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Thema: Toyota Yaris Hybrid (2012) (9081-mal gelesen)
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Toyota Yaris Hybrid (2012)

Fahrbericht Toyota Yaris Hybrid (2012) vom 17. Mai 2013

Den Toyota Yaris Hybrid gibt es seit Sommer 2012. Der Einstieg beginnt ab 16.950 Euro für das Grundmodell, weitere Ausstattungslinien sind Life (ab 18.300 Euro) und Club (ab 19.450 Euro). Im Yaris Hybrid arbeitet der Hybrid Synergy Drive, welcher einen 1,5 Liter-Benzinmotor mit 55 kW (74 PS) mit einem 45 kW leistendem Elektromotor kombiniert. Zusammen leistet das Vollhybridsystem 74 kW (100 PS). Toyota gibt einen Durchschnittsverbrauch von 3,5 Litern auf 100 Kilometer und CO2-Emissionen von nur 79 Gramm pro Kilometer an. Der Yaris Hybrid benötigt 11,8 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h.

Mit der Präsentation des Toyota Yaris Hybrid gelang dem japanischen Automobilkonzern im Sommer 2012 der große Wurf. Der schon immer sehr erfolgreiche Kleinwagen bekam einen Vollhybridantrieb mit leistungsverzweigtem e-CVT-Getriebe unter die extra um 20 Millimeter verlängerte Motorhaube verpflanzt. Der Benzinmotor stammt aus dem seligen Prius der zweiten Generation, wurde aber umfangreich überarbeitet. Die Hybridkomponenten wurden entsprechend angepasst und konnten nochmal deutlich in Punkto Gewicht und Abmessungen optimiert werden. So wurde aus dem Yaris ein Sparweltmeister mit unter Kennern geschätztem Hybrid-Fahrkomfort. Oder?

Fakt ist: Der Yaris Hybrid verkauft sich wie geschnitten Brot. Wartezeiten nach der Bestellung von über einem halben Jahr sprechen da eine deutliche Sprache. Bei den Kunden kommt er also  sehr gut an, der Markt scheint auf einen kleinen Vollhybriden gewartet zu haben. Sein Preis beginnt zwar schon bei 16.950 Euro und klettert mit der besten Ausstattungslinie Club und weiteren Sonderausstattungen immerhin auf knapp über 20.000 Euro, dafür bietet er mit dem Hybrid Synergy Drive – einem Hybridantrieb, der das Fahrzeug auch bis zu 2 Kilometer rein elektrisch bewegen kann – jedoch ausreichende Leistung mit 100 kombinierten Pferdestärken. Zudem beherrscht der Yaris Hybrid, wie inzwischen alle Vollhybride des Toyota-Konzerns, das Wechselspiel zwischen Benzin- und Elektroantrieb nahezu perfekt. Nur sehr selten bekommt man als Fahrer den Übergang zwischen den beiden Antriebsarten wirklich noch mit.

Um bis zu 30 Prozent fährt der Yaris Hybrid mehr rein elektrisch als bisherige Toyota-Vollhybride. In Praxistests legten die Testfahrer der Vorserienmodelle bis zu 66 Prozent ihrer Fahrstrecken rein elektrisch angetrieben zurück. Und dieser Eindruck bestätigt sich auch beim Serienmodell. Sowohl im Stadtverkehr mit seinen ständigen Stop and Go-Phasen als auch auf Bundes- und Landstraßen gleitet man immer wieder problemlos elektrisch dahin. Geübte Fahrer können mit dem Yaris Hybrid den elektrisch zurückgelegten Anteil der Fahrten in der Tat locker auf gefühlte 50 Prozent steigern. Ein wirklich signifikanter Unterschied zu anderen Vollhybriden des Konzerns, die weniger rein elektrisch bewegt werden möchten. Dabei wird die Hybridbatterie, eine aus 120 Zellen bestehende Nickel-Metallhydrid-Batterie mit einer Nennspannung von 144 Volt, aber nicht ständig bis zum Minimum ihres Lade-Entlade-Fensters leer gesaugt. Das für einen Kleinwagen typische urbane Umfeld sorgt  für ausreichende Gelegenheiten zur Rekuperation, sodass die Batterie stets über genug Reserven verfügt und das System den Benzinmotor während der ganzen Testfahrten nur sehr selten alleine zum Nachladen der Hybridbatterie anwerfen muss. Und das ist auch gut so, denn dann geht der kleine 1,5-Liter Benzinmotor recht brummig und dröhnig zu Werke. Der im Atkinson-Zyklus arbeitende Vierzylinder mit variabler Ventilsteuerung (VVT-i) basiert auf dem Verbrennungsmotor, der schon im Prius 2 eingesetzt wurde, Toyota hat allerdings 70 Prozent der Motorkomponenten erneuert oder gar überarbeitet. Keilriemen, Steuerketten, alles Schnee von gestern. Im Yaris Hybrid gibt es statt dessen zum Beispiel eine wassergekühlte Abgasrückführung (EGR) und einen besonders leichtgewichtigen Kühler, um möglichst schnell die optimale Betriebstemperatur zu erreichen. Auch die Hybridbatterie wurde dem kleineren Fahrzeugformat angepasst. Im Vergleich zum Auris Hybrid oder Prius ist sie rund 20 Prozent kompakter und 11 Kilogramm leichter geworden.

