. Gibt zwar solche Menschen die an einem Stück soweit fahren, aber das ist eine verschwindend geringe Minderheit.

Ich sehe es als Argument für Leute die nicht zuhause Laden können.
Mir reicht meine Aktuelle Reichweite gut aus. Warum? Weil ich pro Tag 40 ... 60 % der Kapazität benötige und das Auto abends an seinem Parklplatz zum Laden anstecke.
Wenn ich jeden Abend 5 Minuten Umweg zum Schnellader machen müsste um dann 20 Minuten zu laden hätte ich mir kein BEV gekauft. Aber genau so geht es denen die nicht zuhause Laden können.

Wenn jetzt ein Feststoffakku mit einer hohen Energiedichte und einem geringen Preis verbaut ist dann müsste ich nur 1x die Woche Nachladen. Dann sähe die Sache wieder ganz anders aus Richtung BEV wenn ich nicht daheim laden könnte.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: MGLX am 01. Dezember 2022, 07:50
@MGLX Wobei ja auch noch zu hinterfragen wäre, wer 1000km wirklich benötigt? Klar, mit nem Diesel geht das (wobei ich das bei dem gefahrenen Autobahntempo der entsprechenden Klientel auch anzweifle), aber wie viele machen das wirklich? 1000km ohne jede Pause? Ich denke, reale 500km bei echten 130km/h und dann an jedem Rasthof verlässliche HPCs, an denen man in 20 Minuten wieder bei 80% ist, und das Thema ist Geschichte, weil das nach meiner Einschätzung für die allermeisten Anwendungsfälle reicht.
Von den Autobauern würde ich mir halt Entwicklung in Richtung gleichbleibend hoher Ladeleistungen wünschen, sodass es egal ist, ob ich mit 5, 10, 20 oder gar 40% SoC an den Lader fahre. Denn dann kann ich die Pause auch dann machen, wenn ich sie brauche, und nicht nur/erst dann, wenn das Auto sie braucht oder es dann schneller geht. Da könnte man dann auch mal für ne kurze Pinkelpause schnell 10-20% nachladen.

Wenn ich davon ausgehe, dass die meisten Leute mit ihren Verbrennern keine 1000km erreichen, erübrigt sich eigentlich auch die Frage nach einem 1000km-Akku. Klar, das ist prestige-trächtig, aber ohne Sprünge bei der Technologie würde das entweder ein glattgebügeltes, stromlinienförmiges Etwas oder ein regelrechter Panzer werden.
Ganz ehrlich, die Frage nach ultra-schnellem Laden stellt sich mir langfristig gar nicht. Wenn der Verkehr weiterhin so krass wächst, ohne dass die Infrastruktur mitzieht, sehe ich mich in 10 Jahren nicht mehr Auto reisend und für die nächsten 10 Jahre kann ich auch mit einem guten Plugin überbrücken, solange ich daheim nicht laden kann und sich die Situation für Mieter nicht krass ändert und wir kein Eigenheim bekommen.

Ich brauche die Flexibilität. Nächstes Jahr ist noch ungewiss und wenn ich statt 20km plötzlich 70km oder mehr abreißen muss, aber daheim nicht laden kann und mit effektiv 350km Reichweite bei einer Handvoll Ladesäulen bei mir in der Umgebung unterwegs bin, vergeht mir der Spaß an der Sache.

