Forum für alternative Antriebe

Allgemeines rund ums Auto => Allgemein => Thema gestartet von: juger am 21. Oktober 2015, 16:20

Titel: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: juger am 21. Oktober 2015, 16:20
Das neue Dienstfahrzeug von unserem Bürgermeister (Ludwigsburg BW) ist jetzt ein BMWi3, er möchte Vorbild im Bereich der nachhaltigen Mobilität sein. Eine gute Entscheidung, finde ich.
Selbst habe ich i3 zweimal Probe gefahren und würde einen kaufen wenn der Preis normal wäre. Reichweiteproblematik stört mich so nicht- muss jeden Tag 20 km zum Büro und zurück fahren- also durchaus ausreichend.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: bakerman23 am 21. Oktober 2015, 20:33
Wenn der Strom jetzt noch aus Wind und sonnenkraft kommt und der Bürgermeister die Leasingraten nicht von Steuergeldern bezahlt, dann nenne ich das eine Vorbildfunktion.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: juger am 21. Oktober 2015, 22:11
ja, da gebe ich dir Recht. Das Thema "woher der Strom kommt" sollte aber nicht überdiskutiert werden. Elektroauto ist lokal emissionsfrei- das ist schon eine sehr große Sache, die Kohlekraftwerke qualmen auch ohne Elektroautos.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: bakerman23 am 22. Oktober 2015, 09:20
Genau, lasst uns die Atomkraftwerke weiter betreiben. Die Abfälle kommen doch nicht in die Stadt.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Jorin am 22. Oktober 2015, 09:31
Oder auch: Lasst uns uns nicht mit kleinen Erfolgen begnügen. Alles oder nichts. Alles geht nicht? Na, dann eben nichts!  ;)

Stehst du wirklich auf dem Standpunkt: Wenn innerstädtisch nur Elektroautos fahren würden, wäre das kein Gewinn, denn außerorts bleiben die Atomkraftwerke ja am Netz? Also hat das mit den E-Fahrzeugen auch keinen Sinn?  :-/  Puh, ich sehe das aber anders.

Und so sind wir vom i3 auf Atomkraftwerke gekommen. Wie schafft ihr das nur immer wieder, vom Thema abzudriften?
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: bakerman23 am 22. Oktober 2015, 19:45
Ich finde nur das revierdenken in der Umwelt so schlimm. Elektroautos sind für die Umwelt nur ein Gewinn, wenn der Strom sauber produziert wird. Ansonsten verbrenne ich lieber öl als radioaktive Abfälle zu produzieren.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: juger am 22. Oktober 2015, 21:35
wegen solchen Meinungen und (über)Diskussionen findet leider die Elektromobilität woanders viel früher statt als in Deutschland.
Wenn unter unseren Fenstern jeden Morgen 15 Autos starten dann spüre ich das unmittelbar- wenn diese alle E-Autos wären, wäre es für uns schon ein "Umweltgewinn". Ein großer unterschied ist auch-wo der Strom produziert wird. Allein wegen besserer Luft in unseren Städten hat schon das E-Auto einen großen Sinn.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: YarisFahrer am 22. Oktober 2015, 22:27
wegen solchen Meinungen und (über)Diskussionen findet leider die Elektromobilität woanders viel früher statt als in Deutschland.
Ich glaube nicht, dass diese Meinungen das Problem sind. das sind vorgeschobene Argumente. Den meisten ist doch egal, was das Auto produziert. Sonst würden nicht so viele den Diesel kaufen.
Das Elektroauto rechnet sich für die meisten einfach wirtschaftlich nicht. Selbst wenn die Leute wirklich überzeugt wären, dass das E-Auto der Umwelt mehr als ein Verbrennerauto schaden würde, würden es die Leute kaufen, wenn es günstiger im Unterhalt als der Verbrenner wäre. Das ist es aber noch lange nicht.

Das Hauptproblem des hohen Preises liegt einerseits daran, dass das Öl noch viel zu billig ist und, dass die Automobilhersteller in Wirklichkeit kein E-Auto haben wollen (würde ja den Umsatz der Verbrennerautos reduzieren, in die diese viel Geld gesteckt haben).

