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Thema: "Gummiband"-Effekt  (15139-mal gelesen) - Abgeleitet von Antw.: von Prius 2 au...
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Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 60
Was letztendlich zählt, ist die Zeit von meinetwegen 80-120 km/h. Wenn die nicht schlechter als bei anderen Fahrzeugen mit ähnlicher Motorisierung ist, ist nur die subjektive Wahrnehmung das Problem. Andere haben die Gedenkzeit beim runterschalten, aber bevor ich mich da weiter aus dem Fenster lehne, müsste ich mal einen Yaris fahren.


Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 62
Weil das HSD ein CVT (contius variable Transmission) ist, muss der ICE für eine effektive Beschleunigung auf eine hohe Drehzahl gebracht werden.
Das ist aber nicht spezifisch für ein CVT, sondern gilt für jedes gestufte (Automatik-)Getriebe genauso. Für maximale Beschleunigung muss der ICE im Bereich seiner höchsten Leistung arbeiten. Die höchste Leistung -nicht zu verwechseln mit dem für die Beschleunigung nicht unmittelbar relevanten höchstem Drehmoment- geben Verbrennungsmotoren i.d.R. in der Nähe der Maximaldrehzahl ab. Deshalb beginnen DSGs mit einer Rückschaltorgie sobald man auf den Pin tritt; CVTs tun hier exakt das gleiche, nur stufenlos.

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 63
Ich weiß ja nicht, welche DSG du so fährst. Bei unserem Jetta schaltet das DSG genau einen Gang runter. Da sich ein DSG eigentlich immer automatisch im "richtigen" Gang befindet, wäre alles andere auch Blödsinn. Es sei denn, du hast die Automatik deaktiviert und schaltest mit den Lenkradpaddeln. Dann kannst du natürlich bewusst im "falschen" Gang (untertourig) fahren und bekommst dann auch deine "Orgie". Aber das ist nicht der Sinn eines solchen Getriebes. In allen anderen Szenarien kann ich das von dir beschriebene Verhalten nicht nachvollziehen. Aber "Rückschaltorgie" klingt halt erstmal cooler.
Und deine Behauptung, während dieser "Orgie" wird keine Leistung übertragen, würde ja das ganze Konzept eines DSG konterkarieren. Es ist eben gerade dafür entwickelt worden, ohne Zugkraft- und damit Leistungsunterbrechung schalten zu können.

Gruß Der Oppa

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 64
Interessante Diskussion hier.

habe mittlerweile schon alle Getriebearten gefahren.
Welche ist die Beste? So pauschal ist das nicht zu sagen, jede hat Ihre Vor- bzw. Nachteile.
Bin mittlerweile Fan von Automatikgetrieben. Speziell in der Stadt / im Stau gibt es nichts komfortableres.

Der Gummibandeffekt ist mir bei meinem Yaris auch schon aufgefallen aber er stört mich überhaupt nicht. Das "Automatikgetriebe" des Yaris würde ich als anderst aber nicht schlechter beschreiben. Ansprechverhalten ist für meine Anwendung voll in Ordnung.

Auch beim Überholen (LKW auf Landstraße) ist mir der Gummibandeffekt noch nicht negativ aufgefallen.
Definitiv ist aber ein Fahrzeug DSG Getriebe hier vom Ansprechverhalten schneller. Dafür geht ein DSG Getriebe auch schneller kaputt :D.

Nur bei längeren Bergauffahrten, speziell mit beladenem Auto, ist es nervig das er immer auf Maximaldrehzahl ist.

LG

Mombi

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 65
Ich finde das Verhalten des Yaris Hybrid mit dem beschriebenen Gummibandeffekt und der Verzögerung auf der Autobahn auch in Ordnung. Ist halt ein Kleinwagen, mit dem man in der Regel auf der Autobahn kaum überholt, sondern eher "mitschwimmt". Das Auto "erzieht" einen zu einem gemächlichen Fahren. Wenn man das Verhalten kennt, ist das kein Problem. Das Wenn man das Auto jemanden fahren lässt, der es nicht kennt, muß man ihn halt vorwarnen.

