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Thema: Wie bringt man die Elektromobilität voran? (190703-mal gelesen) - Abgeleitet von Jorins und Tiffanys L...
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Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1785
Es muss also m.E. die Dieselsubvention weg oder der Strompreis zum Laden muss geringer werden.
Ich bin dagegen, dass Strom billiger wird. Das würde nur stromhungrige BEV fördern. Den Spritpreis massiv anzuheben, ist auch schwierig, wenn man es sich mit den ärmeren Leuten nicht verscherzen will. IMHO muss dort angesetzt werden, wo die Reiche(re)n sitzen: eine recht hohe erstmals-in-D-zugelassen-Steuer in Abhängigkeit vom Spritpreis, Firmenwagenregelungen massiv einschränken (z.B. Nachweis der Notwendigkeit, Fahrtenbuchmethode, keine MwSt.-Erstattung bei PKW). Im Sinne der Nachhaltigkeit: Hersteller müssen z.B. mind. 5 Jahre Gewährleistung bieten (weiß nicht, ob das EU-konform wäre), bei BEV mind. 12 Jahre auf Akku und Elektronik, Zulassungen sollten deutlich verteuert werden (um ständiges Fahrzeugwechseln unrentabel zu machen). Den unteren Einkommensgruppen würde ich sogar deutlich mehr zu Gute kommen lassen als sie draufzahlen, z.B. durch Anhebung des steuerfreien Grundeinkommens.

Falls die staatliche Förderung für den Kauf von BEV bleiben sollte, dann muss diese voll erstattet werden, wenn innerhalb von 5 Jahren das Fahrzeug ins Ausland verkauft wird.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1786
Schöne heile Elektrowelt bla bla...
In letzter Zeit waren wir verstärkt mit dem 208 unterwegs. Dabei ist uns aufgefallen, das die Ladeinfrastruktur alles andere als gut funktioniert.
Bestes Beispiel gestern Berlin. Wir waren unterwegs zum Festival of Lights.
Der Plan: hinfahren, dort laden (11kw), genießen, nach Hause fahren.
Vor dem Start die Lage gecheckt. In der Innenstadt sind viele Ladesäulen, einige waren frei.
In Berlin angekommen, sehr viele Ladesäulen waren belegt. War natürlich abzusehen. Da ging das Theater los.
Die freien Säulen waren Baustellen, mit Blaucontainern zugestellt oder, obwohl öffentlich zugänglich, hinter einer Schranke, wo Samstag Abend geschlossen war.
Neue Idee: Tiefgarage Potsdamer Platz. War eigentlich immer eine sichere Bank, da es dort Recht viele ladeplätze gibt. Pustekuchen.
Es geht schonmal damit los, das nirgendwo beschrieben ist, wo die ladeplätze sind.
Im Netz gibt es den Hinweis, das es in -2 und -3 jeweils 8 Plätze gibt.
-2 abgesucht, nichts gefunden. -3 abgesucht, nichts gefunden, teilweise Baustelle.
In -2 einen freundlichen Teslafahrer gefunden, der mir erzählte, das in -3 die säulen vor 2 Jahren ersatzlos abgebaut wurden.
Wo die anderen sind, konnte er mir auch nicht sagen.
Auf goingelectric ein Bild gefunden, wo es pink ist im Hintergrund. OK pink ist Kinobereich.
Die ladeplätze habe ich dann tatsächlich auch gefunden. Alle 8 Plätze waren ausnahmslos mit Verbrennern zugeparkt. Gut, die Plätze wäre jetzt nicht explizit zum Laden gekennzeichnet, aber man muss dazu sagen, das es unter dem Potsdamer Platz immer Parkplätze gibt. Das Haus ist riesig.
Wir haben uns dann irgendwo hingestellt. Parkhaus war ja bezahlt.
Der Plan war dann auf dem Rückweg zu einem Schnelllader zu fahren. Mit 40km Rest blieben da nicht viele Möglichkeiten.
Grunewald angesteuert. 50kw Lader, Ladeleistung wird nicht angezeigt. Kam mir viel langsamer vor. Burger King hatte auch schon zu. Nebenan 4 nagelneue 150 kW Lader, die auf die "Eröffnung" warteten. Also Michendorf angesteuert. Riesen Rasthof, eine Ladestation. Stellte sich als defekt heraus. Langsam kam der Angstschweiß.
Eine Ausfahrt weiter. Gab's dann noch eine Shell Station bei der ich beim letzten Mal nicht über 30kw gekommen bin.
Hat sich aber als letzte Rettung herausgestellt.
Solche oder ähnliche Situationen hatten wir einige in letzter Zeit. Stationen waren defekt, zugestellt, Baustelle oder sonstirgendwas. Mit dieser Unzuverlässigkeit und Ignoranz wird das nichts.

