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Thema: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels) (20196-mal gelesen)
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Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

So, ich habe beschlossen meinen Umstiegs-thread aufzugeben und hier meine Erfahrungen zu bündeln, die evtl. auch für Unentschlossene, nicht registrierte Mitleser, etc. interessant sein könnten. Meine Warnung ab hier: Wall-of-Text, Drama, Storytelling.

Zuerst ein bisschen zur Historie: Einige erinnern sich ja noch an meinen schmerzlichen Umstieg meines GT86 auf den Prius…

From petrolhead to treehugger in just one day? Possible?

Im Ernst: Ich war für den Prius und seinesgleichen bis vor nicht allzu langer Zeit blind. Mein Hauptinteresse galt schon immer Sportmaschinen. Nach meinen Anfangsfahrzeugen hatte ich vier Jahre lang einen Celica T23 und als dieser alle Beine von sich gestreckt hat, einen Avensis T25. Dieser wiederum hat mich stark in Richtung Ruhe erzogen, was eigentlich noch nicht so richtig mein Ding war und obwohl das ein klasse und unverwüstliches Fahrzeug gewesen ist, kam ich nicht umhin, mich immer wieder mal nach Sportwagen umzuschauen. Am liebsten eher etwas klassisches, nicht die vom Mainstream rundgelutschten Hothatches. So bin ich dann beim GT86 gelandet und es sollte MEIN Auto werden. Mein erster Neuwagen. Gut behandeln, Dekaden lang fahren… so der naive Traum.
Leider wandelte sich das Glück in eine Art Hassliebe. Das erste Jahr war Bombe. Ich fuhr den Wagen, tastete mich ran an die wunderbare Balance und den Heckantrieb. Der Wagen machte einfach Spaß und ich war auch ein bisschen stolz drauf. Dann ein Jahr später kam das böse Erwachen: Post von der Versicherung!
Für die meisten Menschen mit gewöhnlichen Fahrzeugen ist es eher ein Infoschreiben, reine Routine, abheften oder wegschmeißen und gut. So auch bisher für mich. Meine Fahrzeuge unterschieden sich bisher immer marginal, aber das sollte sich ändern, denn der GT86 stieg um lächerliche 4 Typklassen und verdoppelte damit meine Ausgaben für die Versicherung. Plötzlich zahlte ich jedes Quartal mehr für Versicherung als ein Mittelklasse-Smartphone.
Aber so weit, so gut. Der Weg des Kriegers ist steinig und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dank fehlender Alternativen biss ich die Zähne zusammen, schließlich war es ja MEIN Auto, mein Schatzzz... (Man möge unken: „Das Auto“,… auch ohne die Umarmung anderer Passatfahrer.)
Dann traf das nächste Unvorhergesehene ein: Auftragsrückgang, Standortwechsel... wieder Pendeln! Da stand ich dann nun mit meinem geliebten Blechle, teure Kilometer um Kilometer fressend auf spaßbefreiten Strecken. Ein Alptraum wird wahr, ein einstiger Traum in Scherben.