In der Tat stört mich aber auch der schwache Verbrenner und die hohe Drehzahl, wenn ich längere Hügel hochfahre.

Wenn ich ein Auto brauche, um auf der Autobahn viel zu überholen und schnell anzukommen, nehme ich den Yaris Hybrid nicht. Die Strassenlage über 120 km/h ist mir auch schwammig.

Für längere Autobahnfahrten mit der Familie, nehme ich den BMW 225xe PHEV. Ab 125 km/h fehlt zwar der 88 PS E-Motor, aber auch dann schaltet das 6-Gang-Wandler-Getriebe von AISIN nicht runter, wenn man stark beschleunigt. Dazu reichen die 136 PS des Verbrenners und die 20 PS Boost über den Hochvoltstartergenerator aus. Notfalls schaltet man den Sport-Modus ein. Dann ist das Ansprechverhalten noch viel direkter. Das brauche ich in der Praxis allerdings nicht.

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 66
Das DSG hat halt viel weniger Abstufungen ,(Gänge). Das DSG ist ein automatis Schaltgetriebe, das vom Prinzip aus zwei Parallelen Getrieben mit  je einer Kupplung. Dazu kommt noch eine Steuereinheit. Bei einem Schaltgetriebe kann man zum Beschleunigen ja nicht in einen Gang schalten, bei dem die Übersetzung am Ende des Drehzahlbereichs liegt. Dann könnte das Fahrzeug ja nicht mehr beschleunige. Dadurch liegt die maximale Beschleunigung aber am Beginn des Schaltvorgänge niedriger. Mit steigender Drehzahl beschleunigt das Auto besser. Aber mit jedem höheren  Gang, wird die Beschleunigung schwächer.

Beim HSD muß halt erst der ICE hochdrehen, bis der MG1 die volle Kraft gegen halten kann. Dann kann der ICE aber bis zur Endgeschwindigkeit mit der maximalen Leistung stufenlos das Auto beschleunigen. Dabei gehen über den gesamten Geschwindigkeits Bereich etwa zwei Drittel des ICE Drehmoment mechanisch direkt auf die Antriebsachse und ein Drittel auf den MG1, der dabei Strom produziert, welcher den MG2 antreibbt. Zusätzlich kann noch für eine kurze Zeit beim Beschleunigen Strom aus der HV Batterie genommen werden, um noch stärker zu beschleunigen.

