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Thema: Testfahrt mit Wanderdüne (16698-mal gelesen)
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Testfahrt mit Wanderdüne

So, jetzt liegt er auf dem Tisch vor mir. Der Schlüssel für den Tesla S aus dem Fuhrpark. Er  lädt noch unten und wird mich das Wochenende begleiten.

Habe mal versucht den Wagen vorzukühlen, damit er Saft aus der Ladestation nimmt zum Runterkühlen und ich später nicht die Batterie leersauge zum kühlen. Geht aber nicht oder ich habe es nicht gefunden im Menue.

Fahre bald los und berichte dann.

die elektrische Wanderdüne

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 1
Ui, viel Spaß! Bin mal gespannt, wie gut du mit dem Tesla zurecht kommst. Vorurteilsmäßig prallen da ja zwei Welten aufeinander: Die konservative E-Klasse und der ganz andere Tesla mit seinenm riesigen Display und dem ganzen Bedien-Schnickschnack.  ;)  Aber ich glaube, du wirst völlig offen und vorurteilsfrei an die Sache ran gehen.

...der innerlich selbst schon elektrifizierte, weil total gespannte Jorin

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 2
Ich freue mich auch schon auf einen Bericht von dir.
Erst mal viel Spaß und ein schönes Wochenende.

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 3
Beim Lesen des Titels habe ich erst gedacht, Jorin fährt deinen Mercedes Hybriden zur Probe  :-D

Mea Culpa. Dann mal viel Vergüngen mit dem Tesla :)

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 4
Oh Gott, der Anzug ist der Hammer. Das ist Sportwagen pur. Überholen auf der Landstraße ist eine Sache von 2-3 Sekunden, allerdings geht dann auch gleich die prognostizierte Reichweite in die Knie.

Jetzt habe ich ihn draußen knapp in die eine Rose geparkt und die Ladekabel ( das Normale und eine Verlängerung Kraftstrom) reichen gerade bis zu meiner 16A Steckdose in der Scheune. Laden geht also. Jetzt wollte er, dass ich ihn abstöpsele, damit er nicht überlädt.

Was mir noch aufgefallen ist:

Fensterheber, Spiegelversteller, und Lenkstockschalter sind 1:1 Mercedes E-Klasse, selbst der Fahrwahlhebel ist ähnlich. Die Kooperation scheint umfangreicher zu sein.

Sitze sind vorne zu kurz. Musikanlage und Empfangsteil Radio nicht auf Stand der Technik. Klingt billig und ist störanfällig bei Radioempfang.

Das Fahrzeug ist bis 60 km/h leise. Aber gerade bei 90km/h bis 110 km/h ist das E-Motorgeräusch laut. Lauter als der Diesel.

Aber der wahnsinnige Anzug macht alles wieder gut ;D ;D

Morgen Familientest!

Gruß Wanderdüne


Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 5
Ui, viel Spaß noch beim Stromern. Mein Neid ist Dir gewiss.  ;D
Und mach bitte ein paar Fotos.

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 6
Am Samstag haben wir dann also die Besorgungen und Erledigungen mit dem Tesla (ein 85er) gemacht. Hatte ihn ja abends an die Steckdose gehängt und so zeigte er "Typical Range 345 km". Dieser Wert stieg dann auf bis zu 414km während der Fahrt an. Wir haben mit 23kW ca. 100km zurückgelegt. Im Bordcomputer waren Werte von 24 - 27kW von den Kollegen hinterlegt.

Jetzt zeigt er noch 232 km typischer Range an. Passt alles soweit. Macht Vertrauen in die Reichweitenanzeigen und man muss nicht dauernd aufladen.

Die Verbrauchsanzeige zeigt in Wh pro km an. Typisch ist dann bei Schleichfahrt ein Wert von 200 und bei Vollspeed über 600. Das Fahren über 130km/h geht so auf den Energievorrat, dass ich das immer schnell gelassen habe.

Eigentlich gereizt hat die Beschleunigung und die Straßenlage in den Kurven (als ich nochmal allein unterwegs war  ;D). Der Schwerpunkt liegt echt tief. Wenn man alle Klappen und Türen aufmacht, sieht man, dass das Gewicht nur im Boden und an den Radkästen sitzen kann. Fährt sich ähnlich wie ein Porsche Panamera (den ich beruflich mal bewegen durfte), kann das aber nicht echt beurteilen, da ich nur moderat schnell fahre.

