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Thema: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten? (2729-mal gelesen)
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Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 1
Ja, wieder ein etwas reisserischer SPON Artikel.
Zitat: "Demnach weist ein Diesel-Pkw, der gemeinhin als Dreckschleuder wahrgenommen wird, derzeit eine etwas bessere Klimabilanz auf als ein Auto, das rein elektrisch betrieben wird. Betrachtet wird dabei nur der CO2-Wert, nicht der Ausstoß anderer Schadstoffe."

Wenigsten zum Schluss hin etwas objektiver.

Interessant ist auch der im Artikel angegebene Link:

http://www.emobil-umwelt.de


Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 2

Interessant ist auch der im Artikel angegebene Link:

http://www.emobil-umwelt.de


Wenn ich dort mein Profil und meine E-Klasse eingebe, bin ich bei CO2 und Schadstoff besser als "aktuelle Diesel" (+30%) und "Plug-in Hybride" (+10%). E-Auto wird aufgrund meiner Reichweiten-Forderung nicht angeboten. Nur die Plug-ins mit Windstrom wären um ca. -12% besser. Meine "Klimawirkung liegt bei ca. 205 g CO2 äqui. / km.

Bei den Schadstoffemissionen liege ich wie erwartet eher schlecht, da sich die auf "pro EInwohner" beziehen und ich somit als Vielfahrer da voll schlecht liege. Beim Feinstaub lieg ich allerdings besser als die Vergleichsantriebe, das verstehe wer will.

Stimmt wahrscheinlich so einigermassen, da ich doch viele Langstrecken im Profil habe, die der Diesel am effizientesten bewältigt (meine 6,0l/100km) und ich somit auch die entsprechenden Grobdaten der anderen Konzepte schlage. Wäre ja schön, wenn es wirklich so ist, dann hätte ich es nicht total falsch gemacht.

Aber: glaube keinem Test, den Du nicht selbst gebastelt hast. Vielleicht testen sich noch andere selbst

Gruss

Wanderdüne

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 3
Du meinst den dortigen Umweltrechner? Habs gemacht, mit derzeitigen Noch-Fahrprofil. Ergebnis im Anhang. Scheine auch alles richtig gemacht zu haben.  :-)

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 4
Mein Vergleich ergibt Folgendes:

Aktuelle Benziner" (+16,2 %) und "Plug-in Hybride" (+5 %), Plug-ins mit Windstrom - 26 %. Meine Klimawirkung liegt bei ca. 175 g CO2 äqui. / km. Beim Feinstaub unterbiete ich die anderen hier genannten Antriebsformen. Auch bei mir wird kein E-Fahrzeug zum Vergleich genannt. Erst wenn ich mit der Reichweite unter 100 km gehe, wird das E-Fahrzeug aus Umweltgründen langsam interessant.

Angegeben habe ich meinen Praxisverbrauch, nicht den Normverbrauch des Fahrzeugs, da hätte mein Fahrzeug natürlich besser abgeschnitten.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 5
Ja, sah bei mir (Auris II Hybrid) ähnlich aus. Beim Feinstaub der plugin Hybride schlägt anscheinend die Produktion der Akkus zu.

Aber: wie Wanderdüne sagt "glaube keinem Test, den Du nicht selbst gebastelt hast."

Ist letztlich eher Spielerei. Wenn man Diesel und Benziner Hybrid vergleichen will muss man sich die jeweiligen Werte (bei entsprechenden Eingaben) merken. Beim einfachen Hybrid (ohne plugin) müsste man wahrscheinlich auch einen gewissen Zuschlag berücksichtigen (Batterieherstellung).

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 6
Nicht schon wieder.

Dieser Artikel beweist nur das, was alle anderen Artikel dieser Art (oder zu einem Fachgebiet freier Wahl...) auch beweisen. Dass man alles beweisen kann, was man beweisen möchte, wenn man nur das zu Grunde legt, was beweist, was bewiesen werden soll. 

So lange wir nicht alle auf das Pferd (was unter heutigen Umständen allerdings problematisch werden dürfte) umsteigen werden wir gewisse Rohstoffe nützen müssen um uns fort zu bewegen und das wird wiederum Einfluss auf die Umwelt haben. Man nennt das Interaktion und es findet praktisch immer und überall statt. Wobei selbst das Pferd gewisse... Stoffe... ausscheidet, die in die Atmosphäre gelangen und dort Wirkung entfalten.