Nun denn, so begab es sich eines Tages, dass ich bei einem Garantiefall für einen Tag einen Hybriden bekam. Insgeheim wollte ich immer schon mal Hybrid fahren, aber mehr aus Neugierde und eigentlich schielte ich wegen der Leistung eher zu Lexus (V6+E-Motor… whats not to like?).
Ohne was gesagt zu haben wurde mir tatsächlich ein P2 hingestellt. In deutschbiederem Silber gekleidet und im schauderhaft abgegriffenen Zustand, mit Fahrradreifen auf mit rostigem Lepra befallenen Stahlfelgen besohlt, schaute mich das hässliche Entlein fast schon mit schüchterner Miene und gesenktem Haupt an, als würde es die musternden Blicke eines Sportwagenfahrers aus Peinlichkeit nicht erwidern. Ein stattlicher Schwan würde daraus niemals mehr werden, zumindest nicht im optischen Sinne.
Und so fuhr ich abends zur Planung eines Junggesellenabschieds. Zu Leuten die ich noch nicht kannte und fuhr dann in dieser Gurke vor! Damn, dachte ich mir, kann ja nicht sein. Und auch so schaute ich erstmal, was der Wagen so kann. Natürlich ernüchtert, aber auch nicht wirklich enttäuscht. Nach einem 1L-Yaris, den ich mal bekam, war das die reinste Rakete.
Natürlich waren alle neugierig. „Oh oh Mattes, was haste denn da mitgebracht.“ Als wenn man einen Bücherwurm mit Panzerglashornbrille mit zu einer 90er Raveparty schleift.
Dann am nächsten Morgen Fahrgemeinschaft abgeholt. Natürlich auch während der Fahrt wieder Gesprächsthema Auto, Hybriden und irgendwie erntete der Wagen immer ein bisschen Geringschätzung. Der raue Motor, das lustige Gepiepe. Schon eine Ulknudel, dieser Prius. Auf der Heimfahrt, wo ich mich für etliche Realminuten (konvertierte Autostunden eines 1.0-Autofahrers) im Stop&Go befand, klickte es dann so langsam. Angenehmes Fahrgefühl, die ein normales Automatikgetriebe zwar auch bot, aber elektrisches Vorrollen war schon was Feines und das Straßenbahngeräusch beim Rekuperieren ist auch einmalig für einen Geek. Ich fuhr also entspannt zum Autohaus mit meiner Fahrgemeinschaft im Schlepptau und übergab unseren alten Silberrücken, den Kriegsveteran des deutschen Verkehrsalltags mit fast 400000km auf der Uhr dem Händler und sackte die Schlüssel meines GT86 wieder ein, aber so richtig sollte Begeisterung nicht mehr eintreten. Natürlich machte der Wagen noch Spaß, aber insgeheim wäre ich lieber gemütlich im Prius heim gefahren.

So, what next?

Und so begann meine Reise ins Internet. Daten rausgesucht, Informationen eingeholt. Exceltabellen erstellt, Tests durchstöbert, meinen Kumpel (Mechaniker bei besagtem Händler) konsultiert und so bin ich schließlich auch irgendwann in dem Forum hier gelandet. (Ich darf an der Stelle anmerken, dass ich mich für hier und nicht zum Beispiel für Priusfreunde entschieden habe, weil mir dort die Community einfach zu groß und zu unübersichtlich war. Durch Lesen haben mich Leute wie Jorin und Twiity hierhin gezogen. Danke nochmal dafür!)

Ich hatte mit mehreren Leuten über das Thema geredet und eins wurde mir schnell klar: Fahrzeuge wie der Prius haben hierzulande  einen schweren Stand, was die Käufergunst betrifft. „Sicher dass dir der Wagen gefällt?“, „Ein Prius? Ernsthaft?“, „Du und Prius, das glaube ich erst, wenn der bei dir vor der Tür steht.“
Als Interessierter braucht man einen grün angehauchten und progressiv denkenden Freundeskreis, wenn man es auf Akzeptanz abgesehen hat; Soviel steht fest. Da ich mir bei meinen Leuten einen gewissen Ruf des „Mainstreamrebellen“ erarbeitet hatte, war ich über den Punkt schon längst hinaus, als dass mich das stören würde und so schlimm sind meine Leute auch nun wirklich nicht. Nach fast 30 Jahren Freundschaft grüßt man sich eben auch schon mit Beleidigungen und schlägt mit einem Grinsen ein, also sei’s drum.

Meinem Händler habe ich wohl einiges an Nerven gekostet. Ich habe extra Winterreifen aufziehen lassen für meine Probefahrt… Korrektur: Probefahrt bitte in Plural wandeln. Wer was auf sich hält, ist schließlich nicht leicht zu haben und so fuhr ich auch noch einen 2012er Facelift Comfort mit kleinem Navi und einen merkwürdigen CT200h Probe. Man stellt schnell fest: Trotz Ruhrpott gibt’s nicht so wirklich viele Angebote.

