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Thema: Neues Verbrauchsmessverfahren (3237-mal gelesen)
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Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 15
Wanderdüne> Die Automobilindustrie lebt vom und verkauft auf dem Fahrzeugmarkt. Je nachdem wie sich dieser verändert wächst oder schrumpt der Automobilhersteller. Die Hersteller investieren meistens dort, wo sie am besten verkaufen können. Negativbeispiel Honda - die machen in Europa mit einem Marktanteil knapp unter 1% kaum mehr einen Finger krumm (Fahrzeugvielfalt, Motorenvielfalt).

Vielleicht meinte Princo mit seiner Aussage, dass die Privatzulassungen in Deutschland rückläufig sind Link und sich die Hersteller dann vorzugsweise aufs Firmenkundengeschäft mit hohen Rabatten, oder aufs Luxusgeschäft im Ausland verlegen. Gegenbeispiel dazu: In Japan standen 2014 der Daihatsu Tanto auf Platz 1 und der Toyota Aqua auf Platz 2 der Verkaufscharts. Dass ein hochbetuchter CEO oder ein Außendienstler mit einem Kei-Car bzw. Hybrid-Kleinwagen auf Firmenkosten ihre Runden drehen ist dann eher unwahrscheinlich. Die fahren ja Mirai  :-D

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 16
Danke für den Link. Da sieht es für Toyota unter Best-Selling Car Brands in Europe in 2014 übel aus. Noch nicht einmal in den Top 10. Toyota hat weniger als Fiat verkauft....

Und auch beim Zuwachs ist es mau. Und ich hatte mich schon gewundert, warum es bei uns in der Gegend so wenige Toyota-Händler gibt und ich zur Inspektion meines Yaris HSD extra in eine andere Stadt fahren muss. Jetzt wundere ich mich nicht mehr.

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 17
Yaris Fahrer> Mich wundert es weniger. Man muss sehen, dass fast in jedem Land der Welt die heimischen Hersteller die meisten Fahrzeuge verkaufen. Die kennen die Kultur, die sprechen die gleiche Sprache, die haben den Vertrauensbonus und die haben die Kontakte zu den heimischen Medien. Toyota produziert nicht in Deutschland - und das spiegelt sich beim Marktanteil in Deutschland wieder. Da Deutschland auch der größte Markt in Europa ist, spiegelt sich das auch da wieder.

In Deutschland, dem größten Markt Europas produziert Toyota nicht, hat 2,3% Marktanteil und liegt auf Platz 11 Link

Im vereinten Königreich, dem zweitgrößten Markt Europas produziert Toyota und liegt mit 3,8% Marktanteil auf Platz 9 Link

In Frankreich, dem drittgrößten Markt Europas produziert Toyota ebenfalls und liegt mit 3,9% Marktanteil als Gruppe auf Platz 5 Link

Wenn Toyota schnell mehr Marktanteil in Deutschland will, müßten die schon hier eine Fertigung aufmachen und zusätzlich unsinnige PS-Fahrzeuge mit Kompressor- oder Turboaufladung anbieten, damit die Motormagazine was zu schreiben haben (so wie es Honda mit dem Civic Type R macht).

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 18
Wenn Toyota schnell mehr Marktanteil in Deutschland will, müßten die schon hier eine Fertigung aufmachen
Da gebe ich Dir recht. Ich hätte (fast) keinen Toyota gekauft, weil Toyota hier in DE keine Autos fertigt und ich so keine Arbeitsplätze in DE unterstützen kann. Bei einem so großen Investitionsvolumen wie bei einem Auto ist das schon ein Argument.

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 19
Also mein Toyota-Händler hat einige Arbeitsplätze hier in Deutschland, sogar direkt bei uns in der Stadt. Und in der Zentrale in Köln arbeiten auch 3 bis 4 Menschen  ;)
Und nicht jeder in Deutschland erhältliche VW wird in Deutschland produziert (Tourag und up in der Slowakei; Sharan, Scirocco und Eos in Portugal; Polo in Pamplona). Am besten noch als Re-Import aus Holland. *Vorsicht: Extrem überspitzte Darstellung meinerseits. Dient nur zum Gedankenanstoß*

 

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 20
Also mein Toyota-Händler hat einige Arbeitsplätze hier in Deutschland, sogar direkt bei uns in der Stadt. Und in der Zentrale in Köln arbeiten auch 3 bis 4 Menschen  ;)
Und nicht jeder in Deutschland erhältliche VW wird in Deutschland produziert (Tourag und up in der Slowakei; Sharan, Scirocco und Eos in Portugal; Polo in Pamplona). Am besten noch als Re-Import aus Holland. *Vorsicht: Extrem überspitzte Darstellung meinerseits. Dient nur zum Gedankenanstoß*

Wenn die Gedanken angestoßen sind, helfen oftmals Zahlen, um dem Impuls die richtige Richtung zu geben.

https://www.volkswagen-media-services.com/detailpage/-/detail/Volkswagen-hat-seit-2007-rund-144000-neue-Arbeitspltze-geschaffen-55000-davon-in-Deutschland/view/1909093/7a5bbec13158edd433c6630f5ac445da?p_p_auth=r8wSbGQF

Allein 271.000 Arbeitsplätze in D. Und nicht schlecht bezahlte. Dabei sind die Arbeitsplätze bei den Händlern in Köln und anderswo nicht dabei, solange es keine NL sind.