Einen Tod werden wir jedenfalls alle sterben müssen  ;).

Was auch hier wieder ein bisschen fehlt ist, dass Elektrofahrzeuge auf Dauer gesehen die Tendenz haben immer "umweltfreundlicher" zu werden (eine echte Wahrheit zum Thema, weil definitiv vorhersagbar auf Grund der heutigen Recyclingmöglichkeiten die günstiger kommen als Neugewinnung, jedenfalls auf Dauer betrachtet). Wundert mich, weil doch immer alle nach Nachhaltigkeit schreien. Diese Erkenntnis war auch einer meiner Gründe mich für den Hybriden zu entscheiden und die bereits bewiesene Tatsache, dass solche Autos sehr, sehr, sehr lange laufen können und man von daher ebenso sehr, sehr, sehr lange kein neues Auto braucht, was ja die Umwelt auch belastet, wenn man es herstellen muss.

Solche Artikel sollen vermutlich eher eine Bremsklotzwirkung auf Neuentwicklungen haben, weil man am Alten doch immer noch ganz gut verdienen kann. Aber, wenn man heute nicht anfängt Neues voranzubringen, dann wird man morgen noch da sein wo man gestern schon war. Für die Mineralöllobby sicher ein Traum, aber Träume sind Schäume heißt's. Und abgesehen davon: Umweltprobleme haben wir schon, wird Zeit gegenzusteuern und nicht beim Althergebrachten zu bleiben. Das war zwar mal gut, aber es gibt heute nunmal bessere Alternativen.

Ist der zitierte E-Auto-Kritiker nicht der aus dem anderen Faden, den wir da mal hatten? War das nicht der, der im dort genannten Artikel auch ganz vergessen hat, die Möglichkeit der Wiederverwertung mit in seine Rechnungen zu nehmen? Wäre schön zu wissen wer den zahlt.


Gruß Joe

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 7
@ Joe

Ja, es ist der gleiche Kritiker, dessen Kriterien für seine Aussagen nicht besonders transparent erscheinen.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 8
Was für eine Überschrift...

Der Diesel rettet den Planeten ebenso wie er ihn vernichtet - überhaupt nicht.

Ich möchte, bevor sich hier Diesel-, Elektro- und Benzinfahrer in der Luft zerreißen, eine andere Betrachtungsweise zum Theme "Rettet ... diesen Planeten" einbringen und verweise auf die Novemberausgabe der Schrot&Korn und zitiere aus dem Artikel "Warum Essen nicht Privatsache ist":

Zitat
Dass unser täglich Fleisch das Klima aufheizt, spricht sich langsam herum. Nicht bewusst ist den meisten jedoch, dass die globale Milcherzeugung mehr Klimagase verursacht als die von Schweine- und Geflügelfleisch zusammen.

Nach Berechnungen der Welternährungsorganisation FAO von 2013 ist der weltweite Tierhaltungssektor - gerechnet vom Futtermittelanbau bis hin zum Endprodukt in der Ladentheke - für 14,5 Prozent der durch die Menschen verursachten Treibhausgasemmissionen verantwortlich.

Das ist mehr als der globale Verkehrssektor verursacht, also alle Autos, Schiffe, Flugzeuge, Züge und LKW.

Mit jedem Kilogramm Rindfleisch, das wir essen, belasten wir die Atmosphäre mit 23 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Hartkäse schlägt mit etwa acht, Schweinefleisch mit sechs und Wurst mit rund vier Kilogramm zu Buche.


Das ist nur die Betrachtung der CO2-Belastung durch die globale Massentierhaltung. Betrachtet man dann noch den Wasserbedarf für die Fleischsucht der "zivilisierten" Welt - 15.000l Wasser für 1 kg Rindfleisch - dann sieht man die Diskussion die hier gestartet wurde eher als Erheiterung, bei der sich quasi "Minderheiten" (Begründung siehe Artikelzitat) darüber streiten, wer der Größte ist.