Durch den hohen elektrischen Anteil sind dann auch sehr gute Durchschnittsverbräuche möglich. Im normalen Stadtverkehr zeigte der Bordcomputer des Yaris Hybrid oftmals Durchschnittswerte für die Testfahrten zwischen 3,5 und 4,5 Litern auf 100 Kilometer an. Dabei lagen die Außentemperaturen im ungemütlichen April meist nur bei zwischen 5 und 10 Grad Celsius und der Yaris Hybrid rollte noch auf Winterreifen, zudem war die Zwei-Zonen-Klimaautomatik auf angenehme Innenraumtemperaturen eingestellt und der Tempomat wurde oft genutzt. Dieser pendelt längst nicht mehr so stark um die gewünschte Geschwindigkeit wie frühere Versionen. Und auch bei Steigungen gibt er jetzt behutsamer Gas, um wieder auf die eingestellte Geschwindigkeit zu kommen. Doch nochmal zurück zum Verbrauch: Gerade als Pendler- oder Zweitfahrzeug hauptsächlich für den Stadtverkehr ist der Yaris Hybrid geeignet und dürfte im Sommer sehr gute Verbrauchswerte erfahrbar machen. Der Eine oder Andere wird sich sicherlich in die Nähe des vom Hersteller angegebenen Normverbrauchs von dreieinhalb Litern herantasten können.

Von der Theorie hin zur Praxis während meines vierzehntägigen Tests: Auf der Überführung von Köln nach Frankfurt über die Bundesautobahn A3 mit Geschwindigkeiten stets zwischen 120 km/h und Höchstgeschwindigkeit, die Toyota mit 165 Stundenkilometern angibt, zeigte der Bordcomputer des Yaris Hybrid nach etwa 200 Kilometern lediglich 5,3 Liter auf 100 Kilometer an. Bergab und mit Rückenwind stehen aber auch schonmal 180 km/h auf dem Tacho. Etwas über 5 Liter sind für diese Geschwindigkeiten ganz passable Werte, viel besser wird das jedoch, wenn Stadt- und Überlandverkehr dazu kommen. Hauptsächlich im urbanen Umfeld bewegt, mit kleinem Autobahnanteil, genehmigte sich der Testwagen laut Bordcomputer gerade einmal 4,3 Liter auf 100 Kilometer (mit dem Tankbeleg gerechnet: 4,5 Liter). Dabei scheint der Yaris Hybrid gut auf den im Hybridindikator dargestellten ECO-Bereich anzusprechen: Bleibt man beim Beschleunigen innerhalb dieser Markierung und vermeidet den Power-Bereich, ist man letztendlich noch sparsamer unterwegs. Die Beschleunigung reicht dabei für normale Verkehrsverhältnisse immer noch aus, keine Sorge. Der Yaris Hybrid scheint übrigens über eine Art Kickdown zu verfügen. Traut man sich, das Gaspedal wirklich komplett bis zum Bodenblech herunterzudrücken, spürt man deutlich einen Widerstand. Ist der überwunden, zieht der Kleine nochmal kräftiger an und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit auch ausreichend schnell.