Weiterhin kann man bei den Lieferanten von einem höheren Anteil aus D und Europa ausgehen, auch da wird mehr im Lande bleiben. Dies ist sicher bei Toyota und Japan und den Lieferanten dort genauso. Ich finde es auch natürlich und logisch hier auch an die Kollegen und Nachbarn in D und EU zu denken. Am Ende spiegelt es sich in den Steuern und Sozialabgaben wieder (hoffe ich...).

So wie ich versuche, Lebensmittel regional zu kaufen, so achte ich bei größeren Anschaffungen wo es geht (Heizung, Auto, Klein-Kläranlage, ...) usw. auf zumindest europäische Produktion. Allein die Dinge, wo es sich nicht verhindern lässt (Foto, Hifi, TV, Fone, usw.) erfüllen meine persönliche Importquote voll.

Audi und 1.2ltr Diesel? Der vierte Blick zeigt das es diesen Motor nicht mehr bei Audi zu erwerben gibt - Warum nur? Probleme mit den Stickoxiden? Vielleicht ist ein Motor mit drei Zylinder auch etwas zu primitiv, für Vorsprung durch Technik ?!

Eigentlich ist es doch für alle modernen Hersteller peinlich, daß ein "alter" Motor und ein Fahrzeugkonzept aus dem letzten Jahrhundert die reale Spritverbrauchshitparade anführt. Denn egal wie dreckig: jeder nicht benötigte Liter auf 100km ist 100%ig sauber, sauberer als alles andere.

Gruss

Wanderdüne


Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 21
Wenn die Gedanken angestoßen sind, helfen oftmals Zahlen, um dem Impuls die richtige Richtung zu geben.

Danke für die Zahlen und für das Ball aufnehmen. Der Prius kommt z. B. ja sogar ausschließlich aus Japan und ist aus einer europäischen oder sogar deutschen Wertekette fast vollständig raus.
Wie ich ja schon schrieb, war es eine sehr überspitzte Darstellung meinerseits, weil wir eben mittlerweile auch durchaus global denken müssen und VW nicht automatisch Made in Germany bedeutet.

Unsere ganze Region würde ohne BMW ziemlich arm dastehen, die vielen 10.000 Arbeiter könnte meine kleiner Toyota-Familienhändler zu den Konditionen von BMW sicher nicht brauchen  ;D Optimal für mich wäre ein BMW mit der Toyota-Hybridtechnik. Vielleicht wird es ja durch die Kooperation zwischen den beiden in Zukunft ja mal was?  :kgl:

Edit: Jetzt aber BTT, ich bin etwas vom Thema Verbrauchsmessverfahren abgedriftet. Setzten Sechs

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 22
http://www.tuev-sued.de/tuev-sued-konzern/presse/pressemeldungen/tuev-sued-ein-zyklus-fuer-alle

Hier noch ein Artikel vom TÜV Süd.

"Blick in die Testresultate: Im direkten NEFZ-WLTP-Vergleich fallen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus. So bleibt bei einem 5 Gang manuell geschalteten Benziner der Verbrauch und damit auch der CO2-Ausstoß beim WLTP beinahe gleich, wohingegen ein Dieselfahrzeug mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe mit WLTP sogar Punkte macht: mit einem Minderverbrauch von einem guten halben Liter auf 100 Kilometern. Bei vielen Schadstoffen schneiden die Autos beim WLTP schlechter ab – Beispiel Kohlenmonoxid: Bei einem gemessenen 5-Gang-Benziner lagen die CO2-Emissionen um 87 Prozent höher, beim 6-Gang-Automatik-Selbstzünder um 20 Prozent. Höhere Werte auch bei den Stickoxiden: beim Benzinerbeispiel mehr als doppelt so hoch, beim Diesel um das Dreieinhalbfache. Dazu Mast: "Die Ergebnisse zeigen, dass der WLTP nicht automatisch zu höheren Verbräuchen führt.“"

Beim Thema Schaltpunkte wird es in Zukunft sicher wieder Mauscheleien / Manipulationen oder solche Vorwürfe geben.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 23
Naja, vielleicht gibt's halt auch einfach keinen Messzyklus, der den Verbrauch für alle Fahrprofile perfekt angibt. Ich kann meinen Yaris Hybrid im Alltag prima mit 3.9l/100km (Sommer) fahren. Da fahr ich aber natürlich keine Autobahn und schon gar nicht mit 160km/h. Anekdote am Rande: Mein Alfa 4C ist bei 160km/h deutlich sparsamer als mein Yaris Hybrid bei 160km/h.

