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Thema: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig? (141473-mal gelesen) - Abgeleitet von Die Zeit läuft - Auto...
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Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 900
Beispiele zum Thema des Threads.

Zu schnell:
Gerade bei der Auffahrt, wo neue Kollegen auf die Autobah wollen, wird von der linken auf die rechte Spur gezogen.
Kann man da als "Schneller" nicht noch einen Moment links bleiben?
Ähnliches auf der Dreispurigen.
In dem Moment, als ich den Lastwagen überholen möchte, zieht der "Schnelle" von der linken auf die mittlere Spur rüber.
Hier die gleiche Frage wie oben schon.

Zu langsam:
Wenn man sich schon in den laufenden Verkehr traut (Einmündung in Hauptstraße, Autobahnauffahrt), dann  bitte ohne Rücksicht auf den Momentanverbrauch auf den Pinn treten und so schnell wie möglich Geschwindigkeit aufnehmen.
Ich hasse die, die die Beschleunigungsspur nicht zum Beschleunigen nutzen, sondern sich gleich in die erstbeste, sich anbietende Lücke reinschieben und alles zum Abbremsen nötigen.
Ähnliches beim Abfahren.
Warum nimmt man die Verzögerungsspur nicht als solche wahr?
Der Vordermann fährt immer langsamer. Man vermutet einen Stau oder sowas vor ihm., bis man schnallt, dass der nur das Abfahren vorbereitet.

Gruß
Helmut


Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 901
ja, darüber wundere ich mich auch immer wieder. Das ist eben die Ich-Mentalität. Und vermutlich wird sowas heute gar nicht mehr in den Fahrschulen gelehrt. Die Fahrlehrer sind vermutlich froh, wenn jemand ohne Whatsapp-Nachrichten zu schicken einigermaßen geradeaus fahren kann.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 902
Manche sind einfach ängstlich. Die haben dann Angst vorne nicht mehr reingelassen zu werden. Hatte letztens auch so eine Kandidatin neben mir. Jede Menge Platz, bin extra vom Gas gegangen, habe sogar signalisiert, dass sie reinfahren kann. Die hat tatsächlich abgebremst und wollte dann mit 50 auf die Autobahn.  :icon_doh:

Dann hat der LKW dahinter natürlich gehupt wie blöde und dann ist die Gute mit Vollgas auf die mittlere, dann auf die Linke. :D

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 903
daily Business... bin ganz froh, dass ich nur kurz (knapp 20 Kilometer) über die Autobahn muss und es auf dem Stück auch nur 4 Auf- /Ausfahrten gibt; da hält sich das Chaos, auch dank der teilweise dort geltenden Tempolimits, in Grenzen ;)

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 904
Wenn man sich schon in den laufenden Verkehr traut (Einmündung in Hauptstraße, Autobahnauffahrt), dann  bitte ohne Rücksicht auf den Momentanverbrauch auf den Pinn treten und so schnell wie möglich Geschwindigkeit aufnehmen.
Ich hasse die, die die Beschleunigungsspur nicht zum Beschleunigen nutzen, sondern sich gleich in die erstbeste, sich anbietende Lücke reinschieben und alles zum Abbremsen nötigen.


Das ist bei mir eher das Gegenteil! Ich hasse die Leute die BIS ZUM ENDE des Beschleunigungsstreifens fahren und erst dann auch einbiegen....  obwohl die Geschwindigkeit erreicht ist UND locker 3 Autolängen platz ist... man selbst bremst ab weil man den reinlassen will... hätte aber eigentlich durchziehen können.. laut Verkehrsordnung soll man ja bis zum ende des Streifens beschleunigen und sich einordnen.. wenn allerdings schon genug Platz ist und die Geschwindigkeit erreicht ist... dann soll man sich doch gefälligst früher einordnen...

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 905
Das ist meiner Erfahrung nach oft auch ein Koordinationsproblem vieler Leute.

Ich fahre wenn es Sinn macht zum Ende, aber nicht auf Teufel komm raus. Oft ist es ja auch so, dass einer ne gute Lücke lässt und zwei Pappnasen weiter vorne einander zu dicht auffahren.

