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Allgemeines rund ums Auto => Allgemein => Thema gestartet von: MGLX am 23. Dezember 2016, 18:01

Titel: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 23. Dezember 2016, 18:01
Ich hatte in den letzten Tagen ein paar Mal die Gelegenheit, das Thema anzusprechen, da sich in meinem Bekannten-/Freundes/-Familienkreis doch einiges getan hat, was Fahrzeuge angeht.

Bsp.1: Meine Eltern haben sich erst vor ein paar Wochen ein neues Auto gekauft. Audi Q3. SUV, voll im Trend, bloß keinen Diesel, weil man weiß ja nicht, was die Politiker so aushecken.
Eigenheimbesitzer, kurz vor Rente. E-Auto? Nope. Plugin? Nope. Nicht mal annähernd in Betracht gezogen. Zu teuer in der Anschaffung, zu wenig Vertrauen in die neue Technik.

Bsp.2: Kumpel von mir kann sogar bei seiner Firma kostenlos laden und hat ebenfalls eine eigene Garage. Er fährt 70km eine Strecke. Also warum keine E-Mobilität? Auch hier: Kosten (Wobei die armortisieren über die Jahre, wenn man eine Strecke quasi geschenkt bekommt). Kein passendes Angebot, da Kombi wegen anstehendem Nachwuchs gewünscht.
Und im Nebensatz kein Vertrauen in die Technik.

Bsp.3: ... hier nehme ich einfach mal meine Wenigkeit und meine Überlegungen der letzten Tage und mein Umfeld. Ich habe hier noch nie eine Ladestation gesehen. Weder da wo ich einkaufe, auf der Arbeit oder an den Tankstellen oder sonst wo. Eng besiedelter Raum, hauptächlich Mehrfamilienhäuser... Mieter. Es gibt wenig Parkplätze, viele Laternenparker. Hier braucht man das Thema gar nicht anzusprechen.

Persönlich würde ich mir eine Koexistenz von Wasserstoff und reinem E-Auto wünschen. Dann kann sich jeder das passende für seine Lebensumstände kaufen und gut ist.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Wanderdüne am 23. Dezember 2016, 18:19
Das bringt es schon ganz schön auf den Punkt. Es gibt so viele verschiedene Lebensumstände, sodass es auch irre viele Mobilitätsmöglichkeiten geben muss. Man sollte auch nicht nach der einen oder zwei tollen Lösungen suchen.

Und nicht die Nase rümpfen, weil es dann ein normaler Q3 1.0 wird, der am besten passt.

Immer wird gesagt, dass die Mieter keine Lademöglichkeit haben. Stimmt. Aber wieso geht es in Skandinavien? Weil die dort schon immer an Parkplätzen vor Wohngebäuden und Hotels Strom hatten, um vorzuwärmen mit elektrischer Energie. Einfach 230V. Und daran wird geladen und teilweise aufgerüstet. Wie macht es Holland? Da werden mehr Autos mit Stecker als ohne gekauft. Sind die alle Eigenheimbesitzer? Ich denke nicht.

Es gibt also durchaus Beispiele wie es gehen kann. Aber da muss jeder selber schauen, ob und was er unterbringt in seinem Leben.

Nur urteilen sollte man nicht, was besser oder schlechter ist, solange man nicht 1000m in den Schuhen des anderen gelaufen ist.

Gruss

Wanderdüne

Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 23. Dezember 2016, 19:12
Ich weiß nicht, wie die Niederländer das machen. Ich vermute mal, die sind einfach wie so oft ohne die Lobby einen oder zwei Schritte weiter als wir.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: N1301 am 23. Dezember 2016, 19:22
Hat vielleicht auch etwas mit Bevölkerungsdichte zu tun?
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: prius2010 am 23. Dezember 2016, 19:26
Zitat
Ich weiß nicht, wie die Niederländer das machen.
Denen fehlen die Berge. Wenn alles flach ist, geht das wesentlich besser.

Aktuell ist die Akkutechnik einfach zu teuer - das ist das primäre Problem und wird es auch erst einmal bleiben...

Beim Elektrofamilienauto wird es dann auch sehr schnell sehr eng und es bleiben nur Benziner übrig.

Sinnig wäre, aber das steht dem Ego der meisten Alleingebliebenen im Weg, ein KFZ mit wenigst Energieverbauch pro km - also Einsitzer für das berufliche pendeln. Hier gibt es aber wohl kaum etwas - etwas in der Art des Twizzys - nur nicht so schlecht und mit Zwangsmiete der Akkus. Einen Cityel gab es mal in diese Richtung - aber kein so ein konstruierten Schrott wie dieses Dreirad sollte es gerade sein.

Ergo: Akkus zu teuer, Energiedichte zu gering, Energieverbräuchte der eKFZs recht hoch, Stromreise in der BRD zudem zu hoch, usw. Als Utopie aber immer denkenswert :-)
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 23. Dezember 2016, 19:30
Über eine Art Pendlereinsitzer gab es vor Jahren schon die Idee. Das würde den Verkehrsraum quasi verdoppeln. Für Transporte kann man dann Carsharing benutzen. Das wäre in der Tat ein progressiver Ansatz.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Joerg am 23. Dezember 2016, 20:06
N'Abend.
[...]Wenn alles flach ist, geht das wesentlich besser.[...]
Dafuq? Was hat das Vorhandensein/die Abwesenheit von Bergen mit der Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur zu tun?!?

Ich habe das ähnliche Probleme wie MGLX. Wohne im Ballungsgebiet, Ladestationen in der Nähe: Null.
Parke in der Firma in der Tiefgarage, Stromanschlüsse dort: Null.
Ladestationen in der Nähe des Büros: Null.

Eigenheim samt Garage vorhanden, aber: die Hütte wurde in den 60ern gebaut, mit entsprechender Infrastruktur, was die Verkabelung angeht. Bevor ich stockwerksweise die Stromverkabelung neu gemacht habe, lagen hier ,5² Flachkabel direkt unterm Putz. Da will ich gar nicht wissen, was passiert/wie warm diese Käbelchen würden, wenn ich da volle zehn Stunden mein E-Mobil dranhänge.

