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Thema: Audi A3 Sportback e-tron  (15767-mal gelesen)
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Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 15

Je größer der Hubraum, desto größer sind die inneren Reibungen und die zu bewegenden Luftmengen, die der Motor überwinden muss, um nur am laufen zu bleiben, ohne irgendeine Bewegungenergie abzugeben. Der Motorwirkungsgrad ist generell bei geringer Motorbelastung am geringsten (0% im Leerlauf), und kurz vor Erreichen der Vollastgrenze (ca. 80%) am höchsten (bis zu 40 %). Siehe http://www.stirling-und-mehr.de/Wirkungsgrad.html -> Diagramm "Motorwirkungsgrad"


Der Quasi-Atkinsonmmotor des HSD macht es doch vor.

Der Grund, warum er das vormachen kann, ist aber nicht unbedingt sein großer Hubraum.


Auch wenn die Elektromotoren helfen, wurde die Antriebsbatterie "nur" über den Benzinmotor geladen -> Energiebilanz beachten.

Das Laden der Antriebsbatterie über den Motor verändert schon etwas: Der Motor muss bei geringer Leistungsanforderung weniger im Teillastbetrieb laufen. Und das erhöht seinen Wirkungsgrad.


Hubraum schwache Motoren, besonders die Downsizing "Quasi-Rennmotoren", leiden an vielen Krankheiten - KaizenDo hat dies des öfteren schon fachgerecht erwähnt und erklärt - bei höheren Drehzahlen kommen noch erhöhte mechanische Verluste hinzu, bis hin zu zerstörerischen Vibrationen.

Das stimmt. Turbolader weglassen, Hubraum vergrößern kann die Lebenserwartung erheblich erhöhen.

Flugzeugmotoren funktionieren sogar mit Turbolader langlebig, haben jedoch, pro kW, wohl größere Hubräume. Nur alle 2500 Betriebsstunden ist eine vollständige Motorüberholung gesetzlich vorgeschrieben. Das würde bei einem Auto mit 200 km/h 500.000 km entsprechen. Im Reiseflug sollen die Motoren mit ca. 75 Prozent Vollast laufen.

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 16
Ich folge jetzt nochmal der Argumentation zum Spritsparen

Kleinerer Hubraum = kleinere Luft-/Treibstoffgemischmassen = kleinerer Verbrauch
Geringere Drehzahlen = geringere Motorarbeit = geringerer Verbrauch

Beim Turbo wirkt aber
größere Verdichtung = größere Luft-/Treibstoffgemischmassen = größerer Verbrauch
größere Temperaturen = größerer Kühlaufwand = größere Ausgleichsverluste

Im Hinblick auf die Drehmoment und Leistungskurve bei Turbomotoren, liegt deren Sparpotential vor allem im Teillastbereich. Unter Volllast sind die Sparvorteile aber dahin und der Verbrauch ist höher als beim Sauger. Ein weiteres Beispiel anbei:

VW Polo 1.2L TSI 77kW@5000RPM; Verbrauch durchschnittlich 6,47L/100km -> ab 16.850,00 EUR
http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/50-Volkswagen/451-Polo.html?fueltype=2&vehicletype=1&constyear_s=2009&power_s=77&power_e=77&gearing=1

Ford Fiesta 1.0L Ecoboost 74kW@6000RPM: Verbrauch durchschnittlich 6,26L/100km -> ab 14.900,00 EUR
http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/17-Ford/147-Fiesta.html?fueltype=2&vehicletype=1&constyear_s=2012&power_s=74&power_e=74&gearing=1

Honda Jazz 1.4L i-VTEC 73kW@6000RPM: Verbrauch durchschnittlich 6,19L/100km -> ab 15.090,00 EUR
http://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/18-Honda/169-Jazz.html?fueltype=2&vehicletype=1&constyear_s=2009&constyear_e=2012&power_s=73&power_e=73&gearing=1


Wie man sieht, ist der Motor mit dem größten Hubraum und natürlicher Beatmung dauerhaft der sparsamste - wer hätte das gedacht? Warum also der große Aufwand und Hype um die Downsizing Turbos? Weil diese genau so gebaut werden, damit sie beim wirklichkeitsfernen NEFZ Testzyklus möglichst positiv wegkommen. Das und der früh verfügbare hohe Drehmoment sind schon das ganze Geheimnis dahinter.