Ich habe aber auch schon oft beobachtet, dass einige den Sport für sich entdeckt haben, wirklich jede Wagenlänge mitzunehmen, die sie kriegen können.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 906
Ich hab's aber auch schon oft genug gesehen, das sich viele gleich am Anfang reindrengeln. Beschleunigungsstreifen und Blinker sind da Fremdwörter.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 907
Natürlich gibt es auch die "Coolen", die ganz ohne Beschleunigungsstreifen auskommen.
Die ziehen voll Stoff schon rüber, wenn noch Schraffur oder durchgezogene Linie ist.
Die bleiben dann auch noch rechts und blockieren einen beim regelgerechten Einfahren.

Gruß
Helmut

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 908
Nee.
Die ziehen ganz nach Links und kommen nicht vom Fleck.
Das hat mich 1993 trotz Vollbremsung in einen LKW krachen lassen und mich meinen 524td gekostet.

 

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 909
Ich bin immer wieder fasziniert von der unendlichen Kraft des Universums, mich immer wieder aufs Neue zu überraschen.

Heute erlebte ich etwas, was mir wohl noch eine Weile in Erinnerung bleiben wird.

Jeder kennt Zuflussregelungen an gewissen Autobahnabschnitten. Die ist täglich dafür verantwortlich, dass der Stau auf der A57 auf Höhe Krefeld nur furchtbar anstelle von absolut katastrophal verläuft, indem ihm wie einer Pflanze Wurzeln des Staus umliegend in die Regionen erwachsen.

So auch heute auf eine Art der Härte, ich bis dato noch nicht gekannt hatte. Die Ampel der Zuflussregelung, welche im Normalfall alle paar Sekunden umspringt, war heute wohl wie die meisten auch noch nicht ausgeschlafen und genehmigte sich mehr als eine Minute um ganze zwei Fahrzeuge an ihr vorbeizulassen. Wie ein Türsteher einer gut besuchten Disko stand sie dort, stoisch und erbarmungslos zeigte sie für volle zwei Minuten rot, während der Verkehr auf der Autobahn nicht mal richtig stockte.
Der Rückstau vor der Auffahrt – selbige nicht dazugezählt - innerhalb der Stadt war auf über einen Kilometer angewachsen.

Erste Leute hupten schon; Was sonst macht man aus Verzweiflung, wenn man innerhalb 20min gerade mal zwei Wagenlängen nassen Asphalts überwunden hat?

Auch in mir entbrannte ein Zorn, der für mich während der Fahrt unüblich ist und nach einer halben Minute absolut sinnlosen Wartens und Betrachten des fließenden Verkehrs bin ich bei Rot drüber. Anfahren, drüber. So leicht geht das und anscheinend brach nun das Eis, denn nach mir taten es andere gleich. Ich verstehe mich allerdings weder als Freiheitskämpfer für das geschundene Proletariat des Pendlertums, noch als gutes Vorbild. Nach mehr oder weniger 30min kam es auf die eine Minute eigentlich auch nicht mehr an.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 910
Ich habe mal irgendwo folgenden Satz gelesen.

Wer die Realität ändern möchte, muss ihr erst einmal entkommen.

Bevor ich auf diesen Satz weiter eingehe, zu allererst eine kurze Einleitung:
Ich habe Montag und gestern gesehen wie Stress Menschen beeinflusst. An mir und auch an anderen. Gut, gesehen habe ich das schon öfter, aber ab und an hat man ja mal so einen Klarheitsmoment, wo man sich und sein Verhalten von außen betrachtet und über gewisse Dinge nachdenkt.
Am Montag war ich mit der Fahrgemeinschaft unterwegs und wir waren wegen ein paar Verzögerungen spät dran. Dazu muss man wissen, dass es egal ist, ob wir um 7 oder erst um 8 stempeln. Es ist auch egal, ob wir irgendwo dazwischen stempeln. Das Problem ist, dass das System in 15min-Intervallen taktet und eine Karenz von +4min Einräumt. 7:05 gestempelt. Pech, 10min verschenkt.
Meine Fahrgemeinschaft hatte Angst 15min später Feierabend machen zu können und deshalb so gestresst, dass sich der Fahrstil grundlegend geändert hat. Statt defensiv und gelassen hat er öfter die Spur gewechselt, sich mehr aufgeregt, ist riskanter irgendwo eingeschert. Gebracht hat es im Endeffekt kaum etwas.

