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Thema: Wie bringt man die Elektromobilität voran? (190715-mal gelesen) - Abgeleitet von Jorins und Tiffanys L...
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Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 930
ich bin kein Verfechter der Verbrenner, obwohl wir selber einen fahren. Es muss und wird Wandel geben, das war schon immer so. Persönlich hoffe ich ja darauf, das aufgrund der CO2-Steuer ab 2021 der Bioanteil im Sprit erhöht wird...man las ja mal von E20.

aber wir haben eben keine freie Marktwirtschaft! sondern eine soziale, wobei es aktuell aufgrund Corona und Stützen durch Milliarden eher noch weiter weg geht von freier MW.
wenn wir die f MW hätten, wären schon mehr Firmen pleite, wobei ich glaube, diese Anzahl ist noch lange nicht das Ende.

gespannt bin ich eher auf die Zusammenarbeit mit Frankreich bzgl. Wasserstoff. E-mobilität ist sicher nett, aber eben auch nicht wirklich auf Dauer für alle Fahrzeuge umsetzbar.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 931
wobei man allerdings sehen muss, das in DE direkt und indirekt ca. 900.000 Menschen von der Autoindustrie leben. Da ist schon klar, das da die Politik sich nicht zum Totengräber machen lassen mag.
die CSU möchte ja auch gern eine Prämie für den Kauf eines Verbrenners haben, besonders tritt hier mal wieder der Bundesverkehrsminister in den Vordergrund.

Das klingt ja so, als würden 900000 Menschen arbeitslos werden, wenn wir die Antriebsform ändern. Zumal in der Statistik auch die Nutzfahrzeuge vertreten sind.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 932
[…]aber wir haben eben keine freie Marktwirtschaft! sondern eine soziale,[…]

Stimmt. Das ist gewisser Unterschied. Im Prinzip bin ich ja auch dankbar für die Auffangsysteme, die wir hier haben, solange das nicht aufgrund Lobby-Interessen missbraucht wird.

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Heute Morgen laut WDR5 wurde nun explizit eine Prämie für Verbrenner ausgeschlossen, was ich gut finde.
Klar, die Hersteller wollen die ganzen Fahrzeuge, die noch auf Halde stehen, loswerden, der Betriebsrat macht Druck, da die Produktion stillsteht und nachproduziert werden will. Allerdings hatten die vorher schon alte Landeplätze an Parkplätzen, wo sich Autos tummeln. Das ist Gang und Gebe seit Jahren, wenn nicht schon seit Jahrzehnten. Die Dynamiken sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass man das Problem nur verschiebt. Die Leute, die sich dann heute ein Auto kaufen, bleiben dann nächstes Jahr aus. Da wird dann wahrscheinlich weitergeheult werden. Zudem wurde ja schon die Mehrwertsteuer gesenkt.

Elektromobilität wird weiter gefördert. Finde ich ansich auch gut, auch wenn das Konzept „Herstelleranteil“ bei mir einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Kleine betroffene Zulieferer können Unterstützung erhalten. Ok. Das müsste man im Detail betrachten.
Ein Hersteller für Tachos, Cockpits, Pedale, etc. kann sich ja umstellen. Einer für Pleuel, Getriebe oder was auch immer wird sich was überlegen und/oder schrumpfen müssen. Da verstehe ich aber auch ehrlich gesagt nicht, wo da der Unterschied zu anderen Bereichen ist, dessen Technologien obsolet werden. Das kriegt man hier vermutlich nicht so mit, da die gesamte Unterhaltungsindustrie zum Beispiel einfach mal komplett im Ausland angesiedelt ist.

 

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 933
Die grossen Autokonzerne haben die letzten Jahre fette Gewinne eingefahren, die als Dividende ausgeschuettet wurde. Jetzt muessen sie selbst ueber die Runden kommen.

Anders sehe ich es bei den vielen kleineren Zulieferern, die schon bisher von den Autokonzernen ausgepresst wurden. Im Zuge des ohnehin erfolgenden Wandels der Antriebstechnik werden manche Unternehmen nicht ueberleben, weil sie Dinge herstellen, die bald wegfallen werden. Hier sollte der Staat den Arbeitnehmern helfen und z.B. in Umschulung investieren, sodass diese AN wieder eine Perspektive haben.

