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Thema: Bundesprogramm "Ladeinfrastruktur" wird aufgestockt (5054-mal gelesen) - Abgeleitet von 800V-Ladepark von Por...
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Antw.: Bundesprogramm "Ladeinfrastruktur" wird aufgestockt

Antwort Nr. 1
Der Landkreis Offenbach plant 60 neue Ladesäulen, während Würzburg seinerseits den Ausbau der Ladeinfrastruktur mit 30 neuen Ladepunkten vorantreiben will.

Im Rahmen des EU-Projekts Fast-E will Allego den Essener Bahnhof um eine Schnellladeinfrastruktur ergänzen. Bis Ende des Jahres soll das Projekt 307 Ladesäulen vorweisen können. Noch stehen lediglich 90 Fast-E-Lader.

Selber Betreiber, anderes Projekt: Im Rahmen des Bundesförderprojekts „Schnellladenetz für Achsen und Metropolen“ (SLAM) hat Allego mit dem Bau von Schnellladesäule am Flughafen Frankfurt/Main begonnen. Dort sollen ab Juli drei CCS-Säulen mit einer Leistung von je 50 kW DC zur Verfügung stehen. Wie bei Allego üblich, sind die Stromanschlüsse sowie die Hardware bereits so ausgelegt, dass am Ende auf 150 kW bis 350 kW aufgerüstet werden kann.

Wenn ich das so lese, denke ich, es tut sich langsam was!  :applaus:

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Antwort Nr. 2
Betonung liegt auf langsam. Auch wenn der ein oder ander E-Auto-Besitzer schreibt, es wäre garnicht so schlecht bestellt mit Ladesäulen. Na ja, z.Z. wollen ja auch noch nicht übermäßig viele Strom tanken.

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Antwort Nr. 3
Was erwartest du denn? Dass in den nächsten sechs Monaten in jeder größeren Straße alle 500 m mindestens zwei Ladesäulen stehen?  ;)

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Antwort Nr. 4
Klar, an jeder Straßenlaterne und am liebsten umsonst ;D

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Antwort Nr. 5
2 regionale ausbauprogramme, gefüttert mit Steuergeldern, sehe ich nicht als "da tut sich was". Ikea baut bei uns ladeplätze und wir haben in einem Parkhaus ladeplätze. Trotzdem ist das kein Fortschritt. Der kleine Mann ohne Haus kauft sich dadurch auch kein Elektroauto.
Kostenloser Strom hat hier auch keiner verlangt.

Antw.: Bundesprogramm "Ladeinfrastruktur" wird aufgestockt

Antwort Nr. 6
Was erwartest du denn? Dass in den nächsten sechs Monaten in jeder größeren Straße alle 500 m mindestens zwei Ladesäulen stehen?  ;)
Nein, so meine ich das nicht. Aber in vielen Bereichen gackert man rum wie ein Huhn, welches ein Ei gelegt hat. Mit viel Tamtam, Presse, Politikerpräsenz und Volksfestaufwand. Und dann ????? Ich würde mir ganz gern ein E-Auto kaufen. Käme vielleicht auch noch mit meinem Vermieter klar, da ich einen eigenen Stellplatz habe. Aber im Umkreis von 20km gibt es eine Ladesäule. In 7km Entfernung bei einem Hotel - für Gäste. Und das wird sich im Sauerland auch in nächster Zeit nicht wesendlich ändern. Ich denke dabei auch nicht an sechs Monate, eher Jahre. Wir haben in der "Nachbarschaft" einen Vorreiter für Ladetechnik - Mennekes in Kirchhundem. Würde mir die Säulen gern mal in Natura ansehen. Hallooooo - wo steht ihr?
Und so lange die Leute nicht durchs Ländle fahren und sagen "gucke, da steht auch wieder eine", wird der Kaufrausch bei E-Fahrzeugen wohl eher ausbleiben. Und 500m Abstand - wenn ich in Köln, Berlin oder oder ... wohnen würde, müßte mindestens eine 0 gestrichen werden - wenn nicht sogar beide. Gerade im innerstädtischem Bereich wo es eigentlich nur E-Fahrzeuge geben sollte, hat man doch noch nicht mal einen Plan.
PS. Habe eben den Plan für die Stromtankstellen entdeckt. Ist mehr als eine, allerdings in Hotels und nicht öffentlich. Und eine ist noch in einer Autowerkstatt - da kann man sich auch nicht einfach hinstellen und "nuckeln". Und nach Lennestadt muß ich auch mal fahren. Da sollen jetzt 3 stehen - ups - vielleicht welche von Mennekes.

