Forum für alternative Antriebe

Wie schon berichtet sind wir Anfang Juli von Euskadi Richtung Piemont aufgebrochen - mit ein ganz normaler Tank spanischer Eurosuper, und nicht mit Teil-E85.

Auf dem Weg, nicht unweit von hier (Sly und seine Mum werden es wiedererkennen  :cheer: ):



trafen wir in ein Dorf überraschend auf eine E85-Tankstelle  :silly: : 30 Liter gingen drin, macht gemischt zu den schon vorhandenen 15 Liter Eurosuper ein "E57"-Gemisch.

Damit läuft der PIII hervorragend, ohne wirklich nennenswerten Mehrverbrauch (5,9 l/100 statt geschätzt 4,9 l/100). Kein "Check Engine"-Lämpchen, nichts.

Gut 600 km später haben wir dann (diesmal geplant) wieder, sogar an der Autobahn, mit E85 vollgetankt. Diesmal gingen 36 Liter drin, was wohl ein "E77"-Gemisch bedeutet (ganz nebenbei kostete dann die gut 600 km unter 30 EUR  :woohoo: ). Anfänglich auch überhaupt keine Probleme. Nach einen Zwischenstopp gut 100 km weiter kam dann beim Anspringen des Verbrenners das "Check Engine"-Lämpchen an - aber sonst blieb alles in der Norm, nur der Verbrauch ging, teilweise fahrprofilbedingt  :silly: etwas (zu) hoch - auf 6,9 l/100 km.

Per ScanGauge habe ich dann die Fehlercode (P0171) gesucht und gelöscht: "Chesk Engine"-Lämpchen aus, und unsere Fahrt ging problemfrei weiter. Wohl angekommen, das Gepäck ausgeräumt - und beim ersten Anspringen des Verbrenners kam das "Check Engine"-Lämpchen wieder an  :ohmy: .

Hier im Piemont befinden wir uns in eine strikte "no E85"-Zone, so daß die nächste Tankfüllung aus reinen eidgenössichen Eurosuper bestehen wird, aber im Zukunft wird für weitere Fahrten in "Hochpreisgebieten" wie Frankreich, Deutschland usw. eine Liste der E85-Tankstellen mitgeführt, denn bis ein Gemisch von "über 57%" bietet der E85-Mischbetrieb wirklich nur Vorteile.

Seit Anfang dieser Woche wird das PIII/E85-Experiment weitergeführt (leider haben wir den Weg nach Euskadi per sauteuren (1,32 EUR/l) französischen "SP95" hinlegen müssen, da sich keine E85-Quellen auf unserer Route befanden): 33 Liter E85 (0,83 EUR/l) zugetankt, ergibt ungefähr "E62,3333" (oder vielleicht etwas mehr, wenn der vorhergehende Tank doch E10 war), bisher keine Probleme und ein Verbrauch von 6,2 l/100, Tendenz fallend.

Ein kleines Update: Nach knapp 400 km ist der Verbrauch jetzt bei 5,5 l/100 angekommen  .

Und weiterhin absolut keine Störungen oder sonstige Unannehmlichkeiten .

Heute war Tank-Tag  - nicht wieder Ethanol, sondern spanischer "sin plomo" für 1,068 EUR pro Liter (ärgerlich: bis gestern war der Literpreis sogar nur 1,05 EUR).

31 Liter getankt, BC-Verbrauch 5,4, SG-Verbrauch 5,2 - Kilometerzahl wird Morgen nachgehakt.

Die resultierende Mischung aus Rest-"E62,3333" und "sin plomo" ergibt "E19,39", und das quittierte der PIII auf den Rückweg mit ein Verbrauch von nur 4,3 Liter laut BC  .

Da wir in den kommenden Tagen die exakt selbe tägliche Fahrstrecke haben werden wird's interessant sein zu sehen wie weit weniger der Verbrauch gedrückt wird mit weniger Ethanol-Anteil.

Das Experiment mit abwechselnden "Ethanolisierungsgraden" (  ) geht weiter.

Nach ± 600 km (es gibt recht viel Abweichung zwischen BC und SGII) mit "E19,39" haben wir auf die selbe tägliche Strecke, wo wir mit "E62,333" 5,5 l/100 verbraucht haben, 4,8 l/100 verbraucht. Ich hätte ein niedriger Verbrauch erwartet, aber 26 (!) Kreisverkehre auf 25 km ist weder für Reifen, noch für den Verbrauch gut  .

Es gingen 31 Liter E85 zu 0,83 EUR drin, und der resultierende Mix ist "E64,588". Nach knapp 100 km ist der Verbrauch wieder bei 5,5 l/100 (BC). Kein "Check Engine"-Lämpchen und auch keine andere Nebenwirkungen.

Verglichen mit die 1,30 - 1,34 EUR, die man lokal für 95 Oktan Bleifrei verlangen lohnt's sich. Über der Grenze, im spanischen Teil von Euskadi, sieht's ein Bißchen anders aus: 95 Oktan Bleifrei kostet hier 1,05 - 1,07 EUR/l, und obwohl sich im selben Gebiet einer der 20 (!) Ethanol-Tankstellen Spaniens befindet, und E85 dort nur 0,78 EUR/l kostet bekommt man wegen des Mehrverbrauchs die Sache ökonomisch nicht so richtig im Griff.

Erhöhung des Verbrauchs heißt auch Verringerung der Reichweite. Eine Vergleichbarkeit des Verbrauchs wird auch schwierig.

Grüße
Joachim