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Thema: Porsche spart für Elektroauto (4307-mal gelesen)
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Porsche spart für Elektroauto

Zitat
Sparpaket bei Porsche wegen neuem E-Sportwagen

Porsche hat sich mit dem Betriebsrat auf Einsparungen von mehreren Hundert Millionen Euro geeinigt. Dadurch soll die Belegschaft die Investitionen und neuen Arbeitsplätze für den Bau des geplanten Elektro-Sportwagens Mission E mitfinanzieren. Porsche bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Automobilwoche". Beschränkungen bei den Gehaltserhöhungen beispielsweise sollen gut 200 Millionen Euro einbringen. Porsche will den E-Sportwagen mit mehr als 600 PS bis Ende des Jahrzehnts auf den Markt bringen. Dafür sollen mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Quelle: ZDF Heute

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 1
Ein wenig unverschämt, Porsche nagt zum einen nicht gerade am Hungertuch, aber anstatt wie jeder anständige Unternehmer, sein eigenes Kapital zu investieren, sollen die Mitarbeiter ein neues Modell vorfinanzieren, und dafür indirekt bezahlen, dass Arbeitsplätze entstehen?
Diese Begründung ist hahnebüchend, demnächst müssen die Arbeitnehmer ihren Chef noch dafür bezahlen, dass sie arbeiten und für den Chef Gewinne erwirtscharften dürfen.

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 2
Naja, ich denke da geht es vor allem um den Investitionsstandort. Porsche hätte sicher kein Problem, die Fertigung in einem Niedriglohnland im Osten Europas aus Mitteln des Kapitals zu errichten.

So etwas ähnliches hatte VW ja mit der Touran-Produktion und den zugehörigen 5.000 Jobs gemacht. Insgesamt war es eine Verhandlung der Gewerkschaften mit der Geschäftsleitung um die Investition in Deutschland. Am Ende wird in den Porsche Werken sicher besser verdient, als im normalen Tarif. Und wenn das Werk hier steht, hat sich dieser Schritt am Ende gelohnt - für den Standort Deutschland in jedem Fall.

Ist und bleibt natürlich gierig, da Porsche grosse Gewinne einfährt und die Kunden gut betucht sind. Aber so ist es mit der Gier: einmal Blut geleckt und dann kriegt einer nicht genug.

Es wundert sich aber hier nicht wirklich jemand, dass im Kapitalismus das Kapital die Investitionsentscheidungen unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten trifft, oder?

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 3
Ich stimme HybridPower hier voll und ganz zu, besser kann ich es nicht ausdrücken!  :applaus:

Und zum Thema Investitionsstandort und Niedriglohnland. Soll Porsche es doch machen - sowas spricht sich schnell herum und jeder weiss dann wo die Kiste herkommt und in welchen Qualitätsstandards sie gefertigt wurde.

Etwas besseres kann Tesla (die in ihrem Heimatland fertigen) oder Lexus (die in ihrem Heimatland fertigen und zwei Werke in den USA haben) garnicht passieren. Deutsche Makren mit deutschen Premiumpreisen für Autos aus Transnistrien. Dafür würden Elon Musk und Tokuo Fukuichi sogar den Umzug samt Speditionen bezahlen  ;)

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 4
Ich glaube nicht, dass die Kunden der Fertigungsstandort ihres Autos so wesentlich interessiert, solange die Qualitätssicherung stimmt. Nehmen wir zum Vergleich doch ein anderes Imageprodukt: Das iPhone. Apple hat dies von Anfang an und damit bereits zu Zeiten, als die Nokias und Motorolas noch in Europa und den USA fertigten, unter durchaus erbärmlichen Bedingungen in China fertigen lassen. Man hätte erwarten können, dass die Kunden eine Berücksichtigung dieses Umstands in der Preisgestaltung fordern würden. Aber genau das Gegenteil war der Fall: Die Kunden haben ohne mit der Wimper zu zucken die höchsten Preise des Markts für ein Produkt gezahlt, dessen Fertigungskosten teilweise deutlich unter der Konkurrenz lagen. Was Apple logischerweise einen kometenhaften Aufstieg beschert hat. Warum sollten für Automobile, zumal wenn sie dank Elektrifizierung auch in der Kundenwahrnehmung immer weiter in den Bereich der Elektronikprodukte herüber migrieren, andere Marktgesetze gelten? Porsche wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie für ihre E-Mobil-Fertigung nicht ganz andere Standorte als Deutschland ins Auge fassen würden. Tatsächlich würde es dem Image des Produkts sogar gut tun, wenn es an einem Standort entstünde, der in der Kundenwahrnehmung eher mit E-Mobil-Kompetenz verknüpt ist als Deutschland - was in naher Zukunft neben dem Silicon Valley absehbar insbesondere die VR China sein wird.