Um nun wieder auf den Audi E-tron Plug-In zurückzukommen, dieser wird mit seinem Drehmoment den Eindruck eines kleinen Rennboliden beim Ampelstart hinterlassen. Die böse Überraschung mit den Treibstoffkosten folgt dann erst bei Langstrecken.


Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 18
im link von R.B. ist es gut ersichtlich, dass der wirkungsgrad bei niedriger drehzahl (ca. 1500-3000 rpm) und ca. 80% drehmoment am besten ist. dieser bereich wird beim CVT getriebe auch angestrebt wie auch im haltemodus bei pluginhybriden im seriellen modus. (z.b. ampera, outlandet phev)

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 19

Es hängt glaube von zu vielen Details ab, um das pauschalieren zu können.  ...


@R.B. da gebe ich Dir zu 100% Recht.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten Verbrennungsmotoren zu konzipieren. Die einen wollen Kraftstoff sparen, die anderen möglichst viel Leistung oder eine hohe Standzeit ... Mercedes zum Beispiel baute sehr schwere Motoren (viel Grauguss) und erreichten dadurch hohe Standzeiten (viel Masse -> größerer Verbrauch). Die alten Vorkammer Diesel ohne Turboaufladung schafften locker 1 Million km. Wie sinnvoll dies ist - außer vielleicht für Taxis - sei dahin gestellt.

VW/Audi machen sich die Arbeit leicht. Im e-Tron werkelt ein Benziner-Standard-Motörchen, welches ich wegen den zu erwartenden Folgekosten niemals kaufen würde, flanschen lieblos irgendwelchen Elektrokram dazu und meinen dann das dies "Vorsprung durch Technik" oder "Das Auto" ist. Wer's glaubt ...

Grüße, Sven

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 20
R.B. & Ganderpe> Vielen Dank für den Link und die Erläuterungen. Ich erinnere mich schwach derartiges gehört zu haben und ihr habt es nun bestätigt. Die Turbomotoren entfalten ihre Sparsamkeit bei niedrigen Drehzahlen - deswegen auch das frühzeitige Drehmoment-Maximum. Saugmotoren sind wegen Drosselklappenverlusten und spätem Drehmoment da im Nachteil. Auf der Autobahn bei Vollschub dreht sich das Bild dementsprechend wieder.

Besser wäre es von der VAG gewesen, einen Saugmotor mit dem Parallelhybridstrang zu verbinden. Dann hätte der E-Motor bei niedrigen Geschwindigkeiten gespart, und der Saugmotor bei hohen. Problem ist wohl, die VAG hat gar keine Saugmotoren mehr im aktuellen Programm.

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 21

.... flanschen lieblos irgendwelchen Elektrokram dazu und meinen dann das dies "Vorsprung durch Technik" oder "Das Auto" ist. Wer's glaubt ...


Na ja, Sven, so lieblos wie Du unterstellst, machen die das sicher nicht. Und auch sicher keinen Kram. So liebevoll, wie sich Audi um seinen Inneraum und seine Verarbeitung kümmert, da kann sich Toyota manches von abgucken.

Jetzt 1:1, schnief, arme Griechen.

Wanderdüne

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 22

Na ja, Sven, so lieblos wie Du unterstellst, machen die das sicher nicht. Und auch sicher keinen Kram. So liebevoll, wie sich Audi um seinen Inneraum und seine Verarbeitung kümmert, da kann sich Toyota manches von abgucken.

Jetzt 1:1, schnief, arme Griechen.