Der Facelift mit seiner etwas steiferen Karosserie sollte es eigentlich werden, schließlich will man seine Sportlichkeit nicht unbedingt aufgeben. Die Vergleiche mit meiner Sportflunder erspare ich mir an dieser Stelle, aber der Vortrieb von 0-50 ist schon beachtlich und die Kurvenlage ist vielleicht nicht auf – ich drücke das mal vorsichtig so aus – „europäischem“ Niveau, aber durchaus akzeptabel. Natürlich schiebt die Kiste wie ein Eisenbahnwagon über die Vorderräder, aber das war zu erwarten. Für den Alltag kann man Kurven flott genug nehmen. Aber das ist ja eigentlich auch gar nicht das, was man beim so einem Fahrzeug sucht. Allerdings waren das Dinge, die ich mir in den Kopf einprügeln musste um vom GT loszukommen. „So schlimm ist das doch gar nicht.“, „Schau mal, der geht doch ganz gut.“ So versucht man sich halt selbst zu betrügen um mit einer Entscheidung glücklich zu werden.
Insgeheim wusste ich, dass der GT einfach wegmusste, aber so richtig loslassen wollte ich noch nicht.
Dummerweise war das kleine Navi im 2012er Prius echt nervig, da ziemlich träge. Der Wagen hatte anscheinend auch schon einen Heckschaden, denn die Heckschürze saß nicht gut, so dass die Lampen die Farbe abscheuerte und die Spaltmaße am Übergang zum Radkasten waren auch weit über dem, was ich noch als "guckt sich weg" dulden würde. Au weia, dachte ich. Die anderen Fahrzeuge dort hatten das auch in mehr in oder minder krassem Ausmaß. Ist der Prius so schlecht verarbeitet? Ein Gespräch mit dem Händler klärte, dass es sich um Leasingrückläufer handelt. Heckschaden für mehrere Tausend, aber nicht genau notiert was genau gemacht wurde.
„Erm, mir fällt gerade ein, ich habe noch Suppe auf dem Herd gelassen. Ich bin untröstlich, aber wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Ich empfehle mich dann, guten Tag.“
Also weiter zum CT200h. Das war allerdings das Privatfahrzeug des Händlers und so war eine alleinige Probefahrt schon mal nicht drin. Auch wenn mir der CT sehr gut gefiel, der Händler wollte das irgendwie merkwürdig abwickeln, eigentlich mein Auto gar nicht haben, mir aber trotzdem entgegenkommen, ich solle dann irgendwie umschulden, dann Brieftausch… wait a sec, what the what?
„Tut mir sehr leid, ich glaube meine Mutter hat gerade nach mir gerufen. Sie will Eis kaufen und will wissen, welche Geschmacksrichtung. Bin dann mal weg, Tschö‘“ – „Was, welcher Geschmack? Eisgeschmack…, nevermind.“
Tja, also bin ich dann wider Erwarten, nach einigen Abschiedsfahrten und Tränen beim 2011er Prius Executive gelandet.

Warum Prius? Prämisse:

Ich dachte, wenn ich schon wieder zurück zu einem Vernunftsauto will/muss, dann wenigstens innovativ. Zudem macht es der Prius einem leicht weil ihm ein mustergültiger Zuverlässigkeitsruf voraus eilt. Ist also ein eine sichere Wette.
Da ich ursprünglich aus diversen Gründen nichts vom Downsizing-Trend halte, wollte ich eh Fahrzeuge mit größeren Saugmotoren haben. Die Erfahrung bestätigt, dass Downsizing im Alltag nur ein Papiertiger ist. Zumindest laut meinen Erfahrungen, also:
-    1,8-Liter-Sauger im Prius. Passt. Die variable Nockenwellenverstellung kenne ich schon aus Celica und Avensis. Die sind nicht wirklich anfällig. Atkinson setzt dem Ganzen die Krone auf. Also kein Turbo, der irgendwann mal kaputt gehen kann, etc.
-   Getriebe: Planetengetriebe mit drei Motoren bildet das CVT. Strang ist also recht simpel und unanfällig. Check.
-   Elektrik-Komponenten im Prius haben lange Garantie. Ist beim 3er mit fünf Jahren zwar geringer und in meinem Fall schon fast abgelaufen, aber Internet Hivemind bestätigt, is‘ jud.
-   Flexibler Innenraum mit fast-Kombi-Ambitionen. Top.
-   Dumme Gesichter beim lautlosen Ein-/Ausparken. Unbezahlbar.
-   Verbrauchswerte oft besser als Diesel.
-   Emissionen: Unauffällig. Also keine Gängelung im aktuellen politischen Kontext zu erwarten und stärkt das Ökogewissen.

Falsche Vorurteile:

Jeder kennt es. Der Prius ist ein Garant für Unspaß. Die seelenlose Verkörperung eines Fahrzeugs für seelenlose Leute, die nur von A nach B möchten. Ich glaube, einem Petrolhead stößt es nur auf, weil er sich belehrt fühlt. Beats me tho‘.