Schaut doch lieber einmal auf euren Speiseplan oder in euren Kühlschrank und überlegt, was man da optimieren könnte.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 9
@ kiwi

Meine Überschrift ist perfekt gewählt. In kurzer Zeit konnte sie viel Aufmerksamkeit erzielen. Und darum geht es bei einer Threaderöffnung. Was hätte ich davon wenn niemand auf das Thema anspringt. ;)

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 10
@Kiwi

Danke für die Anregung, ich habe den Kühlschrank zwei Stufen runtergedreht! Auf Grund der Witterung ist das auch so kalt genug da drin.

Gruß Joe

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 11
Hallo Kiwi1702

Natürlich hast du da völlig recht (aber was ist dann mit deinem Motto unter dem Beitrag?).

Kein Fleisch essen, Fahrrad fahren, nichts neues kaufen solange das alte noch funktioniert oder reparierbar ist usw. Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen (50er Jahre auf dem Land) in der man so gelebt hat und trotzdem +- alle recht zufrieden waren.

Insofern sind das alles (pseudo)Versuche noch zu retten was zu retten ist. Leider ist es aber auch so, dass die Nahrungsmittelherstellung insgesamt der größte Co2-Äquivalent Verursacher ist (30% aller vom Menschen verursachten Treibhausgase; vor allem über die Produktion und den Einsatz von Düngemitteln). 7 Milliarden Menschen wollen etwas zu Essen haben, und die meisten davon träumen wahrscheinlich von täglichem Fleischkonsum. Dieser Anteil an CO2 durch Nahrungsmittelproduktion wird mit wachsender Bevölkerungszahl steigen. Natürlich wäre eine Einschränkung der Fleischerzeugung gut, vor allem auch weil die Pflanzenproduktion dann direkt genutzt werden könnte. Die CO2 Bilanz würde damit aber nicht auf Null sinken.

Was unsere Generation meiner Meinung noch machen kann ist nach ressourcenschonenden Alternativen zu suchen. Und dafür finde ich diese Diskussionen schon gut. Ob der Planet noch gerettet werden kann steht ja wirklich in den Sternen, aber falls ja wäre es schon ganz gut nicht so wie bisher weiter zu machen (da gehört natürlich auch die Nahrungsversorgung dazu).

Gruß Ara

Das Kernproblem: Die Anzahl der heute und morgen lebenden Menschen

Antwort Nr. 12
Das größte Problem ist einfach die schiere Anzahl an Menschen. Schaut euch die Kurve an, besonders die Entwicklung seit 1800:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung#mediaviewer/File:World-pop-hist-de-2.png

Alles andere ist Augenwischerei.

Daher wird weder Diesel, noch Benziner, noch Hybrid und auch nicht das Elektrofahrzeug die Welt retten. Die einzige Rettung für die Welt wäre, wenn die Bevölkerungszahlen zurückgingen und die Natur die Chance bekäme, sich ins Gleichgewicht zurück zu bewegen.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 13

Was unsere Generation meiner Meinung noch machen kann ist nach ressourcenschonenden Alternativen zu suchen.


Bingo! Genau das ist die Lösung und bei der wird die Menschheit früher oder später landen. Entweder freiwillig oder gezwungenermassen.

Was den Planet angeht, der wird uns mit Sicherheit überleben. Der hat schon ganz andere Sachen überlebt. Was wir immer nicht sehen, ist, dass wir nicht überleben werden, wenn wir so weitermachen. Allerdings werden wir auch nicht überleben, wenn wir aufhören zu essen. Die grundlegende Frage ist die der Erzeugung der von uns benötigen Güter. Und da sind wir genau an der Stelle, die mir Sorgen macht: sobald eine neue Technologie kommt wird diese bekämpft was das Zeug hält und sei sie noch so zukunftsweisend oder zumindest als Schwellentechnologie geeignet. Wir stehen uns in vielerlei Hinsicht schlicht und ergreifend selber im Weg. Sei es aus Gründen des Profits oder aus Gründen persönlicher Idiologie. Aber was soll's das hat ja auch Tradition.