Fazit der Geschichte. In Zukunft nehmen wir den 208 wieder nur zum pendeln und den Plugin für Ausflüge.
Bedingungslos empfehlen kann ich Elektroautos momentan niemanden.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1787
Zitat
Bedingungslos empfehlen kann ich Elektroautos momentan niemanden.
Wer macht das denn bedingungslos? Ich kann auch niemandem einen Diesel bedingungslos empfehlen, z.B. wer nur 10km pendelt.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1788
Das Berlin Erlebnis klingt ein bisschen nach carmaniac  ;D und ist ein Problem, dass ich in den "Automatenladern" sehe. Wären Ladeparks "tankstellenartig", wo der Betreiber sich um seine Säulen kümmert, und man an der Kasse bezahlt - wäre das Ladeerlebnis vertrauenswürdiger. So wie es derzeit ist, fühlt sich niemand so richtig veranwortlich - oder je nach "Ladekette" unterschiedlich verantwortlich.
Manchmal gehen auch die Ladekarten nicht, manchmal sind Säulen tagsüber deaktiviert, weil sie Lärm machen ... es scheint alles noch ein bisschen wie ein Durcheinander zu sein.

Bedingungslos empfehlen meinte er im Sinne des Nutzers:

Einsteigen, Treibstoff überall problemlos auffüllen können, ankommen.
Das geht mit Diesel im Moment besser als mit E-Power. Und wenn wir keinen Diesel wollen, dann muss die Gesellschaft arbeiten, es mit E-Power hinzukriegen.

Ich finde Schweröl als Treibstoff von Kreuzfahrtschiffen, Tankern und Containerschiffen übrigens viel problematischer als den Diesel des Privatkunden. Aber es sind halt viele Puzzleteile, wo wir als Gesellschaft etwas verändern können.

Olles über Kreuzfahrtschiffe

"Der Nabu rechnet vor (PDF), dass ein Kreuzfahrtschiff pro Tag so viel CO2 ausstösst wie fast 84.000 Autos, so viel Stickoxide wie etwa 421.00 Autos, so viel Feinstaub wie etwa über 1 Million Autos und so viel Schwefeldioxid wie gut 376 Millionen Autos."




Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1789
Das ist ein anderes Thema.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1790
Ne, das ist genau das Thema!
....
Manchmal gehen auch die Ladekarten nicht, manchmal sind Säulen tagsüber deaktiviert, weil sie Lärm machen ... es scheint alles noch ein bisschen wie ein Durcheinander zu sein.
...
Einsteigen, Treibstoff überall problemlos auffüllen können, ankommen.
Das geht mit Diesel im Moment besser als mit E-Power. Und wenn wir keinen Diesel wollen, dann muss die Gesellschaft arbeiten, es mit E-Power hinzukriegen.
....
Genau drum geht es doch. Alles so einfach wie möglich zu machen und den Leuten die Angst vor der "neuen" Technik zu nehmen.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1791
Hunde mögen BEV lieber als Diesel:
Zitat
“During their journeys in the EVs, biometric recordings of these dogs revealed their heart rates slowed markedly more than when they were in diesel cars. This was of particular interest to us, given an increase in heart rate is commonly associated with motion sickness.”
The Group That May Be The Most Grateful For EVs Is Dogs | Carscoops

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1792
Studie: (mind.) 1/3 aller Fahrer können selbst mit einer kleinen Batterie in einem BEV (40kWh Nissan Leaf) 100% ihrer jährlichen Fahrten abdecken. Es braucht nicht nur große, schwere, teure Akkus in BEV.
Why it’s time to get over your EV range anxiety | Ars Technica

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1793
die studie stellt damit aber auch fest  eine kleine batterie ist für 2/3 aller autofahrer nicht geeignet.
xose

 

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1794
Zitat
Another big issue is having access to adequate charging, which is a challenge for many people in urban areas who rely on on-street parking near where they live. Kempton said policymakers need to be thinking about how to put chargers where people park overnight, or else it won’t be practical for someone to own a vehicle with a small battery.

Denke das ist der kasus knacktus.
Wenn genug öffentliche Ladesäulen an den Parkplätzen der Fahrzeuge zur Verfügung stehen würden dann wären Akkus mit geringerer Kapazität kein Problem mehr.