-   Der Prius ist lahm. Kommt auf den Kontext an. Der Prius ist sicher nicht das schnellste auto, aber ca. 10kg/PS ist eine gutes Verhältnis für ein Alltagsauto. Zudem zieht der E-Motor ganz ordentlich. Lässt man es drauf ankommen, kann man den ein oder anderen überraschen. Spurt von 0-100 in ca. 10s. Auch das ist moderat. Da muss man sich nicht vor Fraktion Kia oder oder kleineren Deutschen verstecken. 180km/h Topspeed… wo braucht man die? Wir erinnern uns: Durchschnittsgeschwindigkeit ist wichtig, nicht kurzzeitig hohe Geschwindigkeit.
-   Der Prius ist ein Verkehrshindernis. Jain. Wenn ich Leute im Prius sehe, rasen die nie. Da es sich gesellschaftlich eingebürgert hat, Geschwindigkeitsbegrenzungen als nett gemeinte Empfehlung für Schleicher zu ignorieren und einen Verkehrsfluss abseits der Regularien zu bilden, könnte man zustimmen. Der Alltag zeigt jedoch: Der Prius ist nicht alleine. Zudem ist die Bezeichnung Vehrkehrs“fluss“ eher noch ironisch zu verstehen.
-   Hybridtechnik ist anfällig. Selbst die heimische Press gibt zähneknirschend zu, dass die Brüder und Schwestern Nippons da was Anständiges auf die Beine gestellt haben. Sämtliche Tüv-Reports sind positiv. Der Prius ist ein Musterknabe sondergleichen.
-   Hybrid schleppt Extra-Gewicht, lohnt nur in der Stadt. Diesel ist was für Autobahn, Landstraßen, etc. Wenn man mal die höhere Energiedichte des Diesels ausklammert, fährt der Prius auf Dieselniveau und unterbietet diesen in der Stadt sogar auf peinliche Weise. Klar, mit 180 auf der linken Spur ist der Diesel besser. Aber das wars auch schon. Übrigens wiegt der Prius nur ca. 1,3 metrische Tonnen und dürfte damit die meisten Dieselautos unterbieten. Die Abgasreinigung ist dank Atkinson nicht so aufwendig.
-   Herstellung hebelt den sauberen Gebrauch beim Endkunden aus. Joa, das könnte man glauben. Die Akkus werden hin und her geschifft, aber in der Summe ist das auch nicht schlechter als bei anderen Fahrzeugen. Die bekommen auch Teile aus der ganzen Welt zugeschickt. Toyota hat emissionsarme Werke und laufende Umweltprogramme. Akkus können auch zum Großteil wiederverwertet werden.

Kurz: Der Prius ist vermutlich wirklich nicht der Inbegriff der Sportlichkeit, zumindest im traditionellen Sinn. Aber was macht Sport aus? Mal abgesehen vom Sportsgeist und Fairness die Ambition zur Höchstleistung. Die zeigt sich hier eben anders. Für einen Dauerläufer kommts auch nicht auf den Sprint auf den ersten paar Metern an. Zudem gibt es auch Wettbewerbe für Geringstverbräuche. Ist allerdings kein Festival mit Getöse und Gummi-Donuts.


Meine Erfahrungen:

Ich fahre meist durchs Ruhrgebiet und ein paar Idioten begegnet man immer. Egal welches Auto. Ich konnte bisher nicht feststellen, dass Leute gerne den Prius mobben. Auch wenn meine Leute sich wohl nie einen Prius kaufen würden (wegen des Designs, auch wenn sie ihren Wagen zu 99% nur von innen sehen und auch keine Designmeisterwerke fahren), respektieren sie die Entscheidung und die Konsequenz, die dahinter steckt. Mit anderen Worten: Auch wenn sich von meinen Leuten niemand anschließt, finden sie das trotzdem toll. (Und sie fahren auch gerne mit, da genug Platz.^^)

Positives:

