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Thema: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt (26684-mal gelesen)
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Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

...meint das Manager-Magazin:

Auch aktuell treibt die Angst, beispielsweise vor dem Klimawandel, den gutmenschlichen und progressiven Deutschen, besonders Berufspolitiker. Das Ergebnis der Furcht sind Energiewende und Elektromobilität.

[...]

Kommen jetzt Elektrofahrzeuge hinzu, so stellen diese eine zusätzliche Stromnachfrage dar, die bei einer 100prozentigen Durchdringung der deutschen Pkw-Flotte einen zusätzlichen Bedarf von etwa 110 TWh erzeugen wird. Das sind dann immerhin circa 20 Prozent des gesamten heutigen deutschen Strombedarfs oder anders ausgedrückt - etwa zehn Atomkraftwerke.

Diese zusätzliche Stromnachfrage entsteht natürlich langsam. Aktuell liegt der Strombedarf von deutschen Elektrofahrzeugen unter einer TWh. Da es sich aber um eine zusätzliche Nachfrage handelt, steht diese im Wettbewerb zur Reduzierung der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, zu allererst der Braunkohle. Mit einer kWh erneuerbarer Energie lässt sich entweder eine kWh Braunkohlestrom substituieren oder ein Elektroauto betreiben

Meine private Ansicht dazu:

An dieser Stelle habe ich aufgehört diesen Schmarrn weiter zu lesen. Der Autor wurde scheinbar genötigt, zu vergessen, dass bei einem 100prozentigen Umstieg auf Elektrofahrzeuge nicht 100% mehr Strom zum Laden dieser Fahrzeuge benötigt wird, sondern auch 100% Strom zur Raffinerie und Verteilung des flüssigen Kraftstoffes weg fällt. Die Tankstellen mit ihrem riesigen Stromverbrauch fallen dann ja auch komplett weg und werden durch kleine, kaum beleuchtete Ladesäulen ersetzt.

Das Manager-Magazin scheint das Sprachrohr der Verbrenner-Verfechter und der Autoindustrie zu sein, die auf Teufel komm raus und gegen jeglichen Umweltgedanken die Verbrennerfahrzeuge so lange wie nur irgendwie möglich im Markt halten möchte.

Dass ein Journalist heutzutage noch so einen Quatsch veröffentlicht, ist ein Armutszeugnis und/oder Beweis dafür, wie manipulierbar die hiesige Presse ist.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 1
Und hier ein gegenteiliger Bericht:

Es ist ein Ärgernis, wenn man in der Argumentation beim Elektroauto auf seltene Erden angesprochen wird, Kinderarbeit bei den Rohstoffen, Energiemix und anders. Diese üblichen Mythen, die sich halten und die meist nur vorgeschoben sind. Dabei sind z.B. Kobalt und Lithium keine seltenen Erden. Es interessiert die meisten aber nicht. Diese Argumente die längst in grossen Teilen widerlegt sind und die Rechtfertigung sein sollen, das man weiter ÖL verbrennt. Die Probleme werden dabei einfach ausblendet. Auch, weil es ja so einfach ist. Naturkatastrophen, Abgase, Kriege wegen Öl werden einfach verdrängt und finden zu wenig Aufmerksamkeit. Ein ziemlicher Fall von Doppelmoral. Wir haben uns schon oft mit den Fakten auseinander gesetzt.
Aber die Frage bleibt immer bestehen: Sind Elektroautos umweltfreundlicher als klassische Verbrenner und können sie sogar Teil einer sogenannten Kreislaufwirtschaft werden? Genau diesen Fragen geht wiederholt ein grosser Report der EEA, der Europäischen Umweltagentur nach. Die Agentur, die Informationen für Bürger und Politiker aufbereitet, hat dazu eine Studie mit dem Namen „Electric Vehicles from life cycle and circular economy perspectives“ veröffentlicht.

[...]

Das ökologische Verbesserungspotenzial von Elektroautos ist sehr groß. Die Sparmöglichkeiten von Verbrennern hingegen nicht. Im Gegenteil. Mit zunehmend steigenden Ansprüchen an Verbrenner und deren konsequente Abgasreinigung, macht den Preisunterschied zwischen den Antrieben heute schon weg. Und ohne, das man auf Mobilität verzichten muss, lässt sich Elektromobilität, wenn sie an wichtigen Stellen organisiert und möglichst klimaneutral gestaltet wird, heute bereits mit deutlich weniger Emissionen weltweit gestalten.