Toll ist wirklich die lokale Emissionsfreiheit. Das der Dreck nur anderswo abgelassen wird, haben wir ja schon oft diskutiert. Aber im Parkhaus oder neben Fußgängern ist es halt trotzdem prima.

Da ich ja sonst auch ein durchaus teures Auto bewege, hier mal im Vergleich die Komfortsachen

- die elektrische Heckklappe wäre mir fast gegen die Parkgaragendecke geknallt. Wenn ich die beim Daimler festhalte, speichert sie diese Höhe ab und hält dort. Hier ist sie dann unter lautem Piepen gleich wieder zu gegangen und ich konnte noch schnell die Tasche greifen...
- Isofix vorhanden und gut erreichbar.
- viele Menüs und Beschriftungen in Englisch, nur teilweise in deutsch
- total simpler Innenraum. Flacher Boden, Sitzbank und Sitze mit integrierten Kopfstützen, der große Bildschirm, 2 Schalter (Warnblinker und Handschuhfach), die Schalter am Lenkrad - fertig
- die Luftausströmer lassen sich nicht schließen  :icon_doh:
- Koppeln vom Handy war einfach, Freisprecheinrichtung nicht genügend entstört und schlechte Sprachqualität
- bei Naviansagen wird das Radio nicht runtergeregelt, man kann die Dame aber lauter stellen und dann schreien beide im Auto rum
- großer Kofferraum mit Platz für sechs Getränkekisten + Einkauf
- quietschen der Scheibenwischer
- Türen sind mit rahmenlosen Scheiben, wie ein Coupé
- Navidaten holt er aus dem Netz, manchmal zeigt er dann keine Karte an, oder braucht ewig, um Daten zu holen, wenn man herauszoomt. Vergleichbar nervig mit Google-Maps mit einer langsamen DSL Verbindung.

Insgesamt für ein fast Erstlingswerk ein gutes Fahrzeug. Die wichtigen Dinge wie Antrieb, Batterie und Fahrwerk sind super, die unwichtigeren Kleinigkeiten sind nicht dem Preis angemessen ausentwickelt. Der dauernde Internetkontakt würde mich nerven (NSA fährt immer mit).

Gruß ohne NSA, Wanderdüne





Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 7

Habe mal versucht den Wagen vorzukühlen, damit er Saft aus der Ladestation nimmt zum Runterkühlen und ich später nicht die Batterie leersauge zum kühlen. Geht aber nicht oder ich habe es nicht gefunden im Menue.

Dass es geht, ist im Netz leicht zu finden, vorheizen + vorkühlen. 3 Minuten Fenster ganz auf (Klima-Luftdurchsatz in der Zeit auf Minimum) ist jedoch effizienter.


Toll ist wirklich die lokale Emissionsfreiheit. Das der Dreck nur anderswo abgelassen wird, haben wir ja schon oft diskutiert. Aber im Parkhaus oder neben Fußgängern ist es halt trotzdem prima.

Brauchst Dir nur noch einen entsprechenden Stromtarif zulegen, um tatsächlich überwiegende Emissionsfreiheit zu haben.

Bin beeindruckt.

Tips: Damit die Batterie lange lebt, sollte der Ladezustand nur selten unter 20% fallen. 1* gleich am Anfang, zwecks Kalibrieren der Elektronik. Unter Knallsonne parken möglichst vermeiden, Beschleunigung in der Praxis nicht 100% ausreizen, schont auch die Reifen.

Vorsicht: Die bei Sportwagen üblichen Breitreifen schleudern bei Schnee und Wasser leichter als normale Reifen. Mehr fällt mir nicht ein.

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 8
Die Heckklappe ist übrigens in der Lage, auf eine beliebige Höhe gespeichert zu werden. Warum das bei dir nicht klappte, weiß ich allerdings nicht.

Ansonsten sind solche Kleinigkeiten natürlich in der Preisklasse störend, das sehe ich ein. Sollten sich aber eigentlich durch Updates der Software beheben lassen.

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 9

Brauchst Dir nur noch einen entsprechenden Stromtarif zulegen, um tatsächlich überwiegende Emissionsfreiheit zu haben.

Habe ich schon lange. Bin nur so ätzend misstrauisch.