Eine Kaufpraemie fuer Verbrenner finde ich voellig unpassend. Ich finde, dass sie auch fuer Elektro-Fahrzeuge nicht das Optimum darstellt. Eine kontinuierlich steigende Zwangsquote fuer Elektro-Zulassungen (die mind. x Jahre in Deutschland gefahren werden muessen) waere IMHO zielfuehrender und wuerde den Steuerzahler nichts kosten. Es sollte fuer Hersteller attraktiv sein, die Quote ueberzuerfuellen. Dann muessten die Hersteller die Preise der Elektro-Fahrzeuge entsprechend attraktiv gestalten, um sie verkaufen zu koennen, also Verbrenner verteuern.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 934
Das Arbeitskräfte durch Strukturwandel frei werden ist schon immer gewesen. Von den kleinen Betroffenen hört man kaum Geschrei, aber von den großen Konzernen. Schurigeln nachfolgende Gewerke und wenn es sie selbst betrifft führen sie genau diese ins Feld, wie schlecht es denen gehen wird (dann werden sie zahlenmäßig ganz schnell dazugezählt). :icon_eazy_kotz_graete:
Habe einige Jahre bei ORWO (Filmherstellung) gearbeitet. Und wenn die Wende nicht gewesen wäre? Wer kauft heute noch Farbfilme oder Magnetbänder?
Und denken wir an die vielen Pferdekutschenhersteller und Untergewerke - alle weg. ;D
Da sieht man doch aber wieder mal, wie wichtig Lobbyarbeit ist. :-D :-P

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 935
Von der Autoindustrie leben viele, aber nicht jeder liefert Teile, die nur beim Verbrenner gebraucht werden.
Wer von den 900.000 baut Sitze, Türen, Fenster, Reifen, ......?
Wer baut Batterien, die vorher keiner gebaut hatte? Sind das neue Arbeitsplätze oder wird da ausschließlich importiert?

Gruß
Helmut

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 936
(...)
 Ich finde, dass sie auch fuer Elektro-Fahrzeuge nicht das Optimum darstellt. (...)
Für mich wäre es schöner, wenn man beim Kauf eines E-Autos die Garantie für den heimischen Ladeplatz hätte.
Statt Prämie zu gewähren hätte man mir eine Wallbox hinstellen sollen.

Gruß
Helmut

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 937
Von der Autoindustrie leben viele, aber nicht jeder liefert Teile, die nur beim Verbrenner gebraucht werden.
Wer von den 900.000 baut Sitze, Türen, Fenster, Reifen, ......?
Wer baut Batterien, die vorher keiner gebaut hatte? Sind das neue Arbeitsplätze oder wird da ausschließlich importiert?
es geht ja nicht nur um die Herstellung, sondern auch um das Nachfolgende...Werkstätten, Tankstellen etc.

Die grossen Autokonzerne haben die letzten Jahre fette Gewinne eingefahren, die als Dividende ausgeschuettet wurde. Jetzt muessen sie selbst ueber die Runden kommen.
..Anders sehe ich es bei den vielen kleineren Zulieferern, ..... Hier sollte der Staat den Arbeitnehmern helfen und z.B. in Umschulung investieren, sodass diese AN wieder eine Perspektive haben.
..
ja, Dividenen ausschütten und dann Kohle vom Staat erbetteln, das geht gar nicht!!
...
Da sieht man doch aber wieder mal, wie wichtig Lobbyarbeit ist. :-D :-P
ja, und leider hat die Gesundheitsbranche keine so gute Lobby...oder die Lobbyarbeit ist schwach. HIER wäre es dringender erforderlich, Geld zu investieren, als zB bei Lufthansa und Co.
wenn ich sehe, das die Länder die Krankenhäuser seit Jahren massiv zu wenig finanzieren, sowohl was Gebäude als auch Personal betrifft, muss ich mich wundern, das überhaupt noch Menschen zum Arbeiten ins Krankenhaus gehen...ich bin ja quasi an der Quelle und könnte da Geschichten erzählen, die glaubt mir keiner...



Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 938
es geht ja nicht nur um die Herstellung, sondern auch um das Nachfolgende...Werkstätten, Tankstellen etc.
Genau. Nicht nur die Pferdezuechter wollen leben, auch die, die Pferdestaelle bauen, das Pferdefutter anbauen, die Pferde pflegen, ausmisten, Nicht zu vergessen all jene, die Pferdestallbauteile oder Pferdekutschenraeder herstellen.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 939
Ja, der Scheuer… Bin sicher, hätten wir einen Verkehrsminister, der nicht aus der Autoregion käme, sähe die Sache vielleicht anders aus.
Was denkst Du, warum die CSU so ein großes Interesse daran hat, diesen Posten zu besetzen? Siehe Liste der deutschen Verkehrsminister – Wikipedia So kann man nicht nur die Autoindustrie im eigenen Land protektieren, sondern auch weiteres Geld ins Land holen, Straßenbau, Prestige-Bahnprojekte "in 10 Minuten vom Flughafen München zum Hauptbahnhof" usw.. Aber vielleicht schwenkt es irgendwann auch passender zum Threadthema um. Ich denke da z.B. an Akkuproduktion bei BMW.


Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 941
Ich bin auch so eine Nervensäge, die mit 90-120 über die Autobahn rollt.... und das trotz 6 Zylindern  und 210 PS.

Und es sind nicht „ einige Leute“, sondern sehr viel mehr, die umdenken müssten. Herr Horx hat schon Recht in Bezug auf seine Analyse, was in D das Autofahren ist

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 942
Ich kenne das ja von den Gesprächen mit meinen Eltern, Kollegen und Freunden. Das sind nicht die Art Leute, die Terror machen und auf der Autobahn Leute herausfordern, aber so ein bisschen altes Denken und Herrschaftsansprüche sind dann doch vorhanden.

Von Kollegen, allesamt Ingenieure oder Techniker oder ähnlich involviert, erhalte ich oft mal Fragen, wie die Technik und das Laden genau funktioniert, wie es mit den Kosten aussieht, das Konzept, Probleme, Praxis, etc.

Mit einem habe ich mal über das Planetengetriebe des Prius gesprochen und er war auch recht angetan und interessiert (das Konzept war für ihn völlig neu/unbekannt), der andere wiederum war äußerst skeptisch, ist er generell skeptisch bei E-Mobilität oder Hybriden oder alles andere als seinen Golf TDI, aber da habe ich es auch mit der typischen Filterblase zu tun. Die schlechten Infos aus den Medien werden aufgegriffen, der selbstkritische Blick auf den eigenen Antrieb bleibt aber aus oder wird kleingeredet. Manchen wird es dann persönlich, weil sie sich dann mit ihrer Selektion kritisiert fühlen, andere wiederrum haben einfach nur keinen Bock was zu ändern oder sind einfach subjektiv ängstlich, ihnen könnte was genommen werden. Topspeed, Reichweite, Flexibilität, Zuverlässigkeit, etc. Dann aber meckern, dass Teil „W“ nach „X“ km schon kaputt sei; das wäre ja beim Auto „Y“ von anno „Z“ ja nie gewesen.

„Bei der Heizung geht aber voll viel Reichweite verloren!“ Andersrum könnte man natürlich auch über die Sinnhaftigkeit des permanenten Abfallprodukts Wärme des Verbrenners diskutieren, die zum Heizen benutzt wird, aber das sind sehr zähe Gespräche. Man merkt einfach, dass man da vor eine Wand läuft. Manche Leute wollen es einfach nicht. Sie wollen nur reden um sich selbst zu bestätigen, dass alles am besten so bleiben kann, wie es ist.
Andere dagegen erscheinen interessiert, aber ziehen trotzdem keine Konsequenzen daraus. Schließlich ist es ja auch gerade gut, wie es ist. Die Autos sind komfortabel, flexibel, es wird verbraucht, was eben verbraucht wird und damit ist das Thema dann auch gegessen.

Meine Eltern sind eher die Leute, die würden dann irgendwann auch umsteigen, aber auch nur wenn es unbedingt sein muss. „Wir fahren ja eh nicht mehr viel“, jo, aber dafür braucht es dann zwei Autos. Ist ja auch alles teuer… aber einen SUV zum Preis eines E-Golf kaufen.

Es ist wie es ist. Man muss die Leute langsam ranführen. Es muss anfangen, sich normal anzufühlen: Einsteigen ohne Verlustängste.
Dahingehend ist die Prämie vielleicht doch nicht so schlecht. Denn wenn man im Alltag von den neuen Dingen umgeben wird und viele andere Leute es machen, kann es ja auch nicht so schlecht sein am Ende des Tages und dann legt sich der Schalter bei vielen vielleicht langsam, aber behutsam um. Ist kein typischer Kippschalter, eher analoger Natur. So ein Knopf zum Drehen und irgendwann ist der Treshold erreicht, bei dem sich die Gedankenwindungen invertieren und das alte Radikal zum neuen Normal wird.

