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Umfrage

Wer wäre unter folgenden Antworten für eine PKW Maut

Maut nur wenn KFZ Steuer abgeschafft wird
Maut nur wen Kraftstoff Steuer abgesenkt wird
Maut ja, ohne wenn und aber
Maut ja, dann aber im Europäischen Raum angeglichen
Maut ist mir egal
Maut auf keinen Fall
Maut ja, aber nur auf privatisierten Straßen
Thema: PKW Maut (27626-mal gelesen)
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Re: PKW Maut

Antwort Nr. 120

Aber meines Erachtens geht es nur vorgeschoben vordergründig um den AB-/Strassenerhalt.

Es ist doch auch klar, dass Autobahnen stärker belastet werden wenn die Geschwindigkeiten höher sind. Die Energien sind einfach auch höher z.B. bei Bodenwellen. Da könnte man also etwas für niedrigere Reparaturkosten tun, sofern man nur wollte.

Es gab bis vor kurzem die unseelige Diskussion über Gigaliner. Die Bundesländer sollten sogar gezwungen werden diese auf ihren Strassen zuzulassen. Mit sowas brauche ich gar nicht erst anfangen wenn mir meine Strassen wirklich am Herzen liegen.

Also, das ganze Trachten für eine D-Maut ist nicht auf schonenden Umgang mit den Strassen ausgelegt sondern nur nur darauf, den "Österreichern" was auszuwischen. Und dann natürlich auch den anderen Nachbarn.

Dabei wird immer vergessen, dass in Europa sicher mehr als 90% der Strassen mautfrei sind. Ich zähle auch die Stadtstrassen dazu. Aber das könnte sich ja auch noch ändern. Wir müssen nur anfangen den Stein ins rollen zu bringen. Den Weg der Lawine bestimmen wir dann aber nicht mehr. Es soll Leute geben die sich damit wohl fühlen. Naja, sowas gabs schon einmal.


Straßen werden heute nach der Belastung gebaut, die sie aushalten müssen, wenn Lkw darüber rollen. Pkw sind praktisch vernachlässigbar und damit auch deren gefahrene Geschwindigkeit. Unter Google sollten die Eingaben "Lkw Straßenbelastung Pkw" zu befriedigenden Ergebnissen führen und für Lesestoff sorgen, der eine Weile reicht. Die Mautkosten sollten daher, wie ich bereits sagte, nach zGG erhoben werden.  Das wäre die fairste Methode der Sache beizukommen.

Maut hat mit schonendem Umgang von Straßen nichts zu tun.

Stadtstraßen usw. in eine solche Diskussion zu bringen reduziert sie auf eine Art "Statistik, die man selber gefälscht hat". Denn Zahlen haben, auch hier, die Eigenschaft, dass man sie so lange foltern kann, bis sie gestehen, was man gerne hören möchte  ;).


Gruß Joe


P.S.

Den Österreichern wische ich schon seit Jahren damit eins aus, dass ich, nachdem mir klar wurde, dass man unsereins dort nur als "was zum ausnehmen" sieht, dieses Land nicht mehr besuche, wenn es um Urlaub geht. Nein, ich bin kein Urlauber, der sich wie die Axt im Walde benimmt und überall auffällt. Ich will im Urlaub Ruhe und genauso führ ich mich auf. Ruhig und am besten nicht auf den ersten Blick vom Eingeborenen zu unterscheiden. Ich sehe die Maut daher auch etwas emotionsloser.


Re: PKW Maut

Antwort Nr. 121

Und bei antideutscher Stimmung im Ausland kann ich ja immer noch sagen: Das waren nicht wir Deutsche, das waren nur die Bayern  :-X. Denn das darf man nie vergessen!


Ist mir grad entgangen.

Diese Einlassung möchte ich aber dennoch mit einem Kommentar adeln, den nach so einem Argument fällt auch mir nur noch folgendes zu sagen ein:

Am besten wir zahlen auch noch den Sprit, den ausländische Fahrzeuge brauchen, wenn sie hier durchfahren, dass wir das wieder hinkriegen!