Ein generelles Umweltproblem ist leider der Egoismus der Menschen. Selbst Umweltschützer wollen kein Windrad oder eine Stromtrasse in Ihrer Umgebung. Das mag zwar menschlich sein (jeder Mensch ist ein Egoist), aber es bringt den Umweltschutz nicht voran.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: e-motion am 22. Oktober 2015, 22:32
Ich finde nur das revierdenken in der Umwelt so schlimm. Elektroautos sind für die Umwelt nur ein Gewinn, wenn der Strom sauber produziert wird. Ansonsten verbrenne ich lieber öl als radioaktive Abfälle zu produzieren.

Was meinst du, in welcher Gruppe die Anhängerschaft der Kernkraftwerke größer ist. Bei Elektroautofahrern oder Verbrennerfahrern?
Wäre mal eine Studie wert, um solche Platitüden ins rechte Licht zu rücken.

Die Kernkraft wird bei uns abgebaut, die regenerative Energieerzeugung ausgebaut. Da steckt das Potenzial des "Treibstoffs" Elektrizität. Zudem sind Elektroautos vielfach effizienter. Vielfach!
Selbst mit deutschem Strommix.

Diese Stillstandhaltung "nach mir die Sintflut" oder "es gibt noch böseres, also muss ich nichts tun"  ist ein Phänomen, meist von älteren, konservativen Menschen vertreten.
In einem anderen Forum ging einer noch weiter, Zitat:

Zitat
Jedenfalls ist es mir vollkommen egal was bei meinem Auto hinten aus dem Auspuff kommt, solange für die Erzeugung von Strom weltweit Kohle, besonders Braunkohle, verbrannt wird.

Mir bleibt bei solchen Aussagen einfach nur die Spucke weg.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: bakerman23 am 22. Oktober 2015, 22:42
Wenn es mir egal wäre, was ein auto produziert, würde ich keinen yaris fahren.
Und ja, wenn ein auto Atomstrom verbraucht schadet es der Umwelt mehr, als es nutzt.
Ich bin auch bereit, mehr für Strom zu bezahlen, damit der trassenausbau endlich mal voran geht und sich die Windräder nicht nur im Kreis drehen.
Ob ein Kohlekraftwerk effizient ist, darf bezweifelt werden. Es braucht erst Energie zum Abbau und Transport. Dann wird es in Kraftwerken verfeuert, die eine begrenzte Haltbarkeit haben. Erst jetzt kann mit der Hitze Strom erzeugt werden.
Mal ganz davon abgesehen, das es in Deutschland noch keine erfolgreiche Rekultivierung der Mondlandschaften gibt.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Mittelblock am 22. Oktober 2015, 23:32
@bakerman23:
Gerade mit diesen Argumenten fährst Du das falsche Auto, denn es hat einen Verbrenner.
Du müßtest ein E-Mobil wählen und einen grünen Stromanbieter. Mach Dir nicht so viele GEdanken über die (Atom oder Kohle) Kraftwerke, die werden in 2 Jahren kein Geld mehr verdienen, dank unserer Regierungs(vollpfosten) und sind nach 5 Jahren (Kapazitätsreserve) dann endlich mit Geheiß der Bundesnetzagentur im Ruhestand. Ach ja, dann wird es zwar mal sporadisch dunkel in Deutschland, aber dein E-Mobil mit ausreichend großer Batterie kann dein Heimnetz ja zwischenzeitlich aufspeisen. (Achtung das war bewußter Sarkasmus)