Ergo: Ohne Umbau nix zu wollen, selbst wenn ich wollte. Die Ungewissheit in punkto Strompreisentwicklung mal aussen vor gelassen, male ich mir grad aus, was passiert, wenn nur jeder vierte über Stunden die volle Leistung aus der Steckdose fordert. Wir haben ja teils schon Probleme, das parallele Einschalten von n Millionen Kaffeemaschinen am Morgen im Stromnetz zu kompensieren.

Alles mit sehr heißer Nadel gestrickt, die ganze E-Mobil-Geschichte. Um auf den Vergleich mit den Käs... ähh, den Niederländern zurückzukommen: hier fehlen mir belastbare Aussagen dazu, wie viele E-Mobile dort denn tatsächlich in privaten Haushalten unterwegs sind etc.

Cheers,
Joerg
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Martin S am 23. Dezember 2016, 21:49
Die Skepsis gegenüber der E-Mobilität ist in der Tat noch sehr groß.

Ein großer Teil der Menschen, mit denen ich spreche will:


Leider ist ein Auto eine große Investition, wenige können es sich leisten, da ein Risiko einzugehen.

Bei praktisch jedem Stromanschluss eines Eigenheims bekommt man aus dem Verteilerkasten 3 Phasen mit 16A, also einen 11kW-Anschluss. Bei einem E-Fahrzeug empfiehlt sich ohnehin eine Ladebox (also ein Umbau mit Besuch des fachkundigen Elektrikers). Nur kleinere E-Mobile kommen sinnvoll mit Schukosteckern aus (meins zum Beispiel - ich lade normalerweise mit 8A).

Die Niederlande haben übrigens ca. 10% der Neuzulassungen als E- bzw. Hybrid-Fahrzeuge (Quelle (https://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=die-niederlande-investieren-in-elektromobilitaet,did=1433154.html)). Wer in Amsterdam ein Elektroauto kauft, bekommt in der Nähe seiner Wohnung eine Ladestation aufgebaut. Ähnliche Förderungen gibt es auch anderswo.
Hier noch mehr Zahlen zu den Niederlanden: Statistik (http://www.rvo.nl/onderwerpen/duurzaam-ondernemen/energie-en-milieu-innovaties/elektrisch-rijden/stand-van-zaken/cijfers)

Und das Netz hält noch viele E-Autos aus. Die benötigte elektrische Energiemenge, wenn alle Fahrzeuge umgestellt würden liegt im einstelligen Prozentbereich. Probleme bereitet nur die Leistung. Wenn alle Fahrzeuge am Abend eingesteckt werden und möglichst schnell voll sein sollen, steht die Leistung nicht zur Verfügung. Da kann man aber leicht mit 'billigem' zeitlich gestaffeltem Strom dagegen wirken.

Gruß
Martin
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Lutz am 23. Dezember 2016, 22:10
Den zeitlich gestaffelten Strom könnte man auch über Stromzähler, die übers Netz gesteuert werden, lösen. Wir haben sowas für unsere Wärmepumpe. Den Strom gibt's etwas günstiger, dafür dürfen uns die Stadtwerke 3x tägl. für 2h den Strom für die Wärmepumpe abstellen. E-Autos könnten gut nachts geladen werden und könnten sogar dazu beitragen das Netz stabil auszulasten.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Hybis am 23. Dezember 2016, 22:32
In der Tat auch in meinem Umfeld viel Skepsis und Thesen:
Eines der großen Probleme ist, dass wir seit 10 Jahren hören, dass sich die Akkutechnik rasant fortentwickelt. Ist das wirklich so? Ich glaube nein. Mein Handy hält bei gleicher Größe auch nicht länger als das Handy vor 5 Jahren. Statt dessen sind die Handy einfach größer geworden, was die Akkuleistung erhöht.....
Dieses Gerede von der rasanten Akkutechnikentwicklung ist eine massive Inventitionsbremse.

Ich glaube es wird erst mehr passieren, wenn es Privilegien für E-Autos gibt, die die Leute wirklich interessieren: Parkplätze in der Innenstadt nur für E-Autos, Gesperrte Stadtteile nur für E-Autos, Nutzung der Busspuren durch E-Autos, etc.

Zudem müsste die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. Die öffentliche Hand/der Bund müsste als Vorbild-Funktion voran gehen und beispielsweise den eigenen Mitarbeitern 230V-Anschlüsse am Parkplatz anbieten. Ladepunkte an Parkplätzen von Rathäusern, für alle anbieten, etc.

Wenn erst einmal signifikant E-Autos herumfahren, werden sich auch die übrigen mal überlegen, ob so ein E-Auto nicht auch etwas sein kann.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 23. Dezember 2016, 23:15
Ich wurde heute noch an der Tankstelle angesprochen, weil ich vor der Waschstraße elektrisch rumrangierte, Der Mann hatte irgendeinen Seat Diesel mit knapp 500000km und wollte sich auch mal umsehen.

Seine Fragen waren:


Ich habe dann natürlich groß ausgeholt über Garantien, Zuverlässigkeiten, Bild-Langzeittests, etc. Er hat sogar überlegt, sich sowas zuzulegen.

Aber anscheinend ist das Thema Akku für viele immer noch eine große Unbekannte.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Hybis am 23. Dezember 2016, 23:48
Aber anscheinend ist das Thema Akku für viele immer noch eine große Unbekannte.
Ja, die Leute warten lieber darauf, dass endlich die Autos mit Antimaterie-Reaktor gibt. Sollte es ja bald geben, denn die Raumschiffe bei Star-Trek haben es schon seit zig-Jahren. Dann wäre das E-Auto mit dem teueren Akku ja wertlos. ;-(
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Wanderdüne am 24. Dezember 2016, 02:16
Das Restwertproblem ist nicht zu unterschätzen. Was sind die 150 km Range Fahrzeuge noch wert, wenn Dutzende 300 km Fahrzeuge da sind? Und dann die 500 km Reichweite...usw. usw. Bis da mal eine gewisse Obergrenze erreicht ist  (600 / 700 km) wird die schwäbische Hausfrau nicht zuschlagen...

