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Thema: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050 (2753-mal gelesen)
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80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Zitat
Der stetig wachsende Anteil des Schwerverkehrs stellt eine starke Belastung der Straßen dar. Bis zum Jahr 2050 sollen nach den bundesweit gültigen Prognosen noch einmal 80 Prozent mehr Güterverkehr auf unseren Straßen fahren. Dabei hat ein LKW mit zweimal zehn Tonnen Achslast auf der Autobahn die gleiche Zerstörungswirkung wie 60.000 PKW. Nordrhein-Westfalen ist wegen des hohen Verkehrsaufkommens und wegen der ungünstigen Altersstruktur seiner Autobahnen und Bundesstraßen das am stärksten betroffene Bundesland.

Quelle: Instandsetzung und Verstärkung von Brücken | Straßen.NRW

2050 klingt nach einer langen Zeit, aber man bedenke: Schon heute sind zu viele der Brummis auf den Straßen unterwegs. Wenn ich Rastplätze auf der A40 oder A57 in Grenznähe zu Holland mal anfahre, oder die A2 Richtung Bielefeld, dann ergibt sich heute schon ein schauderhaftes Bild. Die stehen schon auf den Parkplätzen der PKW, auf dem Standstreifen auf der Auffahrt. Überall. Zum Teil fahren auf drei spurigen Fahrbahnen LKW in zwei Reihen.

Die A57 zwischen Kreuz Kamplintfort und Köln soll nun konsequent dreispurig werden. Damit wird sie dann maximal dem heutigen Verkehr gerecht.

Da muss irgendwie ein anderes Konzept her. Hier passiert einfach zu viel auf engem Raum. Da muss sich grundlegend etwas ändern. Es würde schon ausreichen, wenn die Leute nur zwei oder drei Tage der Woche zu Hause arbeiten würden. Schon heute findet viel Kommunikation per Messenger, Live-Chat oder Ähnliches statt.
Dazu dann evtl. wieder der Weg zurück zu schrumpfenden Fahrzeugklassen, anstelle des Gegenteils, wenn es Individualverkehr seinn soll.

Nebenbei verfolge ich aber auch eine andere Sache:
Radschnellwege in NRW: Die Projekte | Straßen.NRW
Wenn es Verbindungen zwischen Duisburg und Dortmund gibt und viele Menschen davon Gebrauch machen, würde sich so einiges lichten. 10-20km per E-Bike dürfte keine große Herausforderung darstellen. Zudem würde das auch die Parkplatzsituation in den Innenstädten und - oh Wunder - auch das Emissionsproblem lösen. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann auch eine Art Zwischenklasse. So eine Art gedrosselter E-Roller. Wer weiß.

Wie denkt ihr über die Entwicklungen?

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 1
Das mit den Emissionen macht mich nachdenklich. Die Diesel–PKWs schaffen wir langsam ab und ersetzen sie durch Elektroauto und Hybrid. Dafür fahren dann mehr LKWs, weil der Diesel muss ja irgendwohin :–/ Entsteht soweit ich weiß zu 50/50 (Benzin/Diesel) bei der Raffinerie. 

Und was ist mit der Bahn? Ich denke im Güterverkehr wird das große Geld verdient?
Gerade in NRW gibt es doch garantiert ein riesiges Schienennetz?

Wenn ich von den kaputten Straßen lese und den Kosten dahinter, naja.

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 2
Die Diesel–PKWs schaffen wir langsam ab und ersetzen sie durch Elektroauto und Hybrid. Dafür fahren dann mehr LKWs, weil der Diesel muss ja irgendwohin :–/

Hm? Was ist das denn für ne Logik?  :-/

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 3
Wer sagt den das der zukünftige Schwerverkehr auf der Straße mit Diesel betrieben wird?
Bei uns auf der A5 (zwischen Mörfelden und Darmstadt) wird gerade die Teststrecke e-Highway gebaut.
Erstmal nur 5km um (hybride) Oberleitungs-LKW zu testen.
Aber immerhin ein Anfang.