Gestern war es bei mir dann soweit. Ich bin selbst gefahren, es war warm und irgendwie passte alles vom Timing nicht. Die Leute sind nicht vorausschauend gefahren, haben komisch gebremst, alles sehr unausgewogen. Ich wollte nach der Arbeit meine Freundin abholen und dann Stau. Als ich dann ankam meinte sie nur ganz trocken: „Wat machse dir fürn Stress, ich war in der Zeit im Baumarkt nebenan Blümchen schauen.“

Was hat sie gemacht? Das Beste aus der Situation. Als ich ihr Bescheid sagte, dass sich die Fahrzeit unerwartet verzögert, meinte sie nur „Schau, dass du sicher ankommst.“
Ab hier standen ihr zwei Möglichkeiten zur Verfügung. 15 Minuten dumm rumstehen, sich ärgern… sich stressen.
Stattdessen hat sie das Beste aus der Situation gemacht und es war nicht mal schlimm. Sie war immer noch schneller zu Hause als mit dem Zug.

Um somit die Brücke zum obigen Satz zu schlagen: Um seine Situation zu ändern, muss man ihr erstmal entkommen. Das geht natürlich nur bedingt, aber man kann den anderen Faktoren entkommen, die den Stress verursachen oder fördern.

Man könnte zum Beispiel vorsorgen und sich mit guter Musik oder einem Hörbuch eindecken. So, dass man die Garbage Time so gut es geht in Quality Time konvertiert.

Als Beispiel nehme ich hier auch mal @Knauser 's Schleichstrecke.
Was passiert hier genau? Die Kostenersparnis ist durch die längere Strecke marginal, aber die investierte Zeit ist eine andere. Er koppelt sich vom Stress ab und macht das Beste aus der Situation, genießt die Ruhe und die Landschaft. Wenn man mit mehreren im Auto ist, kann man die Zeit auch für Gespräche nutzen. Im studiden Stop&Go sollte die Ablenkung für Geübte zu verkraften sein ;)

Hier noch eine Quote meiner damaligen Fahrgemeinschaft, die mit einem Opel GTC unterwegs war: „Heutzutage hat ja jeder Familienkombi 170PS, da könnte man schon ein bisschen mehr Bums haben“.
Was ist hier passiert? Er ist unzufrieden geworden, da das Wettrüsten die Leistung seines eher sportlich angedachten Vehikels negiert. Über diesen Punkt bin ich mit dem GT86 auch gestolpert.
Meine Lösung: Sich entkoppeln. Nicht mehr versuchen der schnellste zu sein, anderen etwas beweisen wollen. Lass die anderen sich links austoben. Wenn man auf Provokationen eingeht, gewinnt am Ende niemand.
Die Fahrzeit war mit seinem GTC fast die Gleiche, da wir beide morgens im gleichen stockenden Verkehr standen. Seine Geschwindigkeitsüberschreitungen haben ihm keine 5min gebracht.
Er hat höheres Risiko und höheren Ressourcenverbrauch gegen kurzfristige, psychologische Genugtuung getauscht, nicht gegen einen sinnvollen Mehrwert.

Und da schließt sich der Kreis. Ich bin auch nicht die neue physische Inkarnation Buddhas und mir gelingt es auch nicht immer, die Ruhe zu bewahren, aber vielleicht regt der Text den ein oder anderen an, wenn er sich bewusst im Stress findet, die Situation einfach mal von außen zu betrachten. Warum gegen etwas ankämpfen, was nicht besiegbar ist. Ein Stau löst sich durch hektisches Fahren nicht auf, Die Wartezeit wird durch Ärgern nicht kürzer und der lang ersehnte Parkplatz wächst auch nicht plötzlich aus dem Boden. ;)

EDIT: Paar Fehler entfernt.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 911
Dankeschön @MGLX für ein paar Momente schön formulierten Textes. Ich war mit deiner Freundin im Baumarkt Blümchen schauen. Hat Spaß gemacht  :applaus:

Ich lese sehr gern, wenn du dir Zeit nimmst und ausholst. Ist wie in einer anderen Welt.