Blöd aber verständlich

Wanderdüne
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 24. Dezember 2016, 02:24
So ähnlich hat auch mein Kumpel argumentiert. In 5 Jahren, wenn die Technik weiter ist, überlegt er es sich auch noch mal.

Ich glaube das ist auch ein bisschen German Angst, was mit reinspielt bei manchen Leuten. Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass einige Leute sich eher zugunsten des geringeren Risikos und auf erprobte Technologie setzen. Early Adopter sein, heißt auch Risiko.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Joerg am 24. Dezember 2016, 09:34
Moin moin.

@Martin S
Danke für die Quellen. Die Anzahl der Ladestationen sagt aber leider nix darüber aus, ob das "flächendeckend" ist, also ob der Niederländer nicht vor dem gleichen, oben schon beschriebenen Problem steht, was die Anzahl der verfügbaren Ladestellen "in der Nähe" betrifft.

[...]Eines der großen Probleme ist, dass wir seit 10 Jahren hören, dass sich die Akkutechnik rasant fortentwickelt. Ist das wirklich so?[...]
Ja, ist es. Aktuellster Beleg dafür ist das Galaxy Note 7 - mit ner Batterie "made vor fünf Jahren" wäre das kleine Kraftwerk niemals so hochgegangen. Der Vergleich mit der Laufzeit hinkt, sind doch sowohl Displaygröße, Rechenleistung als auch Anzahl der Features extrem angestiegen. Oder andersherum: Wenn du ein Schlaufon der ersten Generation hernimmst, liefe das mit nem aktuellen Akku eine Woche oder länger.

Schau mal in den Notebook-Bereich: Bei gleichbleibender Displaygröße sind dort mittlerweile Laufzeiten von bin zu 20 Stunden drin, das waren noch vor fünf Jahren astronomisch hohe Werte, deren Realisierung man sich kaum vorstellen konnte. Und wann hast du das letzte Mal was von nem "Memory-Effekt" bei nem Akku gehört?

Also ja, die Akku- und Ladetechnik entwickelt sich tatsächlich sehr schnell weiter. Das bereits angesprochene Note 7 zeigt auch gleich die Risiken, die damit verbunden sind. Wobei es diese "Rückschläge" schon immer gab; war ja nicht der erste Akku, der gebrannt hat/explodiert ist.

Um nochmal auf das Thema "Wann und wo lade ich mein E-Mobil" zu kommen:
Ok, mal angenommen, unsere Stromnetze brechen unter der Last von n Millionen gleichzeitiger Ladungen (nachts bevorzugt; lassen wir mal Nachtschichtler, Ärzte, Taxifahrer & Co. raus) nicht sofort zusammen. Und gehen wir davon aus, das 3 von 5 Leuten keine Eigenheimbesitzer mit Garage sind, sondern ihr E-Mobil an einer öffentlichen Ladestation betanken müssen. Da wird schnell klar, dass es so nicht funktionieren kann, die bisherige Lade-Infrastruktur ist viel zu dünn. Von Standards bei Steckern und Ladegeschwindigkeiten will ich jetzt mal gar nicht erst anfangen.

Betrachten wir die anderen 2 von 5, die eine Garage ihr Eigen nennen. Garage heisst auch bei Eigenheim nicht notgedrungen, dass da auch ein Stromanschluss vorhanden wäre. Ich habe den Luxus von zwei Garagen, eine direkt im/am Haus (samt Strom etc.), die andere -zusammen mit fünf weiteren- liegt hinten im Hof. Ohne direkten Stromanschluss; auf dem direkt angrenzenden Grundstück wurde vor Jahren nach langen, langen Diskussionen mit dem Eigentümer ein extra Stromzähler gesetzt, über den so ein Baustrahler samt Bewegungsmelder befeuert wird, damit es wenigstens etwas hell wird auf dem Hof. Nun stelle ich mir vor, in dieser Garagenanlage eine Wallbox montieren zu wollen....

Neben der "german Angst" spielen da auch noch viele, viele andere, vielleicht auch zwischenmenschliche, Dinge mit hinein in die Frage E-Mobil Ja/Nein. Ich wäre dabei, der Ampera E gefällt mir zumindest auf den Bildern schon recht gut; Praxistauglichkeit müsste ich natürlich erst mal testen. Und dennoch: Es wäre ein Experiment, es würde bauliche Maßnahmen erfordern usw.

Was den Restwert angeht: Milchmädchenrechnung, das kann in diesen Zeiten niemand mehr vorherbestimmen. Mein 2008 gehörte letztes Jahr noch zu den "Restwert-Riesen", selbst mit Euro5-Diesel. Seitdem irgendwer mal ne blaue Plakette erwähnt hat, sind die Preise (z.B. bei mobile.de) um teils mehrere tausend Euro gerutscht...

Cheers,
Joerg
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Joerg am 24. Dezember 2016, 09:50
Nochmal moin.
Das Restwertproblem ist nicht zu unterschätzen. Was sind die 150 km Range Fahrzeuge noch wert, wenn Dutzende 300 km Fahrzeuge da sind?[...]
Ist das nicht die falsche Frage? Wenn ich bisher mit nem 150km-E-Mobil meinen Bewegungsradius abdecken konnte - was interessiert mich dann, wie viel weiter aktuelle Fahrzeuge kommen?

Cheers,
Joerg
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Knauser am 24. Dezember 2016, 13:27
Den 1. Beitrag von @MGLX kann ich unterschreiben.

Ich beschäftige mich nun seit vielen Monaten mit dem Thema. Dieses Jahr habe ich dank euch (ich tanke euch ;-) ) nun endlich mein Auto mit alternativen Antrieb gekauft. In meinem gesamten Umkreis: Familie, Kollegen, Verwandte, Bekannte fahren 2 mit alternativen Antrieb. Mein Kollege und ich. Er Honda Insight und ich Toyota Yaris Hybrid.

Beide sagen wir "alles andere ist Auto aus dem Museum".

Und doch was kaufen sich die Leute? Größer, schwerer, durstiger.
Auf dem Gebrauchtmarkt kommen nur weniger Fahrzeuge mit alternativen Antrieben an.

Elektroautos?
Darüber wird nicht mal geredet. Obwohl man Eigenheim hat.
Über mich wird gelacht, nur meine Strecke / Liter Benzin findet man "sportlich".

