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Thema: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?  (69810-mal gelesen)
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Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 601
Zitat
    Wenn wir das Klima schonen wollen, müssen wir kleine, leichte, windschlüpfrige Autos fahren.
Eigentlich stimmt das so nicht, das Klima schützen ein Stück weit würden wir wenn wir ab sofort keine Autos mehr kaufen und unsere bisherigen stehen lassen.
Die Produktion eines Fahrzeuges, auch wenn klein leicht und windschlüpfrig erzeugt ungleich mehr Klimaschäden als der Betrieb des Fahrzeuges jährlich. Wenn man allerdings neu kaufen möchte oder muss kann man noch drauf achten, dass das Auto halbwegs nachhaltig gebaut wurde...

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 602
Übrigens ein Punkt, wo wir ein bisschen besser als die Japaner sind.

Zitat
The reason is only partly that Japanese fastidiousness extends to the maintenance of cars. Rather, experts say, there really are relatively few old cars in Japan, because of an automobile inspection system that is so onerous and expensive that many people prefer to trade in a perfectly good three- or five-year-old car rather than spend hundreds or even thousands of dollars for the inspection.

[...]

He said that only 1 in 2,000 car accidents in Japan were caused by mechanical failure, compared with between 1 in 200 and 1 in 20 in the United States and Europe.

[...]

With little demand for used cars, cars here lose their value quickly. "A car more than six years old and in very good condition you can easily see in a junkyard," said Hiroshige Hanabusa, who makes a living helping people with the administrative chores associated with their cars.

Many of the used cars find their way to other nations, where they are considered bargains. In New Zealand, used Japanese cars are cutting so heavily into sales of new cars that auto dealers and assemblers have complained to the Government. And Russians can't get enough of old Japanese cars.

Why the Cars In Japan Look Just Like New - NYTimes.com

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 603
Neue Technologie soll Verbrennungsmotor retten: Audi baut Wunderdiesel-Fabrik in der Schweiz

Zitat
Der vom Abgasskandal geplagte Autobauer Audi verstärkt sein Engagement bei alternativen Kraftstoffen. In der Schweiz baut die Volkswagen-Tochter eine Fabrik, in der synthetischer Diesel hergestellt wird, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die dafür benötigte Energie soll ausschließlich aus Wasserkraft stammen, so dass nahezu klimaneutraler Sprit entsteht.

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Antwort Nr. 604
Klingt zwar erstmal skurril, aber prinzipiell muss das nicht schlecht sein.

Mich würde mal der Unterschied des Wirkungsgrades zu Wasserstoff interessieren.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 605
Der Wunderdiesel wird aber die NOx Problematik nicht verändern..... .
Und wenn ich an den Wirkungsgrad von solchen ketten denke wird mir ganz schlecht.
50% bei der Wasserstofferzeugung dann noch jede Menge Energie die in den eigentlichen Produktionsprozess miteinfließt.
Zuguterletzt wird der Wunderdiesel in einem ICE Verbrannt der einen Wirkungsgrsad von 30 ... 35 % hat.
Oje....

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 606
Man kann auf die Sache aus zwei Perspektiven schauen: Wenn es darum geht, hiermit dem Diesel eine Zukunft zu eröffnen, dann ist das natürlich energetischer Blödsinn. Denn der Wirkungsgrad liegt weit unter dem von Brennstoffzellenfahrzeugen, die ja exakt das gleiche Problem -nämlich Herstellung eines gut lagerbaren, hochenergetischen und schnell tankbaren Treibstoffs aus Elektrizität- lösen. Der Wirkunsggrad der Dieselsynthese liegt bei 60% (Wie der Wundersprit wirtschaftlich werden soll - manager magazin), der ICE nutzt davon im Mittel 30%-35%. Als Gesamtwirkungsgrad ergibt sich also ca. 19,5%. Bei der Wasserstofferzeugung liegt der Wirkungsgrad von Dampfreformern bei etwa 80%, der Wirkungsgrad der Brennstoffzelle wiederum erreicht 60%, der nachgeschaltete E-Motor erreicht knapp 90%. Ergibt zusammen immerhin etwa 43% - deutlich mehr als das Doppelte der dieselbasierten Kette. Von batterieelektrischen Vehikeln mal ganz zu schweigen.
Wenn es aber darum geht, den existierenden und noch viele Jahre in Umlauf befindlichen Dieseln eine umweltfreundlichere Betriebsart anzugewöhnen, dann kann die Dieselsynthese durchaus eine sinnvolle Brückentechnologie sein.
Allerdings fürchte ich, dass Audi primär das erstere Szenario vor Augen hat. Dann kann es nur heißen: "Kein Fortschritt trotz Technik."

