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Thema: Wie bringt man die Elektromobilität voran? (190702-mal gelesen) - Abgeleitet von Jorins und Tiffanys L...
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Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 765
Stimmt. Habe gerade mal meine Einträge bei Spritmonitor nachgesehen. Ich habe im Februar  2014, also vor 6 Jahren für Benzin 1,50 EUR pro Liter bezahlt. Damals war der Strom günstiger als jetzt.

Das Fahren mit meinem Yaris Hybrid ist daher im Vergleich zu vor 6 Jahren günstiger geworden, ein Elektroauto wäre vom den Verbrauchskosten her jedes Jahr teurer geworden. Zumal die Anschaffung eines Elektroautos auch damals wesentlich teurer gewesen wäre.

Ich hatte vor 6 Jahren vermutet, dass Öl knapper und damit das Benzin pro Jahr etwa 10 Cent pro Jahr teurer wird. Dann wären wir jetzt bei 2,10 EUR pro Liter. Davon sind wir weit entfernt. Ich bezahle pro Monat bei einer Fahrleistung von ca. 17.000 km pro Jahr weniger als die reinen Akkumietkosten eines Renault Zoe. Der will aber auch noch kostenpflichtig geladen werden.

Bei dem geringen Spritverbrauch des Yaris Hybrid sind die Verbrauchskosten in ähnlicher Höhe wie bei einem Elektroauto. Insofern entscheidet sich wohl niemand für ein Elektroauto, weil es günstiger ist.

Ich will mir trotzdem ein Elektroauto kaufen. Den Mehrpreis werde ich allerdings vermutlich nie wieder reinbekommen. Strom ist viel zu teuer.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 766
Ich finde es rückblickend sinnvoll, dass ich mich 2016 gegen ein e-Auto (Zoe oder e-Up) entschieden habe. Heute gibt es ganz wenige e-Autos, die ich preislich gerade so als akzeptabel bezeichnen würde.

Es ist völlig klar, dass e-Autos Leute nicht ansprechen, die sie zu Hause nicht laden können. Wenn ich diese nicht hätte, würde ich es mir auch nicht antun. Ich sehe ein Problem darin, dass durch e-Autos vielen Menschen klarer vor Augen geführt wird, dass sie an dieser Zukunft nicht teilhaben können. Dies führt zu Frust.

Die Frage ist, was wäre eine Alternative, wenn es politisch gewollt ist, mittelfristig auf Verbrenner komplett zu verzichten?

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 767
Elektroautos kann man bei den heutigen Akkugrößen auch gut kaufen und einsetzen, wenn man kein Eigenheim hat. Die meisten fahren nicht mehr als 40 Kilometer pro Tag während der Wochentage (siehe auch Deutsche sind jeden Tag 39 Kilometer unterwegs | nrz.de |). Bei einem 50 kWh Akku reicht dann einmal pro Woche laden.

Das Elektroauto muss halt attraktiver werden. Warum sollte sich jemand ein Elektroauto kaufen, wenn die Verbrauchskosten nicht besser als beim Diesel Auto sind? Warum ein Elektroauto kaufen, wenn man nicht andere Vorteile hat?

Die Kaufprämien von demnächst 3.000 EUR ist da m.E. nicht das Wesentliche. Wichtiger wäre ein Ausbau der Ladeinfrastruktur. Und zwar nicht nur mit Fördertöpfen, sondern mit Verpflichtungen für Städte und Gemeinden. Derzeit ist es doch so, dass viele Städte und Gemeinden keine Lust haben sich aufwändig um die Errichtung einer Ladeinfrastruktur zu kümmern. Im Zweifel bekommen doch die Städte und Gemeinden Ärger mit Ihren Bürgern, wenn ein normaler Parkplatz nur noch von Elektroautos nutzbar ist. Deshalb gibt es bzgl. des Ausbaus der Ladeinfrastruktur so ein Ungleichgewicht zwischen den Städten und zwischen den Gemeinden.

Was die Elektromobilität beschleunigen würde, wäre wenn die Arbeitgeber Ladestationen anbieten. Der Bund könnte das zumindest bei Bundeseinrichtungen vorschreiben. Auf Landesebene die Bundesländer für ihre Einrichtungen. Wenn sich das erst einmal bei der Privatwirtschaft herumspricht, würde das m.E. zu einem Schneeballeffekt führen.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 768
Selbst wenn ich zu Hause laden könnte, käme mich die Akkumiete vom Zoe teuer als der Sprit.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 769
Ein großes Problem der E-Mobilität ist, dass außer "schöner Fahren" kaum mehr persönliche Vorteile zu verzeichnen sind.
Die Autos sind überteuert und ob man so viel an Wartung einspart, wie ab und zu prognostiziert wird, sei mal dahingestellt.
Unterscheiden muss man ggf. auch welche Autos man vergleicht.
Wenn es ein Toyota ist, bei dem üblicherweise außer Wartung alle 15.000 km für 100.000 - 200.00 keine weiteren größeren Reparaturkosten anfallen, hat ein E-Auto sowieso verloren.