Was ich aber bemerke, es werden mehr Honda und Toyota Hybrid auf den Straßen. Andere Hersteller bemerke ich nicht. Reine Elektroautos sehe ich dagegen kaum. Dafür immer mehr der Fraktion von oben SUV. Reine Geländewagen sind irgendwie genauso ausgestorben, wie Kleinwagen.

Ich komme mir auch langsam einsam und verlassen vor mit meinem kleinen Auto.
Alles fährt größer, schneller, mehr Leistung. Und Elektroautos? Die sind nicht angebracht. Die halten nicht her alt Statussymbol. Die sind etwas für Ökos. Und Ökos kann man nicht leiden. Das merkt man ganz genauso, täglich auf der Straße.

Möchte gern wissen, wie lange das Öl halten würde, wenn die Leute ihr Auto auf alternative Technik umstellen würden. Und ihren Fahrstil dem Verbrauch anpassen. So lange da kein Umdenken statt findet. So lange wird das auch nichts mit Elektroautos. Da muss erst wieder von ganz oben "etwas passieren". Wie immer erst "etwas passieren muss" damit sich etwas ändert in der Welt, Atomkraftwerke, Verkehrsunfälle, Diebstähle, Kriege. Der Mensch hat keine natürlichen Feinde, also müssen sie sich gegenseitig bekämpfen.

Und weil, dass in einer zivilisierten Gesellschaft nicht geht. Muss man das eben auf der Straße austragen.
Elektroautos gelten als "Friedenspfeife" und da man damit so schlecht kämpfen kann, nimmt man eben "die konventionellen".  :-X 

Und so etwas schreibe ich zu Weihnachten   :icon_verwirrt2:

Seht es positiv liebe Mitstreiter.
Wir müssen durch halten und mit gutem Beispiel voran gehen.
Nur habe ich langsam Angst davor, dass die Hersteller das nicht lange durchhalten. Siehe VW und das 3-Liter-Auto. Es gab auch schon das 1-Liter-Auto. Zum Glück gibt es den amerikanischen Markt.

Mal sehen, wann die Elektroautos von Dieselpickups zerlegt oder eingerusst werden.
Weil, sie zu sauber sind.

Die Leute wollten es nicht haben!
Genauso wollen sie nicht das Elektroauto haben.
Die bekommt man nur über 1 Sache, den Euro in ihrem Geldbeutel.
Nur damit kann man den deutschen Michel überzeugen.

Irgendwann wird sich ein Kollege von seinem nun schon über 20 Jahre alten Honda Civic trennen müssen.
Er hat kein Internet zu Hause und ist auch sonst eher konservativ. Aber, er hat Eigenheim und die gleiche Strecke wie ich. Entweder wird es ein Elektroauto / Hybrid. Wenn ich ihn nicht überzeugen konnte, dann ein konventionelles Fahrzeug. Und was zählt bei ihm am meisten? Der Euro / Kilometer  :besserwisser:

Schon jetzt verfährt er meine monatliche Finanzierung, als Mehrkosten und jagt die Euros durch den Auspuff.
Und da, setzte letztens, dass große Nachdenken ein. Da habe ich also doch etwas bewirkt. Mal sehen ob er nicht über Elektromobität nachdenkt. Das Auto muss nur 200 km / Tag fahren und es muss reichen es zu Hause an 230 V zu laden. Der Opel Ampera E von dem hier gesprochen wird, wäre doch eine Empfehlung, die ich weiter geben kann. Geld scheint bei ihm nicht so die Rolle zu spielen, aber er ist knausriger als ich  ;D

Und was ist billiger pro Kilometer Elektroauto oder Hybrid? :-/
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Martin S am 24. Dezember 2016, 19:02
Eines der großen Probleme ist, dass wir seit 10 Jahren hören, dass sich die Akkutechnik rasant fortentwickelt. Ist das wirklich so? Ich glaube nein.

Ich habe mein TWIKE vor gut 2 Jahren gekauft. Mit dabei 4 Akkupacks zu je 19kg mit je 5,6 Ah bei 353V Nennspannung.
Mittlerweile bekommt man die Packs bei gleichen Maßen und gleichem Gewicht mit 9 Ah. Das sind 60% mehr Reichweite. Ich nenne das schon Fortschritt.

Gruß
Martin
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Prius57 am 24. Dezember 2016, 21:02
@Knauser ,
gibt es bereits, musst es nur kaufen (E-Autos mit einer Reichweite von mindestens 400 km nach NEFZ). Empfehle dir lieber eine Wallbox beim Neukauf mitzubestellen, da deine Forderung für Schuko (insbesondere die verlegten Kabel) grenzwertig ist. Wallboxen bzw. Ladegeräte an CEE-Dose (rot) sind da sicherer und schneller. Außerdem gibt es beim Neukauf des Autos im allgemeinen einen Rabatt für die Box.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: e-motion am 24. Dezember 2016, 21:32
Zitat
Und was ist billiger pro Kilometer Elektroauto oder Hybrid?

Kann man nicht generell beantworten.

Vielleicht ist der Ionic eine ganz gute Kalkulationsbasis, weil es beide Varianten gibt.
Oder Tesla Model S vs Porsche Panamera Plug-in Hybrid


Wie viele KM und welche Haltedauer bei welchen Sprit- und Strompreisen.
Wenn's nur ums Geld geht sind Hybrid und Elektro heute eher zu teuer.
Man muss schon viel fahren und lange besitzen.
Weil der Sprit so billig ist.

Für mich ist elektrisch fahren mehr als billig zu fahren.
Ich kann meine Energie selber herstellen oder mir den passenden Lieferanten aussuchen und so die indirekten Abgase stark beeinflussen. Direkte gibt's ja eh nicht mehr. Wem das nichts wert ist, der muss halt noch warten, bis Elektroautos auf für Wenigfahrer und Kurzhalter (2-4 Jahre) billiger sein werden als Hybridautos, die kurz gehalten werden. Das ist vielleicht bald schon so.
Immer schön die TCO nachrechnen!
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: e-motion am 24. Dezember 2016, 21:45
Zum Thema.