@Mad55

Überbevölkerung? Au, ganz heißes Eisen! Ich erinnere mich da an ein paar Debatten von vor ca. 10 Jahren. Da sprach man das Wort aus, als müsste es zuerst desinfiziert werden. Es war diskussionstechnisch ein absolutes NoGo überhaupt nur zu erwägen, dass unsere Anzahl ein Problem sein könnte. Da erhob sich sogleich das Geschrei der Gutmenschen, denn wer sowas sagt, der sagt im nächsten Satz dann sowas wie "Reduktion"... und das ist unmenschlich. Dass Einsicht aus logischer Überlegung und die Natur selbst die Sache auf völlig natürlichem Wege regeln könnten wurde damals nicht einmal in Betracht gezogen. Naja, wie ich schon sagte, es gibt gewisse Traditionen.

Gruß Joe

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 14
@Joe

Du sagst es, ein ganz heißes Eisen. Aber mir geht es nur um nüchterne Faktensammlung. Zu viele Menschen wollen verständlicherweise an einem gewissen Wohlstand partizipieren und dazu benötigt man nur limitiert vorhandene Rohstoffe. Was die Erde für 10 Nasen noch problemlos wegpacken kann, ist bei 100 schon ein ernsthaftes und bei 1000 ein unlösbares Problem.

Die Lösung dieses Umstandes ist schwierig und ein Problem der gesamten Weltbevölkerung. Immerhin zeigen die Deutschen einen mutigen Weg auf: Der freiwillige Reprodukionsverzicht. Hat also etwas Gutes, dass "wir Deutschen" aussterben. ;)

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 15
Aus der Studie kann man entnehmen: 2 wesentliche Faktoren bei der Umweltfreundlichkeit von (Plugin-)Hybrid und Elektrofahzeugen sind Stromherkunft (regenerativ oder nicht) und Recycling der Batterien (ja oder nein). Ein Toyota-Plugin-Fahrer punktet also doppelt sofern er den Wagen mit Ökostrom auflädt. Ein Vollhybrid-Fahrer produziert seinen Strom teilweise selbst beim Rekuperieren. Mein Hybrid wird also nach dem Lesen des Artikels nicht verkauft ;D  

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 16
Die Themenfrage ist natürlich schön Provokant gewählt. Darauf antworte ich "Diesel ist so CO2-neutral und umweltschonend wie Kernspaltungskraftwerke".  ;D

Ansonsten ist ja schon alles gesagt worden. Der Author ist offensichtlich ein anerkannter Elektrohasser und Lobbyist der Automobilindustrie. Außerdem beschränkt sich die Betrachtungsweise einzig und alleine auf CO2 - und wie sinnvoll das ist, bekommen jetzt Städte wie London sehr deutlich zu spüren.  :icon_eazy_kotz_graete:

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 17
Hab den Artikel auch angefangen und war kurz davor, hier einen Thread zu starten. Hab mich aber zugegebenermaßen nicht ganz durchgekämpft. Schon im ersten Abschnitt ist mir aufgefallen, wie der Autor die Gewinnung der für die Batterieproduktion notwendigen Ressourcen anprangert. Da würden ganze Landstriche verseucht und vergiftet. Das glaube ich sogar. Dies rechnet er in die Ökobilanz der Elektroautos ein. Ist in meinen Augen ein valides Argument.
Nur an Konsequenz mangelt es dem Autor dann schon. Denn bei der Förderung, Produktion und dem Transport von herkömmlichem Kraftstoff wird auch erheblich Umwelt zerstört und vergiftet und das in zunhemendem Maße - Exxon Valdez, Deepwater Horizon, Fracking sind Begriffe, die mir zu diesem Stichwort sofort einfallen.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 18

... und wie sinnvoll das ist, bekommen jetzt Städte wie London sehr deutlich zu spüren.  :icon_eazy_kotz_graete:


https://de.wikipedia.org/wiki/Smog-Katastrophe_in_London_1952

Das hat leider in London fast Tradition. So richtig gehen die das nicht an oder es ist ihnen egal ...

