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Thema: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten? (3101-mal gelesen)
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Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 1
Ja, wieder ein etwas reisserischer SPON Artikel.
Zitat: "Demnach weist ein Diesel-Pkw, der gemeinhin als Dreckschleuder wahrgenommen wird, derzeit eine etwas bessere Klimabilanz auf als ein Auto, das rein elektrisch betrieben wird. Betrachtet wird dabei nur der CO2-Wert, nicht der Ausstoß anderer Schadstoffe."

Wenigsten zum Schluss hin etwas objektiver.

Interessant ist auch der im Artikel angegebene Link:

http://www.emobil-umwelt.de


Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 2

Interessant ist auch der im Artikel angegebene Link:

http://www.emobil-umwelt.de


Wenn ich dort mein Profil und meine E-Klasse eingebe, bin ich bei CO2 und Schadstoff besser als "aktuelle Diesel" (+30%) und "Plug-in Hybride" (+10%). E-Auto wird aufgrund meiner Reichweiten-Forderung nicht angeboten. Nur die Plug-ins mit Windstrom wären um ca. -12% besser. Meine "Klimawirkung liegt bei ca. 205 g CO2 äqui. / km.

Bei den Schadstoffemissionen liege ich wie erwartet eher schlecht, da sich die auf "pro EInwohner" beziehen und ich somit als Vielfahrer da voll schlecht liege. Beim Feinstaub lieg ich allerdings besser als die Vergleichsantriebe, das verstehe wer will.

Stimmt wahrscheinlich so einigermassen, da ich doch viele Langstrecken im Profil habe, die der Diesel am effizientesten bewältigt (meine 6,0l/100km) und ich somit auch die entsprechenden Grobdaten der anderen Konzepte schlage. Wäre ja schön, wenn es wirklich so ist, dann hätte ich es nicht total falsch gemacht.

Aber: glaube keinem Test, den Du nicht selbst gebastelt hast. Vielleicht testen sich noch andere selbst

Gruss

Wanderdüne

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 3
Du meinst den dortigen Umweltrechner? Habs gemacht, mit derzeitigen Noch-Fahrprofil. Ergebnis im Anhang. Scheine auch alles richtig gemacht zu haben.  :-)

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 4
Mein Vergleich ergibt Folgendes:

Aktuelle Benziner" (+16,2 %) und "Plug-in Hybride" (+5 %), Plug-ins mit Windstrom - 26 %. Meine Klimawirkung liegt bei ca. 175 g CO2 äqui. / km. Beim Feinstaub unterbiete ich die anderen hier genannten Antriebsformen. Auch bei mir wird kein E-Fahrzeug zum Vergleich genannt. Erst wenn ich mit der Reichweite unter 100 km gehe, wird das E-Fahrzeug aus Umweltgründen langsam interessant.

Angegeben habe ich meinen Praxisverbrauch, nicht den Normverbrauch des Fahrzeugs, da hätte mein Fahrzeug natürlich besser abgeschnitten.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 5
Ja, sah bei mir (Auris II Hybrid) ähnlich aus. Beim Feinstaub der plugin Hybride schlägt anscheinend die Produktion der Akkus zu.

Aber: wie Wanderdüne sagt "glaube keinem Test, den Du nicht selbst gebastelt hast."

Ist letztlich eher Spielerei. Wenn man Diesel und Benziner Hybrid vergleichen will muss man sich die jeweiligen Werte (bei entsprechenden Eingaben) merken. Beim einfachen Hybrid (ohne plugin) müsste man wahrscheinlich auch einen gewissen Zuschlag berücksichtigen (Batterieherstellung).

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 6
Nicht schon wieder.

Dieser Artikel beweist nur das, was alle anderen Artikel dieser Art (oder zu einem Fachgebiet freier Wahl...) auch beweisen. Dass man alles beweisen kann, was man beweisen möchte, wenn man nur das zu Grunde legt, was beweist, was bewiesen werden soll. 

So lange wir nicht alle auf das Pferd (was unter heutigen Umständen allerdings problematisch werden dürfte) umsteigen werden wir gewisse Rohstoffe nützen müssen um uns fort zu bewegen und das wird wiederum Einfluss auf die Umwelt haben. Man nennt das Interaktion und es findet praktisch immer und überall statt. Wobei selbst das Pferd gewisse... Stoffe... ausscheidet, die in die Atmosphäre gelangen und dort Wirkung entfalten.

Einen Tod werden wir jedenfalls alle sterben müssen  ;).