In meinem Umfeld ist Elektroauto sehr positiv besetzt, ganz einfach weil ich einen Tesla habe. Dieses Auto zeigt wie es funktionen kann und was morgen auch für mein Umfeld normal sein wird. Klar ist das Auto teuer. Aber die wissen auch, dass ein A7 mit gleicher Power eher unnötig teuer ist, weil quasi ein hochpreisiger Oldtimer ohne Versprechen in die Zukunft.

So wird schlicht gewartet, bis das Elektroauto in die eigene Preisvorstellung passt. Dass man mehr für sein Geld kriegen wird, ist nach den Probefahrten fest in den Köpfen verankert. Ich bin mir sicher, dass das sitzt und nur noch die Moneten entscheiden.
Bei Preisgleichheit, spätestens beim zu erwartenden Preisvorteil der E-Mobile kommt der Wandel.
Mein Tipp ist 2020 bis 2022. Dann ist ein gleich starker Diesel oder Plug-in Hybrid Benziner teurer als ein entsprechend starkes und großes Elektroauto. Nicht im Kleinwagenbeich, aber ab hoch ausgestatteter unterer Mittelklasse. Was das Elekkroauto vielleicht jetzt schon wäre, wenn die Hersteller die Batterien ihrer Elektroautos nicht überteuern würden. Der Opel Ampera-e könnte, das Model 3 wird
viel bewegen.


Edith: "ohne" Versprechen Zukunft statt "und ..." korrigiert.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Wanderdüne am 25. Dezember 2016, 12:40
Schön, wenn @e-motion mit seinen positiven Erfahrungen in der Umgebung in Richtung EV wirkt.

Das kann leider auch anders ausgehen. Bei uns hat der Tesla im Fuhrpark eher die Skeptiker bestätigt. Mangelnde Reisetauglichkeit bei längeren Geschäftsreisen der üblicherweise zeitkritischen Art, Pannenhäufigkeit (allein 3 mal Drivetrain), langer Ausfall von über 4 Wochen nach Unfall wegen fehlenden Teilen und der speziellen Klebetechnik. Zum Ende der Haltedauer von 3,5 Jahren zeigte der Wagen starke Abnutzungserscheinungen an Sitzen und Karosse (hochstehende Frunk-Haube, Passung Türen, Chromzierleisten, Dichtungen). Die Prognose für noch weitere Jahre Haltbarkeit war negativ.

Insgesamt lautet das Urteil im Vergleich mit den üblichen Vergleichsfahrzeugen im Fuhrpark:

Derzeit beste, beeindruckende, aber unausgereifte E-Technik, privat voll nutzbares  Fahrzeug, geschäftlich nicht vollumfänglich einsetzbar, schlechte Verarbeitung und Dauerhaltbarkeit, hohe Ausfallzeiten, guter Service, extrem hohe Reparaturkosten, insgesamt überteuert - selbst im Vergleich zu Audi, BMW und Mercedes.

Demgegenüber hat sich der i3 im Fuhrpark (der allerdings nur im Kurzstreckenverkehr und innerbetrieblich läuft) gut verhalten und privat haben sich mehrere ZOE, Leafs und private i3s bewährt.

Allerdings haben wir wiederum einen Tesla P90D angeschafft und sehen nun mal bei der etwas ausentwickelten Variante, was sich verbessert hat. Die Kinderkrankheiten sollten ja ausgemerzt sein ;-)).

Aber insgesamt würde ich auch ab ca. 2020 eine relativ stabile Technik mit akzeptablem Preisniveau erwarten. Dann sollte auch Toyota soweit und Hyundai sowie Volkswagen müssten mit mehreren Modellen am Markt sein. Mit GM sind dann die größten Hersteller mit Alternativangeboten zu Hybriden und Verbrennern dabei. Die Chinesen wie BYD könnten auch mal nach Europa kommen. Auch mit BMW sollte man weiter rechnen. Die Zusammenarbeit der Großen am Schnelladenetz zielt auch auf 2020.

Das heißt aber auch: wieder werden viele bis dahin warten - wir als Familie auch mit einem privaten EV.

Gruß

Wanderdüne
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Prius57 am 25. Dezember 2016, 21:07
Man kann sicherlich zu den Beiträgen von @Wanderdüne geteilter Meinung sein (bin ich ja auch), aber eines muss man ihm zugestehen, er gibt die Meinung der überwiegenden Mehrheit der Autofahrer in Deutschland sehr gut wieder. Die sinkenden Verkaufszahlen bei (echten) Elektroautos im Jahr 2016 gegenüber 2015 bestätigen ihn. Diese Entwicklung konnte auch die Verkaufsprämie nicht aufhalten.

Persönlich habe ich weder mit dem HEV, dem PHEV noch mit dem BEV schlechte Erfahrungen gemacht. So unterschiedlich sind die Erfahrungen. Dafür hat aus meiner Sicht die Qualität bei Opel von Auto zu Auto abgenommen, bis für mich Schluss war.

Am Ende muss jeder seine Erfahrungen machen.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: bakerman23 am 25. Dezember 2016, 22:26
Vllt schnallt ja unsere Regierung und/oder die Hersteller Mal, das es ohne Ladestation nichts wird.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: juger am 26. Dezember 2016, 10:06
Ich glaube nicht, dass ohne wirkliche Präsenz von E-Autos viele Ladestationen geben wird. Es muss dafür wenigstens 1% Marktanteil überschritten werden.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Yaris-Gerd am 26. Dezember 2016, 12:19
Das Restwertproblem ist nicht zu unterschätzen. Was sind die 150 km Range Fahrzeuge noch wert, wenn Dutzende 300 km Fahrzeuge da sind? Und dann die 500 km Reichweite...usw. usw. Bis da mal eine gewisse Obergrenze erreicht ist  (600 / 700 km) wird die schwäbische Hausfrau nicht zuschlagen...

Blöd aber verständlich

Wanderdüne

Das Problem ist doch, dass es die Batterieen nur von den Fahrzeugherstellern gibt. Wenn man nach 12 oder 15 Jahren die Batterie wechselt und dann eine Batterie mit acht facher Kapazität in der selben Größe mit weniger Gewicht zu einem deutlich niedrigerem Prreis bekäme, dann hätte man ja ein Auto mit einer Reichweite von 1200Km. Aber es gibt keine Konkurenz. Jeder muß die Batterie bei seinem Fahrzeughersteller kaufen.