Mit dem Yaris Hybrid legte ich im Testzeitraum insgesamt 949 Kilometer zurück und musste zweimal die Tankstelle besuchen. Gemittelt ergibt sich ein Durchschnittsverbrauch von glatten 5 Litern auf 100 Kilometer laut Bordcomputer (reale 5,2 Liter). Schuld an dem für mich unerwartet schlechten Gesamtergebnis sind aber die Überführung von Köln nach Frankfurt mit ihren hohen Geschwindigkeiten sowie weitere Autobahnetappen während des Tests, denn das ist eindeutig nicht das bevorzugte Revier des Yaris Hybrid. Er gehört in die Stadt. Dort bewegt man ihn problemlos mit Verbräuchen von deutlich unter 5 Litern auf 100 Kilometer. Etwas enttäuschend ist der kleine Benzintank mit einem Fassungsvermögen von nur 36 Litern. Das führt dazu, dass man trotz eines geringen Durchschnittsverbrauchs relativ oft an die Tankstelle muss.

Und dann gibt es da noch die Fahrprogramme. Anders als Prius, Prius+ und Auris Hybrid, welche vier Fahrprogramme kennen (drei eigentliche Fahrprogramme plus den rein elektrischen Fahrmodus), gibt es im Yaris Hybrid nur einen normalen, einen ECO- und eben den EV-Fahrmodus, in welchem der Elektromotor alleine den Yaris Hybrid antreibt. Dieser kann aber nicht immer genutzt werden, da für ihn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen – ausreichend Energie in der Hybridbatterie zum Beispiel – und Bedingungen an ihn geknüpft sind. So darf man nicht zu stark beschleunigen und er funktioniert auch nur unter 50 km/h. Während der Testfahrten fiel mir dann auf, dass man den Yaris Hybrid sowohl im ECO- als auch im normalen Fahrmodus annähernd gleich spritzig und sparsam bewegen kann. Dies ist aber ein wirklich subjektives Gefühl, in unserem Forum gibt es dazu auch ganz andere Meinungen. Im ECO-Modus wird der rein elektrische Fahranteil allerdings tatsächlich erhöht. Um in Sachen Durchschnittsverbrauch einen Unterschied zwischen ECO- und normalem Fahrmodus festzustellen, reichten die knapp 1.000 Testkilometer mit sehr unterschiedlichen Fahrsituationen aber letztendlich noch nicht aus. Dazu müsste man die stets gleichen Strecken mehrfach und über einen längeren Zeitraum mit beiden Programmen zurücklegen, was mir so nicht möglich war. Auffällig ist jedoch, dass man als Fahrer im normalen Fahrmodus ganz automatisch etwas flotter unterwegs ist. Durch die im Vergleich zum ECO-Modus bessere Gasannahme des Benzinmotors wirkt das ganze Auto eine Spur agiler, wenn auch nicht wirklich sportlich. Was mir aber nicht wirklich aufgefallen ist: Um das ständig kritisierte unangenehme Jaulen des Benziners beim Beschleunigen zu kompensieren, ließ sich Toyota ein neues Regelsystem einfallen. Dieses steigert nun die Motordrehzahl linear zur Geschwindigkeit des Fahrzeugs und soll so ein natürlicheres Fahrgefühl sicherstellen. Im Alltag habe ich davon nicht viel mitbekommen, mir ist allerdings das von den Medien kritisierte Jaulen auch kein wirkliches Dorn im Auge. Oder im Ohr. Mein Testwagen gab jedoch ab etwa 50 km/h ein sehr leises, hochfrequentes Surren von sich. Dies stört aber nicht wirklich, da man es schon mit relativ leiser Lautstärke des Radios nicht mehr hört und es bald von Wind- und Abrollgeräuschen übertönt wurde.