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 5
Das Einzige, was mich an daran freut, ist, dass sie jetzt endlich in ein E-Auto investieren, such wenn es 100 PS weniger hat sls ein Tesla. Meinetwegen könnte er auch weniger PS haben.


Yaris Gerd

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 6
Ein Porsche hat schon einen deutlichen Preisunterschied zu einem i-Phone, eine Längere Tradition und vor allem auch ein Markenzeichen das eine klare Botschaft aussendet.

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 7
Ja, eine 35h Woche statt 34h bei Porsche damit der Arbeitsplatz weiter gesichert ist! Skandal!
In Deutschland gibt es halt kein Geben und Nehmen mehr, traurig. Aber es ist ja Weihnachten, da kann man vielleicht unbeschwert darüber nachdenken!

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 8
Tjaja, geben und nehmen ist eine schöne Tradition im Hause. Da kann man gerne auch außerhalb der Weihnachtsfeiertage drüber nachdenken!

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 9
Es gibt Unternehmen, deren CEOs werden Milliardäre und zahlen in Deutschland nicht mal den gesetzlichen Mindestlohn.

Und du regst dich über Herrn Winterkorn auf? Letztlich bezieht er Gehalt ohne zu arbeiten.

Damit macht er doch aus der Arbeitnehmersicht, aus deren Perspektive ihr ja auch schreibt, alles richtig? :)


Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 10
Es gibt Unternehmen, deren CEOs werden Milliardäre und zahlen in Deutschland nicht mal den gesetzlichen Mindestlohn.

Und nu? Macht das etwas besser?

Zitat
Und du regst dich über Herrn Winterkorn auf? Letztlich bezieht er Gehalt ohne zu arbeiten.

Damit macht er doch aus der Arbeitnehmersicht, aus deren Perspektive ihr ja auch schreibt, alles richtig? :)

Mich, und ich denke auch einigen anderen Leuten hier im Forum, würde es jetzt brennend interessieren wie, Du den letzten Satz genau gemeint hast. Erzähl mal  ;)

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 11
Zitat
Diese Begründung ist hahnebüchend, demnächst müssen die Arbeitnehmer ihren Chef noch dafür bezahlen, dass sie arbeiten und für den Chef Gewinne erwirtscharften dürfen.

Der Satz war darauf bezogen - lass ihn auf Dich wirken!  :applaus:

Konversation beendet, deutsche Marke - dann wird die Diskussion nur in eine Richtung geführt.   :icon_bin-weg:


Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 12
So leicht kommst Du hier nicht weg mein Freund  ;D

Dein Satz stand unter einem Satz zu Herrn Winterkorn und damit direkt zu meinem Beispiel. Auch habe ich mir HybridPowers Satz gut durchgelesen, auf mich wirken lassen und stimme ihm noch immer zu.

Wohingegen Dein Satz zu Arbeitnehmenr durchaus Raum zur Interpretation lässt, sprich Dich doch mal aus was Dir da so auf dem Herzen brennt wenn es so wichtig war hier zu posten.

Eine Konversation beendet man übrigens nicht mit billiger Polemik, auch wenn man merkt dass man gerade so richtig tief im Fetteimer steht  ;)

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 13
Ein Porsche hat schon einen deutlichen Preisunterschied zu einem i-Phone, eine Längere Tradition und vor allem auch ein Markenzeichen das eine klare Botschaft aussendet.
Das Markenzeichen hat Apple auch und kann fast beliebige Preise für die IPhones verlangen. Eine längere Tradition beim Smartphone als Apple hat kein anderer Hersteller.

Francek hat schon recht. Der Fertigungsstandort interessiert hier in DE kaum jemanden. Wir kaufen auch gerne Autos aus Korea, Skoda aus Tschechien, etc. Die meisten Porsche-Fahrer würden auch einen Porsche aus Korea kaufen, wenn dieser in DE entwickelt wurde und die Qualität stimmt.