Ich wünsche mir darüberhinaus so oft das ich am Supermarkt / Baumarkt / Möbelhaus / Restaurant / Arzt... . Einfach beim Parken mich einstecken kann und in den 0,5 ... 3 h wo ich beschäftigt bin und das Auto sowiso dumm rumsteht nachladen kann.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1795
Damit diese Rechnung aufgeht, müsste sich der Säulenpreis allerdings wieder an den Hausstrompreis angleichen. Ansonsten nutzen viele Ladesäulen auch nichts.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1796
Denke das ist der kasus knacktus.
Wenn genug öffentliche Ladesäulen an den Parkplätzen der Fahrzeuge zur Verfügung stehen würden dann wären Akkus mit geringerer Kapazität kein Problem mehr.
Machen:

Zitat
chargeBIG installiert erstes öffentliches Ladesystem in Lorch
Die Mahle-Tochtergesellschaft chargeBIG hat ihr erstes Projekt für öffentliche Ladeinfrastruktur erfolgreich umgesetzt. Auf dem P&R-Parkplatz am Bahnhof der Stadt Lorch (Baden-Württemberg) wurden 28 Ladepunkte für Elektroautos installiert.
chargeBIG installiert erstes öffentliches Ladesystem in Lorch - electrive.net

Zitat
Hamburg eröffnet bisher größten HVV-Switch-Punkt mit 120 Ladepunkten
Mit der Eröffnung des 100. HVV-Switch-Standorts in Hamburg stehen Nutzerinnen und Nutzern der Carsharing-Partner Sixt Share, Miles (die früheren We-Share-Fahrzeuge) und Share Now in direkter Nähe der Flughafen-Terminals ab sofort 120 Stellplätze zur Verfügung – alle ausgestattet mit Ladepunkten. Dazu gehören 100 AC- Ladepunkte im Wallbox-Format mit einer Ladeleistung bis zu 22 kW sowie 20 DC-Ladepunkte mit einer Ladeleistung von 75 kW.
Hamburg eröffnet bisher größten HVV-Switch-Punkt mit 120 Ladepunkten -...

Zitat
VW Nutzfahrzeuge baut Ladepark in Hannover
Die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen (VWN) hat an seinem Stammwerk in Hannover einen Ladepark für 450 Elektroautos fertiggestellt. Damit sei er der größte seiner Art in Europa, so VWN in einer aktuellen Mitteilung. Die Maßnahme soll die Mitarbeiter von VWN zum Umstieg auf E-Autos motivieren.
VW Nutzfahrzeuge baut Ladepark in Hannover | Elektroauto-News.net

Zitat
E.ON Drive errichtet 4000+ Ladepunkte in Parkhäusern von Contipark
Contipark und E.ON Drive wollen zwischen 2023 und 2025 in Deutschland und Österreich über 4000 neue Ladepunkte in Parkhäusern und Tiefgaragen installieren. Mit der Kooperation wolle man einen aktiven Beitrag zum weiteren Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur leisten, so die Partner.
E.ON errichtet 4000+ Ladepunkte in Parkhäusern - ecomento.de

Wenn wir glauben, sowas überfordert uns, könnten wir uns ja aus z.B. Indien Hilfe holen:
Zitat
Indien: Tata Power will 25.000 Ladepunkte bauen
Der indische Energieversorger Tata Power hat den Aufbau eines landesweiten Ladenetzes in Indien angekündigt. Rund 25.000 Ladepunkte sollen in den nächsten fünf Jahren installiert werden. Das Monitoring der Ladeinfrastruktur soll von Mumbai aus erfolgen.
Indien: Tata Power will 25.000 Ladepunkte bauen - electrive.net
Ob das in unserem Entwicklungsland funktioniert, weis ich nicht. Angeblich geht ja dann das Licht aus. Mit so einem reichen, fortschrittlichen Land wie Indien können wir uns nicht vergleichen. /Ironie

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1797
Das löst aber immer noch nicht die Probleme des ideal standart Laternenparkers.
Der hat keine lust jeden Abend 20 ... 60 min, oder bei AC auch noch deutlich länger, sein Auto zum Laden zu fahren, zu warten bis genug geladen ist, und wieder zurückzufahren.

Der Ideal Standart Laternenparker will an seinem Stellplatz nachladen um möglichst wenig Aufwand zu haben.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1798
Der Ideal Standard Laternenparker hat keinen eigenen Stellplatz. Er will also, dass an jedem potentiellen Stellplatz eine Ladesäule ist. Ich finde, man sollte langsam beginnen, dass man einen Stellplatz bei der Neuzulassung eines Fahrzeuges nachweisen muss. Wer eine Eigentumswohnung kauft, zahlt selten weniger als 10.000 EUR für seinen Stellplatz in einer (Tief) Garage.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 1799
Dann müsste quasi jeder Vermieter einen oder auch mehrere Stellplätze je Wohnung ausweisen.
Bei neuen Bauprojekten sicherlich möglich, aber bei so manch vorhandener Infrastruktur schweer möglich.

Aber nur mit einem an jedem BEV Parkplatz verfügbarem Ladeanschluss wird die Akzeptanz für "kleine" Akkus steigen.

Wenn die Ladeinfrastruktur das nicht hergibt dann werden weiterhin Akkus mit hoher Kapazität befürwortet weil das BEV dann nur 1x die Woche geladen werden muss.