Das Fahrwerk des Yaris Hybrid ist ganz typisch Kleinwagen. Es bemüht sich, einen Kompromiss aus Agilität und Komfort zu vermitteln und kämpft mit dem geringen Gewicht des Wagens, welcher weniger Masse und Schwere als größere Fahrzeuge mit bringt und somit sensibler auf Fahrbahnunebenheiten reagiert. Es ist aber noch vergleichsweise weich abgestimmt. Das sorgt für Pluspunkte im Stadtverkehr bei niedrigen Geschwindigkeiten. Eine gute Wahl, diese Fahrwerksabstimmung. Die sorgfältige Verarbeitung im Innenraum verhindert dazu passend Klapper- und Knistergeräusche, hier dröhnt und scheppert nichts. Außer dem Soundsystem Touch&Go, welches jedoch nur bei höheren Lautstärken an Klangqualität einbüßt und dann wirklich zu dröhnen beginnt. Etwas hilft es dann, den Bass zu reduzieren. Richtig gut laut klingt aber anders. Dazu gibt es eine männliche Stimme während der Navigation. Das ist nicht nur an sich ungewohnt, das System wiederholt zudem Ansagen während einer Routenführung zu oft und verschluckt mitunter auch die wichtigen Meterangaben bis zum Abbiegevorgang. Dann heißt es plötzlich: “In Metern biegen Sie rechts ab.” Und auch die Bedienung des Touch&Go-Systems gibt immer wieder Rätsel auf. Einen Point of Interest auszuwählen, ist mehr als umständlich, und auch die Musikwiedergabe bietet zwar viele Möglichkeiten, in welcher Reihenfolge die Titel abgespielt werden, man muss nur erstmal darauf kommen, eine Suche nach Musik starten zu müssen, wenn man den Inhalt eines bestimmten Verzeichnisses auf einem angeschlossenen USB-Stick abspielen möchte. Und auch der Tuner überzeugt leider nicht: Während der Testfahrten gab es immer wieder selbst bei sehr starken Sendern Empfangsprobleme, Kratzen und Rauschen. Die Grafik des Systems ist arg verpixelt, was an der nicht allzu hohen Auflösung des Bildschirms liegt, geht aber im Großen und Ganzen in Ordnung. Immerhin passt das blaue Farbschema des Touch&Go zu den zwei klar ablesbaren, großformatigen Armaturen des Yaris Hybrid. Nicht aber zu den grün beleuchteten Schaltern. Sonst kann man über das System aber wenig meckern. Es bietet eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Lenkradfernbedienung, Google-Dienste für die Navigation, und im Handschuhfach verstecken sich USB- und AUX-Buchse. Zuverlässig erkannte das System zwei verschiedene USB-Sticks und spielte nach dem Fahrzeug-Neustart dort weiter, wo es bei der vorherigen Fahrt gestoppt wurde.

Hartplastik findet sich im Innenraum. Und damit das scheinbar richtig auffällt, glänzt dieser noch auch etwas. Matter Kunststoff würde nicht ganz so billig wirken. Im Fußraum wundert man sich außerdem über die verschiedenen Farbtöne des dort verbauten Kunststoffes. Das sticht richtig ins Auge und wirkt einfach nur unpassend. Genauso wie die beigefarbenen Verkleidungen der Dachsäulen, die sich im Yaris Hybrid mit den hellblauen Applikationen an Armaturentafel und Türseitenverkleidungen beißen. Warum Toyota hier keine hellgraue Verkleidung der Säulen und des Dachhimmels gewählt hat, erschließt sich mir nicht. Doch es gibt natürlich nicht nur Schattenseiten: Der neue Yaris Hybrid verfügt über zahlreiche gut verteilte und sinnvoll platzierte Ablagen und ein prima abzulesendes, klar gezeichnetes Display für die Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die problemlos ihren Dienst verrichtet und deren Bedienung keinerlei Rätsel aufgibt. Das Platzangebot vorne ist tadellos, fast alle Schalter und Bedienelemente sind gut erreichbar. Für längere Fahrten oder den Besuch beim großen M stehen drei Cupholder bereit, die aber leider nicht mehr wie im Vorgänger vor den seitlichen Lüftungsdüsen angebracht sind und eine Kühlung des Getränks ermöglichen, sondern so wie bei fast allen anderen Fahrzeugen auch vor dem Schalthebel des e-CVT-Getriebes bzw. in der Mittelkonsole. Für mich persönlich ist das Fehlen des aus dem Prius und Auris Hybrid bekannten, liebgewonnenen Joysticks zur Gangwahl ein Rückschritt, leider bewegt sich Toyota beim Yaris Hybrid hier mehr hin zum Mainstream.