Ne im Ernst - es sieht nicht rosig aus mit der Versorgungssicherheit, die uns EnWG §1 ("..so sicher und preiswert wie möglich..." eigentlich damals garantieren sollte. Blöd nur, dass sich das EEG mit der vorrangigen, volatilen Einspeisung nicht um Versorgungszuverlässigkeit scherrt. Das darf dann wieder irgendwie das EnWG mit den Eingriffsmöglichkeiten sichern. Toll liebe Politiker, Ihr habt es geschafft dass alle in Deutschland lebenden jährlich 22Mrd. Euro (und steigend) mehr für das gleiche Produkt ausgeben, als zuvor.
@all: Sorry fürs OT.  :-[
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Wanderdüne am 23. Oktober 2015, 02:52
@bakerman23:
Ach ja, dann wird es zwar mal sporadisch dunkel in Deutschland, aber dein E-Mobil mit ausreichend großer Batterie kann dein Heimnetz ja zwischenzeitlich aufspeisen. (Achtung das war bewußter Sarkasmus)
Auch Sarkasmus sollte einen wahren Kern haben, den es hier nicht gibt. Denn dunkel wird es nicht, denn es gibt ein europäisches Verbundnetz. Warum sollten wir ausgerechnet beim Strom autark sein? Bei Gas und Öl ist uns das schnurz-piep-egal.

Einfach weiter locker Solaranlagen und Windräder bauen und alles andere Abschalten

Findet

Wanderdüne, aus deren Wanderung zukünftig auch Strom gewonnen werden könnte.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Jorin am 23. Oktober 2015, 07:17
Es braucht erst Energie zum Abbau und Transport. Dann wird es in Kraftwerken verfeuert, die eine begrenzte Haltbarkeit haben. Erst jetzt kann mit der Hitze Strom erzeugt werden.

Und das ist beim Benzin deutlich besser bzw. umweltfreundlicher?

Ich gliedere diese Diskussion jetzt mal aus...
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: KaizenDo am 23. Oktober 2015, 10:46
Also die Diskussion ist jetzt mal haarsträubend und wird mit Argumenten geführt, welche vor allem von einem Interessenverband der Petrochemie und der Verbrennerhersteller kommt.

Wir haben in Deutschland wie in nahezu jedem Land der Welt einen Strommix. Kraftwerke unterstehen staatlicher Kontrolle und haben aufwändigere Filter eingebaut als die meisten Straßenfahrzeuge. Die Kernkraft spielt in Deutschland eine immer geringer werdende Rolle.

Kommen wir zu den Verbrennungsmotoren. Nachdem der Rohstoff wie beim Kohle- oder Gaskraftwerk auch aus dem Boden geholt werden muss, kommt er nun in Raffinerieen und wird dann mit großen Tankern über die Weltmeere verschifft. In Europa angekommen gehts dann mit großen LKWs weiter an die jeweiligen Tankstellen, welche für ihren Betrieb sowie den Pumpaufwand ebenfalls Strom benötigen.

Jetzt möge mir einer der Herren erklären, wie ein Elektroauto unter diesen Umständen mehr CO2 Ausstoß verursacht als ein Verbrennungsmotor! Hinzu kommt, dass der Verbrennungsmotor beim Benziner einen thermischen Wirkungsgrad irgendwo bei 33% hat (z.B. beliebter Ecoboost Downsizing Motor) und das nur im Idealzustand. In der Praxis läuft der Motor aber nicht ständig im Optimalbereich, weil dafür notwendiges CVT Getriebe ja "heult" und man deswegen lieber ein Schaltgetriebe oder Doppelkupplungsgetriebe verbaut damit man in die Sitze gedrückt wird und jedesmal auf und abschwellende Geräusche hört. Beim Diesel hat man einen thermischen Wirkungsgrad von 40% und es gilt das gleiche Prinzip wie zuvor schon beim Benziner.

Wir erleben gerade jetzt auch eine Verbreiterung der Wasserstoff-Infrastruktur (http://www.greencarcongress.com/2015/10/20151013-h2.html), welche uns mittels Elektrolyse die Möglichkeit gibt, regenerativ produzierten Strom langfristig zu speichern ohne Anlagen wegen Überlast abschalten zu müssen.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Tekpoint am 23. Oktober 2015, 11:24
Sollte doch jeden wichtig sein oder? Wer will schon "dreckigen" Treibstoff :-/