Ein paar Meter von meiner Wohnung entfernt ist ein Kindergarten. Er ist in einer Sackgasse.  Jeden Tag das gleiche Spiel!

-30 Zone
-von der Hauptstraße 5 Hundeminuten entfernt
-dann kommt eine kleine Kreuzung mitten im Wohngebiet
-Kopfsteinpflaster
-Betonplattenstraße zum Kindergarten

Diese vielleicht 100 Meter geben Mama und Papa Gas!
Um dann scharf zu bremsen. Egal ob vom oder zum Kindergarten. Was soll das? Gestern hätten sie bald uns 4 umgefahren. Mutti am Steuer. Wäre am liebsten hin gegangen und hätte gefragt ob sie auch so gefahren wäre, wäre es ihr Kund gewesen, was auf der Straße geht (einseitig Fußweg). Ich gehe immer auf der Straße und bin nicht allein. Das machen hier alle so. Der Fußweg ist 2 Gehwegplatten breit.

Wetten? Wenn ich so fahren würde, die kommen zu mir.
Untereinander merken sie den Unterschied nicht einmal!

Ach und @MGLX warte nicht zu lange. So eine Frau ist selten geworden. Trage sie zum Traualtar ;)

Ich wünschte die Leute würden einsehen, dass Fahrzeit = Lebenszeit = Qualität und Erholung sein kann.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 912
Danke für diesen Bericht! :-)

Deine Freundin ist mir sympathisch - genau, sie hat es ganz richtig gemacht.
Gerade bei dem Wetter momentan gehe ich persönlich eh davon aus, dass sehr viele viel gereizter reagieren als sonst - und das natürlich auch beim Autofahren.
Ich hatte letzten Herbst die Chance bei uns firmenintern bei einem 2tägigen "Search Inside Yourself Mindness" Workshop zu besuchen. Erster Gedanke war: "Was soll das denn für ein esotherischer Quatsch sein?" Zweiter Gedanke: "Hm, Yoga? Nee...das ist nix für mich". Nach den zwei Tagen mache ich nach wie vor bei jedem der es hören oder nicht hören will, Werbung dafür! :-D
Dabei habe ich ein paar alltagstaugliche Übungen gelernt - die im Prinzip sowas von simpel sind - aber die Wirkung ist gross (wer Interesse hat, dem kann ich gerne dazu einen Link mit den Übungen schicken, allerdings auf Englisch). Seit diesem Kurs jedenfalls - und so ist mein Sermon nicht ganz offtopic - fahre ich z.B. morgens die 70km zu meiner Arbeit nur noch Landstraße. Wissentlich, dass ich deswegen ca. 30 min länger unterwegs bin, aber erstens habe ich die in etwa "fix" (auf der A6 mit all den Staus kann das dann doch mal durchaus länger dauern) und zweitens bin ich dabei viel entspannter geworden. Selbst Traktoren auf der Bundesstrasse bringen mich so langsam nicht mehr aus der Ruhe -> da atme ich dann einfach drei Mal tief durch und denke mir "just like me" -> der andere muss auch seine Arbeit erledigen etc.
Achso, und die Fahrt hilft mir, mich auch innerlich auf den Tag vorzubereiten. So betrachtet ist es auch keine "vergeudete" Zeit.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 913
Dabei habe ich ein paar alltagstaugliche Übungen gelernt - die im Prinzip sowas von simpel sind - aber die Wirkung ist gross (wer Interesse hat, dem kann ich gerne dazu einen Link mit den Übungen schicken, allerdings auf Englisch).
Teile es gern in einem separaten Thread mit. Es gibt einiges, was auch andere zum Thema Entspannung, Rücksicht, Achtsamkeit beitragen können.

Antw.: Zu schnell? Zu langsam? Gerade richtig?

Antwort Nr. 914
Ich war mit deiner Freundin im Baumarkt Blümchen schauen. Hat Spaß gemacht  :applaus:

Dafür müssteste dich erstmal hertrauen. Beim nächsten Forentreff zum Beispiel ;)