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Antwort Nr. 7
Moin moin...

Es behauptet ja niemand, dass schon alles perfekt ist. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur könnte sicher deutlich schneller gehen, wenn er durch eine geeignete Stelle - mit entsprechendem Mandat und finanziellen Mitteln ausgestattet - effizient koordiniert und organisiert würde. Dafür braucht es allerdings den gesamtgesellschaftlichen  Willen von Bevölkerung, Regierung und Wirtschaft. Die letztgenannten "mauern" aber, weil die Verbrennerlobby noch immer nach der "Vogel-Strauß-Methode" arbeitet und solange als möglich die Gewinne aus den Verbrennerverkäufen mitnehmen will. Erst wenn durch früher oder später vorhandenes Angebot an alltagstauglichen E-Autos von ausländischen Herstellern (ja, die Welt dreht sich auch ohne Deutschland weiter...) die Umsätze der dt. Autoindustrie einbrechen und die ersten Massenentlassungen anstehen, wird sich daran wirklich etwas ändern.

Allerdings ist die entsprechende Infrastruktur in Norwegen oder den Niederlanden auch nicht über Nacht gewachsen. Auch dort war das ein längerer Prozess. Die Länder hatten aber den Vorteil, dass die Regierungen keine Rücksicht auf eventuelle Befindlichkeiten der heimischen (Auto)Industrie nehmen mussten. Zudem gibt es in Norwegen ja schon immer eine rudimentäre Ladeinfrastruktur, da viele Leute im kalten Winter ihre Starterbatterien vorm Haus über Nacht angeschlossen und geladen haben. Insofern ein kleiner Standortvorteil und das Prozedere des täglichen Autoladens ist bei vielen auch schon Routine.

Trotzdem sollte man die kleinen Fortschritte, die es auch in DE gibt, nicht gleich wieder totreden. Das Thema ist zumindest bei Industrie und Regierung angekommen und sie sind gezwungen, sich zu positionieren. Auch in der Bevölkerung steigt das Interesse, sich damit zu beschäftigen, auch wenn trotzdem noch ein Verbrenner gekauft wird.
Als wir letztens in Rudolstadt zum "Silly"-Konzert waren, war es im "Landhotel Kains Hof" überhaupt kein Problem, unser Auto über Nacht aufzuladen. Ich hatte den Wunsch bei der Reservierung mit angegeben. Es wurde extra ein Stellplatz mit Steckdose für uns freigehalten. Herzlichen Dank dafür an dieser Stelle :applaus:
Viele Leute sind also auch hier durchaus neugierig und positiv eingestellt. Ich denke, in ein paar Jahren rollen die E-Autos auch ganz selbstverständlich durch Deutschland. Ob die deutschen Hersteller allerdings dann ein Stück vom Kuchen abbekommen, entscheiden sie ganz alleine durch ihre Strategie.

Gruß Der Oppa

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Antwort Nr. 8
Habe gerade einen Teil der Merkel-Rede gesehen. Ich habe nicht schlecht gestaunt, wie sie auf das uns hier beschäftigende Thema Elektrifizierung einging. Eine der seltenen Situationen, wo von einem Politiker nicht nur schwarz/weiß (E/fossiler Trst.) gesprochen wurde, sondern die ganze Palette (auch Hybrid!) in die zukünftige Entwicklung einbezogen wurde.
Laßt den positiven Erkenntnissen Taten folgen :applaus:  :applaus:  :applaus:

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Antwort Nr. 9
ein einfacher und erster (Fort-)Schritt wäre, an jeder Tankstelle mindestens einen E-Ladeplatz einzurichten. Auch müssten die Falschparker/Blockierer konsequent entfernt werden. Hier bei uns in MS Innenstadt gibts in der Nähe eine!! Säule auf einem P, aber da stehen immer wieder non-E-Autos drauf.

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Antwort Nr. 10
Ladesäulen an Tankstellen machen keinen Sinn. Die müssen dorthin, wo viele Leute längere Zeit parken und es attraktiv ist, sich aufzuhalten.