Wichtig ist das wir uns von Energieimporten lösen so weit es geht. Ich meine wir verursachen mit unseren Benzin und Dieselautos auch Krieg, auch der ISIS wird durch Erdölimporte finanziert mit, Umweltverschmutzung, Herzkreislauferkrankungen und weitere Erkrankungen. Lärme der auch Krankmacht.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: PflegePrius am 23. Oktober 2015, 14:05
Wenn es mir egal wäre, was ein auto produziert, würde ich keinen yaris fahren.
Und ja, wenn ein auto Atomstrom verbraucht schadet es der Umwelt mehr, als es nutzt.
Volltreffer! :applaus:
Zitat
Ich bin auch bereit, mehr für Strom zu bezahlen, damit der trassenausbau endlich mal voran geht und sich die Windräder nicht nur im Kreis drehen.
Ich nicht, gemessen an den Gestehungskosten überzahlen wir den Strom schon heute massiv, vergleich mal den kWh Preis an der Leipziger Börse mit deinem Verbraucherpreis.
Zitat
Ob ein Kohlekraftwerk effizient ist, darf bezweifelt werden. Es braucht erst Energie zum Abbau und Transport. Dann wird es in Kraftwerken verfeuert, die eine begrenzte Haltbarkeit haben. Erst jetzt kann mit der Hitze Strom erzeugt werden.
Stimmt soweit, aber momentan ist Kohle für die Grundlast das kleinstmögliche Übel. (oder eines der kleineren, wenn man Atom nicht will, und für Öl und Gas keine Despoten bezahlen will)
Zitat
Mal ganz davon abgesehen, das es in Deutschland noch keine erfolgreiche Rekultivierung der Mondlandschaften gibt.
Kanntest du schon das hier? (http://www.leipzigerneuseenland.de)

Ich selbst hab es noch so kennengelernt, live und in Farbe (https://verbalescapaden.files.wordpress.com/2010/03/abraumbagger.jpg), ich nenne das schon erfolgreiche Kultivierung

Gruß Christian
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: bakerman23 am 23. Oktober 2015, 14:36
Ein Loch mit Wasser zu füllen, ist keine Rekultivierung. Vorher gab es dort Ackerbau, Wälder und sogar Dörfer. Inzwischen ist das verschenkte Nutzfläche. Das ist fast so schlimm, wie die Fläche auf ewig mit Industrie zu versiegeln.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Yaris-Gerd am 23. Oktober 2015, 16:43
Bei dem Strohm aus Kernkaftwerken sind die größten Kostenfaktoren gar nict enthalten. Nach deutschen Recht muss der radioaktive Abfall eine Milionen Jahre helagert werden. Wer weis schon wie teuer das wird. Ein Supergau kostet so viel, dass das von dem Betreiber nich bezahlt werden kann. Die Ukraine bezahlt immer noch 20% des Haushalts für die Wartungsarbeiten der Rouine in Chernobyl. Dabei ist das Problem noch längst nicht gelöst. In Focoshuma war Tepko nach drei Wochen schon bankrott . Der Rückbau eines Kernkraftwerks kostet eine Miliardw €. Atomstrom ist nur deshalb billig,  weil all die Folgekosten in die Zukunf verschoben und auf die Allgemeinheit und den vielen nächsten (vierzigtausend) Generationen abwälzt werden.
Yaris Gerd
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: bakerman23 am 23. Oktober 2015, 21:23
Die Konzerne haben dafür ein aberwitzig kleines Konto eingerichtet. Der Rest dürfte dann von den Steuerzahlern aufgefangen werden.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Mittelblock am 23. Oktober 2015, 22:04
Auch Sarkasmus sollte einen wahren Kern haben, den es hier nicht gibt. Denn dunkel wird es nicht, denn es gibt ein europäisches Verbundnetz. Warum sollten wir ausgerechnet beim Strom autark sein? Bei Gas und Öl ist uns das schnurz-piep-egal.