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 4
Und in 10 Jahren düsen da laut- und emissionslos lauter Tesla-Trucks über die A5, die ihren (durch Solarparks neben der Autobahn gewonnenen) Strom durch die Oberleitung beziehen. Goil!  :applaus:

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 5
Die Bahn ist m.W. derzeit nur bedingt eine Alternative, da in Teilen Deutschlands ebenfalls weitgehend ausgelastet. Das Problem ist wohl, dass die höhere Packungsdichte innerhalb eines Zugs zu nicht unerheblichem Teil durch den ungleich größeren Abstand zwischen Zügen wieder verspielt wird: Im Straßenverkehr fahren wir im relativen Bremsabstand (d.h., der Abstand entspricht der Reaktionszeit plus einer Sicherheitsmarge, s. 1,8s-Regel für den Abstand) , im Zugverkehr hingegen mindestens im absoluten Bremsabstand (also Abstand größer als der absolute Bremsweg plus einer Sicherheitsmarge). Bei der überschaubaren Bremsverzögerung eines Güterzugs kommen da erhebliche Abstände zusammen. Nimmt man nun hinzu, dass die mit Bahntrassen überbaute Fläche der Republik nur ein Bruchteil der auf Fernverkehrsstraßen verwendeten Fläche darstellt, so wird schnell klar, dass ohne massive Investition in die Bahninfrastruktur die Zusatzkapazitäten recht begrenzt sind.
Alternativ könnte man natürlich die Betriebsprotokolle dem Straßenverkehr anpassen. Aber den enormen Sicherheitsvorteil der Bahn möchte man ja wohl kaum leichtfertig aufgeben.


Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 7
Und in 10 Jahren düsen da laut- und emissionslos lauter Tesla-Trucks...
Lass deine Gedanken bitte wahr werden. Ich wohne direkt an der Bundesstraße an einem Berg, dieser Krach. :–( Den Unterschied hört man am Sonntag. Vielleicht bekommen wir bis dahin auch einmal eine Umgehungsstraße. Obwohl gegen den LKW–Verkehr bei euch ist das hier wie Urlaub.

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 8
Lautlos werden leider auch die Tesla-Trucks nicht sein, da ein nicht unerheblicher Teil der Lärmemission durch Rollgeräusche erzeugt wird. Und diese werden wegen der deutlich höheren Masse eines batterieelektrischen LKW bei gleicher Nutzlast leider sogar zunehmen.

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 9
Bemerkenswert im von Jorin verlinkten Artikel Von der Straße auf die Schiene: Mehr Güter mit der Bahn - Wie geht das? |... ist insbes. der Satz: "Nachdem der ehemalige Bundesverkehrsminister Dobrindt die LKW-Maut schon vor drei Jahren gesenkt hatte, versprach er noch kurz vor der Wahl, das gleiche auch für die Schiene zu tun." Was soll man dazu noch sagen?

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 10
Haben die LKW nicht auch genug Platz für Solar auf dem Hänger? ;D

Das ist zum Teil auch unserem Konsumverhalten geschuldet. Stichwort Amazon. Ich kenne Leute, die bestellen ihren Kaffee und wirklich jeden Kleinkram dort, den man of auch im Supermarkt kaufen kann. 1 Euro gespart und nicht das Haus verlassen. Das wird dann durch halb Deutschland gekarrt.

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 11
Die Auslieferung zum Kunden geschieht aber per Post oder DHL. Und zum Supermarkt kommt die Ware auch per LKW. Ich behaupte, es ist egal, ob ich was bestelle oder im Supermarkt kaufe: Beides zieht den LKW-Einsatz nach sich. Nur beim Metzger oder so, der vom Landwirt aus dem Nachbarort versorgt wird, sieht es vermutlich besser aus.

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 12
Amazon fährt doch schon mit eigenen Fahrzeugen zum Kunden

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 13
Spielt ja keine Rolle, welcher LKW es ist, solange es ein LKW ist (und das ist kein LeberKäsWeck).  ;)

Antw.: 80% Mehr LKW-Verkehr bis 2050

Antwort Nr. 14
Und in 10 Jahren düsen da laut- und emissionslos lauter Tesla-Trucks über die A5, die ihren (durch Solarparks neben der Autobahn gewonnenen) Strom durch die Oberleitung beziehen. Goil!  :applaus:
Ich hoffe, dass wir bis dahin nicht nur auf Tesla-Trucks angewiesen sind. Solarparks z.B. neben der A3, A40, A42, A61 sind kaum durchzuführen. Dabei kann man den Fernverkehr zum Teil auch mit Binnenschiffen bewältigen.