Gerd
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Yaris-Gerd am 26. Dezember 2016, 12:32
@e-motion

Vielleicht warten die ja auf das Model 3?
Dann könnte das bald losgehen!!! 😆☺


Yaris Gerd
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Wanderdüne am 26. Dezember 2016, 12:39
Leider ist ein einfacher Batteriettausch bei den EVs nicht möglich. Zellenanzahl, Verschaltung, Stromsensoren, Ladeelektronik, Kühlung usw. sind immer individuell auf die Batterie abgestimmt. Beim i3 kann man auch nicht einfach später von der 60 Ah auf die 94 Ah Batterie wechseln. Obwohl es geometrisch gehen würde. Das ist vergleichbar zum späteren Wechsel vom 4-Zylinder auf einen 6-Zylinder. Leider. Die Hersteller werden es zu verhindern wissen, dass Batterien einfach auszutauschen sind. Hersteller verhindern ja auch aktiv das Laden an ihren Schnelladesäulen.

Am Anfang gab es ja mal die Idee einer Standardbatterie und dann Schnellwechsekstationen leer gegen vollgeladen. Das ist auch komplett gescheitert.

Gruß

Wanderdüne
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: N1301 am 26. Dezember 2016, 13:34
Wenn man sich streitet, was eher da war - Huhn oder Ei - geht das nicht an die Substanz. Aber wenn ich mir ein teures Auto kaufe, will ich nicht immer erst die Karte wälzen, wo und wie ich an Strom komme. Wenn unsere Benziner nur 300km weit kämen, würden sie trotzdem gekauft, denn selbst auf der Autobahn würde sich immer eine "(Sprit)Ladestation" finden. Die Bahn kann auch nicht warten, bis genügend Leute auf dem Bahnhof stehen. Beispiel hinkt, aber so unberechenbar wie unsere "Entscheider" ist sie auch.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Knauser am 26. Dezember 2016, 14:06
Nun ja. Ich habe mein Auto für die nächsten Jahre.
Aber, ich wollte wissen, was ich weiterempfehlen kann.

Von daher, kann ich erst mal dabei bleiben: kaufe dir einen Hybrid und denke aber, bitte auch laut über ein Elektroauto nach. Ich danke euch für die Einschätzung. Wenn, ich für Alternativen Antrieb überzeugen konnte, werde ich berichten oder die betroffenen Personen hier her schicken ;-)
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: prius2010 am 26. Dezember 2016, 16:03
Zitat
Mangelnde Reisetauglichkeit bei längeren Geschäftsreisen der üblicherweise zeitkritischen Art, Pannenhäufigkeit (allein 3 mal Drivetrain), langer Ausfall von über 4 Wochen nach Unfall wegen fehlenden Teilen und der speziellen Klebetechnik. Zum Ende der Haltedauer von 3,5 Jahren zeigte der Wagen starke Abnutzungserscheinungen an Sitzen und Karosse (hochstehende Frunk-Haube, Passung Türen, Chromzierleisten, Dichtungen). Die Prognose für noch weitere Jahre Haltbarkeit war negativ.
ROFL - das klingt ja, als hätten die Daimlerfahrer an dem armen Tesla die Sau raus gelassen.
Wird doch mal Zeit, daß Toyota endlich mal ein gescheites Elektroauto baut.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Knauser am 26. Dezember 2016, 17:52
Ist der Toyota Mirai kein Elektroauto  :-/
Kein Batterie-Elektroauto, soweit klar.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: prius2010 am 26. Dezember 2016, 18:16
Achso. Koscht US$57,500 und auch aktuell untauglich wegen dem Wasserstoff - nett aber für den Otto-Normal-Verbraucher irrelevant.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 26. Dezember 2016, 18:40
Ist doch beim Tesla und vielen anderen nicht anders. Solange der Mirai als Pilotprjekt den Weg für zukünftige E-Mobilität losgelöst von der Steckdose ebnet, bekommt Toyota von mir ein gedachtes "Like".
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Knauser am 26. Dezember 2016, 19:35
Die Leute sind zu konservativ.
Konservatismus – Wikipedia (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Konservatismus)

Ohne Druck von oben über Abgase bin ich ein Schleicher, mein Hybrid ein Ökomobil, dieser Kleinwagen ein Spielzeugauto und wir Fahrer von Autos mit alternativen Antrieben sind Spinner 1. Grades.
Konnte ich mir gerade erst wieder anhören :-P

In Nachbarländern, fährt man Bioethanol über E85, Wasserstoff und Batterie-Elektroautos.
Nur in Deutschland, wird sich so schnell nichts ändern. Wir sind auch das einzigste Land, in Europa ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Warum ist das so? Wo ist die Notwendigkeit? Achja, "haben wir schon immer so gemacht, wollen wir nicht ändern".

Ich mag Traditionen, aber konservative Menschen lerne ich langsam aus dem Weg zu gehen.
Unterhält man sich mit solchen Menschen über Zukunft im Automobilbau, über Hybrid, über Elektroautos, wird man an der konservativen Einstellung scheitern. Noch :besserwisser:
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: wagenwinde am 26. Dezember 2016, 19:40
Vllt schnallt ja unsere Regierung und/oder die Hersteller Mal, das es ohne Ladestation nichts wird.
Dass ist m.E. nicht das Hauptproblem. Beim BEV ändert sich nicht "nur" der Treibstoff, sondern die ganze Philosophie des Betankens und Verbrauchens.

Beim klassischen PKW weiß der Fahrer, dass ein Nachtanken für die nächsten ca. 1000km nur 5 Minuten dauert. Beim BEV kann das "Nachtanken" zwischen 0,5 und 12h bis Max-Reichweite dauern.

Ich bin ja auch am Überlegen auf reinem EV-Betrieb umzusteigen, aber da gibt es ein paar Randbedingungen, die berücksichtigt werden müssen (u.a. die Ladezeit).

