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Thema: Wer kauft e-Autos? (1286-mal gelesen)
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Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 1
Der Link direkt zur FAZ wäre informativer gewesen.
Es ist aber schon interessant und beängstigend, wo die Daten für diese "Studie" überall zusammengeklaut wurden.

Wer kauft und fährt ein Elektroauto?

Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 2
Hmm, ok, Acxiom sagt mir nichts, bei Statista bin ich mir nicht sicher, Verivox ist bekannt. Warum ist es „beängstigend“, eine dieser Quellen zu nutzen? Sind die bekannt unseriös? :-/

Die Ergebnisse der Studie finde ich jetzt aber ehrlich gesagt auch nicht überraschend. Oder hat wirklich ernsthaft jemand geglaubt, dass sich ausgerechnet die von Hartz-IV lebenden Familien in den Hochhaussiedlungen dieser Republik die Teslas und Taycans auf ihren nicht vorhandenen Stellplatz vor die Tür stellen? :-/ Der Erkenntnisgewinn aus dieser Studie war für mich daher eher gering; nichts, was ich mir nicht schon so gedacht hätte - ohne es allerdings mit irgendwelchen Zahlen untermauern zu können.

Ich lese regelmäßig die Online-Ausgabe der FAZ, und habe schon den Eindruck, dass die Journalisten, die dort über (Elektro-)Mobilität berichten, noch eher den Verbrennern zugeneigt sind. So wurde dort erst kürzlich in einem anderen Artikel erneut der Fall des älteren Ehepaars, das mit seinem ID3 irgendwo in Südfrankreich gestrandet sein soll, aus der Schublade genommen und herangezogen, um deutlich zu machen, dass E-Autos für den Alltag völlig untauglich seien. :icon_no_sad: Natürlich passt E-Mobilität noch nicht für jeden Anwendungsfall. Das sollte aber bitte objektiv und unpolemisch dargestellt werden - sofern ein Artikel nicht eindeutig als Satire zu erkennen ist.

Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 3
Zitat
Ebenfalls den Erwartungen entspricht das Ladeverhalten: Nach den Zahlen der FAZ werden 65 Prozent der Elektroautos zu Hause geladen, nur 15 Prozent beim Arbeitgeber und 7 Prozent an der öffentlichen Ladesäule.
Quelle: Elektroautos werden durchaus nicht nur von Großstädtern gekauft
65 + 15 + 7 = 87 %

 ;D Laden dann 13 % der Besitzer ihr E-Auto gar nicht ;D

IMHO gibt es ein paar Punkte die das KO Kriterium für den Kauf eines Elektroautos sind:
- Habe ich das Geld? Viele Leute kaufen sich Gebrauchtwagen im Bereich um 5000 ... 10 000 €. Da ist der Elektroautomarkt noch recht dünn.
- Kann ich Zuhause laden? Einerseits sind die Stromkosten an den öffentlichen Ladesäulen höher als der Strom Zuhause und andererseits kostet das Laden extra Zeit wenn es nicht in den Tagesablauf integriert werden kann.
- Passt das Auto zu meinem Fahrprofil / meine Anforderungen? Lange Fahrstrecken und hohe Zuladung bzw. Anhängerlast passen auch (noch) nicht so richtig zu einem BEV.
- Bin ich ein "Petrolhead"? Manche brauchen es einfach. Für die gibt es nichts unter 6 Zylindern und 3 Liter Hubraum.

Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 4
Es ist klar, dass aktuell E-Autos primär von denen gekauft werden, die sonst neue Verbrenner kaufen würden. Der Gebrauchtmarkt ist noch recht dünn. Auch die heimatliche Ladung erfordert eine Garage oder zumindest einen (Tiefgaragen-)Stellplatz - bei nur öffentlicher Ladung geht ein u.U. großer Teil des EV-Komforts verloren.

Ich lese regelmäßig die Online-Ausgabe der FAZ, und habe schon den Eindruck, dass die Journalisten, die dort über (Elektro-)Mobilität berichten, noch eher den Verbrennern zugeneigt sind.