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 607
Ist beim Wirkungsgrad der Brennstoffzelle die Verdichtung mit eingerechnet? Dürfte nicht wenig Energie benötigen das ganze...

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Antwort Nr. 608
@Cillian Danke für den Hinweis! Habe ich in der Tat in der Eile vergessen. Ändert aber nicht gar so viel. Sogar ausgesprochen wasserstoffskeptische Geister (http://wwwm.htwk-leipzig.de/~m6bast/rvlwasserstoff/091104vierteRIVLBossel.pdf) geben für die Verdichtung auf 200 bar für den Transport sowie eine Nachverdichtung von 100 bar Tankdruck an der Tankstelle auf 700 bar für den Fahrzeugtank jeweils 8% Verlust an. Damit wären wir dann bei etwa 37%, was immer noch fast dem Doppelten der dieselbasierten Kette entspricht.
Natürlich gibt es noch weitere Verluste, wie Transportenergieaufwände, welche sich zwischen Wasserstoff und Diesel allerdings nicht sonderlich unterscheiden dürften.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 609
Zitat
[…] Die dafür benötigte Energie soll ausschließlich aus Wasserkraft stammen, so dass nahezu klimaneutraler Sprit entsteht.
Setzen wir anstatt 'Wasserkraft' einfach mal 'Erneuerbare Energien' ein, da Wasserkraft nur begrenzt verfügbar und meist längst verplant ist. Die feuchten Träume der EVUs von großen Staudämmen in den Alpen, dürften sich nach den Murenabgängen und Felsstürzen des vergangenen Sommers erledigt haben. Da haben u.a. sie selbst mit ihren Kohlekraftwerken nachhaltig für das Auftauen des Permafrostes gesorgt, so dass kaum mehr ein Staudamm wirklich dauerhaft als sicher und standfest eingestuft werden kann.

Über Wirkungsgrade wurde weiter oben schon genügend geschrieben. Da stellte sich heraus, dass H² bezogen auf Synto-Diesel fast 200% Wirkungsgrad hat (ich liebe die Spielerei mit der Statistik ;)).
Ein Punkt wurde noch nicht beleuchtet: die Abgase.
H²: Ok, zugegeben, bei -10°C im Winter könnte es Glatteis auf den Straßen geben, wenn laufend Wasser aus dem "Auspuff" tropft.
Synto-Diesel: Rein statistisch soll er Klimaneutral sein, was ich erst mal gar nicht bezweifeln will. Ich sehe das Problem eher in der Verteilung des CO². Es wird der Umwelt konzentriert zentral im Bereich der Kraftwerke entnommen. Ausgestoßen wird es jedoch über das Land verteilt und da vor allem in den Ballungsgebieten. Relativ saubere Gegenden werden also noch sauberer... und der 'Dreck' wird durch fahrende, Synto-Diesel verbrennende, Fahrzeuge in Ballungsgebiete transportiert. NOx wird bei unveränderter Abgasreinigungstechnik weiterhin wie bisher verteilt.
Schon ein saudummes Ding, so eine Atmosphäre.. unfähig, Schadstoffe in Echtzeit statistisch gleichmäßig überall zu verteilen. ;-)
Schlussfolgerung: Eine echte Klimaneutralität ist in der realen Natur definitiv nicht zu erreichen. Das funktioniert, wie die Abgasmessungen der Industrie, nur im Labor bzw. auf dem Papier, wo die gesamte Atmosphäre des Planeten als Recheneinheit ohne räumliche Ausdehnung benutzt wird..