Wenn ich z.B. beruflich zu einem Ziel muss, dass rund 150 km entfernt ist, könnte ich ein BEV mit 200km Reichweite verwenden, wenn ich am Ziel in 8h wieder nachladen kann.

Das wäre im Normalfall kein Problem, da ich mich an diesem Ziel meistens mehr als 8h aufhalte. Sollte aber mal ein Notfall (Familie, was weiß ich) eintreten, könnte ich nicht sofort losfahren, da der Akku noch nicht voll genug ist. Oder aber ich bin kurz vorm Ziel, kann aber wegen leerem Akku nicht zurückfahren. Solche Überlegungen sollten (und machen) sich vermutlich BEV-Interessenten.

Und in dieser Abwägung greift man dann vielleicht doch lieber wieder zum Gewohnten. In vielen Fällen wären diese Zweifel leicht auszuräumen, aber es fehlt halt an genügend Erfahrungsberichten (wo sich die Katze dann in den ...).

Wir müssen halt nur noch etwas Geduld haben, irgendwann rollt die BEV-Welle los (und dann vermutlich gewaltig ;-) ).

Viele Grüße
Peter
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Hybis am 26. Dezember 2016, 20:13
Das größte Problem ist m.E. die allgemeine Meinung (selbst hier im Forum oft anzutreffen), dass die E-Autos in ein paar Jahren fast wertlos sind, da sich die Akkutechnik so schnell ändern würde. Viele würde auch mit einer Reichweite eines BEV von 100-200 km auskommen, kaufen aber kein E-Auto, weil das ja in den nächsten Jahren mit doppelter Akku-Reichweite raus kommt.

So wartet jeder ab. Vermutlich noch die nächsten 10-20 Jahre...........

Da helfen auch keine weiteren Ladestationen. Die bestehende Ladeinfrastruktur wird erst ausgebaut, wenn man sieht, dass die bestehende auch stärker genutzt wird. Oder warum sollte ein Betreiber oder Parkhaus-Besitzer zusätzlich zu den zwei E-Parkplätzen weitere installieren, wenn diese kaum genutzt werden?

Deshalb finde ich PHEVs gut auch wenn sie erst einmal aufwändig sind wegen des bestehenden Verbrenners (was bei meinem bestehenden Hybrid (Yaris Hybrid) auch der Fall ist). Sie schaffen einen Bedarf und nutzen die bestehende Struktur.

Ausnahme scheinen die Tesla-Käufer zu sein. Denen ist egal, ob ihr E-Auto nach 8 Jahren nach Ablauf der Garantie fast nicht mehr wert ist. Das lobe ich mir. Die sind bereit Risiken einzugehen.

Ich habe mir einen PHEV BMW 225xe bestellt, der bei mir gut passt. Was ich mir schon alles anhören musste. "Der ist doch in ein paar Jahren nichts mehr wert, wenn PHEV mit doppelter Reichweite raus sind", "Der Akku hält doch nur ein paar Jahre. Dann ist er kaputt und Du bezahlst 4.000 EUR", etc.
Das erinnert mich an die Sprüche, die ich gehört habe, als ich meinen Yaris Hybrid gekauft habe: "Wieweit kann der elektrisch fahren? 2 Kilometer. Was macht das für einen Sinn", "Wenn der Akku kaputt ist, wird es teuer".....
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: KSR1 am 27. Dezember 2016, 12:07
Ich wundere mich seit inzwischen 6 Jahren über die Menschen, die noch warten wollen, bis es "was besseres" gibt. Und mittlerweile teilweise wieder in "neue" 70er-Jahre Landmaschinentechnik investiert haben. Ich hab auch neu investieren müssen und fahre mein 2. Auto mit HSD, weil das 1. nun meine Partnerin fährt. Wir sind seitdem beide relaxter, fahren mit dem nun 10 Jahre alten Prius 2 immer noch pannenfrei - sowas kannte ich nicht. Vollkosten haben sich je Auto um ein paar €100 im Jahr reduziert. Wenig Feinstaub und NOx. Stau wird nicht mehr zum Streß, außer man/frau muß dringend auf Toilette. ;)
Wenn wir könnten, würden wir sofort auf rein elektrisch umsteigen.

Vorurteile im Umfeld zu BEV:
- das ist noch nicht ausgereift
- ich warte lieber noch
- ich fahre 1.000km mit maximal 5 Minuten Pause zum tanken, das kann ein Elektroauto nicht
- es gibt zu wenige Ladestationen
- "tanken" dauert zu lange; kein Verständnis dafür, das man in der Zeit was anderes machen kann. z.B. im Forum schreiben  :-D oder schlafen
- Elektroautos fahren keine 200km/h, außer Tesla den man sich nicht leisten kann

Vorurteil gegenüber HSD: das was die Presse schreibt: zäh und Gummibandeffekt, Mich stört sowas nicht mehr, also diese Vorurteile. Ich hatte erst gestern wieder mit dem CT200h das Vergnügen, von Wiesbaden aus Richtung Taunuswunderland die Hohe Wurzel zu erklimmen. Innerhalb 6km von 150m ü.N.N. auf 575m ü.N.N.. Schön kurvig durch den Wald. Stellenweise auf 50km/h limitiert oder 70km/h. Ich finde, der Wagen zieht bei 60km/h nach der Kurve ziemlich gut durch, für die 1.500kg, die von 136PS den Berg hochgezogen werden.  Schnell ist man auf 80 und dann kommt die nächste Kurve. Da waren Vorwagen mit gleicher Leistung nicht besser. Aber garantiert mit mehr Geruckel verbunden und einem höheren Verbrauch.  8) Aktuell zeigt der BC des CT 4,8l/100km nach 350km bei Wind und Regen, 4-8°C. Ziemlich gut, wie ich finde, auch wenn der Wert geschönt ist, siehe Spritmonitor. Immerhin habe ich die 4,8l/100km im Jahresschnitt 2016. :)

So oder so, wenn ein Gesprächspartner nicht weiter weis, wird das Gespräch nicht selten abrupt beendet mit "ja aber der Akku, uninteressant".
Ich hoffe meine Kommentare zu Hybrid waren ok. Schließlich können die zumindest als Plugin auch ein E-Kennzeichen bekommen. Und nach meiner Erfahrung sind die Vorurteile sehr ähnlich bzw. haben eine große Schnittmenge.