Die Bayern, die kann man einfach nichts machen lassen, es ist zum weinen  :icon_no_sad: :icon_no_sad:

Das war Ironie. Nur und ausschließlich.

Gruß Joe

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 122
Zitat von Joe:
Straßen werden heute nach der Belastung gebaut, die sie aushalten müssen, wenn Lkw darüber rollen. Pkw sind praktisch vernachlässigbar und damit auch deren gefahrene Geschwindigkeit.

Na dann ist das Mautvorhaben ja noch mehr Abzocke wenn selbst Holländer mit Wohnwägen nur "vernachlässigbare" Strassenbelastungen hervorrufen,
danke für das wichtige Argument.

Ich kann mir nun erst recht nicht vorstellen dass Exportweltmeister Deutschland seine Kunden ohne Grund per Abzockmaut schröpfen will. Wenn sich sowas in der grossen nicht-deutschen Öffentlichkeit herumspricht.... Wieviele deutsche Arbeitsplätze hängen von europäischen Kunden ab?

Ich arbeite in einem sehr grossen Unternehmen mit entsprechend grossem Exportanteil. Da ist 1% Umsatz schon ein riesiger Millionenbetrag und sichert hunderte lokale Arbeitsplätze. Ja, wir deutschen sind auch abhängig.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 123

Na dann ist das Mautvorhaben ja noch mehr Abzocke wenn selbst Holländer mit Wohnwägen nur "vernachlässigbare" Strassenbelastungen hervorrufen,
danke für das wichtige Argument.


https://vogteistrasse.wordpress.com/tag/wer-verursacht-die-strasenschaden/: "... Die OECD-Studie hat veröffentlicht, dass nur eine einzige Lkw-Durchfahrt (Stadtgebiet) mit einer Achslast von 10 Tonnen nach der Equivalent-Vergleichsmethode für Standard-Achsen in der Schadenswirkung der Durchfahrt von 160.000 Pkw  mit einer Achslast von 0,5 Tonnen entspricht. ..." Och nö! - oder?


... Ich kann mir nun erst recht nicht vorstellen dass Exportweltmeister Deutschland seine Kunden ohne Grund per Abzockmaut schröpfen will ...


Die Kunden der Staatskasse sind wir Bürgerinnen und Bürger - doch, es geht nur um die inländischen Kunden. Mit Hilfe der Maut kann viel mehr Geld aus der Kfz-Steuer für tolle andere Projekte (BER/Stuttgart/Drohnen/Flugdienst der Bundesregierung/...) verwendet werden - wer nun noch glaubt, dass er/sie über die Kfz-Steuer entlastet wird, wird sich noch wundern. Die Begründung der Bundesregierung: "Wir wollten, aber die EU hat das nicht zu gelassen!" - Wollen wir wetten?!

Grüße, Sven

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 124
Dann wäre ein fairer Preis für die PKW-Jahresvignette weniger als 0,1€ wert.
Alles was darüber hinaus geht ist reine Abzocke.

Die "Verarschung" wird immer gigantischer.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 125

Na dann ist das Mautvorhaben ja noch mehr Abzocke wenn selbst Holländer mit Wohnwägen nur "vernachlässigbare" Strassenbelastungen hervorrufen, danke für das wichtige Argument.


Falsch. Auch holländische Wohnwägen werden nicht leichter, wenn man sie an einen Pkw hängt und damit sind wir dann schon wieder bei einer Mehrbelastung. Tja, alles nicht so einfach, wenn man es doppelt nimmt  ;D. Auch ein Caravan ist heute mit Auto leicht so schwer wie ein kleiner Lkw. Von Wohnmobilen wollen wir gar nicht erst anfangen. Wenn es nicht die Magermilchausführung ist, reicht eine heutige Klasse B nicht mehr aus es fahren zu dürfen. Die Argumentation weicht also von den Fakten ab, wenn man sie so führen möchte und ist daher für Überzeugungsarbeit praktisch untauglich.

