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Thema: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit? (3153-mal gelesen)
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Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Servus.

Gibt es Erfahrungswerte, ob eine lange Standzeit den HV-Akku (mir geht es in dem Fall um den P3, also NiMH) schädigt?
Bzw. kann man von einer Schädigung/Beeinträchtigung ausgehen, wenn der HV-Akku sehr lange nicht genutzt wird?

Mir geht es hierbei jetzt nicht um eine Standzeit von ein paar Wochen oder Monaten sondern um zwei Jahre und mehr.


Grüße  ~Shar~

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 1
In einem Zeitraum von länger als einem Jahr, sollte auf jeden Fall nachgeladen werden!
Meines Erachtens schon früher.
Es handelt sich hier immerhin "nur" um Nickel Metallhydrid Zellen, wenn auch um größere.

Mehrere Faktoren wirken hier ein:
-Selbstentladung
-Batteriemanagement ECU <<< Stromentnahme
-Temperatur schwankungen <<< Ladungsverluste
-Ladefenster max. 40 - 80% der Nennkapazität , nutzbar davon also 40% entsprechend öfter muss nachgeladen werden.  
D.h. nach Toyota ist der Akuu bei 40% leer. darunter beginnt bereits die Tiefentladung.

( Vielleicht erklärst Du uns auch den Hintergrund deiner Anfrage ;) )


edit: Korrektur natürlich Ni-Mh Akkus im Toyota Traktions Akku!

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 2
Eine Tiefentladung sollte in jeden Fall vermieden werden.

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Tiefentladung

Da die elektrischen Steuergeräte im Fahrzeug immer einen Stromverbrauch=Ruhestrom haben, wenn auch nur wenige mA, muss die Batterie sicher vom Fahrzeug getrennt werden. Es muss schließlich nur eine Zelle tiefentladen werden, um den Akku zu zerstören.

Dann wird man den Akku über die 2 Jahre mehrmals laden / entladen müssen, schätze ich. Selbst für die normalen 12V Akkus wären die 2 Jahre ohne Wartung das Ende.

Gruß

Wanderdüne




Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 3
Servus.

( Vielleicht erklärst Du uns auch den Hintergrund deiner Anfrage ;) )
Ich habe vor, meinen Auris HSD gegen einen Prius 3 auszutauschen.
In meiner Region wird ein P3 zu einem interessanten Preis von einem FTH angeboten.
Der "Haken", der Wagen hat eine EZ von Anfang 2013 ist noch dazu, gemäß Frontverkleidung, ein "alter" P3, also kein FL und hat eine Laufleistung von unter 500km.
D.h. der Wagen ist ab EZ bis heute schon einmal zwei Jahre im Grunde nur gestanden.
Geht man noch davon aus, daß der Wagen einer der letzten vFL`s ist, stand der Wagen vor EZ nochmals ca. ein Jahr (FL kam 04/12).

D.h. im günstigsten Fall hat der Wagen eine Standzeit von drei Jahren, bei einer Laufleistung von <500km.

Ich glaube, das lasse ich lieber, zumal dem Wagen auch die Rückfahrkamera fehlt. Ok, ließe sich nachrüsten aber so häufen sich eben die Gegenargumente an; das mit dem HV-Akku ist mir da doch irgendwie zu "heiß".

@Tiefentladung: Das ist klar und versteht sich von selbst.


Grüße  ~Shar~

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 4
Man kann den Zustand des Akku durchaus ermitteln, der Händler kann das mit dem Tester.
Wurde ja auch mal angeboten, für die Kunden. 
( Toyota Japan wollte damit meiner Meinung nach den Zustand der Akku's Weltweit analysieren, um ggfs. Rückstellungen zu verkleinern )

Zweite Möglichlkeit ist die "Torque" App für Android und ein Bluetooh Dongle ....




Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 5

Es handelt sich hier immerhin "nur" um Nickel Cadmium Zellen, wenn auch um größere.


Toyota verbaut Nickel-Metallhydrid Zellen, die haben doch noch mal ein ganz anderes Verhalten als Nickel Cadmium. Vor allem nehmen sie Tiefentladung sehr viel übler.

Bei meinem Wagen wird eine mindestens 30-minütige Fahrt einmal im Monat vorgeschrieben, um den NiMH- Akku zu laden.

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 6
...  
D.h. nach Toyota ist der Akuu bei 40% leer. Darunter beginnt bereits die Tiefentladung.
...

Mein Auris hat die HV-Batterie im "Flammenwerfermodus" bereits mehrfach bis auf ca. 35% (SOC) entleert.
Wenn das vorkam dann wie geschrieben immer direkt nach dem (Kalt-)Start.
Deswegen wundert mich die Aussage von Toyota mit den 40%.
Wie passt das zusammen?  

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 7
Daniel, der 35 % Discharge ist immer nur kurzzeitig ! Danach wird sofort wieder auf 50% geladen.
Vermutlich um die Zellenpacks zu balancieren. Dieses passiert eigentlich nur wenn es warm genug ist ( Aussentemp. )
Aber letzte Woche war es hier knapp über 10 grad, da har es der P3 auch schon wieder gemacht.

Dieses Ladefenster, welches Toyota zur Schonung des HV-Akkus festegelegt hat, ist ausserdem keine wirklicheTiefentladung
nach den festgelegten Spannungsgrenzen eines NiMh-Akku's sondern nach Toyota's Schonregel !
Also nichts durcheinander bringen :besserwisser: ;)

edit: Korrektur natürlich Ni-Mh Akkus im Toyota Traktions Akku!