Wanderdüne


Wieso das? Haben die doch schon längst gemacht - guck dir nur mal die Tachos im Auris/Corolla an. Das ist so viel voller Liebe, das geht garnichtmehr *duck und weg*  :-D

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 23
Tacho-Design, Innenraum-Design, Design überhaupt - was hat das mit Technik zu tun? Eine einzige Sache ist für mich von Bedeutung beim Fahren: Wie schnell bin ich und ist das technische System Auto fehlerfrei. Den ganzen optischen Firlefanz brauch ich nicht, denn dieser lenkt von dem wirklich wichtigen nur ab: "Aufmerksam Auto fahren".

Lieblose Technik beim VAG Konzern ist doch an der Tagesordnung. Standfestigkeit [1][2] ein Fremdwort und den Gewinn maximieren [3] auf Kosten der Käufer [4] die Philosophie.

Lieblos (nur ein Beispiel): Motor VW EA827 (bekannt als Rüttelhuber), alter Graugrußblock-Motor von 1972 wurde in verschiedene Fahrzeuge des VAG Konzerns eingebaut - bis vor kurzem auch noch in den Golf VI. Dieser Motor zeichnet(e) sich durch eine Reihe von Problemen aus, vor allen thermische ...

Grüße, Sven

[1] http://www.focus.de/auto/news/autoabsatz/wieder-getriebeprobleme-bei-volkswagen-toedlicher-vw-golf-unfall-gibt-raetsel-auf_aid_1002558.html
[2] http://www.welt.de/motor/article121882503/VW-ruft-Millionen-Fahrzeuge-zurueck.html
[3] http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkswagen-konzern-trotzt-auch-im-dritten-quartal-der-europa-krise-a-930758.html
[4] http://www.autobild.de/artikel/vw-tsi-steuerkettenschaeden-4220214.html

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 24

Na ja, Sven, so lieblos wie Du unterstellst, machen die das sicher nicht. Und auch sicher keinen Kram. So liebevoll, wie sich Audi um seinen Inneraum und seine Verarbeitung kümmert, da kann sich Toyota manches von abgucken.

Ich sag mal so: Ich möchte es nicht. Die deutschen Hersteller kümmern sich tatsächlich sehr liebevoll um alles, womit der Neuwagenkäufer vor dem Kauf direkt in Kontakt kommen kann. Was später nachkommt, interessiert die jedoch weniger. Und entsprechend sehen die Garantieleistungen aus.

Ein Konzept mit gleich drei im Betrieb verschleißenden und vermutlich häufig genutzten Kupplungen past zwar dazu, muss aber für langfristig denkende Käufer nicht unbedingt empfehlenswert sein. Auch wenn Audi bisher wohl praktisch ausreichende Langzeit-Qualitäten geliefert hat.

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 25
Hallo Princo,

das meinst Du jetzt aber nicht Ernst, oder?

So ein tragischer Unfall (1) von 2011 hat doch nichts mit der Standfestigkeit oder liebloser Technik zu tun. Die Untersuchung dazu müsste doch abgeschlossen sein, gibt es einen Abschlussbericht? Der Rückruf (2) mit der Schmelzsicherung und dem Lichtausfall ist schlecht, aber wer ist nach GM aktueller Rückrufkönig? Nicht VAG sondern Toyota.

Beim Gewinn müsstest Du auch hier schauen. Toyota hat seinen Nettogewinn in der 9-Monats Periode verdreifacht. Auf Kosten der Lieferanten (steht da etwas netter formuliert) und durch Werbung (!). Sowie durch Währungsgewinne aus dem schwachen Yen-Kurs der letzten 8 Monate (ein Schelm, wer Böses über die Zusammenarbeit von Toyota mit der japanischen Regierung und den Banken denkt  :-/; nicht umsonst sind die japanischen Bankkonsortien grosse Anteilseigner bei Toyota).

http://www.toyota-global.com/investors/financial_result/2014/pdf/q3/overview.pdf
http://www.finanzen.net/devisen/euro-yen/chart

Ich bin weit davon entfernt VAG zu loben. Meine eigenen Erfahrungen mit VW (Käfer, Touran, Sharan) und Audi (60, A6) sind allerdings hervorragend und ohne Probleme. Meine Erfahrungen mit Toyota (Starlet) katastrophal (2 mal Loch im Kolben).