Das Thema lässt sich nicht auf "Abzocke" oder "Ungerechtigkeit" reduzieren. Sehr wohl aber auf "dagegen weil ich halt aus Prinzip dagegen bin", oder "dafür, weil ich meine, dass auch andere gern was am erlangten Vorteil bezahlen dürfen".

Und wir sind immer noch bei einer Maut, die in ihrer Idee den inländischen Pkw-Eigner weder besser noch schlechter stellt als er bisher steht, welcher jedoch in gar nicht so wenigen anderen Ländern ebenfalls seinen Beitrag zur dortigen Verkehrs-Infrastruktur leistet. Die Grundidee ist also keine wirklich Ungerechte Komponente, sondern eher eine Art Wettbewerbsausgleich. Mal so gesehen. Die Umsetzbarkeit sei einmal dahingestellt wir reden immer noch von Theorien.

Gruß Joe

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 126
Hallo,

ich versuche es mal, ohne Polemik auszukommen.
:besserwisser: Fakt ist, dass der Staat heute schon über KFZ- und Mineralölsteuer mehr als doppelt soviel einnimmt, als er in die Straßen investiert.
:besserwisser: Fakt ist ebenfalls, dass auch der Herr Schäuble an vielen Rädchen seines Haushaltes drehen muss, damit es irgendwie geht (den ausgeglichenen Haushalt verdankt er dem Rotstift, sprich, er verlagert die Kosten in die Zukunft).
:besserwisser: Fakt ist auch, dass Steuern und Gebühren in D eben nicht zweckgebunden sind oder sein dürfen, sondern in ihrer Gesamtheit dem Haushalt zufließen müssen. (sondt gäbe es läängst keine Sektsteuer mehr)
:icon_wp-question: ich frage mich jetzt, wenn alle Einnahmen in den großen topf Haushalt fließen, und danach wird dieser dann verteilt auf die anstehenden Ausgaben, wie soll da sichergestellt werden, dass alle Einnahmen eines Sektors auch in diesen zurückfließen?
:icon_wp-exclaim: Wenn ich unterstelle, dass jeder Autofahrer über die KFZSteuer 100% entlastet wird (bei 100€ Maut und 36€ Steuer wird das interessant... zahlen wir dann Negativsteuer?), dann kann ich aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass uns allen das dann fehlende Geld anderweitig aus der Tasche genommen werden (muss) wird, entweder, indem der Staat Leistungen streicht, oder andere Steuern erhöht. Und der Geldbedarf des Bundes steig jedes Jahr, allein, um dem zinsdienst nachzukommen.

Gruß Christian, der obiges kürzer in die Worte "Verar...e", "Besc...ss" und "Abz...ke" hätte verpacken wollen ;-)


Re: PKW Maut

Antwort Nr. 127
Korrektur PflegePrius:

Steuern sind nicht zweckgebunden, Gebühren wie Maut sehr wohl.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 128

Falsch. Auch holländische Wohnwägen werden nicht leichter, wenn man sie an einen Pkw hängt und damit sind wir dann schon wieder bei einer Mehrbelastung. Tja, alles nicht so einfach, wenn man es doppelt nimmt  ;D.
Das Thema lässt sich nicht auf "Abzocke" oder "Ungerechtigkeit" reduzieren. Sehr wohl aber auf "dagegen weil ich halt aus Prinzip dagegen bin", oder "dafür, weil ich meine, dass auch andere gern was am erlangten Vorteil bezahlen dürfen".

Und wir sind immer noch bei einer Maut, die in ihrer Idee den inländischen Pkw-Eigner weder besser noch schlechter stellt als er bisher steht, welcher jedoch in gar nicht so wenigen anderen Ländern ebenfalls seinen Beitrag zur dortigen Verkehrs-Infrastruktur leistet. Die Grundidee ist also keine wirklich Ungerechte Komponente, sondern eher eine Art Wettbewerbsausgleich. Mal so gesehen. Die Umsetzbarkeit sei einmal dahingestellt wir reden immer noch von Theorien.
Nach meinem jahrzehnte alten Wissensstand führen Wohnwägen nicht nur zu einem insgesamt höheren Gewicht, nein, die haben auch zumindest eine zusätzliche Achse auf der ihr Gewicht verteilt wird.

