Zum Hauptinhalt springen
Thema: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto (7469-mal gelesen)
0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 1
Ich fühle mich von diesem Schreiberling auch gedemütigt. :icon_no_sad:

Aber Diesel ersetzt hier wohl auch Hirn.

Immerhin ganz witzig vom Schreibstil her.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 2
"Zurück auf der Autobahn setzte dann allerdings keineswegs Erleichterung ein. Denn jetzt erfuhr ich, was "Eco Pro Plus" wirklich bedeutet. Eine Geschwindigkeitsdrosselung auf maximal 90 km/h. Tempo 90 ist, das steht jetzt fest, keine Geschwindigkeit. Es ist die totale Demütigung. Peinlicher geht es nicht. Die Zukunft des Automobils bescherte mir die schlimmsten Stunden meines automobilen Daseins."

Ich schmeiß mich weg :D
Der ARME ARME Kerl!!!!! Musste 90 (in Worten: NEUNZIG) fahren!!!! Wie peinlich, wie demütigend, des Deutschen nicht würdig!!!!

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 3
Tja, so geht es in DE, wenn man seine Fahrten mit dem E-Auto nicht plant und einfach drauf los fährt. Ohne Vorbereitung (herausfinden, welche Ladestationen es gibt, wer diese betreibt, welche Ladekarten akzeptiert werden, Abschluß der entsprechenden Verträge, wissen wie weit man mit/ohne Heizung/Klima wirklich kommt, etc.) geht leider nichts.

Ein Armutszeugnis ist in der Tat, dass es Raststätten ohne Lademöglichkeiten gibt. Ein Unding.

Ich stelle auch bei den Fahrten mit meinem PHEV fest, dass die Ladeinfrastruktur sehr schlecht ausgebaut ist, das nicht einheitliche Abrechnungssystem ein großes Problem ist und häufig die Ladesäulen von reinen Verbrenner-Autos zugeparkt sind. Will man da laden, sucht man erst mal die Besitzer dieser Autos, weil die nächsten Ladestationen zu weit sind. Ist bei einem PHEV kein Problem, aber bei einem E-Auto würde ich nur losfahren, wenn ich wüsste, dass ich mit der Akkufüllung nicht nur hin, sondern auch zurückkomme.

Bei einem E-Auto, würde ich mir vermutlich als Selbstschutz ein 15 Meter langes Typ2 Kabel ins Auto legen (die 5 Meter meines Typ2-Kabels sind nicht berauschend) und dann im Notfall in zweiter Reihe die Fehlparker zuparken, das lange Typ2-Kabel verwenden, einen Zettel mit Handynummer und Erklärung hinterlassen (gut lesbar, auch für die Polizei, wenn diese gerufen wird das Auto abzuschleppen) und dann mich soweit entfernen, dass ich mindestens 15 Minuten per Fuß zurück brauche, damit die Fehlparker auch mal warten müssen. Da hat man schon fast Gedanken wie im wilden Westen..... ;-)
Klar würde ich das nur im Notfall machen.

Am Wochenende war ich in Karlsruhe. Die Ladestationen waren von der enBW. Bedeutet, dass ich mit Ladeverträgen, die ich zu Hause im Köln-Bonner-Raum mit den Betreibern abgeschlossen habe, an diesen Säulen nicht laden konnte. Aber selbst hier im Köln/Bonner-Raum gibt es Stadtwerke der benachbarten Kleinstädte, die auch nur spezielle Karten akzeptieren. Ein Chaos ohne Ende.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 4
Und genau dieses Chaos ist, wieso viele noch vor der E-Mobilität zurück schrecken.
Und genau deshalb hilft auch keine E-Auto-Kaufprämie.

Ob Politiker das wissen und ignorieren oder einfach blind sind darf jeder für sich entscheiden.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 5
Was das betrifft ist Deutschland immer noch ein Dritte-Welt-Land. Das klappt in den meisten Nachbarländern deutlich besser. Wobei der Ausbau der Ladeinfrastruktur mittlerweile sogar in Deutschland etwas besser geworden ist. Aber wenn ich's richtig im Kopf habe, hat man als Mieter immer noch keine Recht auf eine Lademöglichkeit in der TG. Und das könnte der Gesetzgeber mal eben zwischen Mittagessen und Kaffeepause erledigen, wenn er denn wollte.