Es gibt für mich nicht nur ein sinnvolles Hybridkonzept oder einen guten Verbrenner. Es lebe die Vielfalt und der Wettbewerb der Konzepte.

Nur eins noch: Solange die deutschen Hersteller in Deutschland respektive Europa entwickeln und fertigen, europäische Lieferanten einsetzen usw. werde ich mich beim Kauf eher für so ein Fahrzeug entscheiden, auch wenn es 5% mehr verbraucht oder 10% mehr Feinstaub emittiert . Denn mein Kinder und Kindeskinder sollen einmal nicht nur in einen Internetshop oder einem Beautystudio arbeiten können. Es sollte auch noch Fabriken und Entwicklungsabteilungen geben.

Was Bedeutung beim Fahren hat, muss jeder selbst entscheiden. Bei mir hat die passive und aktive Sicherheit eine grosse Bedeutung sowie die "Wohlfühlatmosphäre", da ich im Schnitt 3h täglich im Auto sitze(n muss). Der Antrieb ist da eher zweitrangig, nur möglichst wenig umweltschädlich soll er schon sein.

Gruss aus dem Wanderdünen-Wohnzimmer-Mercedes

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 26
(Offtopic - Entschuldigung!)


Nur eins noch: Solange die deutschen Hersteller in Deutschland respektive Europa entwickeln und fertigen, europäische Lieferanten einsetzen ... Denn mein Kinder und Kindeskinder sollen einmal nicht nur in einen Internetshop oder einem Beautystudio arbeiten können ...


Sehe ich genauso - Scheiß Globalisierung!

Haben wir aber darauf überhaupt einen Einfluss?  http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/mercedes-c-klasse-daimler-verlagert-produktion-nach-amerika-1894488.html - nur mal so, zum Thema in Deutschland entwickelt und produziert. Kaufe eine deutsche Marke und sei dir sicher, es wurde von einem deutschen/europäischen Arbeitsplatz gefertigt? Die Zeiten denke ich, sind längst vorbei ...

Toyota baut und entwickelt (Avensis) auch in Europa. Kia & Hyundai haben ein Entwicklungszentrum direkt vor meiner Haustür und die Amis (Opel) sind direkt nebenan. Weltweit herrscht (vermutlich) in den Industrieländern annähernd ein Gleichstand bei den Arbeitsplätzen - oder doch nicht?

Grüße, Sven

 

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 28
Princo> Innendesign ist schon sehr wichtig, denn die meiste Zeit mit deinem Wagen wirst Du hinter dem Steuer verbringen. Ich glaube deswegen auch nicht, dass es Dir egal ist, wie es da aussieht oder das nur die Technik unter der Haube eine Rolle spielt - sonst könnte man den Auris ja noch immer so bauen wie er 2007 rausgekommen ist, ohne Facelift, ohne Keen Look, etc.

Tacho und Infoinstrumente sind fürs fahren von enormer Bedeutung. Gerade deswegen ist es unverständlich, dass man im Jahre 2014 noch immer zwei kleine Rundscheiben mit schwarz-weissen Nadeln weit unterhalb der Sichtlinie zwischen dem Lenkrad versteckt. Das dies immer noch gekauft wird geht damit einher, dass die meisten Leute bei Tempolimit drängeln oder ordentlich Karacho links vorbeiziehen. Ich persönlich weiss immer wie schnell ich fahre - aber das hatten wir ja schon mal.

Bei den VAG Motoren stimme ich mit Dir überein.



Was Bedeutung beim Fahren hat, muss jeder selbst entscheiden. Bei mir hat die passive und aktive Sicherheit eine grosse Bedeutung sowie die "Wohlfühlatmosphäre", da ich im Schnitt 3h täglich im Auto sitze(n muss). Der Antrieb ist da eher zweitrangig, nur möglichst wenig umweltschädlich soll er schon sein.