Die Vordersitze sind nicht besonders sportlich ausgeformt, aber selbst auf längeren Strecken bequem. Die Kopfstützen lassen sich leider nicht sehr weit ausziehen, das ist schon recht ungewöhnlich, letztendlich geht das durch ihre schiere Größe jedoch in Ordnung. Zwischen den beiden Vordersitzen ist ein gewöhnlicher Handbremshebel und darunter die beiden Schalter für die Fahrmodi des Yaris Hybrid untergebracht. Diese kann man zwar im Laufe der Zeit blind erfühlen und betätigen, aber wirklich optimal ist diese Stelle dafür nicht. Der Einstieg in die zweite Reihe gestaltet sich auf Grund des engen Türausschnittes und des kleinwagentypisch knappen Fußraumes nicht ganz einfach, ist aber zu meistern. Allerdings sollten Großgewachsene darauf achten, dass die Vordersitze nicht ganz nach hinten gefahren sind, sonst wird es sehr eng. Die schlichte Rückbank fühlt sich hart und auf Dauer etwas unbequem an und ist überhaupt nicht ausgeformt. Im Fußraum fällt auch eine schwarze Abdeckung unter der Rückbank auf, die recht weit in den Fußraum ragt, sodass man dort mit den Fersen ständig anstösst. Grund dafür ist die dort verbaute Hybridbatterie samt Ventilator zur Kühlung und 12 Volt-Starterbatterie. Aber hinten sollte man sowieso nur selten jemanden mitnehmen: Die Türverkleidungen aus einem großen Stück Hartplastik sehen einfach furchtbar aus, und die in dieser Ausstattung daran befestigten Kurbeln für die Seitenscheiben sind nicht nur recht schwergängig, sondern eigentlich inzwischen antiquiert. Mit dem Kopfraum ist es auch nicht gut bestellt. Sitzt man gerade und aufrecht, ist alles noch in Ordnung. Möchte man sich dagegen etwas im Fahrzeug umschauen, berührt man recht schnell die Verkleidungen der C-Säulen mit dem Kopf. Standard sind die Kopfstützen der Rückbank: Sie lassen sich wieder einmal nicht weit genug ausziehen. Besser als im Prius+ ist es hier im Yaris Hybrid aber allemal.

Dafür sind die Fensterflächen für ein neu auf den Markt gebrachtes Fahrzeug noch angenehm groß, die Übersichtlichkeit geht also durchaus noch in Ordnung. Auch bei Kleinwagen wird es aber langsam Zeit, sich an technische Hilfsmittel wie Abstandssensoren oder eine Rückfahrkamera zu gewöhnen. Letztere bietet auch der Yaris Hybrid ab der Ausstattungslinie Life. Sie zaubert selbst bei Dunkelheit ein ausreichend gut zu erkennendes Bild auf das Display des Touch&Go-Systems in der Mitte der Armaturentafel. Starre Hilfslinien auf dem Monitor helfen zusätzlich beim Einparken. Keinen Grund zur Klage gibt es bei direkter Sonneneinstrahlung auf diesen Monitor, er bleibt sogar dann ablesbar. Selbst deutlich teurere Systeme anderer Hersteller schneiden hier manchmal schlechter ab. Lob gibt es leider weniger für die Kontrollleuchten in den beiden Armaturen, wenn die Sonne direkt darauf scheint: Man kann dann kaum mehr erkennen, ob sie leuchten oder nicht und weiß in einem solchen Falle dann nicht mal, ob der ECO- oder EV-Modus aktiv ist. Schade ist auch, dass das angenehm große Handschuhfach unbeleuchtet ist. In Foren wurde auch oft die schlechte Ausleuchtung der Halogenscheinwerfer kritisiert, und ich selbst habe eine ähnliche Erfahrung einmal mit einem Yaris Hybrid, den ich als Werkstatt-Ersatzwagen bekam, machen müssen. Bei meinem Testfahrzeug fiel die Ausleuchtung aber deutlich besser aus, lediglich ein kleinerer dunklerer Bereich auf der rechten Seite trübte das sonst akzeptable Leuchtbild des Abblendlichts. Viel besser als lediglich akzeptabel ist die Scheibenwischerkonstruktion gelungen: Der Einarmwischer vorne wischt nicht nur einen überraschend großen Bereich der Frontscheibe, die Waschdüse ist auch direkt am Scheibenwischer befestigt und sprüht das Waschwasser während des Wischvorgangs, nicht vorher, direkt auf das Glas.