Es braucht halt nur ein einzelner Journalist auf seiner Testfahrt Pech haben/sich dumm anstellen und schon berichten etliche Medien:
Zeit: Von Stuttgart nach Zagreb: Tour im Taycan
Spiegel: Elektroauto auf der Langstrecke: So lief die Testfahrt über 550 Kilometer...
Focus: Einige Pausen notwendig - Langstrecken mit E-Auto sind eine Herausforderung...
Stern: Roadtrip München - Zagreb im Porsche Taycan: Pausenfüllung | STERN.de
Vogel: Fahrbericht: Im E-Auto Porsche Taycan von München nach Zagreb

So wurde dort erst kürzlich in einem anderen Artikel erneut der Fall des älteren Ehepaars, das mit seinem ID3 irgendwo in Südfrankreich gestrandet sein soll

Den fand ich ja besonders faszinierend. Der ID.3 darf vergünstigt an Ionity, damit hätten sie ihren Trip mit genau zwei Ladestopps geschafft: A Better Routeplanner
Ich hatte mir ihre Ladestopps mal angeschaut, die müssen schon mit nicht-voller Batterie in Freiburg gestartet sein. Und warum sie dann an 22kW AC-Ladepunkte gehen (an denen der ID.3 mit max 11kW läd) kann man bestenfalls auch nur mit Unwissen erklären.

Und wenn man keine neuen Artikel hat, kann man auch einfach einen alten Recyclen. Über diese "Horrorfahrt mit Abschleppen" berichtete eFahrer das erste Mal im Sommer 2020, Ende 2020 war dann der Focus dran und im März wieder eFahrer  :-X

Grüße,

Fabian


Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 5
Die Beschreibung der Klientel, die e-Autos kauft, war mal wieder typisch. Hätte, wie in den Beiträgen schon bemerkt, fast jeder hier ohne konkrete Zahlen sicher auch "raushauen" können.
Warum kann von vornherein ein recht großer Teil der Bevölkerung außen vorgelassen werden?
Habe 18 Jahre lang in der "Platte" in Sachsen-Anhalt gewohnt. Aber nicht weil ich zum Plepp (wie man das unterschwellig oft durchblicken läßt) gehörte, sondern weil das in der DDR nun mal die modernsten Wohnungen waren. Viele wurden nach der Wende abgehängt, fürs Häuslebaue war es zu spät oder finanziell nicht möglich. In den alten Bundesländern gibt es andere Gründe, die aber auf das selbe hinauslaufen. Wer in der Platte wohnt und keine Garage hat, braucht über ein e-Auto wohl kaum nachzudenken. Wer in der Großstadt wohnt zahlt zT horrente Miete, was bei der Finanzierung fehlt. Mal aufs Land ziehen und Haus bauen? Wenn man von der arbeitenden Bevölkerung den Teil abzieht, der sich das überhaupt leisten könnte, ein Auto jenseits der 20T€ - nun ja, dann bleiben genau die übrig, die im oben angeführten Artikel beschrieben werden.

Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 6
Ja, in Neu-5-Land gelten (auch heute noch) viele Plattenbausiedlungen nicht wie im Westen als sozialer Wohnungsbau für Arme, sondern für ganz normale Leute, die aus welchen Gründen auch immer kein Haus haben. Meine Mutter wohnt auch in einer solchen - sie würde gar nicht in ein eigenes Haus ziehen wollen, hat sogar einen eigenen Stellplatz. Trotzdem ist da nicht an eine Lademöglichkeit zu denken. Wenn genügend Leute mit Stellplatz bei der AWG (für Nicht-Ossis: Wohnungsgenossenschaft) anfragen würden, würden sie vielleicht was bauen, aber ob das dann finanziell noch sinnvoll erscheint? Bisher gibt es in diesem Wohngebiet für 7000 Bewohner 2 Ladepunkte.

Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 7
Gehört nur sekundär zum Thema, zeigt aber die Misere. Wohnte 18 Jahre dort, wurde 1996 "Plattenflüchtling".

==> 1989 hatte Wolfen-Nord 35.000 Einwohner, Ende 2008 nur noch 11.117 und Ende 2018 sind noch 6.600 verblieben.

Und heute? Es wurde auf Teufelkommraus abgerissen (Rückgebaut - klingt nicht so brutal). Ich würde da als AWG auch keine Ladestruktur aufbauen wollen, wer weiß, wieviel Blöcke in 4-5 Jahren noch stehen. Hinter vorgehaltener Hand heist es eh, da Wohnen nur noch  Hartz IV-ler, As... oder Pe.... :-/ :icon_no_sad: :-[

Antw.: Wer kauft e-Autos?

Antwort Nr. 8
Das mehr häuslebauer als Laternenparker e-autos kaufen, dafür brauche ich keine Studie. Beim den Preisen werden es auch keine Fahranfänger sein.