-   HUD. Auch wenn das am Anfang befremdlich wirkt: Einmal dran gewöhnt, schaut man nicht mehr auf den Tacho.
-   Dank all der Stauräume (Unterm Kofferraum, zwei Handschuhfächer, Mulde unter Mittelkonsole, großes Fach IN Mittelkonsole) lässt sich der Prius recht gut ordentlich halten.
-   Verbrauch ist spitze, wenn man sich drauf einlässt. Auf meiner Arbeitsstrecke kann ich ohne wie ein Lahmarsch zu fahren oft die Werksangabe einhalten oder sogar unterbieten. Meist ist‘s ein bisschen drüber, aber nicht Literweise!
-   Das schnelle Umschalten zwischen Rückwärtsgang, Vorwärts, etc. ist angenehm, Staus kürzer als 10min fahre ich meist mit 0L/100km!
-   Raumschiffatmosphäre
-   Leise in Wohngebieten
-   Der Antrieb ist sehr harmonisch. Übergänge zwischen Verbrenner und E-Antrieb sind hörbar, aber nicht fühlbar.
-   Extrem günstige Steuer (36€)

Von der Funktion des Dailydrivers mal abgesehen, hier mal ein paar Beispiele für bisherige Sondereinsatzbereiche:

-   Paddelausflug: In den Prius bekamen wir vier Schlauchboote mit Paddeln und Proviant und insgesamt mit Fahrer vier Leute! Der Packesel war vollgestopft, aber es ging.
-   Sperrmüll wegbringen: Ebene Ladefläche. Tolle Sache.
-   Inlines fahren. Pause machen und sich zu zweit in den Kofferaumbereich setzen. Alles kein Ding. Auch hier: Ebene Ladefläche.
-   Taxi für alkoholisierte Kumpels. Kein Kommentar. Passen locker fünf Mann rein, und selbst die, die nicht mehr so gut laufen konnten, sind gut rein und auch wieder rausgekommen.^^ (Als Priusfahrer fährt man gediegen, also kotzt auch keiner)

Negatives:
(gibt es leider auch)

-   Die Innenraumverarbeitung ist zwar nicht würdelos, aber naja. Mit dem Hintergrund, dass es alles halbwegs recyclebar ist, kann man damit leben, aber schön ist es nicht.
-   Autobahn macht nicht viel Spaß. Irgendwie erzieht der Wagen einen und das ist nicht besonders kompatibel mit Autofahren 1.0
-   Fahrverhalten ist lediglich ok. Das ist Meckern auf hohem Niveau, aber ich hätte gerne besseres Fahrwerk.
-   Dämmung und stellenweise Geknarze sind so eine Sache. Das Drehzahlgejaule ist technisch bedingt vorhanden, aber das fällt nur so merkwürdig auf, weil das Verhalten etwas anders ist. Viele Fahrzeuge jaulen ebenfalls, wenn man Leistung abfragt. Meines Erachtens nicht sooo besonders, aber ich kann es nachvollziehen
-   Touchscreen! Ich weiß nicht wer auf die Idee gekommen ist (Wahrscheinlich Kaufleute, da günstiger), aber das lenkt während der Fahrt unglaublich ab, da man kein haptisches Feedback bekommt und man keine Tasten erfühlen kann. Also wenn es um das Einstellen des Navi geht, besser irgendwo rechts ranfahren.
-   Das Infodisplay des P3 ist leider grafisch ein Rückschritt zum P2, aber dennoch ausreichend. Display fürs Navi ist viel zu niedrig integriert für meinen Geschmack.
-   Sitze sind ok, aber mehr auch nicht. Lenkradverstellung für mich mit meinen 2m grenzwertig.
-   Versicherung ist teuer. Dadurch schwindet die Verbrauchsersparnis leider dahin.

Quintessenz: Meines Erachtens ist der Prius, auch wenn es hier wie ein Nischenprodukt gehandelt wird, eigentlich das perfekte Alltagsauto, wenn man keine Zugmaschine braucht. Man ist überall entschleunigt uns sparsam unterwegs, ist flexibel und halbwegs zukunftssicher. Die teure Versicherung macht leider aus dem Prius kein (Geld-)Sparwunder, aber um es mal in Zahlen auszudrücken, spare ich trotz nun fehlender Fahrgemeinschaft gegenüber meines vorigen Autos, das ich mit ca. 7L durchaus repräsentativ für Autolandschaft 1.0 klassifiziere.

Persönlich bereue ich den Kauf nicht und würde den Wagen unbedenklich weiterempfehlen. Immerhin habe ich schon zwei Leute in meinem Umfeld überzeugt.

Grüße, MGLX

EDIT: Einige Fehler ausgemerzt.