Ich habe sogar ein Auto gekauft, dass in Frankreich zusammengesetzt wurde, mit Teilen aus verschiedenen Ländern (Bremsen aus DE, Hybridkomponenten aus Japan, etc.....), ein Yaris Hybrid.

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 14
Ich stimme HybridPower hier voll und ganz zu, besser kann ich es nicht ausdrücken!  :applaus:

Und zum Thema Investitionsstandort und Niedriglohnland. Soll Porsche es doch machen - sowas spricht sich schnell herum und jeder weiss dann wo die Kiste herkommt und in welchen Qualitätsstandards sie gefertigt wurde.


Die Realität ist eine andere:

Meist verkaufter Porsche: Cayenne
Fertigungsstandort: Bratislava, Slowenien.

Vielleicht einfach mal vom hohen Ross der ach so tollen Qualitätsfertigung USA (da musste ich lachen!) und Japan heruntersteigen. Es gibt Hersteller, die fertigen überall Qualität, sogar in Deutschland.


Natürlich ist es besser, wenn auch die Mitarbeiter gut bezahlt werden. Was soll denn der Kommentar? Wenn jemand hier weder Mindestlohn zahlt oder die heimischen Steuern über windige Modelle umgeht (Google), sollte er keinen Erfolg haben. Wer die gemeinschaftlich finanzierten Einrichtungen nutzt, muss auch zahlen, wer das umgeht, ist ein Betrüger. Ich finde zum Beispiel "Amazon" total Scheisse und kaufe dort nicht. Es gibt immer eine gleichpreisige Alternative im Netz - oder drunter. Zu Google ist es zum Beispiel "Startpage", die Dich anonym ins Netz lassen.

Man sollte sich immer sehr gut anschauen, wo das Geld landet, dass man ausgibt. Das hat im Kapitalismus mehr Gewicht als die Wahlstimme an der Urne.

Gruss

Wanderdüne







Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 15
Die Realität sieht ganz neutral und sachlich betrachtet so aus:

Ein Unternehmen wie Porsche ist sehr gerne deutsch bei den Premiumpreisen, beim Marketing oder bei den Leistungsdaten. Kritik an solchen Unternehmen werden als "antideutsch" warhgenommen (z.B.
Zitat
Konversation beendet, deutsche Marke - dann wird die Diskussion nur in eine Richtung geführt.
,
Zitat
Vielleicht einfach mal vom hohen Ross der ach so tollen Qualitätsfertigung USA (da musste ich lachen!) und Japan heruntersteigen. Es gibt Hersteller, die fertigen überall Qualität, sogar in Deutschland.
).

Die gleichen Unternehmen sind aber sehr international wenn es um Produktionsstandorte und Gehälter der Arbeitnehmer geht. Da spricht dann niemand von "antideutsch" und es wird auch niemand als Slowenenfreund bezeichnet.

Das ist alles nichts neues, man nannte soetwas früher schon als "Wasser predigen und Wein trinken".

Der aktuelle Bezug zu unserem Land ist, dass die Arbeitnehmern seit den 90ern sich in Lohnzurückhaltung üben währenddessen Unternehmen sich mittels Frühverrentung auf Staatskosten von älteren Mitarbeitern getrennt haben, die Zeitarbeitsbranche prekäre Beschäftigungsverhältnisse Hoffähig gemacht haben und mittels Hartz IV Drohkulissen zur völligen entwürdigen von Millionen Menschen entstanden sind. In all dieser Zeit haben Unternehmen Milliardengewinne gescheffelt, ist Deutschland zum Niedrigstlohnland Europas geworden und auf Gedeih und Verderb dem Export angewiesen, weil die Binnennachfrage in den Keller rauschte.

Zur unabhängigen Prüfung empfehle ich einen Blick auf jede beliebige Suchmaschine mittels der Abfrage "Reallohnentwicklung Deutschland", viel Spaß dabei.

Nun werden die Porsche Mitarbeiter mit Sicherheit nicht am Hungertuch nagen, keine Frage. Die Porsche AG und ihre Familienpatriarchen aus Porsche, Piech und Co. tun es aber ebensowenig. Man könnte sich aber auch die Frage stellen, wer kauft denn dann überhaupt noch all die schönen Autos welche bei uns herstellt werden?
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Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 17
Die Realität sieht ganz neutral und sachlich betrachtet so aus:

...ist Deutschland zum Niedrigstlohnland Europas geworden und auf Gedeih und Verderb dem Export angewiesen, weil die Binnennachfrage in den Keller rauschte.