Gruss aus dem Wanderdünen-Wohnzimmer-Mercedes


Wanderdüne> *Offtopic Anfang* Mein Vater war jahrelang bei Siemens. Ich selbst habe in den letzten Jahren bei verschiedenen Elektronikfirmen gearbeitet und war zeitweise auf arbeitssuche. Mir fällt kein einziger Verrat ein, den "deutsche Hersteller" und "deutsche Regierungen" nicht begangen hätten. Es fing Ende der 90er an, als deutsche Firmen auf Staatskosten massenweise ihr Personal in die Frührente schickten. Als Ersatz kamen dann junge Leute billig abgespeist und inzwischen nur noch Zeitarbeiter als moderne Sklaven. Wir sind als Arbeitnehmer und Bürger für die der letzte Dreck der hinten herausfällt. Wenn ein Vertreter dieser Lobbies den Mund aufmacht, dann folgen endlose Anhäufungen von Lügen für die sich früher ein anständiger Mensch noch geschämt hätte.

Mir geht wenn ich Äußerungen der betreffenden Kreise lese das Messer in der Tasche auf! Und wenn einer dieser Läden so gotterbärmlich auf die Fresse fliegt, dass Geschäftsleitung und vollgesaugtes Management genauso auf der Straße stehen, wie diejenigen welche sie seit Jahren unterbezahlt - mit Hilfe unserer CSPDU samt grün/gelber Anhängsel - ausplündern, dann klatsche ich ganz großen Beifall. Unsere Kinder haben in diesem Land nur eine Zukunft, wenn Menschen wie die hier nichtsmehr zu sagen haben. *Offtopic Ende*

Ich persönlich kaufe das was mir gefällt und wovon in überzeugt bin. Und da bieten Japaner die technologisch fortschrittlichsten Lösungen

Re: Audi A3 Sportback e-tron

Antwort Nr. 29
Ich bin heute den e-tron gefahren! Erster Fahrbericht

Gleich das Wichtigste vorab. In Frankfurt/Main gibt es seit letzter Woche eine Audi-Promotion, die bis Ende dieser Woche stattfindet. Auf dem Platz vor dem Skyline-Plaza (Richtung Messeturm) befinden sich ca 10 Audi-e-Trons, ein Zelt, viele hübsche Hostessen und Instruktoren, die das Auto nicht nur volksnah erklären. Fachsimpeln war auch möglich, wobei der Gesprächspartner wohl eher sein Wissen aus Fachbüchern bezogen hatte...  :-D

Und das Beste: ca. 30-60 Minuten Fahren ist auch drinnen. Findet statt zwischen 11 und 20 Uhr, und man kann unangemeldet kommen. Die Nachfrage ist aktuell noch nicht so hoch, man kommt also noch gut dran. Also Jorin, jetzt direkt mal einplanen...

So, und wie war es denn nun. Mal zunächst soviel: ich bin vor ca. einem Jahr den A3 Sportsback mal probegefahren und ich war nicht wirklich davon begeistert. Cockpit und Funktionalitäten fand ich nicht toll, den lauten Motor darin ebensowenig.
Prinzipiell ist das Fahrzeug zwar gleich geblieben (mal abgesehen von einem Facelifting vorne und hinten). Ergo müsste das Auto immer noch nicht mein Typ sein, aber wer die Enge im Fahrzeuginneren (und im Handschuhfach) liebt, wird das Auto mögen. Am Anfang war ich noch etwas skeptisch zu Audi und dem ersten Hybrid. Und ich spöttelte auch etwas, wie mir der Verkäufer erzählte, der Audi-Fahrer müsste nun lernen vorausschauend zu fahren, Abstand halten und sanfte Bremsen und Beschleunigen...  ;D  Mein Kommentar: solche Audi-Fahrer gibt es wirklich?   ;)  Naja, Spaß muss sein.

