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Thema: Partikelemissionen TSI-Motoren (17691-mal gelesen)
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Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 15

Das lässt sich vereinfachen: Was von der Zapfsäule in den Tank gelangt, muss den Tank, in irgendeiner Form, wieder verlassen. Sonst bleibt das Fahrzeug, wegen Verstopfung, stehen. Tank leer? Alles, was vorher reingefüllt wurde, ist nun woanders.


Allerdings macht es einen großen Unterschied für die Luftqualität, ob wir den im Benzin(oder Diesel) enthaltenen Kohlenstoff als CO2 gasförmig ausstoßen oder in Form von Rußpartikeln in feinster Konzentration in die Luft entlassen ;)

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 16
Zitat
Nach Angaben der DUH waren die Emissionen des getesteten Golf 1.4 TSI auf der Straße deutlich höher als auf dem Rollenprüfstand. durch den Einbau eines Partikelfilters habe man den Schadstoff-Ausstoß dagegen stark verringern können, so die DUH


Zitat
Laut Greg Archer würde ein solcher Filter für einen normalen PKW rund 50 Euro kosten.


http://www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/gefaehrliche-partikel-sparsame-motoren-sind-echte-drecksschleudern_id_3438015.html

Aber will denn die Mehrheit der Menschen überhaupt einen Partikelfilter? Scheinbar nicht, ganz nach dem Motto: "Es wird mir gefallen, tot zu sein"!

Schöne Grüße

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 17
Tolles Umfrageergebnis. Da schüttele ich nur den Kopf, wenn 50 Euro - für die Gesundheit - auf ein paar Jahre gerechnet als Abzocke angesehen werden.  :icon_no_sad:

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 18

Tolles Umfrageergebnis. Da schüttele ich nur den Kopf, wenn 50 Euro - für die Gesundheit - auf ein paar Jahre gerechnet als Abzocke angesehen werden.  :icon_no_sad:


Sorry, muss nochmal ins OT:
Jorin so kurzsichtig sind die Deutschen - hängen sich die Häuser derart voll mit Weihnachtsbeleuchtung, dass Piloten nicht mehr wissen, wo der eigentliche Flughafen ist, meckern aber über teuren Strom und die Energiewende.
Essen 7 Mal die Woche Billigfleisch und Chemiefraß, wundern sich dann aber über die typischen Folgeerscheinungen und werden böse, wenn sie dann bei der Behandlung zuzahlen müssen.
Kaufen alle halbe Jahr' ein neues Handy und Notebook, aber bei E-Autos verteufeln sie die Batterieproduktion.

Und so ist es dann auch beim Autokauf: aller möglicher Multimediasch**ß muss drin sein, aber bei 50,- € für den Partikelfilter hört der Spass auf.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 19
Da fällt mir auch nichts mehr zu ein. Na ja, gut ist halt nur was man sehen und anfassen kann und was zum Angeben nütze ist. Ein Partikelfilter tut unsichtbar seinen Dienst.

Was kommt besser an? "Schau mal, mein Wagen hat feinstes Erdmännchenleder im Innenraum und eine Tri-Xenon-Blinkanlage."
Oder: "Ich habe unter dem Wagen einen Partikelfilter, von dem kriegst Du zwar nie etwas mit, aber der rettet Menschenleben."

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 20

Allerdings macht es einen großen Unterschied für die Luftqualität, ob wir den im Benzin(oder Diesel) enthaltenen Kohlenstoff als CO2 gasförmig ausstoßen oder in Form von Rußpartikeln in feinster Konzentration in die Luft entlassen ;)

Das Gefährliche am CO2 ist dessen Anreicherung. Es dürfte 200 ... 600 Jahre in der Atmoshäre bleiben, da es chemisch mit nahezu nichts reagiert und nur optisch wirkt. Jeder verbrauchte Liter Benzin ergibt 1,18 m³ CO2, ein verbrauchter 50-Liter-Tank einen Ballon von etwa 59 m³ Volumen.

Rußpartikel sind dagegen sofort wirksam, aber nur für wenige Tage.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 21
Woher stammt eigentlich die Umfrage, mayflower?

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 22
Hallo @all,

bezogen auf die anfängliche Frage von Jorin, ob die Feinstaubpartikel alle direkt einspritzenden Benzinmotoren betrifft, egal welche Hubraumgröße, so muss diese mit „Ja“ beantwortet werden. Ein Vergleichstest zwischen einem VW Golf 1.2 TSI und einem BMW 116i hat gezeigt, dass der Hubraum größere Motor mehr Partikel emittiert. Dies sowohl in Masse als auch in Größe der Partikel.