Die Studie ist unten im Artikel als Quelle verlinkt.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 2
Ja, wenn es gegen das E-Auto geht, werden gern Öko-Aspekte dagegeben aufgefahren. Bei ihrem Verbrenner hat es sie noch nie interessiert. Gerade bei der no-Autobahn-limit-Fraktion.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 3
Hallo @Jorin‍,
im Prinzip hast Du Recht, aber in dem Artikel wir von 100prozentigen Durchdringung der deutschen Pkw-Flotte gesprochen. Du sprichst in Deinem Kommentar von
einem 100prozentigen Umstieg auf Elektrofahrzeuge...Tankstellen mit ihrem riesigen Stromverbrauch fallen dann ja auch komplett weg und werden durch kleine, kaum beleuchtete Ladesäulen ersetzt.
Tankstellen im herkömmlichen Sinne werden wir vielleicht nicht mehr brauchen, aber komplett abschaffen? Bei PKW's und LKW's kann ich mir das ja noch vorstellen, aber bei Bau- und landw. Maschinen fehlt mir dann doch etwas die Vorstellungskraft, wie die an die nächste Ladesäule kommen. Aber wer weiß, was wir in Zukunft für Antriebskonzepte haben werden.
Schaun wir mal!!!

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 4
Du hast recht, der Autor sprach nur von PKW. Okay, dann brauchen wir noch eine Handvoll Tankstellen.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 5
Aber wer weiß, was wir in Zukunft für Antriebskonzepte haben werden.

Wer weiß... vlt. finden sie irgendwann einen weg wie man einen KFZ Reaktor bauen kann ohne ihn gleich als "Waffe" zu missbrauchen.. dann hat der Radioaktive Abfall endlich eine Resteverwertung als KFZ Antrieb gefunden ;). *Ironie* aber klingt logisch.. nie wieder Tanken ;).

Hier gibt es anscheind schon ein Konzept wie man Reaktormüll weiterverwenden und vlt. sogar abbauen kann:

Strom aus Atommüll: Schneller Reaktor BN-800 im kommerziellen Leistungsbetrie...

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 6
Ein gefüllter Castorbehälter hat eine durchschnittliche Heizleistung von etwa 7kW.  ;)

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 7
Irgendwie scheint man zu vergessen das Solarzellen und Windkraftanlagen nicht auf Bäumen wachsen. Der ökologische Fußabdruck von Solarzellen ist nicht gerade rosig. Bei Windkraftanlagen sieht es besser aus, wenn sie die komplette Lebenzeit stehen bleiben. Die werden aber oft nach 10 Jahren gegen leistungsfähigere ausgetauscht. Wenn man also den Stromverbrauch von Tankstellen anprangert, sollte man das berücksichtigen.
Hat eigentlich schonmal jemand die Verlustleistung beim laden, Durchleitung und Erzeugung von Strom gegengerechnet?

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 8
Hat eigentlich schonmal jemand die Verlustleistung beim laden, Durchleitung und Erzeugung von Strom gegengerechnet?
ja, Elektrik ist keine Raketenwissenschaft, anders als Verbrennungsmotoren und moderne Treibstoffraffination.
Nennt sich Well To Wheel und interessiert beim Verbrennerfahrzeug niemanden.

Uran und Erdöl wachsen übrigens auch nicht auf Bäumen, sind aber gleich weg bzw. Nutzlos, sobald man deren Energie verbraucht hat. PV und Windenergie wird gebaut, um andere, frei zugängliche Energie zu nutzen.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 9
[…] um andere, frei zugängliche, kostenlose Energie zu nutzen.

Richtig 'lustig' finde ich auch, wie bei der Erzeugung alternativen Energien selbstverständlich noch jeder Methan liefernde Pups der Bauarbeiter eingerechnet wird.
Wohingegen Diesel und Benzin anscheinend in Demeterqualität aus natürlichen, biologisch dynamischen Quellen hinter den Tankstellen sprudeln.  :icon_doh:

Wie wäre es mal mit der Berechnung der ökologischen Fußabdrücke von:
  • Probebohrungen incl. dem erforderlichen Maschinenpark?
  • Anlagen der Bohr- und Förderstellen (auch Hochsee Bohrinseln)?
  • Bau und Betrieb der Verladekais zum Seetransport?
  • Bau und Betrieb aller Tankschiffe die tagein tagaus auf den Weltmeeren pendeln?
  • Bau und Betrieb von tausenden Kilometer Pipelines mit deren Betriebsanlagen?
  • Bau und Betrieb aller Raffinerien?
  • Bau und Betrieb aller Tanklastzüge, Umschlagstellen etc.?
  • Bau und Betrieb aller Tankstellen?
  • etc. etc.
Das sind alles Posten, die bei Verbrennern mit eingerechnet werden müssen, um halbwegs faire und vergleichbare Daten zur Energieerzeugung zu bekommen.