Irgend jemand hat ja geschrieben dass PKWs vernachlässigbare Schäden erzeugen. Dann sind Wohnwägen mit eigener Achse wohl nicht das Problem, denn (1,5t /4 Räder) = (2,25 t / 6 Räder). Von Berufswegen dürfte ich mich nicht verrechnen ;-).

Auch entzieht sich mir die Logik, dass wenn 2 t kein Problem darstellen und 40 t ein rießiges Problem darstellen dass dann Campingbusse schadensmäßig eher bei 40 t liegen sollen. Sowas entzieht sich meiner physikalischen Bildung. Naja, ein bischen darf man ja übertreiben, aber wenn es sooooo auffällt....

Ich bin ja nicht gegen die Maut im allgemeinen (obwohl ich sie als Europäer schade finde, aber es gibt viele deutsche und noch mehr Bayern ;-), das war ein Witz), ich bin nur dagegen sich über die Folgen aufzuregen.

Und wenn mein Fahrprofil vielleicht zukünftig auf 1000Euro pro Jahr ansteigen wird, na und, gibt es ein Problem? Ich hoffe alle Mautbeführworter können das auch von sich behaupten, denn ich finde es nur gerecht wenn ALLE anderen Staaten es uns Deutschen dann nachmachen und hoffentlich noch kräftiger (gerechnet in Euro/km und Tagesfixpreis) nachlegnen damit sich ein durch Geld geteiltes Europa auch lohnt.

Wenn es jertzt noch mal zur Abstimmung käme würde ich heute für eine möglichst teure Maut voten, denn dann kostet Autofahren endlich wieder so viel wie in den 50-er Jahren. Und da gab es keine Staus. Aber nur selber in Deutschland neutral gehalten zu werden um unseren Nachbarn eins auszuwischen (es scheint ja keine signifikante Strassenabnutzung zu geben) das empfinde ich als charakterlich extrem schäbig und deshalb sollte es für die die Preisspirale anstoßenden Reiseweltmeister (incl. mir) so richtig weh tun. Strafe muss sein (ich bin wohl durch diese Generation beeinflußt)).

Meine Meinung. Am besten gleich noch die Mineralölsteuer hoch, das hilft bei dem i3 (zum Glück habe ich Aktien von BMW, mit der Dividende wird das dann kompensiert).

Die Deutschen haben mehrheitlich ja schon mal für eine Mehrwertsteuererhöhung gestimmt. Das hat unseren Straßen, Brücken Schulen auch nicht geholfen wie wir alle inzwischen wissen. Wer ist so naiv zu glauben dass das jetzt plötzlich klappen würde? Mir fehlt es an Phantasie um zu glauben dass diese Frage jemand bejahen könnte bei den Politikern die wir wählten.

Im übrigen gebe ich Pflegeprius recht. Er formuliert es netter, hat es zum Schlus aber auf den Punkt gebracht.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 129
Die Gesamtausgaben für den Straßenbau haben sich bei Einführung der Lkw-Maut angeblich nicht nennenswert erhöht, d.h. die Mauteinnahmen wurden für den Straßenbau verwendet und dafür die entsprechenden Steueraufkommen aus Mineralöl-/Öko-/Kfz-Steuer anders verteilt.
Ob das bei der Infrastukturabgabe anders ist?

Es heißt immer, Steuern dürften nicht zweckgebunden werden. Wo steht das eigentlich? Im Grundgesetz nicht, dort steht nur wer welche Steuer erheben darf. 

Übrigens ist mir eine "Mautlücke" aufgefallen, die noch nicht diskutiert wird:

Die Lkw-Maut wird auf Autobahnen und gewissen autobahnähnlichen Straßen erhoben.
Sie wird von Lkws über 12t im gewerblichen Güterverkehr bezahlt, nicht von Bussen, Wohnmobilen, Schaustellern, Zirkus, gemeinnützigen Organisationen, Straßendiensten und staatlichen Stellen (Polizei, Militär usw.).