Zur unabhängigen Prüfung empfehle ich einen Blick auf jede beliebige Suchmaschine mittels der Abfrage "Reallohnentwicklung Deutschland", viel Spaß dabei.

Wenn neutral und sachlich, dann bitte auch einen Nachweis für Deutschland als Land mit den niedrigsten Löhnen in Europa bringen. Die Reallohnentwicklung hilft da nur bedingt weiter, da ein eh schon hohes Lohnniveau keiner großen Steigerungen bedarf, um hoch zu bleiben. Und ein Exportüberschuss hat nicht nur etwas mit mangelnder Binnennachfrage zu tun, sondern auch mit - ein Glück - wettbewerbsfähigen und attraktiven Produkten.

Das ist doch Quatsch. In Deutschland und gerade bei den Automobilherstellern werden hohe Löhne gezahlt. Viel über Tarif.

Und wenn Du wirklich niedrige Löhne sehen willst, dann schaue nach Bulgarien oder Rumänien. Dagegen ist Chinas Osten teuer.

Gruß

Wanderdüne

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 18
Wenn neutral und sachlich, dann bitte auch einen Nachweis für Deutschland als Land mit den niedrigsten Löhnen in Europa bringen. Die Reallohnentwicklung hilft da nur bedingt weiter, da ein eh schon hohes Lohnniveau keiner großen Steigerungen bedarf, um hoch zu bleiben. Und ein Exportüberschuss hat nicht nur etwas mit mangelnder Binnennachfrage zu tun, sondern auch mit - ein Glück - wettbewerbsfähigen und attraktiven Produkten.

Das ist doch Quatsch. In Deutschland und gerade bei den Automobilherstellern werden hohe Löhne gezahlt. Viel über Tarif.

Und wenn Du wirklich niedrige Löhne sehen willst, dann schaue nach Bulgarien oder Rumänien. Dagegen ist Chinas Osten teuer.

Gruß

Wanderdüne

Dann müssen wir neutral und sachlich auch noch das Preisniveau angeben und wir sind beim Thema. Wie sind denn dann die Lebenshaltungskosten in Bulgarien und Rumänien, und wie sind sie in Nord- Mittel- und Süddeutschland?

Kommen wir zu Wettbewerbsfähigen und attraktiven Produkten. Wo sind die Innovationen über die man immer in den Medien liest? Wo ist die Bundesrepublik Markt- oder Technologieführer? Gibt ja genügend "Experten" die das immer wieder schreiben? Ich kenne noch einige Marken mit langer Tradition aus den 80er und 90ern, die es nichtmehr gibt bzw. inzwischen von asiatischen oder amerikanischen Investoren aufgekauft wurden (Grundig, Loewe, Metz). Der Bahnbereich, einst vielversprechendes Zugpferd mit ICE-Express und Transrapid ist heute nur noch eine Nebenbaustelle. Die Bahn kauft zwischenzeitlich Züge von Alstom und wenn man den Transrapid im Einsatz sehen möchte, muss man nach China reisen (die Chinesen haben mittlerweile viele Patente z.B. die Beonpfeiler). Der Solarbereich wurde anfänglich Unterstützt, bis man gegen die wirtschaftliche Übermacht der Chinesen aufgab (die subventionieren ihre eigenen Firmen so lange bis die Konkurrenz flach liegt). Im Automobilbereich haben Deutsche Hersteller bei Hybriden und dem Elektroauto gepennt, stattdessen Milliarden in den Diesel gesteckt was sich mittlerweile als Sackgasse erweist.

Die Gehälter bei den Automobilbauern in Deutschland sind höher - wenn man festangestellt und kein Zeitarbeiter ist. Das liegt zum großen Teil am VW Gesetz, zum anderen Teil ist es aber auch im Ausland nicht unüblich, dass Beschäftigte in der Automobilbranche mehr verdienen als andere. Die ganzen Fabriken in Mexiko können sich z.B. über einen Mangel an Arbeitskräfen nicht beschweren. Nicht zu Vergessen ist allerdings auch, ein mittlerer oder hoher Angestellter bei so einem Unternehmen verdient oftmals auch mehr als ein gleichrangiger Kollege in einem nicht Automobil-Unternehmen. Die Relation bleibt erhalten.