Gruss

Wanderdüne




Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 19
Hallo,

nun, zu dem Artikel selbst ist jerder Kommentar überflüssig, ein Haufen Vorurteile, garniert mit Gemeinplätzen und Hausfrauenalltagswissen, könnte jeder 8. klässler zusammenschreiben. Ich hab mal die allwissende Müllhalde des Internets befragt:

Der liebe Herr Friedrich Schmidt - Bleek ist scheinbar ein reiner Fachidiot, ups, ich meinte, er hat es in seinem beachtlichen Lebenslauf (bei Nobelpreisträgern, div. Universtäten und der OECD tätig gewesen) tatsächlich geschafft, scheinbar nie auch einmal produktiv tätig gewesen zu sein, rückt ihn für mich in die Ecke der Oberlehrer, selbst nix auf die Reihe kriegen, aber ständig nörgeln, und anderen Vorgaben machen wollen.

Als nächstes war ich einmal neugierig, was es mit seinem im Artikel zitieren Institut so auf sich hat. Wikipedia weiß dazu, dass es sich um eine gGmbH handelt, die sich so finanziert:
Zitat
Das Institut versteht sich als Mittler zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und arbeitet dementsprechend anwendungsorientiert. Organisiert als eine rechtlich selbständige, gemeinnützige GmbH mit Sitz in Wuppertal, erwirtschaftet das Wuppertal Institut den größten Teil seines Budgets extern durch Drittmittel-finanzierte Auftragsforschung. Die Auftraggeber sind unter anderem Ministerien auf internationaler, europäischer, Bundes- und Länderebene, Kommunen, Wirtschaftsunternehmen und -verbände, gesellschaftliche Organisationen. Zudem erhält das Institut eine Grundfinanzierung vom Land Nordrhein-Westfalen als alleinigem Eigentümer.


Soviel dazu, wo die Ergebnisse seiner Studien und Forschungen herkommen, sie sind von Interessensgruppen (man könnte sie auch Lobby nennen) gekauft. Würde er nicht zu erwarteten Ergebnissen kommen, würde wohl keine neue Studie gekauft werden.

Damit hat er sich als Experte für mich selbst disqualifiziert.

--->Beleidigenden Text gar nicht erst geschrieben, dann brauch ich ihn nachher nicht errötend löschen <---

"hier zum Nachlesen"

Gruß Christian

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 20
"Wenn es so ist, dass was wir am Ende der Wirtschaft abfangen, bessern, filtrieren, verbieten und ich weiß nich was,
Es ist doch so, dass das alles eine Konsequenz dessen ist, was wir vorne rein schieben."

"Etwa 20 Prozent der Menschen verbrauchen etwa 80 Prozent der Ressourcen."

"Ohne Ziele wird gar nix passieren."

"Die Bevölkerung wächst an, der Verbrauch im Westen steigt auch an."

"Die natürlichen Kräfte erhalten."

"Ein zentrales Thema ist: Die Preise sprechen nicht die ökologische Wahrheit. Und so lang
eben unsere Ressourcen so billig sind, dass sie defacto an der Stelle wo sie entnommen werden gar nichts kosten, da müssen sie nur den Grund und Boden besitzen und das Schürfrecht haben, ist natürlich: Diese Preis zieht sich durch die ganze Wirtschaft."


http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/checkliste_fuer_produkthersteller_526.htm

Wie man vor diesen eigenen Erkenntnissen empfehlen kann, weiter vom Raubabbau des Öls abhängig zu bleiben,
ergo öffentlich den Dieselmotor samt Ölverbrauch als die bessere Lösung als Elektromobilität hinzustellen - so kann nur Geld
für sein Institut Motiv sein, die eigenen Überzeugungen kurz mal übern Haufen zu werfen.

hs

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 21
@PflegeAuris:

Also bitte immer schön langsam mit den Vorurteilen. Der "Skandal" ist der Spiegelartikel, der wieder ein deutliches Licht auf den deutschen Journalismus wirft. Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von Herrn Schmidt-Bleck, vor allem was seine Publikationen zur e-Mobilität betrifft. Er geht m.E. von veralteten Daten aus. Die Zitate auf die sich die Journalisten immer berufen sind aus dem Jahr 2013. Er ist schon seit 1997 nicht mehr am Wuppertal Institut sondern hat sein eigenes Faktor 10 Institut gegründet.
http://www.factor10-institute.org/index.html