Die Infrastukturabgabe wird auf allen Straßen erhoben.
Sie gilt für alle Fahrzeuge bis 3,5t.

Und dazwischen?
Um diese Mautlücke zu schließen, müßte man die Lkw-Maut auf alle Fahrzeuge über 3,5t auf allen Straßen ausweiten.


Re: PKW Maut

Antwort Nr. 130
Schoettker, du unterliegst einem gewaltigen Irrtum.

Steuern DÜRFEN zweckgebunden verwendet werden, MÜSSEN es aber nicht. Die KFZ- und Mineralölsteuer darf also sowohl für den Straßenbau, aber auch zur Finanzierung von Stuttgart 21 und des Herrn Bundespräsidenten genutzt werden. Gebühren MÜSSEN zweckgebunden verwendet werden. Deine Gebühren für die Müllabfuhr werden ausschließlich zur Finanzierung selbiger genutzt - und nicht dafür, dass der Herr Oberbürgermeister die Leuchten in der Schlossallee vergolden lassen kann.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 131
@Mad55: Ich habe denselben Kenntnisstand wie Du, daß Steuern zweckgebunden sein dürfen, aber nicht müssen.
Es gibt aber Aussagen, z.B. von Politikern in Nachrichten, daß Steuern nicht zweckgebunden sein dürften, was eine Zweckbindung, z.B. der Mineralölsteuer für Verkehr, ausschließe.
Darauf bezog sich meine Frage.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 132
Das ist von den Politikern stark vereinfacht. Wenn ich beim Tanken 1 Euro Steuern abdrücke, kommt der Euro in den großen Pool, den unser Finanzminister dann fröhlich verteilt. So kannst du natürlich nicht sagen, dass 1 Euro Steuer aus Mineralöl nur für den Straßenbau verwendet wird. Zweckgebundene Erhebungen des Staats müssen aber Abgabe/Gebühr etc. genannt werden. Was Steuer heißt, ist einfach die zweckungebundene Einnahme des Staats, die er dann "frei nach Gusto" verteilt.

Also bezieht sich die Aussage des "Verbots" rein auf die Terminilogie. Die müsste halt bei Zweckbindung Gebühr oder Abgabe sein. Aber wenn unser Rollifahrer heute Lust hat, die kompletten Einnahmen aus KFZ-bezogenen Steuern für den Straßenbau zu verwenden, dann wäre das völlig legitim.

Re: PKW Maut

Antwort Nr. 133

Nach meinem jahrzehnte alten Wissensstand führen Wohnwägen nicht nur zu einem insgesamt höheren Gewicht, nein, die haben auch zumindest eine zusätzliche Achse auf der ihr Gewicht verteilt wird.

Irgend jemand hat ja geschrieben dass PKWs vernachlässigbare Schäden erzeugen. Dann sind Wohnwägen mit eigener Achse wohl nicht das Problem, denn (1,5t /4 Räder) = (2,25 t / 6 Räder). Von Berufswegen dürfte ich mich nicht verrechnen ;-).


Nicht irgendjemand hat das gesagt, sondern ich und ja, ich habe auch gesagt, dass ich dafür wäre eine Maut an der zulässigen Gesamtmasse zu bemessen und da wären dann halt auch die Holländer mit ihren Wohnwägen dabei. Denn ein Auto mit Wohnwagen hat insgesamt eine höhere zulässige Gesamtmasse als nur ein Pkw alleine. Egal wie herum man es rechnet. 