Zwei Strecken, auf denen ich öfter unterwegs bin:
Vaduz-Innsbruck: 167km 11 50kW DC Ladestationen
Lindau-München: 189km 4 50kW DC Ladestationen

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 6
die Ladeproblematik passt ja auch prima in den entsprechenden Bereich Strom tanken
wenn man da so auf die Seite Elektroauto Blog | GoingElectric.de schaut....da kann man nur mit dem Kopf schütteln. mehrere Anschlussvarianten, mehrere Ladeleistungen, 'zig Bezahlsysteme, die nicht kompatibel sind, das ist totaler Murks. da blikt doch keiner durch, das bleibt so lange nur was für Enthusiasten, bis da endlich Einheitlichkeit reinkommt.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 7
Das mit den Steckern ist m.E. kein Problem. Es gibt Typ 2 für AC und CCS (Combo2) für DC. Das ist der Europa- und Nordamerika-Standard. Dass jetzt welche mit Japan-Standard hier auf die Dauer nicht glücklich werden ist irgendwie klar. Ich kauf mir hier ja auch kein Gerät mit Schuko-Stecker, wenn die Dosen in der Wand einen Typ12-Stecker erwarten. Was die Karten betrifft kann ich nur sagen, dass ich bisher ausschliesslich meine ChargeNow und 1x meine NewMotion benutzt habe. Klar fände ich es netter, wenn ich einfach nur anstecken müsste und Auto und Ladestation verhandeln die Details. Den Standard gibt's auch schon, hat aber noch (fast) keiner umgesetzt. Da ich zu 95% daheim lade, ist das für mich aber kein Thema. Und aus Privacy-Gründen würde ich vermutlich trotzdem bei der Kartenlösung bleiben.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 8
Ich weiß nicht recht, ob das wirklich solche Nieten sind, die so etwas schreiben, oder ob das einfach Absicht ist, um die E-Mobilität zu verzögern. Dass Autobahn mehr Sprit kostet, ist auch bei einem Explosionstreibling der Fall. Das weiß jeder auf Spritspartechniken trainierter HSD-Fahrer. Hätte man einen sparsamen Fahrer wie Knauser ans Steuer gesetzt, dann hätte das locker funktioniert. Aber ein Auto bedienen zu können, heißt halt nicht unbedingt, dies auch in vernünftiger Art zu können.

Dass aber Raststätten noch keine Ladepunkte gebaut haben, ist aber unabhängig vom Fahrer schon ein Armutszeugnis. Ich erwarte ja nicht, dass es kostenfrei sein soll, aber etwas mehr Kundenservice wäre schon sinnvoll.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 9
Hmm, in welchem Blatt ist dieser Artikel zu finden, ach ja in der "Welt ". Springer Verlag, nicht wahr...
Nun, wenn schon alle schön auf Öko machen, dann muss ja einer das Weltbild wieder gerade rücken.

Doch sollte die E- Mobilität mal richtig Fahrt aufnehmen, dann wird bestimmt in einem anderen Blatt des Verlages das Volks-E-Auto von Hersteller XY vermarktet.

Ob dies alles mit Journalismus zu tun hat...alles Marketingstrategen. ;)

Diesem Beitrag ist ein ironischer Unterton zuzuordnen.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 10
Dass Autobahn mehr Sprit kostet, ist auch bei einem Explosionstreibling der Fall. Das weiß jeder auf Spritspartechniken trainierter HSD-Fahrer.
Das war kein HSD-Fahrer, sondern ein Diesel-Fahrer, der ohne Vorwissen ein E-Auto genutzt hat.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Typ so blauäugig war.  Einer der Gründe, warum die Leute gerne Diesel fahren, ist, dass man auf der Autobahn ohne größeren Mehrverbrauch auch zwischen 120 und 140 km/h fahren kann. Bei einem Benziner ist der prozentuelle Mehrverbrauch schon höher. Mach das mal mit einem E-Auto. Das reduziert die Reichweite enorm. Die Tesla-Fahrer in meiner Umgebung fahren selten mehr als 120 km/h.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 11
Die Gesamtreisezeit auf längeren Strecken beim E-Auto setzt sich zusammen aus Fahrzeit und Ladepausen.
Wer langsam fährt, braucht längere Fahrzeit, muß jedoch etwas kürzer laden. Wer schnell fährt, braucht überproportional mehr Energie und muß daher deutlich länger nachladen, da die Akkus mit zunehmendem SOC langsamer laden.
Da gibt es für jedes Auto und Akku ein Optimum. Beim Tesla sind das etwa 130 km/h, dann kann man am Supercharger alle 150-200 km von rund 10 auf 60% laden, das geht mit max. Ladeleistung in 20-25 Minuten.
Elektrofahrerspruch: Wer langsamer fährt, kommt schneller an.  ;)

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 12
Das war kein HSD-Fahrer, sondern ein Diesel-Fahrer
Das weiß ich.