Das Original seiner e-Mobilitätskritik kann man hier ansehen:

http://factor10.de
bzw: http://www.s-webdesign.de/factor10/E-MOBIL.pdf

Die Konzepte "ökologischer Rucksack" und "MIPS (Material Input pro Serviceeinheit)", bei denen er maßgeblich mitgearbeitet hat sind heute in der ökologischen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Die grundsätzliche Frage ist immer ob man für ein paar Prozent weniger CO2 Ausstoß (Ansatz bei der Emission) in der Produktion mehr CO2 und sonstige Umwelt- und Menschenschäden produziert als man nachher spart um ein politisches Ziel zu erreichen. Es muss erlaubt sein dies zu hinterfragen.
siehe seine Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schmidt-Bleek
Nur der Ansatz mit Berücksichtigung sämtlicher Produktionsschritte macht Sinn und gewinnt (Gottseidank) inzwischen mehr Anhänger (leider nicht in der Politik). Also an der Quelle ansetzen und nicht erst am fertigen Produkt. Und da ist es in der Tat so, dass Kupfer und Batterien einen ziemlich "Rucksack" darstellen, der erst bei Nutzung regenerativ erzeugten Stroms seine Stärken zeigen kann (deswegen sieht die Situation in Norwegen oder Schweden mit viel Wasserkraft schon wieder ganz anders aus als bei uns).

Vergleiche der verschiedenen Indikatoren findet man hier: http://action-town.eu/wp-content/uploads/2009/01/3_Indicators_web.pdf

Den Link zum Wuppertal Institut soll sich jeder selbst durchlesen und seine Meinung bilden ob da "Auftragsforschung" im Sinne von Lobbygruppen betrieben wird. Nur zur weiteren Information: Derartige Institute oder Forschungseinrichtungen von Universitäten oder Behörden (hier das Land Nordrhein-Westfalen!!) sind heute oft gemeinnützige GmbHs, weil Universitäten z.B. keinen Gewinn aus Auftragsforschung machen dürfen. Wenn man den Wikipedia Artikel liest sieht man dass der größte Teil des Etats aus öffentlichen Mittels stammt. Soweit ich weiss wird Auftragsforschung für Unternehmen dahingehend durchgeführt um Produktionsabläufe in Firmen bezüglich des Material- und Energieaufwands zu optimieren. Das bringt der Umwelt und den Unternehmen was.
siehe: http://wupperinst.org/home/
und : http://wupperinst.org/projekte/themen-online/mips/

Dass der Spiegelartikel ziemlich schlecht recherchiert ist darüber sind wir uns einig. Vor allem wenn man Entwicklungsmöglichkeiten in naher Zukunft für die Elektromobilität und Ausbau regenerativer Energien betrachtet kann der Diesel nur verlieren.

@e-motion:

Danke für den Link. Das liest sich doch alles sehr vernünftig, oder?

Zitat: "Wie man vor diesen eigenen Erkenntnissen empfehlen kann, weiter vom Raubabbau des Öls abhängig zu bleiben,
ergo öffentlich den Dieselmotor samt Ölverbrauch als die bessere Lösung als Elektromobilität hinzustellen ...."
das verstehe ich auch nicht (Diesel hat Schmidt-Bleek auch nie gesagt, wenn dann favorisiert er den Benziner).
Aber wie gesagt, das Wuppertal Institut hat damit nichts zu tun.