Und beim Kraftstoff?
Strom wird immer teurer und erwartungsgemäß gibt es kaum noch kostenlose Lademöglichkeiten - warum auch?
Je mehr E-Autos fahren, umso günstiger könnte der Verbrennerkraftstoff werden.
Die aktuellen Mehrkosten für das Fahrzeug (den Golf-Abverkauf jetzt mal außen vor gelassen) sind einfach zu hoch, als dass es einen persönlichen Vorteil bringen würde.
100.000 km e-Auto würden mich kosten: 100.000 x 0,17 x 0,3 = 5.100 € (bei 17 kWh/100km und 0,30€/kWh)
100.000 km Yaris würden mich kosten: 100.000 x 0,05 x 1,4 = 7.000 € (bei 5 Liter/100 km und 1,40€/Liter)

Dazu kommt das Ladetheater mit x verschiedenen Karten und Unwägbarkeiten, die sich Herr und Frau Normalfahrer sowieso nicht antun. Wer würde an einer Tankstelle tanken, an der keine Preise stehen - gerade da, wo es anscheinend auf den letzten Cent ankommt.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 770
Elektroautos kann man bei den heutigen Akkugrößen auch gut kaufen und einsetzen, wenn man kein Eigenheim hat.
...Die Kaufprämien von demnächst 3.000 EUR ist da m.E. nicht das Wesentliche. Wichtiger wäre ein Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Genau darin liegt auch der Hund begraben.
Ich werde mal mein Erlebnis von gestern aufschreiben, bei dem es um Reichweite, Angst und Laden geht.  ;D

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 771
Elektroautos kann man bei den heutigen Akkugrößen auch gut kaufen und einsetzen, wenn man kein Eigenheim hat.
In der Theorie hast du recht. Die Praxis ist aber meist unbequemer als beim Verbrenner. Deshalb machen das höchstens Idealisten.

Zitat
Das Elektroauto muss halt attraktiver werden.
Das passiert ja gerade. E-Autos werden günstiger.

Zitat
Derzeit ist es doch so, dass viele Städte und Gemeinden keine Lust haben sich aufwändig um die Errichtung einer Ladeinfrastruktur zu kümmern. Im Zweifel bekommen doch die Städte und Gemeinden Ärger mit Ihren Bürgern, wenn ein normaler Parkplatz nur noch von Elektroautos nutzbar ist. Deshalb gibt es bzgl. des Ausbaus der Ladeinfrastruktur so ein Ungleichgewicht zwischen den Städten und zwischen den Gemeinden.
In unserer Gemeinde will man am Rathaus eine Ladestation bauen. Wie sinnvoll! Wie häufig wird dort ein normaler Bürger laden? Vielleicht lädt dort nur der Bürgermeister demnächst sein PHEV auf.

Zitat
Was die Elektromobilität beschleunigen würde, wäre wenn die Arbeitgeber Ladestationen anbieten. Der Bund könnte das zumindest bei Bundeseinrichtungen vorschreiben. Auf Landesebene die Bundesländer für ihre Einrichtungen.
Gute Idee.

Ein großes Problem der E-Mobilität ist, dass außer "schöner Fahren" kaum mehr persönliche Vorteile zu verzeichnen sind.
Die Autos sind überteuert und ob man so viel an Wartung einspart, wie ab und zu prognostiziert wird, sei mal dahingestellt.
Richtig. Ob man das, was man bei der Wartung vielleicht spart, nicht am Ende durch einen Akkuersatz oder durch Wertverlust verliert, ist die Frage.

Zitat
Unterscheiden muss man ggf. auch welche Autos man vergleicht.
Absolut. Wenn ich bei goingelectric meinen sparsamen Yaris mit einem e-208 vergleiche und der Yaris ca. 10kEUR billiger kommt, ist die Frage klar zu beantworten, was ich wählen würde. Nein, gerade kleine e-Autos sind noch deutlich teurer als ihre Verbrennermitbewerber. Wann oder ob überhaupt sich das ändern wird, weiß ich nicht.