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 8
Danke Sly  :-)

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 9
Durch lange Standzeiten geschädigt werden könnten auch Reifen, Radlager, Klimaanlage, Bremssystem, Motoröl, Bremsflüssigkeit, je nach Qualität des Autos. Japanern scheint das relativ wenig auszumachen. Den HV-Akku sollte man recht einfach überprüfen können, indem seine Kapazität, Strombelastbarkeit und Selbstentladerate bestimmt wird (Werkstattprotokoll). Sind die noch gut, hat der Akku alles vorherige gut überstanden.

Bei den Hybrid-Fahrzeugen vermute ich, einen kleinen Standby-Strom holt sich die Elektronik neben der 12-Volt-Batterie auch aus der HV-Batterie, denn das Ziehen der Hauptsicherung dieser Batterie führte anschließend zu einem nicht mehr startwilligem Fahrzeug. Wie hoch der Standby-Strom ist, weiß ich nicht. Damit könnte man die Batterie über lange Zeit wirklich schädigen. Die unvermeidliche Selbstentladung erfolgt dagegen umso langsamer, tiefer der Akku bereits entladen ist, und ist dadurch relativ unkritisch. Kommt jedoch ein Standby-Strom hinzu, könnte dieser einzelne schwächere Zellen bis auf 0 Volt herunterziehen oder sogar umpolen. Dann wird es kritisch, weil diese Zellen dadurch umso mehr an Kapazität verlieren.

Ohne Standby-Strom sind hochwertige Nickel-Akkus viel weniger empfindlich als Blei-Akkus. Die 40-60% sind eine Art Zielvorgabe für den Normalbetrieb, da ist noch Reserve für ungleichmäßig geladene Einzel-Zellen, Selbstentladung und das Starten des Benzin-Motors. Hochwertige Einzelzellen auf 10% (1,1 Volt/Zelle) entladen lange (1 Jahr) lagern scheint noch unkritisch zu sein.

Alte Varta-NC-Akkus halten bei mir schon 25 Jahre, alle 2 Jahre mal nachgeladen, aber nur die großen Monozellen. Die kleinen Mingon-Zellen, mit im Verhältnis zum Innenvolumen hoher Kapazität und häufigerer Benutzung, waren dagegen meist nach 5 .. 12 Jahren hinüber, nur 4 von 20 Mingon-Einzelzellen sind nach 25 Jahren immernoch gut.

Zudem hab ich gerade eine Beton-Schlagbohrmaschine mit lt. Hersteller besonders hochwertigem NiMH-Akku wieder in Betrieb genommen. 2,5 Jahre Lagerung ohne Nachladung scheinen nicht geschadet zu haben, obwohl sich der Akku weitgehend, aber eben noch nicht vollständig, selbstentladen hatte. 1,5 Stunden nachgeladen, drehte wieder freudig.

Weiterhin hab ich zwei große (und teure) NiMh-Monoblöcke mit besonders geringer Selbstentladung in einer Taschenlampe, die lade ich wegen seltener Benutzung ca. 1 * pro Jahr nach, wenn sie weitgehend entladen sind, jedoch nicht unter 1,1 Volt/Zelle. Diese Akkus haben so schon 4 Jahre überstanden und scheinen noch nicht an Kapazität verloren zu haben.

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 10
Habe ich eigentlich schon betont, dass Toyota keine NiCd-Zellen verbaut? ;)

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 11
Habe ich eigentlich schon betont, dass Toyota keine NiCd-Zellen verbaut? ;)
Ja. Deshalb ist sowohl von NC als auch NiMh-Akkus die Rede. Besonders groß scheinen die Unterschiede zwischen den beiden Typen nicht zu sein.

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 12
Ja. Deshalb ist sowohl von NC als auch NiMh-Akkus die Rede. Besonders groß scheinen die Unterschiede zwischen den beiden Typen nicht zu sein.

Oh doch, da gibt es reichlich Unterschiede. Man sollte diese beiden Akkutypen auf keinen Fall in einen Topf werfen. Bis auf die Spannung haben die nichts gemeinsam.

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 13
Tja, was für Batteriezellen haben wir überhaupt drin? Ich glaube die: http://www.peve.jp/en/product/np2/index.html ; http://www.peve.jp/en/product/np2_5/index.html
Das wars. Mehr Info rückt der Hersteller halt nicht heraus. :-)

Nachdem das gefunden ist, noch ein bischen mehr:
www.electrochemsci.org/papers/vol6/6040860.pdf
http://www.nrel.gov/transportation/energystorage/pdfs/38164.pdf

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 14
Hier gibt's was zu lesen , von Kennern zusammengetragen:
http://www.priuswiki.de/index.php?title=Hybrid-Batterie

Die Akku Module (zu sehen auf dem Bild unten) bestehen aus 6 Zellen pro Modul
Modul Nennspannung 7,2 Volt , Kapazität 6,5 Ah. 

Ach was schreib ich hier, steht doch alles im Wiki :-)


Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 15
Tja, wenn ich nach diesen beiden Kurven gehe:
http://www.eaa-phev.org/wiki/Image:Prius-Pack_Voltage_vs_Current.gif
http://www.eaa-phev.org/wiki/Image:Prius-Pack_Voltage_vs_temperature.gif
ist ein SOC-Wert von 20% bei niedrigen Temperaturen möglicherweise schon kritisch. Den unter 1.0 Volt sollte die Spannung bei NiMH-Akkus möglichst nicht fallen. Wenn er mit nur 40% abgestellt wird, und die Selbstentladung übliche 30% pro Monat betragen sollte, würde der Ladezustand einen Monat später nur noch bei 26,7% liegen.

Antw.: Schädigung des HV-Akkus durch lange Standzeit?

Antwort Nr. 16
Die HV Batterie entlädt sich nicht mit 30% pro Monat. Nach 3 Wochen Standzeit des Yaris im Dezember z.B. war die SOC unverändert bei 1 Balken hat gefehlt(steht für <75% >66,5% )