Die Herstellung der jeweiligen Fahrzeuge steht dann auf einem anderen Blatt. Wobei sich die Verbrenner auch hier kein Ökosiegel verdienen.


Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 10
Die gleiche Liste könnte man auch fast 1:1 zur e-mobilität übertragen.
Riesige Produktionsstätten für Windkraftanlagen.
Hoher Energie und Chemieeinsatz zur Produktion von Windkraftanlagen.
Der Vogelschlag.
Hoher Kupfereinsatz zur Erweiterung der Stromtrassen.
Produktion und Betrieb der vielen nötigen Ladesäulen.
Verlust von Energie bei Transport und laden.
Hoher Energieeinsatz und und Verbrauch von seltenen Rohstoffen zur Produktion von Batterien und pv Anlagen. Wobei die Rohstoffe oft aus dem Tagebau kommt und auch in Regenwaldgebieten.

Man könnte die Liste noch endlos fortsetzen.
Mobilität und ökologisch passen mit der momentanen Technologie bei beiden Varianten nicht zusammen.

Ich finde den momentanen Ansatz von Wasserstoff garnicht so verkehrt, wenn die Produktion dahin kommt, wo der Strom produziert wird. Die ganzen Windparks haben derzeit Recht hohe Leerlaufzeiten. Die könnte man locker nutzen um Wasserstoff vor Ort zu produzieren.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 11
Mir schwebt da im Hinterkopf immer eine komplett andere Energielösung  rum. Angenommen man wäre in der Lage, jedes Haus statt mit Erdgas mit Wasserstoff zu versorgen. Mit nichts weiter. Den Strom erzeugt ein Motörchen im Keller, wobei es gleichzeitig Wärme für Heizung und Wasser produziert. Die Autos fahren mit Brennstoffzellen und tanken vor der Haustür. Falls eine Solaranlage existiert, speißt sie ihre Energie in den hauseigenen Akku. Für abgelegene Häuser könnte die Geschichte mit Tanks erschlagen werden. Da dann sicher eine Meßuhr installiert ist, könnte ich theoretisch bei "Spritmangel" ein beliebiges Haus anfahren und den Besitzer bitten, mir gegen Bezahlung seinen H-Anschluß benutzen zu dürfen. Klingt alles jetzt sicher etwas bekloppt, würde aber in der Endkonsequenz eine ganze Reihe von Problemen erschlagen. U.U. könnte sogar ein LKW im Bedarfsfalle einen Privathaushalt anfahren, um sich für die nächsten xxx km mit Treibstoff zu versorgen. Aber bei einem solchen Konzept gingen die Ölproduzenten ein und dem Staat würden Mrd. € an Steuern durch die Lappen gehen.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 12
Angenommen man wäre in der Lage, jedes Haus statt mit Erdgas mit Wasserstoff zu versorgen.
Angenommen, man wäre in der Lage, die Sonne, die auf ein Haus scheint, vom Sommer bis in den Winter zu speichern...

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 13
Mir geht es nicht darum beide Antriebsformen zu vergleichen. Das ist e-mobilität natürlich die bessere Variante. Ich wollte mit meiner Aussage den threadtitel beantworten. Die Aussage stimmt gewissermaßen.
Was mich überhaupt zu einem Kommentar bewogen hat, ist jorins Beitrag über den Stromverbrauch von Tankstellen. Nimmt man sb Tankstellen ist der Stromverbrauch gering. Alles andere ist ein Shop, den wir anscheinend so haben wollen. Ansonsten würde sich das nicht rechnen.
Nimmt man die Vielzahl an Stromsäulen die in Zukunft nötig sind und die Verlustleistung beim laden, dürfte der Stromverbrauch von Zapfanlagen kaum ins Gewicht fallen. Von daher finde ich das Argument mit den Tankstellen, persönlich etwas lächerlich.

Antw.: Das E-Auto ist der Feind der Umwelt

Antwort Nr. 14
Sollte der Golfstrom unterbrochen werden, hätten wir zumindest eine Eiszeit und würden der globalen Erwärmung entgegen kommen. Gleiches trifft zu, wenn an den Polen der Temperaturabfall in den Gewässern nicht mehr groß genug ist. Das wäre nicht das erste mal. Von daher machen wir momentan alles richtig. Bis dahin gehen wir wegen Dürren und mißernten drauf, dem Planeten dürfte das aber Wurst sein.