Fazit: An Stelle von Nebelkerzen zur Verschleierung ihrer fragwürdigen Geschäftspraktiken und Kungeleien mit der Politik, sollten manche Unternehmen mal wieder Bodenkontakt suchen und sich um tatsächliche Innovation und soziale Balance kümmert. Damit sorgt man nämlich dafür, dass es auch in Zukunft noch Leute gibt, welche genügend Geld haben um zu konsumieren und ein Auto dieses Herstellers zu kaufen.

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 19
http://www.nzz.ch/wirtschaft/hoher-lebensstandard-in-der-schweiz-1.18423002

Hiernach ist Lebensstandard in Rumänien auf 1/5 von Deutschland. Man sollte im reichen Deutschland mit dem Begriff Niedriglohnland sehr vorsichtig sein - für die, die wirklich niedrig verdienen klingt das reichlich zynisch.

http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Geschaeftspraxis/lohn-und-lohnnebenkosten,t=lohn-und-lohnnebenkosten--rumaenien,did=1223298.html

Die Kollegen dort verdienen von 350 Euro aufwärts - als Facharbeiter. Ein Essen im Restaurant kostet nicht unter 10€ und ein hopfenhaltiges Getränk 2€.

Und noch etwas:

An Stelle von Nebelkerzen zur Verschleierung ihrer fragwürdigen Geschäftspraktiken und Kungeleien mit der Politik, sollten manche Unternehmen mal wieder Bodenkontakt suchen und sich um tatsächliche Innovation und soziale Balance kümmert. Damit sorgt man nämlich dafür, dass es auch in Zukunft noch Leute gibt, welche genügend Geld haben um zu konsumieren und ein Auto dieses Herstellers zu kaufen.

Das ist ein schöner Gedanke, nur leider gibt es kein Unternehmen, dass sich um die soziale Balance kümmert. Man korrigiere mich, wenn ich ich dieses nicht kenne. Was Du meinst, ist ein anderes politisches System, bei dem Unternehmen nicht zur Gewinnmaximierung am Markt tätig sind, sondern um die Menschheit voranzubringen und für sozialen Ausgleich zu sorgen. Das wurde mehrfach unter verschiedenen Namen wie Sozialismus oder Kommunismus versucht, ist aber bisher immer von innen oder außen gescheitert. Versuchen sollte man es trotzdem immer wieder.

Gruß

Wanderdüne


Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 20
Nehmen wir zur Kaufkraft auch mal das Preisniveau der Länder hinzu.

Artikel zum Preisniveau

Zitat
Einen wesentlichen Grund für das vergleichsweise niedrige Preisniveau in Deutschland sieht Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in der Lohnentwicklung der vergangenen Jahre: "60 Prozent der Deutschen haben heute geringere Realeinkommen als zur Jahrtausendwende." In anderen Ländern stiegen die Löhne deutlich schneller.

Zynisch ist etwas ganz was anders. Zynisch ist eine der Realität völlig entflohene Politmatrone mit Handraute die sich vor Kameras stellt und Sätze rauswirft wie "Deutschland geht es gut und das ist ein Grund zur Freude", oder "Der Aufschwung kommt bei den Menschen an". Genausogut könnte sie sich hinstellen und sagen "Wir haben bis 2020 1 Million Elektroautos in Deutschland" - halt, das hat Mutti ja auch tatsächlich gesagt...

Es gibt einige Beispiele von Unternehmen oder Unternehmensführern die wieder den Bodenkontakt suchen und sich auch Gedanken über die Angestellten bzw. die Zukunft der Gesellschaften machen aus denen sie kommen und wo sie groß geworden sind. Das hat erstmal nichts mit Sozialismus zu tun, sondern schlicht und einfach damit dass man für Geldströme erstmal Geld braucht. In einer ausgesaugten Volkswirtschaft kann nichtsmehr fließen und da verkauft man auch keine Autos mehr. Ein anderer Punkt sind auch noch ethische Standards, die sich besonders in Krisenzeiten zeigen. Wie ist das Gebaren des Unternehmens wenn es Fehler gemacht hat? Wie solidarisch ist es mit seinen Angestellten und deren Familien? Ich möchte hier kurz das eine oder andere positive Beispiel aufzeigen, die negativen kennt man selbst.

https://youtu.be/5THbeN10ZQk

Vor dem Hintergrund: AHK Aritkel: Die Debatte um Managergehälter

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 21
Ich möchte hier kurz das eine oder andere positive Beispiel aufzeigen, die negativen kennt man selbst.

https://youtu.be/5THbeN10ZQk


OK, das ist Herr Nishimatsu, der Ex-Chef von JAL. Anscheinend ein persönlich guter Typ, aber ein schlechter Manager (1).