Das Fahrzeug selbst hat die Konzern-Hybridtechnologie weitgehend übernommen. Soll heißen: der Antrieb unter der Motorhaube kam mir sehr bekannt vor, sowohl optisch, als auch in der Funktionsweise. Genau wie in meinem Jetta-Hybrid ist ein 1,4 TSI Motor mit 150 PS verbaut, die Anordnung zum E-Motor ist identisch und die Funktionsweise mit dem DSG-Getriebe ebenfalls. Einziger Unterschied ist der deutlich stärkere, wassergekühlte Elektromotor, der mit einer 8,1 KWh starken Batterie versorgt wird. Die Batterie ist absolut nicht sichtbar unter dem Kofferraum verbaut. Der Kofferraum und die Karosserie sind gleich zum normalen Sportsback. Die Batterie und Hybridtechnik sorgen allerdings für ein stolzes Gerwicht von über 1,6 Tonnnen.
Der PlugIn-Adapter ist vorne, und wahlweise geht der mit 16-Ampere Starkstrom (ca. 2,5 Std. Ladedauer) oder Hausstrom (3,5 Std Ladedauer).

Das Fahrzeug hat mehrere Modi für den Hybrid-Betrieb, darunter auch einen "Automatikmodus" (fährt halt wie ein normaler Hybrid), einem "Erhalte den Stromstand"-Modus und einem "Lade-Modus". In ca. 80-100 km lädt das Fahrzeug dann die Batterie über den Benziner wieder voll => wenn der nächste Stromrüssel nicht greifbar ist...)

Zur Fahrt selbst. Es ging rein elektrisch los im EV-Modus, wir sind durch die Stadt gefahren. Auch trotz zügigem Anfahren sind wir rein elektrisch geblieben, auch bei Geschwindigkeiten bis 90 km/h. Angeblich ginge auch bis 140 km/h. Das wollte ich aber nicht, und so habe ich nach ca. 3 Kilometern gewünscht, dass er den EV Modus beendet und in den normalen Hybrid Modus wechseln soll. Vor dem Starten hatten wir alle Einstellungen genullt. Wir sind dann viel über Autobahnen und etwas durch die Stadt gefahren, Landstraßen waren nicht drin (hätte man sich auch wünschen können). Insgesamt sind wir rund 25 km gefahren. Weil wir anfangs im EV-Modus unterwegs waren, habe ich den Rest der Tour etwas zügiger zurückgelegt, und habe auch mal die Sprintleistungen des Fahrzeugs ausgetestet. Ich war auch mal bei ca. 170 km/h.

Am Ziel zeigte der Boardcomputer einen Verbrauch von 4,3 Litern, was ich jedoch überraschend und erfreulich wenig fand für einen sehr sportlichen Hybrid (auch deutlich sportlicher als mein Fahrzeug, allerdings nicht so komfortabel :besserwisser:). Die Klimaanlage war zeitweise an.
Man muss aber auch dazusagen, dass die Energiebilanz des Akkus nicht 0 war, sondern während der Fahrt sich die Reichweite von 34 km auf 27 km verkürzt hatte. Zieht man diese elektrisch gefahrenen Norm-Kilometer ab, kommt man auf einen Verbrauch von ca. 5,9 bis 6,0 Liter pro 100 km. Ein Wert, der deutlich realistischer ist. Ich werde das Gefühl trotzdem nicht los, dass manch ein anderer bei der Veranstaltung damit aber ganz schön veräppelt wird. Angeblich seien auch etliche Toyota-Hybrid-Fahrer über diesen geringen Verbrauch von unter 5,0 Liter überrascht gewesen. Diese Zahl hatte er auch vor der Fahrt mehrfach genannt, aber meine kritische Frage nach dem realen Verbrauch (nicht ein errechneter Normverbrauch von 4,x) konnte mir der Instruktor nicht nennen.