Zitat
Dazu kommt das Ladetheater mit x verschiedenen Karten und Unwägbarkeiten, die sich Herr und Frau Normalfahrer sowieso nicht antun.
Auch richtig. Ich habe mit unserem e-Golf bisher nur 2x an öffentlichen Ladesäulen geladen - nicht weil ich musste, sondern um es mal ausprobiert zu haben. Eine längere Reise wäre allerdings schon ein großes Abenteuer. Allein würde ich mir das mal antun, aber wenn Frau und Kinder dann nerven, würde mich das auch schnell frustrieren.

Am Ende bleibt mir beim e-Golf aktuell der Spaß am unglaublich geschmeidigen Fahren. Keine Extrafahrten mehr zur Tankstelle, weil zu Hause immer aufgeladen. Aber ich denke auch, dass ich eher bereit bin, Einschränkungen zu akzeptieren, als viele andere.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 772
Das passiert ja gerade. E-Autos werden günstiger.
Ja. Trotzdem sind sie noch teurer als vergleichbare Neuwagen. Und erheblich teurer im Vergleich zu Verbrenner-Jahreswagen, was sich so schnell auch nicht ändern wird.

Insofern müssten Elektroautos dann andere Vorzüge haben.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 773
Wäre lokal ohne Emission so ein Vorzug? Aber das sind ja Dinge, die eher die anderen betreffen. Selbst kriege ich ja selten was von meinen eigenen Abgasen mit, also warum ich soll ich dann draufzahlen, damit die anderen was davon haben ;D

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 774
Wäre lokal ohne Emission so ein Vorzug?
Nur, wenn dich Emissionen persönlich einschränken, z.B. weil du in ein Gebiet nicht reinfahren. Sonst scheren sich die meisten keinen Deut um die anderen.

Mir persönlich reicht, dass der e-Golf super komfortabel zu fahren ist und alle Alltagsfahrten abdeckt. Nein, so komfortabel ist auch kein HSD.

Was vielen die Angst für die neue Technologie nehmen könnte, wäre eine (technologieunabhängige) massiv ausgeweitete Gewährleistungspflicht für Hersteller. So sollten bspw. alle Hersteller dazu verdonnert werden, bei PKW mind. 12 Jahre Gewährleistung und Reparierbarkeit bieten. Alles Ersatzteile zusammen dürften nicht teurer sein als, sagen wir, 120% des Autokaufpreises.

 

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 775
Ein E-Auto anschaffen, ohne zu Hause laden zu können, hieße für mich, immer wieder mal zum Tanken (Laden) zu fahren.
Umständlicher geht es nicht   :icon_doh:
Das ist doch sowas von 70er Jahre.
Schatz, ich fahr mal zum Tanken (und Klönen, Bier  trinken, Kumpels treffen).
Wobei die Sachen in Klammern nötig sind, da Laden ja länger dauert als damals das Tanken.
Erst muss meine Säule genehmigt werden, dann kommt das E-Auto.

Gruß
Helmut


Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 777
Ein E-Auto anschaffen, ohne zu Hause laden zu können, hieße für mich, immer wieder mal zum Tanken (Laden) zu fahren.
Umständlicher geht es nicht   :icon_doh:
Das ist doch sowas von 70er Jahre.

Einen Verbrenner anschaffen, ohne zu Hause laden zu können, hieße für mich, immer wieder mal zum Tanken zu fahren.
Umständlicher geht es nicht   :icon_doh:
Das ist doch sowas von 70er Jahre.

Obwohl - das müssen ja alle Verbrenner immer machen. Oft verbunden mit einem Umweg, weil die andere Tankstelle billiger ist.

Aber zugegeben: Die aktuellen Benzin-Tankstellen sind recht leicht zu finden und man weiß ziemlich genau, wie viel man zahlen muss. Außerdem funktionieren sie mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte und benötigen keine Voranmeldung oder Mitgliedschaft bei irgendeinem Treibstoff-Verbund.
Da gibt es noch großen Aufholbedarf. In den nächsten 100 Jahren wird sich da auch einiges tun  ;)

Gruß
Martin

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 778
Du hast noch was Vergessen. Es geht schnell.
Selbst mit dem obligatorischen kleinen Flirt mit der netten Kassiererin in der Tankstelle habe ich in ca. 6 min 252 kWh "geladen" und bezahlt in Form von 30 Liter Benzin.

Selbst mit einem 100 kW Lader bei E-Autos unmöglich.

Und ja, ich weis meine Rechnung hinkt, konnte mir es aber nicht verkneifen.

Antw.: Wie bringt man die Elektromobilität voran?

Antwort Nr. 779
@ellert_de eigentlich eine gute Geschäftsidee. Ladesäule mit Theke.