Zitat
Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Typ so blauäugig war.
Ich weiß nicht so recht. Ich schätze die Leute nicht so dämlich ein.

Zitat
Einer der Gründe, warum die Leute gerne Diesel fahren, ist, dass man auf der Autobahn ohne größeren Mehrverbrauch auch zwischen 120 und 140 km/h fahren kann.
Naja, relativ gesehen zur Herstellerangabe ist man da aber auch schon deutlich weg.

Zitat
Das reduziert die Reichweite enorm.
Ich meinte, das weiß jeder HSD-Fahrer, der ein bißchen auf den Verbrauch schaut.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 13
Naja, relativ gesehen zur Herstellerangabe ist man da aber auch schon deutlich weg.
Den Reichweitenunterschied, ob man mit dem Diesel 100 oder 140 km/h auf der Autobahn fährt merkt der normale Diesel-Fahrer kaum. Ob die Reichweite dann 900 km oder 1000 km beträgt, ist den meisten egal.  Der Diesel ist in den letzten 4 Jahren jedes Jahr günstiger geworden. Auf die Verbrauchsanzeige schaut da kaum noch einer.

Ich war erschreckt, als ich mit angesehen habe wie das Benzin gemäß meiner Spritmonitorerfassung in den letzten 4 Jahre kontinuierlich gesunken ist. Gewusst habe ich es eigentlich schon vorher, aber es zu sehen ist etwas anderes.

Wer schaut da, außer einem HSD-Fahrer (für den ist das ein Sport), auf den Verbrauch?
Ich meinte, das weiß jeder HSD-Fahrer, der ein bißchen auf den Verbrauch schaut.
Ja, aber wieviele HSD-Fahrer gibt es in DE? Und die meisten sind erst mal mit Ihrem Auto zufrieden und warten wegen der Reichweitenangst und der hohen Kosten erst einmal ab.

Wer soll dann ein E-Auto unter den bestehenden Bedingungen kaufen? Das sind dann nur die wenigen, die es nicht abschreckt, dass ihm der Verkäufer beim Betreten des Autohauses sagt: "Sie wollen ein E-Auto? Sind sie sich da sicher? Wissen Sie wie die Reichweite wirklich ist...."


Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 15
Ich hör mich immer bei Kollegen hier um, Die meisten sind doch recht Auto-affin, da wir ja ein großer Automobilzulieferer sind.
Die meisten kaufen kein E-Auto zum pendeln, weil:

- Keine Lademöglichkeit zu Hause oder
- E-Autos für Pendler als Zweitauto zu teuer
-> Als einziges Auto sowieso bisher bei keinem in Betracht.

Andere Gründe hab ich bisher nicht gehört. grundsätzlich abgeneigt ist eigentlich keiner.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 16
Du hast aber tolle Kollegen. Hier heißt es noch:

"Was, wenn die Batterie kaputt geht?"
"Ich kauf keine Chinesen!"
"Da bin ich nicht mehr spontan" (das sagt ein Pendler mit 30 km Fahrtstrecke)

Aber es gibt auch zwei Kollegen mit E-Autos in der Abteilung: Smart EV und Renault Fluence ZE.

Antw.: Erfahrungsbericht - Demütigung im Elektroauto

Antwort Nr. 17
Ja, viele hier sind echt aufgeschlossen.
Zumindest als Zweitwagen zum pendeln. Die meisten glaub ich schielen auf etwas kleines, kostengünstiges, wie das Gefährt der Uni Aachen glaub ich wars. Nur um günstig Kilometer in die Arbeit abzuleisten.

Für alles andere dann den dicken Verbrenner, weil man hat ja 3 Kinder, 2 Hunde, Wakeboard, will mal in urlaub fahren etc. pp.