Was man beim Serienfahrzeug messen und auch vergleichen könnte wäre z.B.:
- Wirkungsgrad des Antriebs über die Drehzahl ggf. mit vollem/leeren Akku
- Wirkungsgrad des Antriebsstrangs
- Rollwiderstand abhängig von der Geschwindigkeit
- Luftwiderstand abhängig von der Geschwindigkeit
- etc.

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 24
Da gebe ich Dir recht. Ich hätte (fast) keinen Toyota gekauft, weil Toyota hier in DE keine Autos fertigt und ich so keine Arbeitsplätze in DE unterstützen kann.
So einfach ist das nicht... In 2007 gab es mal eine komplizierte Studie, die untersucht hat, wieviel von dem Geld, was man für ein Auto ausgibt, in die deutsche Wirtschaft und zum deutschen Staat fließt. Dabei schnitt z.B. der Toyota Auris mit 40% ganze 3-Prozentpunkte besser ab, als der Golf.
Dabei wurden Einfuhrzölle, Zulieferketten, Marketing etc. untersucht.
Nun seit 2007 ist einige Zeit vergangen und sicherlich sieht das heute ganz anders aus. Aber selbst bei einem in Deutschland produzierten Auto kann man nicht sicher sagen, dass der Kauf mehr Arbeitsplätze sichert als ein vergleichbarer im Ausland produzierter Wagen.

Ein guter Freund arbeitet z.B. in einem Kunststoff-verarbeitenden Betrieb in Mitteldeutschland. Jene stellen diverse Ansaugteile und ein paar andere Dinge für viele Automobilhersteller (auch Toyota) her. Unter anderem auch für Fahrzeuge, die in Japan produziert werden.
Als kann ein in Japan gefertigter Wagen durchaus in Deutschland Arbeitsplätze sichern.

Leider suche ich seit Jahren diese Studie, und ich finde sie einfach nicht mehr. Sie wurde in einem MotorTalk Thread zum Auris verlinkt und schien unabhängig. Dabei wurden auch mehrere Fahrzeuge untersucht, nicht nur Auris und Golf, die habe ich mir nur herausgepickt.

Antw.: Neues Verbrauchsmessverfahren

Antwort Nr. 25
So einfach ist das nicht... In 2007 gab es mal eine komplizierte Studie, die untersucht hat, wieviel von dem Geld, was man für ein Auto ausgibt, in die deutsche Wirtschaft und zum deutschen Staat fließt. Dabei schnitt z.B. der Toyota Auris mit 40% ganze 3-Prozentpunkte besser ab, als der Golf.
Mir geht es nicht nur um Geld das nach DE fließt. Viele ausländische Unternehmen sind bzgl. Steuern sehr kreativ und bringen fast keine Steuergelder nach DE (siehe Apple, Google, etc.) . Keine Ahnung wie kreativ oder doch verantwortungsbewusst da Toyota ist.

Es geht mir um real existierende Arbeitsplätze in Entwicklung und Produktion und nicht nur die Arbeitsplätze im Vertrieb, die jedes Unternehmen braucht. Wenn die Produktion eines Automobilherstellers in DE ist, kommen neben den Arbeitsplätzen in DE weitere in DE bei Zulieferen, Logistik-Unternehmen, Energieversorgern, Städte/Gemeinden, etc. dazu. Das werden dann immer mehr Arbeitsplätze sein, als wenn die Entwicklung und Produktion außerhalb DE erfolgt.

Ich achte, ähnlich wie Wanderdüne, darauf, dass ich möglichst in DE entwickelte und möglichst auch in DE hergestellte Produkte aus dem Umkreis kaufe, sofern diese qualitativ hochwertig sind zum akzeptablen Preis. Das klappt in vielen Bereichen (außer der Elektronik-Unterhaltungsbranche) sehr gut und man bekommt gute haltbare Produkte, die im Endeffekt über die längere Haltbarkeit sich bezahlt machen. So setze beispielsweise Produkte folgende Firmen ein: Miele, Krups, Möhlenhoff, Viega, Buderus, Grohe, Wago, Prüm, Siemens, ...

So das war jetzt genug Off-Topic.

Ich hoffe, dass die Messungen gemäß NEFZ-Zyklus endlich abgeschafft werden. Mit Aufkommen der Hybrid-Autos sind diese Makulatur und nicht mehr aussagekräftig.