Lieber Wanderdüne, jedem seine Meinung. Der Sarkasmus bezog sich auf die Idee eines rundum integrierten E-Mobils, das bisher nur sehr wenige auf dem Schirm haben.
Zum Verbundnetz: Wenn an den Netzgrenzen (Polen, Frankreich, Tschechien) die Phasenschieber an den großen Netzkupplungen in Betrieb gehen, dann werden wir auf dem Windstrom im Norden sitzen bleiben, den wir derzeit noch über Polen und Tschechien nach Bayern leiten.
Naja, vielleicht wird auch nur Bayern dunkel ;-)  Wir lagern unseren Stromüberschuss und mangelnden Energiedurchsatz auf andere Netze aus. Denen ist das aber ein Dorn im Auge, weil es die Betriebsmittel zu stark beansprucht und deren Strommarkt auch kaputt macht.
Mit den Phasenschiebern können die Nachbarnetze sich abschotten und das Problem bleibt in Deutschland und wird so größer, bis die Netzbetreiber es nicht mehr kompensieren können. Partielle Blackouts sind daher sehr wahrscheinlich. Wenn es ungünstig kommt, dann reißen wir die Nachbarländer allerdings vielleicht doch mit...

Lieber Wanderdüne, es wird dunkel. Das ist bei den Übertragungsnetzbetreibern keine Frage des OB, sondern des Wann, volatile Einspeisung heißt eben "mal an", "mal aus" - muss man sich drauf einstellen.
Das Verbundnetz ist schon öfter mal bei starken Engpässen (Kreuzfahrtschiff über die Ems) zusammengebrochen, so dass sich Inseln des Lichts (u.a. Deutschland) ausgebildet haben.

TEKPOINT hat vollkommen recht: wenn der uns treibende Kraftstoff aus unserer Region (weitestgehend Europa) kommt, dann muss dafür nicht in erster Linie Krieg geführt oder Terrorismus unterstützt werden, durch den Kauf von Öl.

@bakerman23: Seen mit versiegelten Industrielandschaften zu vergleichen ist unklug. Denn Seen können verlanden ;-)  Nutzfläche war der See vorher - es brachte und bringt den dort lebenden Menschen Geld. Nachher kann er zum Wassertourismus (große Seegelreviere) beitragen - bring bedingt auch Geld. Ohne die Braunkohle, z.B. in der Lausitz wäre die Region nach EU Mäßstäben unbesiedeltes Gebiet - weil keine Arbeit weit und breit. Deshalb kann sich das Land Brandenburg ja auch nicht von der Kohle trennen, weil sie keinen Plan B in ähnlich hohem Wohlstandniveau herbeizaubern können. Fahr mal hin und mach dort Urlaub in den abgelegenen Regionen - dann findest Du Menschen, mit denen Du in plaudern kommen solltest. Spätestens wenn das Thema zur Sprache kommt: "wie sieht es hier in zehn bis 20 Jahren aus?" wird es beänstigend still.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Mittelblock am 23. Oktober 2015, 22:37
Die Überschrift sollte lauten, Wie viel wollen wir für wirklich sauberen Treibstoff ausgeben?
Jetzt mal los. WIEVIEL seid ihr bereit auszugeben für jeden 100. km mit dem eigenen Auto?

Ich fange mal an: max. 10 Euro - das sind 130% meiner jetzigen Verbrauchskosten an Treibstoff.
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Yaris-Gerd am 23. Oktober 2015, 23:55
"Die Überschrift sollte lauten, Wie viel wollen wir für wirklich sauberen Treibstoff ausgeben?
Jetzt mal los. WIEVIEL seid ihr bereit auszugeben für jeden 100. km mit dem eigenen Auto?

Ich fange mal an: max. 10 Euro - das sind 130% meiner jetzigen Verbrauchskosten an Treibstoff."
[