Einen Bekannten habe ich im Grunde voll vom Elektroauto überzeugt. Schade, daß er sich keines leisten kann. Tiefgaragenplatz vorhanden mit 230V, was ihm reichen würde. Fahrprofil 100% passend. Aber leider...
Wobei, immerhin, er ist offen so ein Auto wie die Zoe in 5 Jahren als Gebrauchten zu kaufen. D.h. Gebrauchtwagen aktueller Produktion werden einen Absatz finden. Passende Käufer gibt es bzw. wird es geben.

LG
Klaus
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: TM am 27. Dezember 2016, 12:39
Beim i3 kann man auch nicht einfach später von der 60 Ah auf die 94 Ah Batterie wechseln. Obwohl es geometrisch gehen würde.
Genau das kann man und das haben auch schon einige gemacht. Der nächste Akku im i3 soll 120Ah haben und es soll auch wieder eine Upgrade-Möglichkeit für 'Altautos' geben.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: prius2010 am 27. Dezember 2016, 12:54
Zitat
2. Auto mit HSD
HSD ist nett aber wenn e-KFZ Auto 2.0 ist, dann sind HSD-KFZs vielleicht Auto 1.3 Der Prius spart vielleicht durch HSD und Akku ~1/5 Sprit - mehr wird es nicht sein. Primär verbrennt der Prius Benzin wie alle anderen auch - mit zum Glück weniger Abgasen. Für Autos 1.0 gibt es mMn technologisch keinen Bedarf mehr - außer vielleicht bei der Formel 1.

Außer nun dem  Hyundai  Ioniq gab es die letzten 100 Jahre kein wirklich taugliches Elektro-KFZ zu halbwegs realistischen Preisen.

Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: MGLX am 27. Dezember 2016, 13:08
Im Winter würde ich zustimmen.

Im Sommer war ich dieses Jahr doch sehr beeindruckt,  oft den NEFZ-Verbrauch auf meinen Pendelstrecken gehabt und den oft sogar unterboten zu haben.

Mein Rekord liegt bei 3,3L/100km bei 38km Strecke. Ist natürlich auch abhängig von der Strecke, aber die Möglichkeit, zum Teil weniger als die Hälfte eines konventionellen Fahrzeugs zu verbrauchen und viele Diesel zu unterbieten,  hat mich schon sehr beeindruckt und als Brückentechnologie bisher sehr überzeugt.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Wanderdüne am 27. Dezember 2016, 13:53
Ich wundere mich seit inzwischen 6 Jahren über die Menschen, die noch warten wollen, bis es "was besseres" gibt. Und mittlerweile teilweise wieder in "neue" 70er-Jahre Landmaschinentechnik investiert haben.
Was mit 70er Jahre Landtechnik gemeint ist, weiß ich nicht, ahne es aber. Ist natürlich lustig und vereinfachend, trifft aber den technischen Fortschritt der Diesel überhaupt nicht - siehe nur die Emissonsbilanz des neuen OM 654 Mercedes 220d. HSD ist jedenfalls Technik der späten 90er Jahre und taugt heute, knapp 20 Jahre später, insofern nicht als Nachweis besonders mutigen Vorangehens, als der Markt für gebrauchte HSDs genügend sicher ist. Die Käufer der ersten Priusgeneration mal ausgenommen.

Ein HSD ist ein etabliertes Produkt mit größter Verbreitung. Ein anderer Hybrid ist auch ein Sicherheitskauf. Ein Plug-in ist auch noch abgesichert, da er auch als reiner Verbrenner funktioniert. Richtig mit Risiko sind die derzeitigen Käufer von reinen EVs unterwegs. Dazu gehört Mut, Veränderungsbereitschaft und auch mal Leidensfähigkeit - mein Respekt dafür.

Wir alle anderen mit 1.0 oder 1.x Fahrzeugen sind Teil des Problems, nicht der möglichen Teil-Lösung.

Gruss

Wanderdüne




Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Wanderdüne am 27. Dezember 2016, 14:05
Außer nun dem  Hyundai  Ioniq gab es die letzten 100 Jahre kein wirklich taugliches Elektro-KFZ zu halbwegs realistischen Preisen.
Warum denn ausgerechnet und nur der Hyundai? Bitte näher erklären.

Gruß

Wanderdüne
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: hungryeinstein am 27. Dezember 2016, 14:09
Das habe ich mich auch gefragt. Kann eigentlich nur auf die eigenen Ansprüche gemünzt sein. Ich finde den Zoe z. B. absolut alltagstauglich und preislich durchaus attraktiv.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: prius2010 am 27. Dezember 2016, 23:13
KFZs mit Zwangs-Mietakku rechnen sich wohl nicht sonderlich. Ist eben ein KLEINwagen und für Familien nicht wirklich geeignet - ich gehe jetzt mal vom Prius+ aus :-) Habe auch was von einer Zulassung von nur 4 Personen gelesen - oder praktisch nur max 4 Personen.

Manche stehen drauf, mag man vielleicht nicht unbedingt, daß ein französisches Unternehmen den Zoe von der Ferne deaktivieren kann. Mietakku und Tesla-like Überwachung - nein danke.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: e-motion am 28. Dezember 2016, 01:57
Des Umfelds Erfahrungen im Umfeld sind das jetzt aber!
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: TM am 28. Dezember 2016, 07:17
Der Kunde hat bei Renault Z.E. die Wahl, ob er den Akku mieten oder kaufen will.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: Hybis am 28. Dezember 2016, 11:19
Der Kunde hat bei Renault Z.E. die Wahl, ob er den Akku mieten oder kaufen will.
Sicher? Habe ich bisher nur neu beim ZOE gesehen, aber nicht beim Twizzy und nicht beim Kangoo.
Titel: Antw.: Thema E-Mobilität. Meine Erfahrungen im Umfeld
Beitrag von: TM am 28. Dezember 2016, 12:42
Bei der Zoe sind die Preislisten schon online. In einer Pressemeldung von Renault wurde angekündigt, dass der Weg grundsätzlich weg vom Akku-Mietmodell geht.