Antw.: Ehrfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 1
Sorry, dass ich mecker, aber
-nen Dreizylinder hatte noch kein Prius,
-Lamellenkupplung? ---- es gibt nur einen Torsionsdämpfer in Kupplungsform, aber kein Ausrücklager usw.

Antw.: Ehrfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 2
Öhm. Jo, das ist falsch. Ka wie ich auf Dreizylinder komme. Ich änder das ab.

In nem PDF hatte ich mal einen Querschnitt vom HSD gesehen. Ich bin mir fast sicher ich hätte das was von Lamellenkupplung gelesen. Müsste ich mal rauskramen, aber ich denke, ich glaube dir da einfach mal und ändere auch das ab.

Danke für die Hinweise!

Antw.: Ehrfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 3
ja, bis Prius II ist es eine "halbe Kupplung", also nur der Schwungradteil, in dem der Torsionsdämpfer verbaut ist, ab dem IIIer ist es eine "komplette" Kupplung, die jedoch ohne eigentliche Funktion ist, sprich, sie trennt nix, wird nicht betätigt. Sie fungiert auch hier nur als Torsionsdämpfer/Schwungscheibe, ergänzt um die Möglichkeit, im Notfall durchrutschen zu können.

Man hat offensichtlich keinen eigenen Dämpfer konstruiert, sondern ins Regal gegriffen, und ein geeignetes vorhandenes Bauteil zweckentfremdet

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 4
Klasse Text. Danke dafür!  :applaus:
Du könntest von mir aus mit Jorin zusammen ein Autoren-Duo (kein AutorenN-Duo ;D ) bilden.

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 5
Hör mal, ich renn doch nicht gegen ein Auto ;-)


Wäre unfair für den Jorin, er hätte die meiste Arbeit, weil ich nicht zu komm

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 6
Äh, meinte twiity nicht eher MGLX?  :icon_daumendreh2:

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 7
Du könntest von mir aus mit Jorin zusammen ein Autoren-Duo (kein AutorenN-Duo ;D ) bilden.

Ich hätte nichts gegen Unterstützung: Aufruf zur aktiven Mitarbeit - gerne aber auch in redaktioneller Hinsicht.

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 8
Guten morgen, erstmal danke für die Blumen :)

Ich war vor Jahren mal in zwei Foren Hilfsadmin/Moderator und habe auch mal ein oder zwei Sachen für eine Techseite geschrieben. Bin mir aber nicht sicher, ob mein Fachwissen hier ausreicht um genügend inhaltliche Qualität zu liefern.

Den Text oben habe ich während eines Systemausfalls geschrieben und nichts geplant oder in Vorfeld strukturiert.

Wenn es irgendwas gibt, wo ich helfen kann, @Jorin , sag mir einfach Bescheid. Ich habe jetzt keine genauen Überblick, was alles zu tun ist. Evtl. werden wir uns ja einig.

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 9
Uns fehlt ein Prius 3-Fahrbericht.  ;)

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 10
Ach, es muss doch nicht immer ein Bericht mit technischen Feinheiten sein. Die Meisten sind doch auch einfach nur Fahrer und verstehen Fachsimpeleien eh nicht unbedingt.

Wie der Wagen sich im Alltag so gibt ist doch viel mehr wert. Man muss nicht unbedingt immer wissen was da im Hintergrund alles abläuft. :)

Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 11
Uns fehlt ein Prius 3-Fahrbericht.  ;)

Ok, damit könnte ich dienen. Ich schicke dir die Tage mal was.

Allerdings fängt ab nächster Woche auch mein Umzug an. Ich werde sehen, was sich machen lässt.


Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 13
Uns fehlt ein Prius 3-Fahrbericht.  ;)
Könnte nicht schaden.  :-) Sicher wäre so einer

Zitat @hungryeinstein
Zitat
Wie der Wagen sich im Alltag so gibt ist doch viel mehr wert. Man muss nicht unbedingt immer wissen was da im Hintergrund alles abläuft.
für  Otto Normalo nicht uninteressant.

Gruß hybbi56


Antw.: Erfahrungsbericht Prius 3 Executive Prefacelift (Chroniken eines Wandels)

Antwort Nr. 14
Stimmt schon hybbi56. Aber dafür reicht oft auch eine einfache Beschreibung. Ob nun gerade MG 1 oder 2 höher dreht und wann welche Stage erreicht ist muss aber nicht zwingend rein. So hatte ich das gemeint. ;)