Was auch hier wieder ein bisschen fehlt ist, dass Elektrofahrzeuge auf Dauer gesehen die Tendenz haben immer "umweltfreundlicher" zu werden (eine echte Wahrheit zum Thema, weil definitiv vorhersagbar auf Grund der heutigen Recyclingmöglichkeiten die günstiger kommen als Neugewinnung, jedenfalls auf Dauer betrachtet). Wundert mich, weil doch immer alle nach Nachhaltigkeit schreien. Diese Erkenntnis war auch einer meiner Gründe mich für den Hybriden zu entscheiden und die bereits bewiesene Tatsache, dass solche Autos sehr, sehr, sehr lange laufen können und man von daher ebenso sehr, sehr, sehr lange kein neues Auto braucht, was ja die Umwelt auch belastet, wenn man es herstellen muss.

Solche Artikel sollen vermutlich eher eine Bremsklotzwirkung auf Neuentwicklungen haben, weil man am Alten doch immer noch ganz gut verdienen kann. Aber, wenn man heute nicht anfängt Neues voranzubringen, dann wird man morgen noch da sein wo man gestern schon war. Für die Mineralöllobby sicher ein Traum, aber Träume sind Schäume heißt's. Und abgesehen davon: Umweltprobleme haben wir schon, wird Zeit gegenzusteuern und nicht beim Althergebrachten zu bleiben. Das war zwar mal gut, aber es gibt heute nunmal bessere Alternativen.

Ist der zitierte E-Auto-Kritiker nicht der aus dem anderen Faden, den wir da mal hatten? War das nicht der, der im dort genannten Artikel auch ganz vergessen hat, die Möglichkeit der Wiederverwertung mit in seine Rechnungen zu nehmen? Wäre schön zu wissen wer den zahlt.


Gruß Joe

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 7
@ Joe

Ja, es ist der gleiche Kritiker, dessen Kriterien für seine Aussagen nicht besonders transparent erscheinen.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 8
Was für eine Überschrift...

Der Diesel rettet den Planeten ebenso wie er ihn vernichtet - überhaupt nicht.

Ich möchte, bevor sich hier Diesel-, Elektro- und Benzinfahrer in der Luft zerreißen, eine andere Betrachtungsweise zum Theme "Rettet ... diesen Planeten" einbringen und verweise auf die Novemberausgabe der Schrot&Korn und zitiere aus dem Artikel "Warum Essen nicht Privatsache ist":

Zitat
Dass unser täglich Fleisch das Klima aufheizt, spricht sich langsam herum. Nicht bewusst ist den meisten jedoch, dass die globale Milcherzeugung mehr Klimagase verursacht als die von Schweine- und Geflügelfleisch zusammen.

Nach Berechnungen der Welternährungsorganisation FAO von 2013 ist der weltweite Tierhaltungssektor - gerechnet vom Futtermittelanbau bis hin zum Endprodukt in der Ladentheke - für 14,5 Prozent der durch die Menschen verursachten Treibhausgasemmissionen verantwortlich.

Das ist mehr als der globale Verkehrssektor verursacht, also alle Autos, Schiffe, Flugzeuge, Züge und LKW.

Mit jedem Kilogramm Rindfleisch, das wir essen, belasten wir die Atmosphäre mit 23 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Hartkäse schlägt mit etwa acht, Schweinefleisch mit sechs und Wurst mit rund vier Kilogramm zu Buche.


Das ist nur die Betrachtung der CO2-Belastung durch die globale Massentierhaltung. Betrachtet man dann noch den Wasserbedarf für die Fleischsucht der "zivilisierten" Welt - 15.000l Wasser für 1 kg Rindfleisch - dann sieht man die Diskussion die hier gestartet wurde eher als Erheiterung, bei der sich quasi "Minderheiten" (Begründung siehe Artikelzitat) darüber streiten, wer der Größte ist.

Schaut doch lieber einmal auf euren Speiseplan oder in euren Kühlschrank und überlegt, was man da optimieren könnte.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 9
@ kiwi

Meine Überschrift ist perfekt gewählt. In kurzer Zeit konnte sie viel Aufmerksamkeit erzielen. Und darum geht es bei einer Threaderöffnung. Was hätte ich davon wenn niemand auf das Thema anspringt. ;)

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 10
@Kiwi

Danke für die Anregung, ich habe den Kühlschrank zwei Stufen runtergedreht! Auf Grund der Witterung ist das auch so kalt genug da drin.

Gruß Joe

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 11
Hallo Kiwi1702

Natürlich hast du da völlig recht (aber was ist dann mit deinem Motto unter dem Beitrag?).

Kein Fleisch essen, Fahrrad fahren, nichts neues kaufen solange das alte noch funktioniert oder reparierbar ist usw. Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen (50er Jahre auf dem Land) in der man so gelebt hat und trotzdem +- alle recht zufrieden waren.