Am Ende meines Fahrberichts und des Fahrzeugs selbst befindet sich nun noch der Kofferraum. Er bietet klassenübliche 286 Liter und damit das gleiche Fassungsvermögen wie beim konventionell angetriebenen Yaris, denn wie bereits erwähnt konnte die Hybridbatterie samt 12 Volt-Starterbatterie platzsparend unter der – übrigens ganz leicht herausnehmbaren, wer sich das selbst mal anschauen möchte – Rückbank untergebracht werden. Unter dem eigentlichen Gepäckraum befindet sich ein Zwischenboden, der für allerlei Krimskrams genutzt werden kann. Dieser Zwischenboden kann aber auch so platziert werden, dass dieser Zwischenraum entfällt und ein größerer normaler Gepäckraum zur Verfügung steht. Praktisch, denn so kann man ganz nach Gusto den unsichtbaren Zwischenboden oder die volle Kapazität des Gepäckraumes nutzen. Der Großeinkauf mit dem Yaris Hybrid gestaltet sich dennoch manchmal etwas kompliziert. Bei nicht umgeklappter Rückenlehne muss man schon beim Einladen von Getränkekasten aufpassen, denn schiebt man diese zu dicht an die Lehne der Rückbank, lässt sich die Hutablage nicht mehr ganz absenken und verhindert dadurch das Schließen der Heckklappe. Solche Kleinigkeiten sind manchmal einfach lästig und werden hoffentlich mit einem Facelift des Yaris Hybrid behoben.

Letztendlich ist der Yaris Hybrid in meinen Augen wirklich ein Volkshybrid und scheint ja auch den Erfolg zu haben, den Toyota mit diesem Wagen tatsächlich auch verdient hat. Zu einem konkurrenzfähigen Preis erhält man ein konkurrenzlos modern angetriebenes Fahrzeug für den Stadtverkehr. Hier kann der Yaris Hybrid mit besten Verbrauchswerten um die 4 Liter auf 100 Kilometer und einem in dieser Fahrzeugklasse bisher unerreichten Antriebskomfort glänzen, da er sehr oft rein elektrisch und damit geräusch- und emissionslos fährt. Nur reine Elektrofahrzeuge können dies noch besser. Viele Ablagen und ausreichend Platz vorne gibt es serienmäßig, Navigation, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Licht- und Regensensor sind je nach Ausstattungslinie an Bord oder können in Paketen geordert werden. Einlassen muss man sich auf billig wirkende Kunststoffe im Innenraum, besonders in der zweiten Reihe, und ein in manchen Dingen zu umständlich zu bedienendes Touch&Go-System.

Das Fazit
Ideal für den Stadtverkehr: Der Yaris Hybrid. Platz und sinnvolle Ablagen im Innenraum, ein komfortables, sparsames und emissionsarmes Antriebssystem und eine umfangreiche Ausstattung. Endlich gibt es einen Kleinwagen mit Vollhybridantrieb.

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Gut ist...
Gerade im Stadtverkehr mit vielen Stop-and-Go-Phasen spielt der Hybrid Synergy Drive seine Stärken aus. Hier ist er überaus sparsam im Verbrauch und bietet den größtmöglichen Fahrkomfort. Fahrstufe einlegen und los gehts. Der Kofferraum leidet nicht unter dem Vollhybridsystem und bietet klassenübliches Fassungsvermögen. Super: die Rückfahrkamera für enge Parklücken.

Weniger gut ist...
Das Touch&Go-System erweist sich in manchen Punkten als zu kompliziert in der Bedienung, und die Kunststoffe im Innenraum, speziell die Seitenverkleidung der hinteren Türen, wirken zu billig. Da gibt es noch Potential für das sicher kommende Facelift.

Zur Diskussion...

Die Danksagung
Den Toyota Yaris Hybrid bekamen wir direkt von Toyota Deutschland zur Verfügung gestellt. Dafür bedanken wir uns natürlich an dieser Stelle.