Solange der Strommix in D soviel Kohle und Gas und Atomstrom enthält, bezahle ich den Öko Tarif nur dafür, daß irgendwo umweltfreundlicher Strom produziert wird. Solange es noch ein klimaschädliches Kraftwerk gibt, tanke ich auch hier nicht wirklich Öko, auch wenn ich es bezahle.

Auf der Stammstrecke heute bin ich dann so "Hybrid-like" gefahren und kam auf 185Wh/km - das ist schon nicht schlecht. Als Gegenprogramm bin ich dann noch Vollspeed auf die Autobahn zwischen 150km/h und 200km/h und dann war ich bei mehr als 500Wh/km. Der "Range" ist ruckzuck von ca. 200km auf 68km eingebrochen. Schnellfahren ist einfach Faktor 3, bei meinem Diesel ca. 1,5.

Fazit:

- Für schnelle, längere Etappen ist der Wagen auch mit Superchargern nichts. So oft kann man gar nicht schnell nachtanken, daß sich Schnellfahren zeitlich lohnt. Am schnellsten voran kommt man wahrscheinlich mit 110 km/h oder so. Die 200 km/h kann man sich also sparen. Die Beschränkung im BMWi3 auf 160km/h macht absolut Sinn.
- für Reisen mit Tagesetappen um 500 km oder mehr würde ich den Tesla nicht nehmen.
- das gute Gefühle beim Hybrid im Falle des elektrischen Fahrens "umsonst" d.h. mit Bremsenergie zu fahren, gibt es hier nicht. Alles geht auf die Reichweite und eine direkte Zuladung durch Rekuperation ist bei der grossen Batterie nicht erkennbar
- E-Motor Drehmoment ist Klasse, Spitze, irre und ... haben wollen!
- Fahrzeug ist ab 80km/h nicht leiser als ein Fahrzeug 1.0 - in der Preisklasse sogar lauter.

@Jorin: Stimmt mit der Heckklappe. Muss man aber sehr kräftig festhalten!

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 10
Wieso kräftig festhalten? Die Endposition kann über die Taste gespeichert werden. So hatte ich es damals in einem Tesla-Video verstanden, welches du hier findest:

http://www.teslamotors.com/de_DE/models/walkthrough

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 11
@Jorin: ..das habe ich gar nicht versucht, ich Dummerle. :icon_doh:

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 12
Naja, ist ja nich schlimm.  ;)

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 13

Solange der Strommix in D soviel Kohle und Gas und Atomstrom enthält, bezahle ich den Öko Tarif nur dafür, daß irgendwo umweltfreundlicher Strom produziert wird. Solange es noch ein klimaschädliches Kraftwerk gibt, tanke ich auch hier nicht wirklich Öko, auch wenn ich es bezahle.

Mit einem passenden Nachtstomtarif kämest Du etwa 40% günstiger.


Auf der Stammstrecke heute bin ich dann so "Hybrid-like" gefahren und kam auf 185Wh/km - das ist schon nicht schlecht. Als Gegenprogramm bin ich dann noch Vollspeed auf die Autobahn zwischen 150km/h und 200km/h und dann war ich bei mehr als 500Wh/km. Der "Range" ist ruckzuck von ca. 200km auf 68km eingebrochen.

Scheint mir etwas hoch:

* Schnellfahren ist bei voller Batterie günstiger als bei teilweise entladener.
* Höhenunterschied, Windrichtung?
* Großer Kombi-Diesel war bei mir 6 Liter bei 115 km/h und über 12 Liter bei 200 km/h, also Faktor 2. Bei der hohen Beschleunigung fährt man zudem durchschnittlich deutlich schneller.
* Ich würde über die ersten 5 Ladezyklen keine Hochgeschwindigkeitsfahrten empfehlen.
* Die Batteriekapazität könnte bei vorsichtiger Nutzung noch etwas steigen.
* Die Rekuperationsleistung ist mit 60 kW erheblich geringer als die Antriebsleistung von 310 kW. Deshalb kann bei straffem Bremsen nur ein kleiner Teil der Bewegungsenergie des Fahrzeuges zurückgewonnen werden.

Re: Testfahrt mit Wanderdüne

Antwort Nr. 14

Selber war ich schneller zwischen Basel und Paris, zeitweise über 360 km/std.
TGV .

;D