Bis dahin bleibt uns nur die Pionier-Arbeit. Mir kribbelt es auch in den Fingern, die Prämie mitzunehmen, aber keine Ahnung, was ich kaufen soll(te).
I3 – First choice, aber neu zu teuer und alt grenzwertige Reichweite (damit wäre ich jetzt aufgrund der Corona-bedingten Pendelei richtig auf die Nase gefallen)
Zoe – Ok, aber mit der Miete eigentlich auch zu teuer
Twinge Z.E. – Eigentlich cool, aber eigentlich auch zu sehr Zoe.
Sion – Wann kommt er? Kommt er? In der Tiefgarage bringen mir die Solarzellen auch nichts.
Nissan Leaf – teuer, ineffizient
E-Smart – toll als Cabrio, aber wir hatten uns über einen Hund unterhalten und die Praxis zeigt, ein bisschen Stauraum haben ist ab und an auch toll
Koreaner? – Ich glaub ich fahr nix 4,xm langes mehr, wenn ich es nicht vermeiden kann.
MG irgendwas – SUV, ‘nuff said.
Tesla – Wenn die vielleicht mal ein Model 2 oder 1 auf den Markt brächten…
VAG -  nope. Me still salty.
Der putzige Honda? – zu teuer und ineffizient.

Und was ist mit Toyota? Den neuen Plugin in ein zwei Jahren vom Gebrauchtmarkt fischen? Nah. Auf Wasserstoff warten? Nah. Ich glaube, die versemmelns. Bis was Bezahlbares mit Wasserstoff in den Bereich von 30k rutscht, die ich auch nicht mehr für ein Auto ausgeben möchte, bleibts vermutlich bei der Hybrid-Palette und da habe ich keine Lust mehr drauf. Also von Toyota verabschieden? Meiner Stammwerkstatt und meinem Kumpel Lebewohl sagen bis Toyota es auf die Kette kriegt? Ich glaube ich kauf mir jetzt mit dem Ende der Corona-Schicht auf der Arbeit erstmal ein neues VRR-Ticket und schau wie es 2021 aussieht.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 943
Tja, m.E. eine Folge der Konditionierung durch die Medien. Auch aktuell liest man zwar von Elektroautos, aber weiterhin viel mehr vom noch tolleren SUV, von noch mehr PS, noch sportlicherem Fahrwerk usw. usf.. Bzw. anders herum werden die neueren Toyotas wie der Corolla 2.0 HSD oder Camry Hybrid nicht mehr so verrissen, wie die Modelle der 20 Jahre vorher. Aber bei kaum ein Test in einem größeren Medium kommt nicht als Schlußsatz "aber für sportliche Fahrweise taugt das nicht". Es wird suggeriert, das auch die Mitmenschen mit eingeschränkten motorischen oder mentalen Fähigkeiten sportlich seien, wenn sie schnell fahren. Um zum Threadthema zu kommen, man könnte aus meiner Sicht viel tun mit:
  • Tempolimit auf der Autobahn
  • Ächtung von Raserei
  • Vermittlung des Umstandes, das man mit gechillter Fahrweise kaum später am Ziel ist, aber wesentlich entspannter
Meine Kollegen kommen oft völlig aggressiv und geladen bei der Arbeit an. Wenn ich sage "selbst schuld" samt Erklärung, es versteht keiner. Auch wenn ich sage, das bei mir eine Urlaubsfahrt mit Start des Fahrzeugs beginnt, weil ich auch >500km nur mit 90-120km/h fahre, die gucken mich an wie ein Mondkalb. Gegenargument ist "wer will denn schon so fahren!?". Das sie die Zeit die sie vielleicht früher da sind zum abreagieren brauchen, während ich schon die stundenlange Fahrt vorher völlig entspannt bin, es glaubt mir niemand.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 944
@MGLX  und @KSR1 ihr sprecht mir aus dem Herzen! wir sind Ende Juli nach Brandenburg gefahren, immer schön so 110-120 mit Tempomat, total entspannt, und haben für > 540 km mit ner Pause knapp 6h gebraucht...voll okay in meinen Augen.