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Antwort Nr. 11
zumindest an Autobahn-Tanken würde es schon mal helfen...obwohl sich dort wirklich keiner gerne länger aufhält, oder? :D :-X

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Antwort Nr. 12
Ich würde ganz deutlich zwischen Schnellladern und Destination-Ladern unterscheiden. Schnelllader hätte ich gerne entlang der Autobahnen, Rastplätze, Tankstellen, Autohöfe bieten sich an. Ein Schnelllader an einer Stelle ohne WC ist total blöd. Schnarch-Lader gerne auch mit nur 3.6kW an den Pendlerparkplätzen bzw. Parkhäusern.

Nachtrag: Schnelllader hätte ich gerne mit >= 100kW DC. Die ganzen öffentlichen 11kW und 22kW Ladeplätze brauche ich nicht aber das mag bei anderem Fahrprofil anders aussehen.

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Antwort Nr. 13
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Diese Notiz hat mich kürzlich nachdenklich gemacht und ich fing an zu suchen...
Auslöser war zudem die überall immer wieder auftauchende Aussage, dass unsere Energie niemals für E-Mobilität ausreichen würde, ohne die alten AKWs zu reaktivieren.

Ich suchte nach Verbrauchszahlen der Raffinerien, wollte wissen wieviel Strom diese verbrauchen. Ich fand die Zahlen. Allerdings nur bis einschließlich 2005. Ab 2006 werden diese anscheinend besser unter Verschluss gehalten als die Vorentwürfe zum nächsten TTIP-Clone.  ... ein Schelm, wer sich dabei schlimmes denkt..

Ok, in 2005 haben deutsche Raffinerien den lächerlichen Betrag von 7.200 GWh aus dem Netz bezogen. In Haushaltsüblicher Maßeinheit: 7.200.000.000 kWh.  Das könnte eventuell für 2 oder 3 Dutzend E-Autos ausreichen.  :icon_hust:
Des weiteren werden etwa 7-8% des angelieferten Rohöls innerhalb der Raffinerie verbraucht (z.B. für thermische Prozesse und auch für interne Kraftwerke).
Da macht dann plötzlich das Zitat aus anderer Quelle Sinn:
Zitat
Das würde ja bedeuten, das Verbrennungsmotoren nicht nur Kraftstoff verbrennen, sondern auch noch Strom, der vorher nie in der Bilanz mit eingebracht wurde.
Ich glaube, wenn man das weiss, dann erübrigt sich jegliche Diskussion über die Effizienz von Elektroautos.
Man könnte zu dem Schluss kommen: Egal wie sparsam ein Verbrenner ist, sobald er vollgetankt ist hat er den Strom eines EV schon verbraucht, bevor er auch nur einen Meter gefahren ist.

Zeit zum Nachdenken....

Quellen:
u.A. International Statistics at NationMaster basierend u.A. auf Energy Statistics Database | United Nations Statistics Division

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Antwort Nr. 14
auch das Tanken selbst geht ohne Strom nicht - Gesamtökobilanz ist für E-Autos auf jeden Fall besser, wenn man noch alle Konflikte und Kriege die wegen Öl entstanden sind miteinbezieht.

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Antwort Nr. 15
Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn irgendwann diverse Staaten nur noch einen Bruchteil ihres aktuellen Exports an Erdöl verkaufen, ob dies zu Spannungen in diesen Ländern führen wird.

Ladesäulen an Tankstellen machen keinen Sinn. Die müssen dorthin, wo viele Leute längere Zeit parken und es attraktiv ist, sich aufzuhalten.
Und wo der Betreiber etwas davon hat, z. B. bei Hotels oder großen Einkaufsmärkten. Wenn ihr das nächste mal ein Hotel bucht, fragt doch gleich mal an, ob eine Ladestation vorhanden ist. Wenn nicht, nehmt ihr ein anderes. Wenn das ein engagierter Hotelier 5x gehört hat, erkundigt er sich, was so eine Ladestation kostet und baut die hin, weil er keine (potentiellen) Kunden verlieren will.