Für solche Leute wäre ein Wechselsystem tatsächlich gut. Damit holt man eine ganze Menge Leute ab, die sonst weiter Fossiles in den Tank schütten würden.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 01. Dezember 2022, 11:16
erübrigt sich eigentlich auch die Frage nach einem 1000km-Akku.
So sehe ich das auch. Das Langstreckenargument wird gerne gebracht, aber ist meistens völlig haltlos. Es mag vereinzelte Menschen geben, die so unterwegs sind, aber danach kann sich die Mehrheit ja nicht ausrichten.
Da kann ich noch eher @Mombi folgen, wenn er sagt, ein großer Akku hilft Laternenparkern.
Zitat
Ganz ehrlich, die Frage nach ultra-schnellem Laden stellt sich mir langfristig gar nicht.
Und in der Kombi - großer Akku, Laternenparker - kann HPC-Laden durchaus Sinn machen, wenn man keinen AC-Lader zur Verfügung hat.
Zitat
Wenn der Verkehr weiterhin so krass wächst, ohne dass die Infrastruktur mitzieht, sehe ich mich in 10 Jahren nicht mehr Auto reisend
Das verstehe ich nicht. Meinst du mit „Verkehr“ den Anteil an e-Autos oder die Zunahme an Autos allgemein? Für die Strecken, die ich fahre, ist alles andere als ein Auto langsamer und/oder krass unkomfortabel. Ich sehe nicht, dass sich das in 10 Jahren ändern könnte - es sei denn, man verbietet Autos die Zufahrt zu den Orten, wo ich hin muss. ÖPNV kann per Definition niemals so individuell sein, wie das eigene Fahrzeug. Und mit Fahrrad oder Roller möchte ich einfach nicht bei Wind und Wetter unterwegs sein. Zumal auch das bei meinen Strecken länger dauern würde.
Zitat
solange ich daheim nicht laden kann und sich die Situation für Mieter nicht krass ändert
Ja, eine der großen Baustellen in dem Bereich. Auch hier könnten natürlich die Autohersteller/Energieversorger mal mit kostengünstigen Lösungen für Vermieter aufwarten und so Vorbehalte und Widerstände abbauen. Meine Hoffnung ist, dass irgendwann zumindest die privaten Vermieter selber auf BEV umsteigen und merken, dass der Aufbau von Wallboxen weder Hexenwerk, noch exorbitant teuer, und schon garnicht brandgefährlich ist.
Zitat
Ich brauche die Flexibilität.
Umso mehr verwirrt mich deine obige Aussage, in 10 Jahren womöglich nicht mehr das Auto zu nutzen. Ok, vielleicht bist du bis dahin Rentner mit viel Zeit? ;-)
Zitat
Für solche Leute wäre ein Wechselsystem tatsächlich gut.
Durchaus Zustimmung, aber solange die Technik nicht standardisiert wird, sehe ich nicht, dass es in jeder Ortschaft Tauschstationen geben wird, die jeder nutzen kann. Da dürfte der Umweg zur nächsten Tauschstation dann vielleicht sogar länger dauern, als der Stopp am HPC. Und die Frage ist, wieviele AC-Lader könnte man für eine Tauschstation in die Wohngebiete bauen, um Laternenparkern das Laden zu ermöglichen?
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: MGLX am 01. Dezember 2022, 13:05
Ich bin ja schon eine Zeit lang mit Bus/Bahn unterwegs gewesen. Das wäre auch bei meinem jetzigen Arbeitsplatz kein Problem, ist aber noch 30€ teurer im Monat, als mit dem Auto zu fahren. ;D

Die Straßen platzen aber überall aus allen Nähten und bei den Prognosen für LKW-Verkehr und Zunahme PKW-Verkehr in Verbindung mit dem schnarchnasigen Ausbau, den ich in den letzten 20 Jahren beobachten konnte, sehe ich nicht, dass ich mich in 10 Jahren noch freiwillig ins Auto setze zum Pendeln. Vielleicht wirds ja auch gar nicht so schlimm, wer weiß.  :kgl:
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: bgl-tom am 01. Dezember 2022, 18:23
Wir hatten ja Pfingsten eine Reise nach Wien gemacht - mit der Westbahn. Funktionierte wunderbar. Seit dem kann ich mir durchaus vorstellen, Langstrecken auch mal per Bahn zu reisen. OK, auf deutscher Seite braucht man vermutlich ein besonders dickes Fell...
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: infty am 12. September 2023, 14:18
Hier ein aktueller Artikel auf Heise zu den Wechselstationen: Batterie-Tauschsystem für Elektroautos von NIO: Kaum eine Chance | heise Autos (https://www.heise.de/hintergrund/Batterie-Tauschsystem-fuer-Elektroautos-von-NIO-Kaum-eine-Chance-9301153.html)
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: swiesma am 12. September 2023, 15:31
Und wenn wir uns hier in 3 Jahren wieder treffen und wenn es mehr als 20 Nio Wechselstationen gibt zahl ich nen Kasten? :-)


Ok, den Kasten zahl ich gern :P

Durchsetzen wird sich das trotzdem nicht.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: KSR1 am 12. September 2023, 19:22
Nio ET5 im Test: Weit mehr als der Battery Swap - electrive.net (https://www.electrive.net/2023/09/12/nio-et5-im-test-weit-mehr-als-der-battery-swap/)
Angesichts der Entwicklung bei Akkus halte ich Akkutausch bei Pkw für obsolet.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: MGLX am 13. September 2023, 08:23
Eventuell sogar schädlich, da wir dann noch mehr Ressourcen verbrauchen. Mehr Akkus, Lagererung, Logistik. Schließlich müssen die von Hotspots ja wieder umverteilt werden.
Titel: Antw.: NIO bringt Feststoffakku in Serie
Beitrag von: Mombi am 13. September 2023, 10:01
Umverteilt müssen die nicht werden.
Es wird ja immer ein Akku entnommen (ungeladen) und dann ein anderer (geladener) eingebaut.
Der Ungeladene Akku wird dann in der Station geladen und wenn er voll ist wieder gegen einen ungeladenen gewechselt.

Die Anzahl der Akkus an den einzelnen Wechselstationen bleibt also immer gleich.