Gerd

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 67
Ich weiß ja nicht, welche DSG du so fährst. Bei unserem Jetta schaltet das DSG genau einen Gang runter. Da sich ein DSG eigentlich immer automatisch im "richtigen" Gang befindet, wäre alles andere auch Blödsinn.
Gerade weil das DSG versucht, den "richtigen" Gang zu finden, fährt es bei geringer Lastanforderung oft extrem niedertourig. Die TDIs mit DSG rollen oft schon bei knapp über 50 km/h im 6. Gang mit dann gerade einmal gut 1000 U/min herum. Wird dann volle Beschleunigung abgefordert, so wird der Motor naturgemäß in den Drehzahlbereich höchster Leistung gebracht. Der liegt beim aktuellen 2.0 TDI mit 150 PS bei 3.500 U/min. Es muss je nach Ausgangsgeschwindigkeit also ein Drehzahlsprung um etwa den Faktor 3,3 bis 3,5 realisiert werden, was naturgemäß deutlich mehr als einen Gang Zurückschalten erfordert. Unsere Dienst-TDI schalten dann regelmäßig vom 6. in den 2. - und das prinzipbedingt sequentiell. Ähnlich geht es bei etwas höherem Tempo regelmäßig vom 7. in den 3. Alles andere wäre Blödsinn, um dich zu zitieren.
Selbst wenn man die Drehzahl bei gleichmäßigem Fahren durch Wahl des Sportmodus künstlich ineffizient hoch hält, schalten die 7Gang-DSGs beim Kick-Down immer noch gern 2 bis 3 Gänge zurück.
Diese Beobachtungen beziehen sich wohlgemerkt auf die Abforderung voller Beschleunigung, also den Kick-Down. Dass die DSG-TDIs bei Teillast weniger weit zurückschalten als ein HSD ist so, hat aber nichts mit der Getriebebauart, sondern lediglich mit den verschiedenen Drehmomentkurven von Turbo- vs. Saugmotor zu tun. Ein Sauger kann den Luftdurchsatz im wesentlichen nur über die Drehzahl erhöhen, ein Torbomotor wirft halt seinen Quirl an... 
Und deine Behauptung, während dieser "Orgie" wird keine Leistung übertragen, würde ja das ganze Konzept eines DSG konterkarieren. Es ist eben gerade dafür entwickelt worden, ohne Zugkraft- und damit Leistungsunterbrechung schalten zu können.
Jein. Ist der Motor auf Drehzahl der höchsten Leistung angekommen, dann schalten die DSGs fortan ohne (vollständige) Zugkraftunterbrechung bei nur mäßigem Zugkraftverlust (verlustlos geht es wegen des zwischenzeitlich notwendigen Schlupfs beider überschneidend gleichzeitig aktiver Kupplungen nicht; dieser Schlupfverlust verstärkt vorübergehend den ohnehin unvermeidlichen Zugkraftsprung nach unten infolge der Verlängerung der Übersetzung durch den Gangwechsel). Während der Rückschaltorgie gelten aber andere Gesetze. Hier läuft der Motor bei jedem Schaltsprung jeweils zunächst mit einer zu geringen Drehzahl, um aktiv anzutreiben. Er wird stattdessen durch das ihn mittels des Getriebes schiebende Fahrzeug beschleunigt -  Gummibandeffekt, nämlich negative Beschleunigung bei hochdrehendem Motor. Insofern wird doch leistung übertragen, aber in falscher Richtung...
Beim Jetta Hybrid mag man das ähnlich zu einem P4 wegen der elektrischen Auffüllung dieses Drehmomentlochs nicht so deutlich spüren. Bei den nicht-hybridisierten TDIs, insbesondere den größervolumigen mit ihrer größeren trägen Masse ist das aber sehr deutlich spürbar. Ich fahre diese Motoren sehr regelmäßig in Golf, Passat und Touran und bin seit ich den P4 als Vergleich habe immer wieder über die ungewohnte Länge der Gedenksekunde erstaunt. Beim Auris waren die beiden Motorkonzepte noch im selben Camp.

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 68
Das "Automatikgetriebe" des Yaris würde ich als anderst aber nicht schlechter beschreiben.
Das Wort kennt der Duden nicht.

Ansonsten scheint schon alles zum Thema gesagt worden zu sein. Aber vielleicht noch nicht von jedem.

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 69
 :applaus:  Genau - wenn die Argumente ausgehen, fährt man andere Geschütze auf und geht den Partner persönlich an.
Lasst den Forenteilnehmern doch ihre regionale Ausdrucksweise.
"Anderst" ist mir von meinen Kollegen südlicher Herkunft durchaus geläufig.
Sonscht ist nix mehr*.

Gruß
Helmut

* Beides nicht im Duden? Bitte um Check.

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 70
Also, ich finde nicht, dass hier jemand persönlich angegangen würde. Das Wort änderst kannte ich auch nicht.  Es gibt im Deutsch sprachigen Raum halt viele Dialekte. Die kann man nicht alle kennen. Ich schreibe hier auch nicht Hamburger Plattdütsch.

@Oppa reloaded

Es stimmt, dass das DSG während des Beschleunigung Vorgangs unterbrechungsfrei beschleunigt. Aber während der Schaltvorgänge kommt es zu Leistungsverlusten. Das merkt man vor allem beim Kickdown. Ich fahre beruflich einen VW Bus T6 TDI mit DSG. Aktuell bin ich mit diesem 227k Km gefahren.

Gerd

Antw.: "Gummiband"-Effekt

Antwort Nr. 71
Andere haben die Gedenkzeit beim runterschalten

Genau, nur für die zählt das nicht dazu. Für die beginnt der Eindruck erst wenn dann wieder aufs Gas getreten wird.

Bestimmt wird auch bei allen Ermittlungen der Messwerte 80-120 vorher schon auf den passenden Gang geschaltet.

Schon allein daher sind die Wahrnehmungen unterschiedlich.