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Antwort Nr. 16
Auf den Autobahn Tankstellen wird doch überwiegend Geld mit Gastronomie verdient. Da gibt es Parkplätze und Motels. Wenn da Ladestationen an den vorhandenen Parkpätzen installiert werden, sollte das  doch kein Problem sein. Dann reichen auch die jetzigen Reichweiten der BEVs. Alle 200Km mal eine Pause einlegen wäre doch sinnvoll.

Yaris Gerd

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Antwort Nr. 17
Alle zweihundert Kilometer eine Pause von mehreren Stunden? Na, ich weiß nicht...

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Antwort Nr. 18
Stand heute würde ich sagen alle 200km ca. 25min Pause. Es gibt schon ein paar Ausreisser mit mehr Reichweite bzw. höherer Ladeleistung, z.B. Tesla. Derzeit in Entwicklung sind Fahrzeuge mit deutlich mehr Ladeleistung und auch mit mehr Reichweite. Hängt aber immer vom Fahrprofil ab. Ich lege gerne alle 100-150km eine WC-Pause ein. Wenn ich da kurz DC-laden kann, reicht mir das. Müsste ich jede Woche 1000km fahren hätte ich sicher mehr REX-Betrieb. Bei mir sind's aber nur knapp 400km alle 6 Wochen, da verknüpfen wir die Ladepause i.d.R. mit einem Frühstück/Snack.

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Antwort Nr. 19
Das Problem ist auch, dass die Leute sich nicht vorschreiben lassen wollen, wie sie zu fahren haben. Mein Kumpel knallt nachts auch lieber mit 200 über die Bahn, während ich die leere Bahn zum Anlass nehme, einfach den Tempomat bei 120 einzustellen und ohne Behinderung laufen zu lassen.

Irgendwo muss auch im Kopf der Leute der Schalter umgelegt werden, dass man vernünftiger mit Ressourcen umgeht und sich mehr um das Ganze, als den persönliches Progress im Straßenverkehr kümmert.

Dieses Denken schadet auch nicht in anderen Lebenslagen. Das fördert Teamfähigkeit und senkt Verschwendung.

Unter dieser Voraussetzung ist das Thema Reichweite und Pause auch wieder anders zu betrachten.

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Antwort Nr. 20
Das Problem ist auch, dass die Leute sich nicht vorschreiben lassen wollen, wie sie zu fahren haben.
Das scheint mir in Deutschland sehr ausgeprägt zu sein. Die Verkehrsregeln scheinen mehr als unverbindliche Empfehlungen gesehen zu werden.  ;)

Antw.: Bundesprogramm "Ladeinfrastruktur" wird aufgestockt

Antwort Nr. 21
Ich finde aber, dass bei angedachten Limitierungen (z.B. Geschwindigkeit) gerade viele Deutsche sich wieder übervorteilt fühlen. Manchmal wünsche ich mir Verhältnisse her, wie sie Japan nachgesagt werden - wo eine Verkehrsregel oder ein Gesetz nicht vom Dümmsten hinterfragt, sondern einfach als solches anerkannt und daran gehalten wird, wo Rücksicht auf andere genommen wird, wo andere und Polizisten/Feuerwehr/... respektiert werden.

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Antwort Nr. 22
Die Verkehrsregeln scheinen mehr als unverbindliche Empfehlungen gesehen zu werden.  ;)
Das liegt aber m.E. nicht so sehr an den Menschen, sondern an fehlender Kontrolle. Wir haben viel zu wenig Polizisten in DE und damit auch auf der Strasse.

In den USA sieht man ständig Polizeiwagen an der Seite stehen und diese sind auch schnell im Einsatz, um Leute, die gegen Verkehrsregeln verstoßen, zu bestrafen. Die kontrollieren auch die Geschwindigkeit. Und die gehen nicht zimperlich mit diesen Leuten um.

Ich bin in den USA auch schon mehrfach angehalten worden. In DE werden ich alle 5-10 Jahre einmal kontrolliert. Höchstens. Wo Geschwindigkeitskontrollen sind, weiss der Bürger über die entsprechende App oder er kennt einfach die stationären Blitzer.

Wenn Leute mehr kontrolliert werden, ändern diese auch ihr Verhalten.


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Antwort Nr. 24
Stimmt. Dagegen haben wir in DE fast das Paradies für Raser. Insbesondere das Fahrverbot in CH mit 1 Monat und 3 Monate bei wesentlich geringerer Überschreitung hilft sicherlich viel.