Warum JAL jetzt die soziale Balance gefördert hat, erschliesst sich aus dem Video nicht, haben die irgendetwas anders gemacht -  z.B. alle gleicher Grundlohn? ....oder alle gleiche Boni?

https://de.wikipedia.org/wiki/Japan_Airlines

(1) der Herr Nishimatsu hat die JAL in die Insolvenz geführt (2010) mit 15.000 Entlassungen und ist dann von Bord.

"Zugleich erklärte Firmenchef Haruka Nishimatsu seinen Rücktritt. Es handelte sich um die größte Insolvenz eines Unternehmens außerhalb der Finanzindustrie in der japanischen Wirtschaftsgeschichte."

Heute sitzt er im Aufsichtsrat irgendeiner staatlichen Lufttransportorganistaion, schön im Warmen, nachdem er die Bruchlandung gemacht hat. Da sollten es doch noch bessere Beispiele geben, muss ja nicht aus Japan sein.

Gruss

Wanderdüne

Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 22
Dann liefere ich ein bekanntes Beispiel aus Deutschland, Herrn Wolfgang Grupp.  :applaus:


Antw.: Porsche spart für Elektroauto

Antwort Nr. 24
Im Artikel stehen einige sehr richtige Gedanken, die in etablierten Unternehmen wie Porsche natürlich nur schwer gedacht werden. Und in neuen Unternehmen wie TESLA gedacht werden müssen, weil wenn alles wie Porsche gemacht wird, geht es als Neuling nicht. Seine "disruptiven" Innovationen gehen ja davon aus, dass die Innovation den Markt zerreißt - das kann man bei 60.000 Tesla pro Jahr nicht wirklich bestätigen.

Nur in anderen Dingen liegt er daneben:

1. Porsches Wachstum mit konventionellen Antrieben ist stark. Dieser Markt ist profitabel und muss erstmal bedient werden. Warum also hetzen? Die E-Mobilität fährt nicht davon, sie kriecht.

2. Ein Automobil zu entwickeln, zu bauen und zu vertreiben ist wesentlich schwerer als viele von den Silicon-Valley Produkten, die er nennt (Google, Uber). Selbst beim 3. Modell hat Tesla noch enorme Schwierigkeiten einmal gesagte Termine einzuhalten oder die Produktion hochzufahren. Dies ganze auf dem Mengen-Niveau eines Volkswagen zu tun, was notwendig wäre, um "disruptiv" in den Markt einzugreifen, fordert, die Tesla-Jahresproduktion an einem Tag auszustoßen.

3. Ein Porsche mit denselben Leistungsdaten wie ein Tesla ist ein anderes Auto. Porsche baut alltagstaugliche Rennautos oder renntaugliche Alltagsautos. Beschleunigung in sec. ist etwas für den Stammtisch. Bei Porsche geht es immer um die Leistung auf einer Rennstrecke und da ist Handling, Präzision, Beschleunigung, Fahrwerk und abgestufte Elektronikhelferlein gefragt. Ein Porsche Panamera schafft die Nordschleife in 7,54 min. - das ist wohl der Maßstab. Deshalb würde ich vermuten, dass ein Porsche als E-Fahrzeug auch rennfähig sein muss und entsprechend höhere Stromentnahme aus der Batterie toleriert, als der Tesla. Der beschneidet sich heute auf Nordschleife selbst und regelt die Leistung runter, so dass die Zeiten dort eher bescheiden sind, um 9 min.

Ich bin zuversichtlich, wenn ich sehe, wie die deutschen Hersteller wachsen. Geld zur Entwicklung der EVs wird verdient. Zur Panik besteht ob des langsamen Wachstums der E-Mobilität kein Grund.

Gruß

Wanderdüne