Gruß Afra

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 22
Hallo Afra,

das Grundkonzept des Ökorucksacks ist sicher richtig, beinhaltet aber eine gewisse Unschärfe.
So wird dem Kupfer und Co. die Gewinnung vorgerechnet, dem Stahl aber nicht, warum, nur, weil wir schon so lange Eisen gewinnen, dass wir es in nennenswertem Umfang recyclen können? Auch bei Kupfer und Co fallen die, ich nenn sie mal so, ökologischen Gestehungskosten nur einmal an, bei der Erzförderung. Leider wird leicht übersehen, was alles ohnehin in konventionelle Autos an Nichteisenmetallen eingebaut wird, und das dann oft nicht einmal als monolithischer Block, alá Akku, sondern eher fein verteilt, wie im Kat. Erstaunlich finde ich auch, dass gerade auf dem Kupfer herumgeritten wird. Da wird plakativ mitgeteilt, dass im Eauto knapp 30 kg Kupfer stecken, es wird aber nicht gesagt, dass im konventionellen Auto ebenfalls mindestens 20 kg stecken (das 12 V Bordnetz bleibt das selbe, im Emotor steckt mehr, dafür fhlen Anlasser (ebenfalls ein Emotor) und Lichtmaschine (ups, auch viel Kupfer), Zündleitungen (so es ein Benziner ist)....) Hätte man sich aufs Lithium konzentriert, könnt ichs nachvollziehen, das benötigt ein Auto V.1 wirklich nicht.
Rum wie num, es wird argumentiert mit dem aktuellen Strommix, verschweigt aber, dass eben dieser Strommix im Vergleich zu dem von vor 2000 nur noch etwa 50% radioaktive Abfälle produziert (sofern man da von "nur" sprechen kann) bei der Wahl zwischen Atommüll oder CO2 nehme ich gern letzteres. Auch das fortgesetzte Wachstum des Ökostroms wird ignoriert. Hätte man an der Stelle mal angemahnt, für den unsteeteren Ökostrom Speicherkapazitäten zu schaffen, anstatt ihn für Lulli ins Ausland zu verschenken, hätte man wohl eher den Nagel auf den Kopf getroffen. Ansonsten bleibt die Diskussion auf der Stelle, weil mit der Annahme heutiger Daten darf man gar nichts neues in Angriff nehmen, egal, welches Potwential es hat, denn zunächst kostets Ressourcen.

Davon ab, selbst, wenn keine E oder Hybridautos gebaut würden, Rohstoffe wie Kupfer und seltene Erden würden trotzdem im Raubbauverfahren gewonnen, einfach deshalb, weil man damit gerade Kasse machen kann.

Gruß Christian

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 23
Hallo PflegeAuris,

du hast mit allem was du oben schreibst völlig recht. Alle diese Indikatoren haben ihre Schwächen, deswegen auch der link auf

http://action-town.eu/wp-content/uploads/2009/01/3_Indicators_web.pdf

wo etliche davon verglichen werden. Das was du zum Kupfer schreibst werfe ich auch Schmidt-Bleek in seiner Hybrid/E-Auto Analyse vor. Viele Teile die beim Prius nicht nötig sind werden nicht gegengerechnet (soweit ich das verstanden habe). Er packt einfach den E-Motor auf ein konventionelles Auto drauf. Was in den meisten Indikatoren auch nicht berücksichtigt wird ist Feinstaub und Stickoxide, so dass schon allein aus diesem Grund ein Toyota Hybrid für mich besser ist als ein Diesel.

Mir kommt es so vor, dass Journalisten nicht mehr fähig sind anständig zu recherchieren (oder es nicht wollen). Die Aussagekraft von derartigen Wertungen hängt eindeutig von den verwendeten Indikatoren ab. Wenn man das in einem solchen Artikel nicht klar macht betreibt man meiner Meinung nach Volksverdummung (Halbwissen ist schlimmer als Nichtwissen). Mir fällt das schon seit langer Zeit in meinen Fachgebieten (Biologie,Medizin) auf. Was da zum Teil von der Presse geschrieben wird ist unglaublich.

Was bei der Diskussion Konventionelles versus E-Auto auch oft verschwiegen wird sind einfach die Zukunftsperspektiven (wie du ja auch schreibst). Beim E-Auto besteht die berechtigte Aussicht dass es besser werden kann, beim Auto mit fossilen Brennstoffen wird es 100%ig schlechter (Energieaufwand, Rucksack beim Fracking, Tiefseebohrungen usw.).

Gruß Afra


Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 24

Beim E-Auto besteht die berechtigte Aussicht dass es besser werden kann, beim Auto mit fossilen Brennstoffen wird es 100%ig schlechter (Energieaufwand, Rucksack beim Fracking, Tiefseebohrungen usw.)