Übrigens 1,5 Tonnen für den ziehenden Pkw scheint mir doch ein wenig niedrig angesetzt. Das wäre praktisch ein VW Golf und meistens hängt was anderes vor dem Wohnwagen. Ich denke ziehender Pkw gute 1,7 - 1,9 Tonnen, Wohnanhänger 1,3 - 1,5 Tonnen werden wohl realistischer sein. Vom Gewicht her praktisch ein kleiner Lkw. Und dieses Gewicht wird wohl auch unstrittig auf einer gewissen begrenzten Fläche auf der Straße landen. Im Bereich eben dieser belasteten Fläche wird die Straße, die ja auch zusammenhängend ist, nun damit klarkommen müssen. Ich vermute wirklich schwer, dass ein Pkw ohne Anhänger im Vergleich immer noch besser wegkommt, auch wenn der Pkw mit Wohnanhänger es nicht mit dem 40-Tonner aufnehmen kann. Er bedeutet trotzdem mehr Belastung. Klar, so richtig abräumen würde diese Art Maut allerdings nur in einem Segment: Dem Schwerlastverkehr. Andererseits wäre es aber wohl die fairste Maut überhaupt. Lkw machen am meisten kaputt, bringen das meiste Geld auf ihren Fahrten ein, verpesten am meisten die Luft, verursachen die meisten Verkehrsbehinderungen...

Wir schweifen allerdings ein wenig vom Thema ab, denn die Berechnung nach Gewicht war lediglich meine Idee zum Thema und nicht das Thema selber, das da vereinfacht lautete Maut ja oder Maut nein. Was das angeht denke ich, dass man nach wie vor als gegeben hinnehmen kann, dass die Straßen hierzulande in Stand gehalten werden müssen. Das Geld dafür wird gegenwärtig faktisch aber nur von einem Teil (nämlich uns die wir hier Steuern zahlen) derer aufgebracht die an der Abnutzung beteiligt sind. Wir sind was das angeht im wahrsten Sinne des Wortes ein Wohlfahrtsstaat und zwar für alle anderen. Das ist eine Tatsache und wenn man die zu Grunde legt, dann ist so eine Maut für die Nutznießer einer solchen Infrastruktur wie wir sie im Bereich Verkehrswege zur allgemeinen Verfügung stellen gar nicht sooo furchtbar ungerecht wie das der ein oder andere meint. Wenn und das möchte ich nochmal betonen, die Maut so kommt, dass wir keine Mehrbelastung erfahren, wäre sie für die anderen nichts anderes als ein durchaus angemessener Ausgleich der von ihnen aus unserem Straßennetz gezogenen Vorteile. Da ist nichts ungerechtes dran. 

Gruß Joe


Re: PKW Maut

Antwort Nr. 134
Ich verstehe immer noch nicht dass die Maut als ausgabenneutral dargestellt iwrd. Selbst wenn die Umsetzung in Deutschland so wåre käme es sicher zu berechtigten Reaktionen der restlichen Staaten. Und selbst wenn jemand nicht mehr das angrenzende Ausland besucht und damit keine direkten Ausgaben haben sollte (nicht jeder im Land der Reiseweltmeister reist ins europäische Ausland) dann wird er durch den LKW-Güterverkehr bald stärker indirekt belastet. Ich denke dabei nur an den für Deutschland grössten Hafen Europas, Rotterdam.

Ich denke wir sollten das bisher weitgehend "freie Gut" nicht noch mehr beschränken. Denn unsere Politiker werden auch mit diesem Geld nicht auskommen und es wird zu Preiserhöhungen kommen.

Nur die Ausländer abkassieren, das ist viel zu einfach gedacht.

@Gewicht: das holländische Gespann ist gewichtsmässig soweit vom LKW entfernt, dass es im Vergleich sicher keinen erhöhten Strassenverschleiss hervorruft. Dicke SUVs die dann mit 150+ über die ABs brettern bewirken nicht nur wegen vergleichbarer Masse sondern wegen der Geschwindigkeitsenergie viel mehr an Schäden. Da kann man doch nur hoffen dass diese nicht ausgabenneutral gestellt werden. Und Holländer fahren nicht so dicke und schwere Dinos.

kleiner Exkurs: ich bin vor Jahrzehnten mit einen damals sehr alten Peugeot 504 durch die Sahara bis nach Togo, Benin, Nigeria gefahren, ohne Allrad etc Daher habe ich zu den Fahrkünsten deutscher Allrad-AB-Fahrer eine ganz spezielle Meinung ;-)  (Bergbauern, Förster etc. ausgenommen) in der Hinsicht: wie schlecht müssen die fahren wenn sie meinen sowas zu brauchen..