PS: Vielleicht erfindet ja mal jemand den "gelben Sack" für Abgase, damit diese dann im Wertstoffhof gesammelt und zwecks Recycling zu den schweizerischen Kraftwerken transportiert werden können. ;-)

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 610
mal so am Rande: es heisst H2 und nicht H2... da wird nix potenziert oder quadriert  ;)

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 611
menno... Bitte Antrag bei Cherry stellen, damit die noch tiefgestelle Ziffern in ihre Tastaturen einbauen... Jedesmal die Unicodes für Sonderzeichen raus zu suchen oder mit BB-Tags zu formatieren ist mir schlicht zu lästig.
Ein hochgestelltes ² bei  H² ist immer noch leichter zu identifizieren als ein Fließtext  mit H2  ;)
Aber bitte... dauert nur deutlich länger (und meine Lebenszeit ist leider begrenzt..):  H2    :-P

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 612
Ohne jetzt Klugscheißen zu wollen, aber das ist eher eine Sache vom im Betriebssystem hinterlegten Layout. ;)

Meine Tastatur hat noch nicht das Eurozeichen (made in West-Germany :D) und es löst trotzdem aus, wenn man die Taste drückt.

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 613
Volkswagen rechne damit, dass die Kunden schon bald wieder in großen Zahlen Fahrzeuge mit Diesel-Antrieb kaufen werden, berichtet Bloomberg.

„Der Diesel wird in nicht allzu weit entfernter Zukunft eine Renaissance erleben, weil Leute, die einen Diesel fuhren, realisieren werden, dass es sich dabei um ein sehr komfortables Fahrkonzept handelt“, wird der VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller von Bloomberg zitiert. „Sobald sich herumspricht, dass der Diesel tatsächlich vergleichsweise öko-freundlich ist, gibt es keinen Grund mehr, kein Diesel-Auto zu kaufen.“

[...]

Der deutliche Rückgang bei den Diesel-Verkaufszahlen macht sich bereits in höheren CO2-Emissionen bemerkbar. Dem Autobauer Daimler zufolge waren die durchschnittlichen CO2-Emissionen seiner Fahrzeuge im vergangenen Jahr gestiegen, weil die Kunden mehr Benziner und größere Autos kauften.

Die EU schreibt vor, dass Autos europäischer Hersteller bis zum Jahr 2021 nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfe. „Die Spielregeln der EU in Bezug auf den Klimaschutz und die Emissionsziele für CO2 sind so herausfordernd, dass die Regierungen nicht um den Diesel herumkommen“, sagt Müller.

War eben noch die DUH und der gemeine Bürger Schuld am Dieselskandal, ist es nun also die Regierung. Irgendwie drängt sich der Verdacht auf, dass immer die anderen Schuld sind.  ;)

Er meinte sicher auch, dass die Hersteller nicht um die Diesel herum kommen, nicht die Regierung. ;)

Antw.: Die Zukunft der PKW-Diesel-Technologie: Top, Flop oder das Ende?

Antwort Nr. 614
Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass das Ganze ein riesiges Wirtschaftsförderungsprogramm ist. Die ganzen Diesel-KfZ verschwinden über Jahre als unverkäuflich vom deutschen Gebrauchtwagenmarkt. Dafür gibt es >10 Millionen Ersatzbeschaffungen!

Da kann sich der VW-Müller dann weiterhin die Taschen voll machen und die anderen Konzernbosse ebenfalls.
Da Ganze bezahlt der "kleine Mann".......