Aber mal Hand aufs Herz - ich war nicht sparsam unterwegs (ist ja ein Spaßauto) und es fehlten gänzlich die Landstraßen. Für ein Auto mit diesen Leistungen und den 225er 18-Zoll Rädern ist der Verbrauch absolut nicht schlecht. Wenn man den PlugIn-Akku geschickt einsetzt kann man ja wirklich recht ökonomisch und ökologisch fahren.

Das Fahren - grundsätzlich vergleichbar wie mein Jetta. Allerdings muss man wirklich sagen, dass alles runder und besser abgestimmt wirkt. Man hat den Eindruck, dass die Technologie weiterentwickelt wurde, ich spürte sowas wie "eine Generation" weiter:
- Fährt langsamer an als mein Jetta (Einparken!)
- zieht elektrisch ordentlich durch. Man fährt im Stadtverkehr sogar mit sehr guter Beschleunigung rein elektrisch. Wenn der EV-Modus abgeschaltet ist, fährt er wie der Jetta Hybrid mal elektrisch und mal mit Benzin. Boosten kann er auch.
- Elektrisch war sehr leise und der Motor auch angenehm unauffällig.
- Der Wechsel zwischen Benziner und E-Motor ist noch feiner abgestimmt als bei mir. Während man es bei meinem manchmal noch merkt, ist der Übergang beim e-tron kaum  mehr wahrnehmbar. Liegt wohl am kräftigen E-Motor, die Motoren passen besser zusammen als ein starker und ein schwacher Motor.
- Das DSG schaltet absolut ruckfrei. Ich musste mehrfach nachfragen, ob da überhaupt ein DSG schaltet. Es ist Audi gelungen, den im Jetta gelegentlich wahrnehmbaren Übergang bei einigen Gängen komplett wieder wegzubekommen
- Die Bremse, das größte aller Übel, ist zum Glück nicht mehr so gewöhnungsbedürftig. Sie war sehr gut dosierbar. Das liegt vermutlich auch daran, dass der E-Motor viel stärker und intensiver beschleunigt und auch rekuperiert. Damit ist der Motor permanent eingekuppelt und muss nicht erst "dazugeschaltet" werden. Eine Veränderung der Bremskraft beim Herunterschalten der Gänge ist mir nicht aufgefallen. Allerdings konnte ich in der kurzen Zeit auch nicht wirklich intensiv die Bremse auskosten.
- Das Fahrwerk ist straff ausgelegt, das Fahrzeug war gut steuerbar. Die Sportsitze fand ich deutlich orientierungsloser als meine Sportsitze. Die Spiegel, vor allem der Innenspiegel, waren sehr klein.
- Klein waren auch einige Anzeigen, z.B. die Energieflussanzeige. Etwas übersichtlichere Anzeigen hätte ich besser gefunden.
- Die Rückfahrkamera konnte ich nicht testen, sie wirkte aber auf dem großen Display sehr ordentlich aufgeräumt und verlieh Sicherheit.
- Interessanterweise wurde das Inspektionsintervall auf 15.000 km bzw. 1 pro Jahr reduziert. Mein Jetta hat ein langes Intervall...

Am Ende der Fahrt ist mir wirklich ein großes Lob verblieben. Ein toller PlugIn-Hybrid, der andere PlugIn-Hybride in diesem Segment zumindest in den Fahrleistungen, aber auch im Design in den Schatten stellt. Wie oben beschrieben ist der Rest der Alltagstauglichkeit des Autos noch zu prüfen. Ein Wehmutstropfen blieb dann doch noch. Genaue Liefertermine gibt es noch nicht. Und Last but not Least... der Preis steht noch nicht fest. Er wird sich jedoch, ist zu erwarten, deutlich über den ohnehin schon teuren Preisen des A3 bewegen. Ich schätze mal 40.000 + x  bei entsprechender Ausstattung.

Genaueres wird es sicherlich in den kommenden Wochen geben. Aber ich kann euch alle nur einladen: wenn ihr im Rhein-Main-Gebiet wohnt nutzt die Gelegenheit und macht mal so eine spontane Probefahrt. Es ist eine sicherlich interessante Erfahrung.