Das Prinzip Downsizing ist schon gescheitert und bestätigt „Hubraum ist durch nichts anderes als durch noch mehr Hubraum zu ersetzen“. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Ohne auf technische Details eingehen zu wollen: Der Hubraum des Toyota Hybridantriebs für Prius und Auris wurde von 1.5ltr auf 1.8ltr erhöht und das in einer Zeit des Downsizing! „Spinnen die Japaner?“

Downsizing Motoren haben heute schon zwei Katalysatoren im Abgasstrang, den herkömmlichen und einen Stickoxyd-Speicher-Katalysator, sofern die direkt einspritzenden Motoren im energiesparenden Schichtladebetrieb arbeiten. Diesen muss dann noch ein Partikelfilter hinzugefügt werden. Die anfänglichen euphorischen Versprechungen von 40% Energieeinsparung werden dann bei realistischen 2% bis 5% liegen. Ohne den Partikelfilter haben die Motoren heute nur ein Einsparpotential von zirka 10% bei einem unvertretbaren hohen technischen Aufwand. Das macht die Motoren teuer und fehleranfällig.

Grüße, Sven

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 23
Servus.


Zur Frage: alle Direkteinspritzer sind Dreckschleudern, egal wie groß die Maschine ist! Das ist den hohen Einspritzdrücken geschuldet.

Die auslösende Ursache für die Entstehung von Partikeln ist nicht der hohe Einspitzdruck sondern erst einmal das inhomogene Gemisch, um genau zu sein ein Gemisch mit Luftüberschuss respektive sog. mageres Gemisch.
Deswegen hatte der Diesel das Problem mit den Partikeln schon von Anfang an (Diesel läuft normal immer mit Luftüberschuss).
Der hohe Einspritzdruck hat lediglich dafür gesorgt, daß die entstehenden Partikel kleiner und damit für den Organismus gefährlicher wurden. Unter dem Aspekt könnte man natürlich sagen, daß der Feinstaub (also tendenziell die kleinen Partikel) beim Diesel und auch nur bei diesem durch den hohen Einspritzdruck erst entstanden sind, was aber nicht ganz korrekt wäre.
Daß Partikel überhaupt entstehen ist und bleibt dem inhomogenen Gemisch anzulasten.

Und aus diesem Grund hatten die älteren Benziner auch kein Feinstaubproblem, da diese normal immer mit einem homogenen Gemisch gelaufen sind, oder zumindest mit Kraftstoffüberschuss (und dann mit unverbrannten Kohlewasserstoffen zu kämpfen hatten).
Erst als diese mit dem z.B. Schichtladebetrieb (der durch die Direkteinspitzung zielgerichtet umgesetzt wurde) stark abgemagert wurden, kam das Problem mit dem Feinstaub auch beim Benziner auf.

Zitat
„Hubraum ist durch nichts anderes als durch noch mehr Hubraum zu ersetzen“. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.

Nö, eigentlich ist das so gesehen falsch!
Eine Aufladung macht nichts anderes wie eine Hubraumerhöhung (denn effektiv geht es nur darum, den Sauerstoffanteil im Zylinder zu erhöhen), mit dem Unterschied, daß man im Falle eines Abgasturboladers die sonst verschwendete Engerie die im Abgas steckt (*), zumindest noch teilweise nutzen kann.
Daher sagen Leute, die sich mit der Thematik (Motortuning) intensiver beschäftigt haben auch gerne: "Hubraum ist durch nichts zu ersetzten, außer durch noch mehr Hubraum und/oder Ladedruck". ;)

Die Hubraumerhöhung bei Toyota ist einfach nur dem Umstand anzulasten, daß man mehr Motorleistung aber keine Aufladung wollte. Das Ganze unter dem Aspekt, die Höchstgeschwindigkeit zu erhöhen (=Motorleistung), weswegen auch MG1/2 für höhere Drehzahl ausgelegt, sprich verkleinert wurden, zu Lasten des Drehmoments (was gerade für die Stadt für den Verbrauch besser wäre).


Grüße  ~Shar~


(*) Das "kurriose" daran ist, daß im Abgas sogar die meiste Energie des Kraftstoffs steckt. Mit dem größten Teil des Kraftstoffs heizt man lediglich seine Umwelt auf und nur mit dem geringem Teil sorgt man letztlich für Vortrieb.

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 24
Hallo

Leistung und Drehmoment resultieren aus dem Hubraum und oder der Aufladung – Sahr, Dein Einwand ist vollkommen richtig – Danke!

Der 1.5ltr mit der Bezeichnung 1NZ-FXE wurde vom 1NZ-FE abgeleitet und der 1.8ltr 2ZR-FXE vom 2ZR-FE. Beide Motoren, der 1.5er und der 1.8er wurden in der Leistung auf 71-73% und im Drehmoment auf 81% gesenkt. Beide besitzen ein Verdichtungsverhältnis von 13:1 und sind Langhuber. Die Motoren arbeiten nach dem Atkinson-Prinzip.

Die Werte für die Leistung liegen beim 1.8er um 28% und für das Drehmoment um 23% höher als beim 1.5er. Auf dem ersten Blick könnte man zur Ansicht kommen, dass es ausschließlich um eine Leistungssteigerung ging – das ist aber nur ein Abfallprodukt einer im verborgenen liegenden Effizienzsteigerung. Im Drehzahlbereich von 1400 bis 3000 Umdrehungen konnte der Energieverbrauch pro erzeugter Kilowattstunde um 4.3% gesenkt werden, von 230 auf 220 g/kWh. Das Drehmoment wurde in dem entsprechenden Drehzahlbereich aber nur um 6% gesteigert, anstatt den vermeintlichen 23%. In der Presse (Amerika) konnte man lesen, dass es bei der Hubraumerhöhung um bessere Fahreigenschaften auf dem Highway ging … so verwundert es auch nicht, dass es im Drehmomentverlauf des 1.8er einen heftigen Knick nach oben gibt, im Bereich von 3800 bis 4000U/min.