100% Zustimmung.  :wldn:

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 25
Ich möchte an dieser Stelle zwei weitere Erezugnisse deutscher Pressearbeit und Lösungsansätze präsentieren.

http://www.n-tv.de/auto/Angriffswelle-gegen-den-VW-Golf-article13938791.html
In diesem Artikel wird über neue Kompaktfahrzeuge mit "spritsparenden Motoren" gesprochen. Das zeigt wie das Thema Feinststaubpartikel und NoX konsequent von der euorpäischen Automobilindustrie sowie der Presse ausgeblendet und ignoriert wird.

http://www.motor-talk.de/news/das-vw-zehngang-dsg-bekommt-zwoelf-gaenge-t5114676.html
In diesem Artikel geht es um ein neues 10 Gang Doppelkupplungsgetriebe mit 2 zusätzlichen Unterstufen für besondere Situationen. Der ganze Aufwand soll der Spritersparnis dienen. Das zeigt, wie die deutsche Automobilindustrie lieber überkomplizierte Systeme betreibt, anstatt eine einfache und effiziente Lösung wie CVT/e-CVT zu nutzen.

Durch Menschen, wie den Schreiber der Schmähschrift, wird es in diesem Lande zu keinem Umdenken und keiner Änderung geben. Lieber zerstört man sich voller Stolz selbst, als das man zugibt einen Fehler gemacht zu haben.

Re: Das Kernproblem: Die Anzahl der heute und morgen lebenden Menschen

Antwort Nr. 26

Das größte Problem ist einfach die schiere Anzahl an Menschen. Schaut euch die Kurve an, besonders die Entwicklung seit 1800:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung#mediaviewer/File:World-pop-hist-de-2.png

Alles andere ist Augenwischerei.

Daher wird weder Diesel, noch Benziner, noch Hybrid und auch nicht das Elektrofahrzeug die Welt retten. Die einzige Rettung für die Welt wäre, wenn die Bevölkerungszahlen zurückgingen und die Natur die Chance bekäme, sich ins Gleichgewicht zurück zu bewegen.


Es gibt ein paar wunderschöne videos von Al Bartlett, der leider schon gestorben ist, in dem die Wachstumsideologie die zu exponentiellem Wachstum führt anschaulich dargestellt wird (leider nur auf Englisch). Wer etwas Zeit hat: unbedingt empfehlenswert!

http://www.albartlett.org/presentations/arithmetic_population_energy_video1.html

Wunderbar sind die Spitzen gegen einige Politiker und die Presse.
Er bezieht sich auch stark auf den Ölverbrauch, hat allerdings das fracking noch nicht einbezogen, da die videos vom Jahr 2000 sind. An den allgemeinen Aussagen ändert das aber nichts.
Einige Gesetze die einfach aus der Mathematik folgen: Stetiges Wachstum führt zu einer exponentiellen Funktion. Die Verdoppelungszeit ist in etwa 70 / Wachstumsrate, also z.B. 7% Wachstum -> 10 Jahre Verdoppelungsrate. Das Wachstum während der letzten Verdoppelungsrate ist größer als alles (!!!) Wachstum vorher. Sehr schön (in video 3) das Wachstum in einer beschränkten Umgebung am Beispiel Bakterien in einer Flasche, die sich von 11 Uhr an jede Minute verdoppeln, so dass nach einer Stunde um 12 Uhr die Flasche voll ist. Wann ist die Flasche halb voll? Um 11:59, also eine Minute vor 12. Wann bemerkt ein Bakterium das Platzproblem? Hängt wohl vom Bakterium ab  ;D, aber 5 vor 12 ist die Flasche erst 3,1 Prozent voll. Dieses Verstehen (oder besser Nichtverstehen) von Wachstum ist in der Tat unser Problem. Siehe z.B. Wachstumsraten von China.

Viel Spass beim Ansehen.

Afra

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 27
Hallo Afra,

in Deutsch kannst dir diesen, und ähnliche Zusammenhänge (Finanzwelt, Rohstoffe, Wirtschaft, Zins etc.) auf der Wissensmanufaktur ansehen, ist aber nicht jedermanns Meinung oder Geschmack, ich persönlich mag den Stil von Popp und Albrecht.

Gruß Christian

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 28
Danke PflegeAuris, habe mir ein Lesezeichen gesetzt. Scheint sich zu lohnen ab und zu mal reinzuschauen.

Afra