Antw.: Bundesprogramm "Ladeinfrastruktur" wird aufgestockt

Antwort Nr. 25
Irgendwo muss auch im Kopf der Leute der Schalter umgelegt werden, dass man vernünftiger mit Ressourcen umgeht und sich mehr um das Ganze, als den persönliches Progress im Straßenverkehr kümmert.
Es ist leider nicht nur ein Problem des Straßenverkehrs. Es ist ein, man kann schon fast 'existenzgefährdend' nennen, Problem das inzwischen alle Schichten und alle Lebenslagen fast vollständig durchdringt.
Jahrzehntelang wurde absolut alles, von der Schule über den Beruf und erst recht das Freizeitverhalten über sämtliche Kanäle (Werbung, Politik, Medien) immer extremer auf diesen Satz ausgerichtet und die Menschen regelrecht 'Gehirngewaschen'.

"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit"
Dieser Satz wurde den Menschen immer und immer wieder eingebläut. Er wurde zum Credo ganzer Generation.
Freie Entfaltung im Beruf, in der Persönlichkeit, der Freizeit und vor allem im Straßenverkehr. Doch wurden die Menschen tatsächlich freier???
Aber sicher. Und sie müssen noch viel freier werden! Ganz im Sinne unserer ach so geliebten "Sozialen" Marktwirtschaft. Die Menschen hetzen von Event zu Event (die Begriffe 'Ereignis, Veranstaltung' sind ja zwischenzeitlich verpönt), für alles und jeden ist ein bestimmtes Konsumverhalten quasi Pflicht. Freizeit gibt es nicht mehr, denn für jede Minute drückt einem die Werbung eine andere "Freizeitbeschäftigung" als 'must do' aufs Auge. Selbstverständlich muss man jeweils die passende Kleidung, das lebensnotwendige Zubehör, usw. usw.... beschafft werden, damit man IN ist und nicht als peinlich wahrgenommen wird.
Zeit ist eine absolute Mangelware geworden. Die Menschen haben keine Zeit mehr sich wirklich stressfrei zu erholen.
Zwischenzeitlich gibt es unendlich Anleitungen á la "Zeitdiebe und Zeitfresser - 17 Zeitmanagement-Tipps" die einem helfen sollen, die Zeit noch mehr zu straffen, noch mehr in der selben Zeit unter zu bringen.
Hilft all das wirklich, mehr Freizeit zu erhalten? Oder dient es einzig dazu, noch mehr konsumieren zu können?

Wie viele Leute machen pünktlich Feierabend? Wie viele Leute können am Wochenende und im Urlaub tatsächlich ausspannen, abschalten und werden nicht laufend per Internet und Smartphone an Verpflichtungen, Bürostress etc. etc. erinnert?  Oder einfacher: Wie viele Leute sind überhaupt noch fähig, richtig abzuschalten und sich tatsächlich zu erholen?

Alles erzeugt den Eindruck einer bewusst gesteuerten Fehllenkung. Mit dem alleinigen Ziel, immer neue Märkte zu schaffen. Das Wohl der Menschen spielt in dieser Planung keine Rolle. Wichtig ist einzig nur das Credo der Wirtschaft: unbegrenzt steigende Umsätze und Gewinnausschüttungen.
Ich frage mich schon länger, wann jetzt endlich die große Pumpe erfunden wird, damit auch unser Planet passend zum Wirtschaftswachstum immer größer aufgepumpt werden kann. Die Wachstumsblase, die die letzten Jahre gedeiht, wird sich ansonsten in nicht all zu ferner Zukunft mit einem großen Knall verabschieden.

Für die Wirtschaft nicht so gut, aber viel viel besser wäre es gewesen, den obigen Satz:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit"
nicht zu kastrieren, sondern ihn immer im vollen Wortlaut anzuwenden:
"Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."

Allein die genaue Einhaltung dieses ersten Satzes des Artikels 2 unseres Grundgesetzes würde viele unserer Probleme lösen.
Im Mobilitätsbereich kann dieser -vollständige- Satz völlig ausreichen, neben vielem anderem, den Verkehr zu regeln und ein 'Dieselgate' zu verhindern. Sogar Geschwindigkeitskontrollen wären Vergangenheit.

Zeit um nachzudenken...