Der MG1 und MG2 konnten aufgrund der Änderung der Erregerspulen verkleinert werden. Beim MG2 wurde zusätzlich die Spannung von 500V auf 650V gesteigert, dass kann den Formfaktor verringern und oder die Leistung steigern. Die Drehzahl vom MG1 wurde reduziert, damit ohne den Einsatz des ICE mit MG2 bis 50km/h gefahren werden kann (Vorgänger: maximal 40km/h). Nun arbeiten im eCVT zwei anstatt einem Planetengetriebe und die Kette für die Kraftübertragung zum Differential entfiel ... usw.

Summa summarum: Für mich ist das HSD System ein Musterbeispiel lupenreiner Ingenieurskunst.

Entschuldigung @ forum! Das hat leider alles nichts mit den Partikelemmissonen zu tun, außer vielleicht das der 1.8er keine macht!  :-[

Grüße, Sven



Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 27
Zitat aus dem Artikel der Autobild (Link siehe oben): „... Der Grund: Ein Extra-Filter wie beim Diesel ist nicht notwendig, sondern es reicht eine zusätzliche Schicht im ohnehin vorhandenen Katalysator. ...“

Das ist eine interessante Behauptung. Wie soll das funktionieren? Was passiert mit den Partikeln in der zusätzlichen Schicht? Im Internet konnte ich bis dato keine technischen Informationen zu der obigen Behauptung finden. Kennt jemand Details zu diesem Thema?

Jetzt drängt sich mir eine völlig neue Fragestellung auf: Stäube in Luft wirken beim Transport über Oberflächen wie Schmirgelpapier. Wenn Feinstaubpartikel den Abgaskatalysator passieren, so müssten diese eigentlich die wirksame katalytische Oberfläche abschleifen. Der Katalysator könnte in verhältnismäßig kurzer Zeit seine Wirkung verlieren. [Zu diesem Thema konnte ich ebenso nichts im Internet finden]. Wird hier ein weiteres Problem von der Autoindustrie verschwiegen?

Grüße, Sven

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 28
Naja das stimmt schon, allerdings ist das "Schönfärberei"...

Bei den meisten Dieseln ist der Kat und Partikelfilter auch vereint in einer "Box"...das geht beim Benziner natürlich auch...

Zitat
Stäube in Luft wirken beim Transport über Oberflächen wie Schmirgelpapier. Wenn Feinstaubpartikel den Abgaskatalysator passieren, so müssten diese eigentlich die wirksame katalytische Oberfläche abschleifen.


Die Partikel sind hierfür zu klein und haben nicht genug Energie, der Partikelfiltern in den Dieselfahrzeugen kommt nach dem Kat und aus den Kats kann man weiterhin das Platin zu über 99% recyclen(und wir reden hier nur über ein paar Gramm) was zumindest dagegen spricht, dass es abgeschliffen wird ;)

Re: Partikelemissionen TSI-Motoren

Antwort Nr. 29

Zitat aus dem Artikel der Autobild (Link siehe oben): „... Der Grund: Ein Extra-Filter wie beim Diesel ist nicht notwendig, sondern es reicht eine zusätzliche Schicht im ohnehin vorhandenen Katalysator. ...“

Das ist eine interessante Behauptung. Wie soll das funktionieren?


Das habe ich mich auch gefragt.

Zitat
Jetzt drängt sich mir eine völlig neue Fragestellung auf: Stäube in Luft wirken beim Transport über Oberflächen wie Schmirgelpapier. Wenn Feinstaubpartikel den Abgaskatalysator passieren, so müssten diese eigentlich die wirksame katalytische Oberfläche abschleifen. Der Katalysator könnte in verhältnismäßig kurzer Zeit seine Wirkung verlieren. [Zu diesem Thema konnte ich ebenso nichts im Internet finden]. Wird hier ein weiteres Problem von der Autoindustrie verschwiegen?

Grüße, Sven

Dazu hatte ich mal was gelesen bzw. gehört, was normale Katalysatoren betrifft. Denn auch die verbrauchen und setzen sich zu. Vorteil dort ist, sie verbrauchen von vorne nach hinten. D.h. auch nach einiger Laufzeit (genaue Distanz ist mir entfallen) reinigte der im Test noch einwandfrei, vie Vorgänge fanden halt im hinteren Teil statt und nicht schon vorne.
Mir stellt sich die Kostenfrage. Ein Kat eines Benziners hält in aller Regel 200.000km und mehr. Wie ist das dann mit dem eingebauten Partikelfilter? Muß der ahnungslose Käufer dann am Ende den Kat alle 100.000km tauschen lassen, weil der Partikelfilter fertig ist? :-X

LG
Klaus