Dann kann die Antwort aber nicht Atomstrom lauten. Ich glaube nicht, dass durch das Abschalten der AKWs die Lichter ausgehen müssen. Das ist Panikmache, betrieben von den Managern der Betreiber von Kernkraftwerken. Ich glaube keiner Statistik. Die ich nicht selbst gefälscht habe. Die Kernkaftwerksbetreiber tun alles um das Volk glauben zu lassen, dass wir ohne Atomstrom nicht auskommen. Denn wenn sich das ändert, verleiten die ihre Oligopole. Denn es ist sehr aufwendig und teuer ein Kernkraftwerk zu bauen und zu betreiben. Dazu braucht man sehr viel Geld. Das können kleine und mittelständige Unternehmen nicht bezahlen. Aber ein Windkraftwerk ist durchaus bezahlbar. Daraus kann eine Vielzahl von Konkurrenten entstehen. Dann könnte der Strompreis fallen. Das wollen die großen Energiekonzerne verhindern. Wenn die Politiker endlich diese Konzerndazu zwingen würde, für die Folgekosten selber aufzukommen und die dafür nötigen Rücklagen zu bilden, währen die auf der Stelle bankrott.

Yaris Gerd
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: Mittelblock am 24. Oktober 2015, 00:15
Wer redet denn von Atomstrom?  Dieser Drops  ist gelutscht. 2022 geht der letzte Meiler in Deutschland vom Netz. Ausserdem waren es Politiker, die seinerzeit den Bau ermöglichten,  forderten und auch vom Steuerzahler mitfinanzieren ließen.
Nein lieber Yarisgerd, ich rede jetzt nur von Kosten für Treibstoff, das Zeug das uns zukünftig die Mobilität möglich macht.
Beispiel Wasserstoff. Kostet derzeit  8€\kg kommt man rund 100km mit.
Strom : ~0,3€\kWh  10-20 kWh für 100km ergibt 3-6€.
Benzin: derzeit 1,2€ mit 5,6l/100km  (priusplus) irgendwo  noch unter  8 Euro.

Die Frage ist wieviel Ihr mehr als heute bereit seid für die Mobilität auszugeben. Wo liegt die Akzeptanzgrenze?
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: PflegePrius am 24. Oktober 2015, 10:15
Ein Loch mit Wasser zu füllen, ist keine Rekultivierung. Vorher gab es dort Ackerbau, Wälder und sogar Dörfer. Inzwischen ist das verschenkte Nutzfläche. Das ist fast so schlimm, wie die Fläche auf ewig mit Industrie zu versiegeln.
Stimmt, das gab es dort alles, und wie schaut die Situation heute aus?

Bauern werden extra dafür bezahlt, ihre Äcker brach liegen zu lassen (wo liegt dann der Sinn, neue Ackerflächen zu erschließen?)
Wälder wachsen nun einmal nicht von heute auf morgen, ein anderes Tagebaugebiet, keine 10 km von dem auf dem Foto entfernt, die Halden hat man gelassen, aber mit Bäumen bepflanzt, das war Anfang der 90er. Inzwischen schaut das schon nach (Jung)Wald aus, was fehlt, sind die Baumriesen, aber die können in 25 Jahren nicht wachsen, sind aber schon dabei, erste forstwirtschaftliche Nutzung wird in etwa 5 Jahren wirtschaftlich.
Seen... nein, da brauchte keiner Wasser reinkippen, die alten Pumpen abstellen langt völlig, das Wasser kommt freiwillig (nebenbei steigt der Grundwasserspiegel wieder auf sein ursprüngliches, natürliches Maß), aber die Seenlandschaft, auch, wenn sie vom Reißbrett stammt samt Kanälen, die die Seen verbinden, schaffen ein Urlaubsgebiet mit Wert, vor reichlich 100 Jahren ließ der alte Fritz in Mecklenburg die seen mit Kanälen verbinden, und schloss auch die Havel, Spree und Elde an, er erlangte damals schiffbare Wasserstraßen, und wir können mit der Mecklenburger Seenplatte auf ein (entschuldige das Wort) wirklich geiles Urlaubsgebiet vor der Haustür verweisen, welches vor wenigen Generationen noch ödes Moorland war.

Gruß Christian
Titel: Antw.: Wie wichtig ist ein sauberer "Treibstoff"?
Beitrag von: KaizenDo am 24. Oktober 2015, 21:22
Ich glaube das passt gut in diesen Thread

Making a start for the better (https://www.toyota-europe.com/world-of-toyota/articles-news-events/mirai-start-for-better.json)