Insofern sind das alles (pseudo)Versuche noch zu retten was zu retten ist. Leider ist es aber auch so, dass die Nahrungsmittelherstellung insgesamt der größte Co2-Äquivalent Verursacher ist (30% aller vom Menschen verursachten Treibhausgase; vor allem über die Produktion und den Einsatz von Düngemitteln). 7 Milliarden Menschen wollen etwas zu Essen haben, und die meisten davon träumen wahrscheinlich von täglichem Fleischkonsum. Dieser Anteil an CO2 durch Nahrungsmittelproduktion wird mit wachsender Bevölkerungszahl steigen. Natürlich wäre eine Einschränkung der Fleischerzeugung gut, vor allem auch weil die Pflanzenproduktion dann direkt genutzt werden könnte. Die CO2 Bilanz würde damit aber nicht auf Null sinken.

Was unsere Generation meiner Meinung noch machen kann ist nach ressourcenschonenden Alternativen zu suchen. Und dafür finde ich diese Diskussionen schon gut. Ob der Planet noch gerettet werden kann steht ja wirklich in den Sternen, aber falls ja wäre es schon ganz gut nicht so wie bisher weiter zu machen (da gehört natürlich auch die Nahrungsversorgung dazu).

Gruß Ara

 

Das Kernproblem: Die Anzahl der heute und morgen lebenden Menschen

Antwort Nr. 12
Das größte Problem ist einfach die schiere Anzahl an Menschen. Schaut euch die Kurve an, besonders die Entwicklung seit 1800:
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung#mediaviewer/File:World-pop-hist-de-2.png

Alles andere ist Augenwischerei.

Daher wird weder Diesel, noch Benziner, noch Hybrid und auch nicht das Elektrofahrzeug die Welt retten. Die einzige Rettung für die Welt wäre, wenn die Bevölkerungszahlen zurückgingen und die Natur die Chance bekäme, sich ins Gleichgewicht zurück zu bewegen.

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 13

Was unsere Generation meiner Meinung noch machen kann ist nach ressourcenschonenden Alternativen zu suchen.


Bingo! Genau das ist die Lösung und bei der wird die Menschheit früher oder später landen. Entweder freiwillig oder gezwungenermassen.

Was den Planet angeht, der wird uns mit Sicherheit überleben. Der hat schon ganz andere Sachen überlebt. Was wir immer nicht sehen, ist, dass wir nicht überleben werden, wenn wir so weitermachen. Allerdings werden wir auch nicht überleben, wenn wir aufhören zu essen. Die grundlegende Frage ist die der Erzeugung der von uns benötigen Güter. Und da sind wir genau an der Stelle, die mir Sorgen macht: sobald eine neue Technologie kommt wird diese bekämpft was das Zeug hält und sei sie noch so zukunftsweisend oder zumindest als Schwellentechnologie geeignet. Wir stehen uns in vielerlei Hinsicht schlicht und ergreifend selber im Weg. Sei es aus Gründen des Profits oder aus Gründen persönlicher Idiologie. Aber was soll's das hat ja auch Tradition.

@Mad55

Überbevölkerung? Au, ganz heißes Eisen! Ich erinnere mich da an ein paar Debatten von vor ca. 10 Jahren. Da sprach man das Wort aus, als müsste es zuerst desinfiziert werden. Es war diskussionstechnisch ein absolutes NoGo überhaupt nur zu erwägen, dass unsere Anzahl ein Problem sein könnte. Da erhob sich sogleich das Geschrei der Gutmenschen, denn wer sowas sagt, der sagt im nächsten Satz dann sowas wie "Reduktion"... und das ist unmenschlich. Dass Einsicht aus logischer Überlegung und die Natur selbst die Sache auf völlig natürlichem Wege regeln könnten wurde damals nicht einmal in Betracht gezogen. Naja, wie ich schon sagte, es gibt gewisse Traditionen.

Gruß Joe

Re: Rettet nun doch der Diesel diesen Planeten?

Antwort Nr. 14
@Joe

Du sagst es, ein ganz heißes Eisen. Aber mir geht es nur um nüchterne Faktensammlung. Zu viele Menschen wollen verständlicherweise an einem gewissen Wohlstand partizipieren und dazu benötigt man nur limitiert vorhandene Rohstoffe. Was die Erde für 10 Nasen noch problemlos wegpacken kann, ist bei 100 schon ein ernsthaftes und bei 1000 ein unlösbares Problem.

Die Lösung dieses Umstandes ist schwierig und ein Problem der gesamten Weltbevölkerung. Immerhin zeigen die Deutschen einen mutigen Weg auf: Der freiwillige Reprodukionsverzicht. Hat also etwas Gutes, dass "wir Deutschen" aussterben. ;)